Hans forscht
Aktives Mitglied
Ich möchte mal etwas grundsätzliches zum Thema Evolution sagen, im Nachgang zu meinem vorstehenden Beitrag, "Dass sich in der Natur keine Systeme durchsetzen, die verschwenderisch mit Ressourcen umgehen erscheint evident; denn die fittere Version hat einfach die besseren Überlebenschancen und wird deshalb die weniger fitte Version mit der Zeit verdrängen."
Bei näherer Überlegung ist das nicht ganz richtig:
Grundsätzlich könnte eine jede Veränderungen des Genoms (Mutation) entweder absichtlich oder unabsichtlich entstanden sein.
Absichtliche Mutationen setzen voraus, dass ein (wenn) schöpferischer Wille beteiligt ist, also entweder so etwas wie eine "höhere Macht", einen "Gott" oder schlicht einen Mikrobiologen. Schöpferischer Wille und unerwünschtes Ergebnis sind dabei nur dann ein Widerspruch, wenn man von der Unfehlbarkeit des schöpferisch Tätigen ausgeht. Es gibt meines Erachtens keine Hinweise auf Genlabore vor dem 20. Jh. Wer nun vor der Erfindung der Genmanipulation nachweisbare genetische Diversität kreationistisch betrachten will: bitteschön; dann können wir uns allerdings jegliche wissenschaftliche Diskussion schenken, so hieße es
dann falsches Forum.
Festzustellen wäre somit aus wissenschaftlicher Sicht:
Mutationen entstehen unabsichtlich.
Wenn Mutationen unabsichtlich entstehen, entstehen sie mangels einer Absicht ohne jede Rücksicht auf ihre Auswirkungen jeglicher Art, sind also komplett ergebnisoffen.
Eine neue Mutation startet innerhalb einer Population
stets in verschwindender Minderheit, ausgenommen in Fällen von Flaschenhälsen/Insellagen.
Die entstehenden Mutationen haben entweder Auswirkungen auf die langfristige Reproduktionswahrscheinlichkeit (=selektiver Vorteil) oder nicht.
Eine Veränderung, die einen selektiven Nachteil trägt, muss untergehen, wenn sie innerhalb einer größeren Population genetischer Konkurrenz ausgesetzt ist.
Selbst eine Veränderung mit selektivem Vorteil hat in einer größeren Gruppe eine geringe Überlebenswahrscheinlichkeit, da sich von 4 elterlichen Allelen nur 2 im Kind fortpflanzen und diese hälftige Überlebenswahrscheinlichkeit in jeder weiteren Generation erneut auftritt. Deshalb müsste die Durchsetzung einer Veränderung mit selektivem Vorteil einen klein genugen Genpool erfordern, also Voraussetzung genetische Insellage.
Liegt weder ein selektiver Vor- noch Nachteil vor, ist es somit selbst in einer sehr kleinen Population unwahrscheinlich, dass die Veränderung langfristig überlebt, da bei jedem Reproduktionsschritt die Hälfte der von beiden Eltern mitgebrachten Allele ausscheiden.
Nun gilt Vorgenanntes aber nur unter der Voraussetzung, dass Papa und Mama jeweils 2 Varianten mitbringen und von diesen 4 angebotenen Varianten 2 zufällig vererbt werden, die beiden anderen zufällig ausscheiden. Also: Obiges gilt nur bei genetischer Konkurrenz im Individuum.
Wie aufgezeigt, wird nach diesem Modell nur ein sehr kleiner Teil der Mutationen ohne selektiven Nachteil überleben, und selbst nur ein sehr kleiner Teil der Mutationen mit selektivem Vorteil.
Eine ganz andere Situation ergibt sich, wenn eine Erbinformation ausschließlich von der Mutter oder vom Vater stammt. In diesem Fall bleibt eine Mutation in den Nachkommen in direkter weiblicher ODER männlicher Linie grundsätzlich bestehen und wird auf der entsprechenden Linie weiter vererbt. Hier wird sich ein etwaiger selektiver Vor- oder Nachteil voll auswirken.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Aspekte wie Dominanz. Schade, an dieser Stelle wäre balticbirdy sehr hilfreich gewesen. Gibt es hier sonst jemanden, der uns tiefere Einblicke geben kann?
