Dem steht entgegen, dass man Himilturd verschiedentlich nicht als legitime Gattin von Karl gelten lässt, ...
Dass Pippin der Bucklige revoltierte, ist ein Indiz dafür, dass es sich bei dem Verhältnis zwischen Karl und Himiltrud aber dennoch nicht ein simples ausserhelich es Verhälntis (von denen Karl mehrere hatte) gehandelt hat. ...
Ob es nun eine Friedelehe gegeben hat oder nicht, die Revolution von Pippin dem Buckligen, da kann ich dir nur zustimmen, ist jedenfalls ein starkes Indiz dafür, dass es sich bei der Beziehung von Karl und Himiltrud um kein gewöhnliches Liebestechtelmechtel gehandelt hat. (Was wiederum doch den Schluss nahelegt, dass Himiltrud aus keiner gänzlich unbedeutenden Familie stammte, auch wenn sie nicht die Herkunft einer "Desiderata", Hildegard oder Fastrada besaß.)
Es gibt eine ganze Menge Beispiele mittelalterlicher Thronfolger, die nicht warten konnten oder wollten, völlig unabhängig von ihrer Legitimität.
Zu ergänzen wären hier noch Brüder und Neffen, die Anspruch auf Herrschaft oder Mitherrschaft erhoben.
Selbstverständlich, aber auch in solchen Fällen wurden praktisch immer ebenfalls Legitimierungen gesucht (Kirchenbann, falscher Krönungsort usw.), wie fragwürdig und hahnebüchern sie auch sein mochten. Nur auf reiner Machtbasis, so ganz ohne minimales Legitimations-Feigenblatt, ging es im europäischen Mittelalter nicht (die Mongolen waren da anders).
Wobei einige dieser Legitimierungen erst aus der Sicht des Siegers (und vielleicht auch späterer Generationen, nachdem sich ein bestimmter Modus durchgesetzt hatte) zum Vorwand mutiert sein dürften.
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