Auch ich möchte zu diesem Thema einen kleinen Beitrag hinzu fügen. Ich bin ja Geboren in der Niederschlesischen Oberlausitz Stadt Görlitz. deshalb kenn ich die Geschichte von Schlesien und Oberschlesien recht gut. Ich hoffe damit kann ich Euch helfen...
Die preußische Provinz Schlesien hatte 1925 einen Flächeninhalt von 26625 qkm mit knapp 3160000 Einwohnern und war eingeteilt in die Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz. Der Regierungsbezirk Oppeln ( da ist meine Mutter geboren) war seit 1919 als eigene Provinz Oberschlesien abgehandelt. Niederschlesien grenzte bis 1939 im Norden an Brandenburg und Polen., im Westen an Sachen, ostseits an Oberschlesien und im Süden an die Tschechoslowakei. Schon in alter Zeit war das Herzogtum in Ober- und Niederschlesien geteilt. Die Herzöge waren ein Zweig aus polnischen Königshauses der Piasten. Von vorübergehenden Teilungen abgesehen, bildeten sich folgende selbstständige Fürstentümer: Teschen, ratibor, Troppau, Jägerndorf, Oppeln, Breslau, Liegnitz, Glogau, Schweidnitz, Sagan, Steinau, Brieg, Oels, Münsterberg, Jauer, Krossen, daneben waren noch die Bischöfe von Breslau und von Neisse sowie mehrere adlige Landesherren in Schlesien. Die Piastenherzöge Heinrich der I. und Heinrich der II. bemühten sich im Anfang des 13. Jahrhunderts, deutsche Kolonisten ins Land zu holen, um ihr Land kulturell zu heben. Leider fiel Heinrich II. schon 1241 in der Schlacht gegen die Mongolen bei Liegnitz. Während die schlesischen Herzöge anfänglich vom Polenkönig abhängig waren, gelang es in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, den Königen des damals deutschen Böhmens nach und nach die Lebensoberhoheit zu gewinnen. König Kasimir III. von Polen verzichtete 1335 im Vertrag von Trentschin "für ewige Zeiten" auf Schlesien. Damit wurde die schlesische Bedeutung des schlesischen Städte, insbesondere Breslaus, dessen große gotische Kirchen damals entstanden. 1526 kam Schlesien mit Böhmen unter die Habsburger. Das Land wurde nicht mehr von Prag, sondern von Wien aus beeinflusst. In der österreichischen Zeit entstanden die bedeutenden Barockbauten des Landes. Als Friedrich II., der Große, die von Maria Theresia nicht anerkannten Erbansprüche mit Gewalt durchgesetzt hatte, gab es ein größeres preußisches und ein kleineres österreichisches Schlesien.
Die preußische Provinz Oberschlesien hatte 1925 einen Flächeninhalt von 9702 qkm und rund 135 0000 Einwohner. Bis 1939 wurde Oberschlesien im Norden und Osten von Polen, im Süden von der Tschechoslowakei und im Westen von dem niederschlesischen Regierungsbezirk Breslau begrenzt.
Die preußische Provinz Schlesien war in drei Regierungsbezirke eingeteilt: Breslau, Liegnitz und Oppeln. Mit Ausnahme der der beiden kleinen Stücke von Österreichisch-Schlesien deckte sich der durch seine Kohlen- und Erzlager ausgezeichnete Regierungsbezirk Oppeln so ziemlich mit dem alten Herzogtum Oberschlesien, dass im 14. Jahrhundert von acht Fürsten aus dem Stamme der Piasten regiert wurde. Die Volksabstimmung nach dem 1. Weltkrieg am 20. März 1921 ergab 706993 Stimmen für daas Verbleiben bei Deutschland und 479349 Stimmen für die für die Abtretung an Polen. Mit 60%iger abgebender Stimmen für Deutschland war somit ein klares Bekenntnis des oberschlesischen Volkes abgelegt worden. Oberschlesien hätte demnach in seinen alten Grenzen bei Deutschland verbleiben müssen. Trotz dieser Tatsachen wurde Oberschlesien geteilt, nachdem eine durch den Völkerbundsrat am 29. August 1921 eingesetzte Kommission einen Grenzvorschlag ausgearbeitet hatte. Am 20. Oktober 1921 erfolgte die Bekanntgabe der Entscheidung: Zwei Drittel der oberschlesischen Industrie wurde Polen zugesprochen. Deutschland verlor damit drei Jahre nach der Beendigung des 1. WK noch 3221 qkm mit ca. 900000 Einwohnern, darunter 264000 Deutsche. Der Rest erhielt vom preußischen Ministerium den Titel: Provinz Oberschlesien und am 1. Juni 1926 ein Wappen. Bei diesem sind das Sensenblatt und die Hämmer verständliche Abzeichen der Landwirtschaft und Bergbau; ein goldener Adler war das Wappen des Herzogtums Oberschlesien, den man hier zur Erinnerung an die Zerstückelung geteilt hat. Der Oberschlesische Adler kommt schon früh in den Siegeln einiger Städte vor, im 13. Jahrhundert bei Oppeln und Ratibor, bei Tost im 15. Jahrhundert. Vereinzelt tritt auch der niederschlesische schwarze Adler in Gold auf. Auffallend ist, dass nur die Stadt Leobschütz den gekrönten silbernen Löwen von Böhmen füjrte, obwohl alle oberschlesischen Fürsten im Jahre 1327 den König Jahann von Böhmen, einziger Sohn des deutschen Kaisers Heinrich VII., als ihren Oberherrn anerkannt hatten und schleißlich gelungen war, ganz Schlesien der Krone Böhmen unterzuordnen.
Gruss Mandy