Adolf Hitler hatte praktisch gar keine eigenen Ideen. Er hat stets nur Dinge von anderen aufgeschnappt. Selbst seine antisemitische Hetzerei, hat er von dem Wiener Oberbürgermeister Dr. Karl Lueger übernommen. Davor soll er sogar positiv über Juden gesprochen haben.Gast schrieb:Hitler hatte ja schon in "Mein Kampf" angekündigt,dass es für Deutschland das sinnvollste wäre Gebiete in Ost-Europa Deutschland einzuverleiben, d.h. Deutschland würde durch diese Gebiete erstmal eine Raumvergrösserung erhalten und zudem noch einen Bevölkerungszuwachs. Ihm ginge es darum, diese Gebiete nicht einfach militärisch zu unterwerfen, sondern dem "Stammvolk" (nach Hitler) einzugliedern um Deutschland mächtiger,unabhängiger zu machen, so dass Büdnisse mit Grossmächten nicht mehr nötig sind und man sich die Möglichkeit offen hält weiter zu expandieren. Hitler beschreibt diesen Plan in gewisser Weise als revolutionär, doch gab es nicht in der Vergangenheit Vorbilder, die dieses Unternehmen planten und auch durchsetzten? ...
Was das Unternehmen Barbarossa anbelangt, würde ich sagen, waren es Hindenburg und Ludendorff, die ihm hier vor allen anderen als Vorbild gedient haben. Sie hatten es wohl nicht von Anfang an geplant, aber nach dem vernichtenden Sieg von Tannenberg (eigentl. Allenstein) im August 1914, eroberten sie Russisch-Polen, Litauen, Kurland und den westlichen Teil der Ukraine. In diesem Gebiet errichteten sie einen abgeschotteten Militärstaat, der Ordnung und Kultur verbreiten, sowie mittels effektiver Verwaltung und intensiver ökonomischer Ausbeutung von Land und Menschen, die Versorgungssituation im Deutschen Reich verbessern sollte.
In diesem, schlicht nach dem Oberbefehlshaber "Ober Ost" genannten Staat, lassen sich bereits viele Merkmale von Hitlers "Generalplan Ost" finden.
Als erstes ist die Überheblichkeit der Deutschen zu nennen. Man bezeichnete die besetzte Region als "Unland", welches zu kultivieren sei. In Wilna sollen die Totenkopfhusaren des Kaisers mit Hochmut in den Gesichtern, wie einst die Ordensritter, nur ohne schwarze Kreuze, einmarschiert sein. Hindenburg selbst spricht von "merkwürdige(n) Spuren russischer Halbkultur" und "Dreck in jeder Form, nicht nur in der freien Natur, sondern auch in den so genannten menschlichen Wohnungen und an den Bewohnern selbst".
Das Land sollte völlig nach deutschem Muster ungestaltet werden. Man führte Pässe ein, stellte Volkszählungen auf, richtete deutsche Schulen ein und sprach ein Verbot für den Straßenverkauf von Speisen und erlaubte das Backen nur an Dienstagen und Samstagen. Ein Verwaltungsapparat wurde aufgebaut, der 1918 ca. 20000 Personen beschäftigte. Schriftverkehr hatte grundsätzlich in deutscher Sprache zu erfolgen. Jeden Tag wurden rund 1800 Menschen in Bialystok zwangsweise entlaust. "Der Ordnungssinn des Deutschen und sein Sinn für Hygiene setzen sich durch" schrieb Ludendorff. Weiterhin wurde ein sogenanntes Kulturprogramm eingeführt, welches Deutsch, deutsche Ordnungs- und Hygienevorstellungen und deutsche Kultur vermitteln sollte.
Um das Land besser ausbeuten zu können, baute man Fabriken, verbesserte die Infrastruktur und bewirtschaftete Teile der riesigen Urwälder.
Ein Unterschied zu dem Angriff im Jahr 1941 besteht darin, daß in "Ober Ost" Besatzungspolitik betrieben wurde, während Hitler im Osten Vernichtung verlangte. Trotzdem glaube ich, daß Hitlers Denken durch diesen kurzlebigen Militärstaat stark beeinflußt wurde.