Radegund, Tochter des Königs Berthachar von Thüringen, wurde nach dem Sieg der
Merowinger über ihren Vater im Jahr 531 als Geisel nach Frankreich gebracht, in
Athies bei Péronne in der Picardie christlich erzogen und dann nach 540 gezwungen, Merowingerkönig Chlotar I. zu heiraten, um damit den Anspruch der Franken auf Thüringen durchzusetzen. Um 555 floh sie vor ihrem tyrannischen Mann, nachdem der ihren Bruder hatte ermorden lassen, nach
Noyon in ein Kloster. Chlotar versuchte mehrfach - wohl aus Prestigegründen - sie zurückzugewinnen und unterstützte sie bei ihren caritativen Werken, blieb aber erfolglos. Um 558 gründete sie auf ihrem Gut Saix bei
Poitiers das Nonnenkloster Ste-Croix nach der Regel des
Cäsarius von Arles, setzte
Agnes von Poitiers als Äbtissin ein und lebte dann dort.