Rurik
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Aber hier ist wohl das Gegenteil von dem der Fall, was du im vorherigen Beitrag angedeutet hast: Die Eigendynamik entwickelt sich erst, nachdem die Frau angeklagt wurde. Ursprünglicher Kläger ist wohl ein Mann.
Gerade das sehe ich nicht so, auch wenn der Kläger ein Mann war. Dieser Kläger ist lediglich der Funke, der das Fass mit dem zuvor angesammelten Pulver in Form von Gerüchten zur Explosion brachte.
Eine Hexe muss erst gemacht werden, bevor man sie vor Gericht zur Anzeige bringen kann. Diesen Kläger sehe ich eher als "Werkzeug". Die Dynamik hat sich schon vorher entwickelt, vornehmlich unter den Frauen. Selbst die Mutter der Beklagten war schon als Hexe verschrien, obwohl sie nie als solche vor Gericht belangt wurde. Es mussten also weitere Faktoren hinzutreten, um jemanden wirklich den Garaus vor Gericht zu machen.
Die Beklagte konnte sich anfänglich sogar einer ersten Anhörung entziehen, indem sie mit dem Büttel/Stadtdiener einfach nicht mitgegangen ist. Es kommt also zur Klage und sie nimmt diese nicht für ganz voll. Da müssen wohl welche noch nachgestochen haben, bis sie wirklich verhaftet worden ist. Männer? Die hätten sie wohl gleich am Schlafittchen gepackt und mitgenommen. Diese Personen, die nicht locker ließen, blieben im Hintergrund (ich sage mal in den Ehebetten). Als Frau Klage einzureichen war wegen Unmündigkeit ohnehin mehr als schwierig. Als Zeugen tauchen Frauen dann aber plötzlich im erhöhten Prozentsatz auf.