Ich denke aber, du hast es richtig aufgedrøselt.
Ein wenig widersprechen møchte ich aber, dass der Weg nach Medyn nach dem Fall von Mal. "frei" war - es standen zwar keine russischen Truppen direkt im Weg, aber bei der Benutzung dieser Strasse, ob sofort, oder ueber den Umweg nach Borovsk (Ich habe da aber uebrigens keine Verbindungstr. nach Medyn gefunden), hætte man die russ. Truppen quasi links liegen lassen muessen. Sie hætten dann den ganzen Marsch durch Mal. und weiter nach Medyn støren kønnen, in jedem Fall hætte er die gesamte Russische Armee sehr dicht auf den Fersen gehabt.
Es gab somit nur die Wahl Annahme der Schlacht oder Rueckzug ueber Borovsk --> Mozjaisk --> Smolensk.
Damit wurden die Flankenangriffe Kutuzows allerdings nur zeitlich verschoben, er konnte sie spæter teilweise æusserst erfolgreich durchfuehren, in dem er (nach seinem kurzfristigen Rueckzug Richtung Kaluga) parallel zu N. marschierte und die weit auseinander gezogenen frz. Korps immer wieder abschneiden konnte.
Die Gruende fuer Napoleons Entscheidung, die Schlacht nicht anzunehmen, werden wohl verborgen bleiben. Er war in diesem Fall ungewøhnlich zøgerlich und fragte in seiner Umgebung vielfach um Rat. Die Mehrzahl seiner Marschælle war jedenfalls der Meinung, es nicht zu tun.
Møglicherweise hat auch die Begegnung mit Kosaken, die ihn und seine Begleitung angriffen, und der entsetzliche Anblick des Schlachtfeldes in den Ruinen von Mal. den Ausschlag gegeben.
Zur Entscheidung Kutuzows ueber die Nicht-Annahme der Schlacht lese ich als Erklærung, dass:
- er die Kampfkraft der Franzosen imens hoch veranschlagte (und der Kampf um Malojaroslavets hatte das ja auch gezeigt), wæhrend er selbst mit ueberwiegend frischen Rekruten und unerfahrenen Offizieren vorlieb nehmen musste, die eine schlechte Vorstellung im Kampf abgeliefert hatten.
- er davon ausging, dass die Franzosen sich zur Schlacht vorbereiteten, da sie sich nicht absetzten, sondern vielmehr das Gelænde rekognoszierten.
- gemeldet wurde, dass Franzosen einen Uebergang ueber die "Luzja" (Ich fand den Fluss nicht) suchten. Er fuerchtete damit von Kaluga abgeschnitten zu werden.
Das gab den Ausschlag, sich fuer den Rueckzug zu entscheiden - gegen die Ueberzeugungsversuche von Benningsen, Wilson, Konovnitsyn und Toll.
Benningsen schrieb an seine Frau, dass sich ein solch stuemperhaftes Verhalten nur ein Feigling leisten kann.
Gruss, muheijo