Historische Lieblingsfilme

nachdem ich ein ausführliches schriftl. Referat über 'Königreich der Himmel' ausgearbeitet hab, habe ich diesem film zu einem guten, historisch (fast) korrektem Film erklärt... :D

*greetz
 
Faye schrieb:
nachdem ich ein ausführliches schriftl. Referat über 'Königreich der Himmel' ausgearbeitet hab, habe ich diesem film zu einem guten, historisch (fast) korrektem Film erklärt... :D

*greetz

*schluck*
Königreich der Himmel/Kingdom Of Heaven - gut und historisch (fast) korrekt?
:grübel: :nono: :motz:

Eine Diskussion darüber und diesbezüglich hatten wir hier schon einmal: http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=5934
 
Irene schrieb:
Habe mir ROM - die 1. Staffel angesehen. Insgesamt 12 Teile.
Und noch eine HBO Serie, die empfehlenswert ist: Deadwood
zeigt schonungslos die harte Realität um 1876 im amerikanischem Westen, kurz nach Custer`s Niederlage.
 
hm, hab´s mir durchgelesen. ein wenig unüberschaubar teilweise.

'Kein (Hollywood) Film kann historisch ganz korrekt sein' , ist meine meinung dazu.
und 'königreich der himmel' ist einer der wenigen filme, die zumindest 3/4 historisch korrekt sind.

*greetz
 
Faye schrieb:
'Kein (Hollywood) Film kann historisch ganz korrekt sein' , ist meine meinung dazu.

Darum geht es nicht; es geht v.a. darum, ob und inwieweit sich wenigstens bemüht wurde...

Faye schrieb:
und 'königreich der himmel' ist einer der wenigen filme, die zumindest 3/4 historisch korrekt sind.

Sorry, aber bis auf eine Ausnahme stimmt kein einziger Charakter des Films mit seinem historischen Original überein. Und für das Handlungsumfeld etc. gilt dies noch viel mehr...
Jetzt wirst Du mir natürlich entgegenhalten, daß das so sein mußte, um die Handlung spannend zu machen.
Aber nochmals Widerspruch: mit der historisch korrekten Handlung und etwas näher an den Originalen angelegten Figuren wäre der Film um ein Vielfaches spannender gewesen!

Anm.: Das Lesen eines Buches zur Geschichte der Kreuzzüge - und da spreche ich noch nicht einmal von Runciman oder Riley-Smith - hätte da schon geholfen! Das ist meine Meinung dazu...
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, ist ja in Ordnung. Ich fühle mich an dieser stelle von dir persönlich angegriffen. obwohl du es bestimmt nicht nachvollziehen kannst.
aber egal.
ende.
 
Ehrlich gesagt habe ich noch nie verstanden, warum man nicht öfters einfach die überlieferten Begebenheiten beibehält. Es gibt so viele filmreife Geschichten, die sich tatsächlich so begeben haben, dass es einer Adaption kaum bedarf. Wenn sich jedoch jemand dazu genötigt fühlt, dann will er mir irgendetwas sagen. In diesem Falle steht die politische Aktualität des Spannungsverhältnisses zwischen Moslems und Christen sicherlich im Vordergrund. Ein epochales Gemetzel und dazu eine nette Liebesgeschichte, und *simsalabim* haben wir einen Blockbuster ...

Ob's falsch ist, sei dahingestellt...
 
Pope schrieb:
Ehrlich gesagt habe ich noch nie verstanden, warum man nicht öfters einfach die überlieferten Begebenheiten beibehält. Es gibt so viele filmreife Geschichten, die sich tatsächlich so begeben haben, dass es einer Adaption kaum bedarf.