Bei näherer Überlegung ist das nicht ganz richtig:
Grundsätzlich könnte eine jede Veränderungen des Genoms (Mutation) entweder absichtlich oder unabsichtlich entstanden sein.
Absichtliche Mutationen setzen voraus, dass ein (wenn) schöpferischer Wille beteiligt ist, also entweder so etwas wie eine "höhere Macht", einen "Gott" oder schlicht einen Mikrobiologen. Schöpferischer Wille und unerwünschtes Ergebnis sind dabei nur dann ein Widerspruch, wenn man von der Unfehlbarkeit des schöpferisch Tätigen ausgeht. Es gibt meines Erachtens keine Hinweise auf Genlabore vor dem 20. Jh. Wer nun vor der Erfindung der Genmanipulation nachweisbare genetische Diversität kreationistisch betrachten will: bitteschön; dann können wir uns allerdings jegliche wissenschaftliche Diskussion schenken, so hieße es
dann falsches Forum.
Festzustellen wäre somit aus wissenschaftlicher Sicht:
Mutationen entstehen unabsichtlich.
Wenn Mutationen unabsichtlich entstehen, entstehen sie mangels einer Absicht ohne jede Rücksicht auf ihre Auswirkungen jeglicher Art, sind also komplett ergebnisoffen.
Eine neue Mutation startet innerhalb einer Population
stets in verschwindender Minderheit, ausgenommen in Fällen von Flaschenhälsen/Insellagen.
Die entstehenden Mutationen haben entweder Auswirkungen auf die langfristige Reproduktionswahrscheinlichkeit (=selektiver Vorteil) oder nicht.
Eine Veränderung, die einen selektiven Nachteil trägt, muss untergehen, wenn sie innerhalb einer größeren Population genetischer Konkurrenz ausgesetzt ist.
Selbst eine Veränderung mit selektivem Vorteil hat in einer größeren Gruppe eine geringe Überlebenswahrscheinlichkeit, da sich von 4 elterlichen Allelen nur 2 im Kind fortpflanzen und diese hälftige Überlebenswahrscheinlichkeit in jeder weiteren Generation erneut auftritt. Deshalb müsste die Durchsetzung einer Veränderung mit selektivem Vorteil einen klein genugen Genpool erfordern, also Voraussetzung genetische Insellage.
Liegt weder ein selektiver Vor- noch Nachteil vor, ist es somit selbst in einer sehr kleinen Population unwahrscheinlich, dass die Veränderung langfristig überlebt, da bei jedem Reproduktionsschritt die Hälfte der von beiden Eltern mitgebrachten Allele ausscheiden.
Nun gilt Vorgenanntes aber nur unter der Voraussetzung, dass Papa und Mama jeweils 2 Varianten mitbringen und von diesen 4 angebotenen Varianten 2 zufällig vererbt werden, die beiden anderen zufällig ausscheiden. Also: Obiges gilt nur bei genetischer Konkurrenz im Individuum.
Wie aufgezeigt, wird nach diesem Modell nur ein sehr kleiner Teil der Mutationen ohne selektiven Nachteil überleben, und selbst nur ein sehr kleiner Teil der Mutationen mit selektivem Vorteil.
Eine ganz andere Situation ergibt sich, wenn eine Erbinformation ausschließlich von der Mutter oder vom Vater stammt. In diesem Fall bleibt eine Mutation in den Nachkommen in direkter weiblicher ODER männlicher Linie grundsätzlich bestehen und wird auf der entsprechenden Linie weiter vererbt. Hier wird sich ein etwaiger selektiver Vor- oder Nachteil voll auswirken.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Aspekte wie Dominanz. Schade, an dieser Stelle wäre balticbirdy sehr hilfreich gewesen. Gibt es hier sonst jemanden, der uns tiefere Einblicke geben kann?