rena8
Aktives Mitglied
Ich beziehe mich in meiner Fragestellung zum Thread und in meinen Ausführungen nicht auf die sicher an vielen Stellen der Erde vorgekommene Weitergabe der Kenntnisse früher Ackerbauer an weniger entwickelte Gesellschaften.
Es geht mir um die Entwicklung von Jäger/Sammlern einer geographisch und sozial abgegrenzten Gesellschaft durch die Domestizierung von zunächst gesammelten, später kultivierten Wildpflanzen hin zu Ackerbauern, eine Entwicklung, die unabhängig voneinander in allen Kontinenten außer Europa erfolgt ist. Es geht mir um den Auslöser und die Dauer dieser Entwicklung an den jeweiligen geographischen Orten.
Bei dieser Frage hilft uns Europa nicht weiter, da müssen wir schon die Wechselsteppen des Nahen Ostens und Nordafrikas betrachten.
Einen Trend zum gärtnerischen Eingriff entwickelt der erfolgreiche Sammler fast automatisch, von deswegen ist es nicht überraschend, dass die Domestizierung an verschiedenen, voneinander unabhängigen Orten stattgefunden hat. Irgendwo habe ich gelesen, dass es im nahen Osten/Nordafrika abhängig von den Eiszeiten ein Versteppungszeitfenster gab, dass das Wachstum der Gräser förderte. Da die Menschen schon vorher Grassamen sammelten und zu Mehl verarbeiteten, älteste Mahlsteinfunde sind ca 20000 Jahre alt, aus meiner Erinnerung.
Mehr Gras in jenem Zeitfenster, bedeutet mehr Nahrung und mehr Menschen. Als die Grassteppen zurückgingen, führte dieser Zwang zur stärkeren Förderung der geschätzten Gräser. Der Mensch hängt an seinen Lieblingsspeisen. :winke: