timotheus
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Nimm es mir nicht übel, aber da muß ich nochmal einhaken... :fs:
Du versuchst eine Verallgemeinerung, um in einem einzigen Satz eine Definition zu gewinnen - kann man tun, ist manchmal für das eigene Verständnis bzw. das Verständnis abseits der Fachliteratur ganz nützlich, aber eben auch nicht ganz ungefährlich.
Wenn Du schon derart verallgemeinern willst, solltest Du aber darauf achten, daß Du nicht einige wichtige Dinge wegläßt: den Satz solltest Du dann zumindest abschließen mit "alles überrannt haben, was sich ihnen in den Weg gestellt hat und nicht wehrhaft genug war".
Mit keltischen Völkern (zu denen mW die Pikten gehören) hatten nicht nur nordgermanische Stämme Kontakt; zudem gab es von Seiten der Wikinger/Normannen/Waräger/Rus Handelsbeziehungen mit vielen fremden Völkern, die ihnen begegneten (u.a. auch mit Byzantinern, Arabern, ...).
Natürlich muß unbedingt berücksichtigt werden, wie die Menschen damals dachten; gerade für die gesamte Zeit des Mittelalters ist dies quasi essentiell.
Beutemachen - der Ausdruck ist dann IMHO etwas passender als "Ausrauben" - war aber bis in die jüngste Zeit stets mit Kriegszügen untrennbar verbunden (Stichwort: "Beutekunst" des 2. Weltkrieges) und ist deshalb nicht unbedingt ein (nord-)germanisches Phänomen, ja nicht einmal ausschließliches Symptom jener Zeit.
Allerdings hat so etwas weniger mit dem Überleben des eigenen Volkes zu tun, sondern dient schlicht und ergreifend dem Erwerb - wie z.B. Handel und Gewerbe ebenso, was "die Nordmänner" in nicht minderem Maße auch betrieben.
Das ist eher Ausdruck eines magisch-mythischen Aberglaubens, den es in anderen Formen auch zu anderen Zeiten und in anderen Kulturkreisen immer gegeben hat bzw. gibt.
Daß die Wikinger im religiösen Sinne nicht besonders gläubig waren (wie ihre anderen germanischen Verwandten auch), hatte Fingalo übrigens bereits hier sehr detailliert ausgeführt. Ich erlaube mir deshalb nur den Verweis auf Island, wo auf dem Althing quasi basisdemokratisch (den Ausdruck bitte nicht auf die Goldwaage legen) beschlossen wurde, das Christentum anzunehmen.
Diesen Satz mußt Du mir bitte noch einmal erklären - und auch, wo Du das gelesen hast...
Ich stimme dem zu, daß uns das Verständnis für alte Völker wie überhaupt für die Menschen in vergangenen Zeiten schwer fällt. Dies hat aber nicht nur damit zu tun, daß nichts oder zuwenig überliefert wurde, sondern daneben ebenso, daß es de facto keine neutrale Quellenlage gibt und zudem vieles eine "Fremdsicht" ist.
Mia Pallasch schrieb:Meiner Meinung nach waren die Wikinger ganz normale Leute (kommt halt drauf an, was man unter normal versteht), die sich aus Platzmangel über die Meere davongemacht und alles überrannt haben, was sich ihnen in den Weg gestellt hat.
Du versuchst eine Verallgemeinerung, um in einem einzigen Satz eine Definition zu gewinnen - kann man tun, ist manchmal für das eigene Verständnis bzw. das Verständnis abseits der Fachliteratur ganz nützlich, aber eben auch nicht ganz ungefährlich.
Wenn Du schon derart verallgemeinern willst, solltest Du aber darauf achten, daß Du nicht einige wichtige Dinge wegläßt: den Satz solltest Du dann zumindest abschließen mit "alles überrannt haben, was sich ihnen in den Weg gestellt hat und nicht wehrhaft genug war".
Mia Pallasch schrieb:Mit den Kelten (auch mit Pikten) haben sie allem Anschein nach regen Handel getrieben.
Mit keltischen Völkern (zu denen mW die Pikten gehören) hatten nicht nur nordgermanische Stämme Kontakt; zudem gab es von Seiten der Wikinger/Normannen/Waräger/Rus Handelsbeziehungen mit vielen fremden Völkern, die ihnen begegneten (u.a. auch mit Byzantinern, Arabern, ...).
Mia Pallasch schrieb:Man muß schon berücksichtigen, wie die Menschen früher gedacht haben. Nicht auszurauben hieß damals wahrscheinlich soviel wie: ausgeraubt werden.
Somit glaube ich, daß sie nur das getan haben, was für das Überleben ihrer Art am besten schien.
Natürlich muß unbedingt berücksichtigt werden, wie die Menschen damals dachten; gerade für die gesamte Zeit des Mittelalters ist dies quasi essentiell.
Beutemachen - der Ausdruck ist dann IMHO etwas passender als "Ausrauben" - war aber bis in die jüngste Zeit stets mit Kriegszügen untrennbar verbunden (Stichwort: "Beutekunst" des 2. Weltkrieges) und ist deshalb nicht unbedingt ein (nord-)germanisches Phänomen, ja nicht einmal ausschließliches Symptom jener Zeit.
Allerdings hat so etwas weniger mit dem Überleben des eigenen Volkes zu tun, sondern dient schlicht und ergreifend dem Erwerb - wie z.B. Handel und Gewerbe ebenso, was "die Nordmänner" in nicht minderem Maße auch betrieben.
Mia Pallasch schrieb:Außerdem bin ich überzeugt, dass die Wikinger ein sehr gläubiges Volk waren. Man darf die Berserker nicht vergessen, die daran glaubten, die Stärke des Tieres, in dessen Fell sie sich kleideten, würde auf sie übergehen.
Das ist eher Ausdruck eines magisch-mythischen Aberglaubens, den es in anderen Formen auch zu anderen Zeiten und in anderen Kulturkreisen immer gegeben hat bzw. gibt.
Daß die Wikinger im religiösen Sinne nicht besonders gläubig waren (wie ihre anderen germanischen Verwandten auch), hatte Fingalo übrigens bereits hier sehr detailliert ausgeführt. Ich erlaube mir deshalb nur den Verweis auf Island, wo auf dem Althing quasi basisdemokratisch (den Ausdruck bitte nicht auf die Goldwaage legen) beschlossen wurde, das Christentum anzunehmen.
Mia Pallasch schrieb:Die Wikinger haben die neugeborenen Mädchen ins Meer geschmissen, dass sie mehr Zeit und Energie darauf verwenden konnten, männliche Nachkommen - und somit Krieger - zu zeugen.
Diesen Satz mußt Du mir bitte noch einmal erklären - und auch, wo Du das gelesen hast...
Mia Pallasch schrieb:Ich glaube, dass es uns heutzutage wirklich sehr schwer fällt, ein so altes Volk verstehen zu können und dass die dinge, die wir wirklich über sie wissen sollen, einfach nicht überliefert wurden oder überliefert werden konnten.
Ich stimme dem zu, daß uns das Verständnis für alte Völker wie überhaupt für die Menschen in vergangenen Zeiten schwer fällt. Dies hat aber nicht nur damit zu tun, daß nichts oder zuwenig überliefert wurde, sondern daneben ebenso, daß es de facto keine neutrale Quellenlage gibt und zudem vieles eine "Fremdsicht" ist.