Ob's falsch ist, sei dahingestellt...
Also ich denke, dass genau diese "filmreifen" Geschichten jeder kennt, und so die spannung verloren geht. Ein wenig umgeschreibsel der historischen Fakten , ein bischen mehr actionreiche Szenen und die Zuschauer fressen einem aus der Hand.
Meistens ist der Grund für abweichungen der Tatsachen die Dauer des Filmes. Indem man ein paar Szenen hinzufügt verlängert man den Film auf die gewünschte Länge (meistens ca. 1,5 / 2 Stunden).

Wenn ich einen historisch wahren Film sehen will schaue ich mir lieber eine Dokumentation an.....;)
 
Julius schrieb:
Also ich denke, dass genau diese "filmreifen" Geschichten jeder kennt, und so die spannung verloren geht. Ein wenig umgeschreibsel der historischen Fakten , ein bischen mehr actionreiche Szenen und die Zuschauer fressen einem aus der Hand.
Meistens ist der Grund für abweichungen der Tatsachen die Dauer des Filmes. Indem man ein paar Szenen hinzufügt verlängert man den Film auf die gewünschte Länge (meistens ca. 1,5 / 2 Stunden).

Na, da wage ich aber im Falle der Ereignisse bzw. aller Verquickungen im Hl. Land in den 1180ern zu bezweifeln, ob darüber wirklich jeder Bescheid weiß... :grübel:
Und ein bißchen Umschreiben bzw. Hinzufügen ist ja auch nicht schlimm, aber wenn es gar zu haarsträubend wird, fühle ich mich - ganz offen und ehrlich gesagt - einigermaßen vera****t :motz:

Bleiben wir bei dem zuletzt besprochenen Film:
Warum muß der "Held" des Filmes denn ein Mittzwanziger bis Dreißiger sein und nicht der über Fünfzigjährige, der er in Wirklichkeit war?
Warum darf er ein angestammter und im Hl. Land geborener Adliger sein, sondern muß irgendwie aus dem gemeinen Volk kommen?
Und warum entspricht sein Denken im Film dem der Französischen Revolution und späterer Zeiten anstatt dem, was uns vom Horizont des mittelalterlichen Menschen bekannt geworden ist?

Und was die "Action" betrifft - naja, zu der Zeit gab es in dem Raum davon auch in Realität wahrlich genug...
Nichts für ungut, aber da bleibe ich bei meinen getroffenen Aussagen, mit denen ich übrigens niemanden, aber wirklich niemanden persönlich angreifen will... :fs:
 
Zuletzt bearbeitet:
timotheus schrieb:
Bleiben wir bei dem zuletzt besprochenen Film:
Warum muß der "Held" des Filmes denn ein Mittzwanziger bis Dreißiger sein und nicht der über Fünfzigjährige, der er in Wirklichkeit war?
Um kreischende Teenies in die Kinos zu locken.
Warum darf er ein angestammter und im Hl. Land geborener Adliger sein, sondern muß irgendwie aus dem gemeinen Volk kommen?
Um das gemeie Volk in die Kinos zu locken
Und warum entspricht sein Denken im Film dem der Französischen Revolution und späterer Zeiten anstatt dem, was uns vom Horizont des mittelalterlichen Menschen bekannt geworden ist?
du weißt wer noch fehlt: Um politisch korrekte und Humanisten in den Kinos zu halten (du weißt, pc vor hc. Außer bei Angelina Jolies BH in Alexander).
alle Änderungen dienen dazu, eine Identifikation zu erleichtern. Unter 50jährigen gibt es (relativ) weniger Kinogänger als bei 20.30jährigen (derer es absolut weniger sind)

Dazu müssen noch politische Überlegungen vereinfacht werden, damit auch die Stammtischler mitreden können.

Der beste Einwurf zur Handlung war von Andronikos(?) über das verpasste Mittel die Frauenqoute zu heben.
@Julius
verlängern muss man historische handlungen normalerweise nicht um einen Kinofilm zu füllen. Eher kürzen.
 
Themistokles schrieb:
@Julius
verlängern muss man historische handlungen normalerweise nicht um einen Kinofilm zu füllen. Eher kürzen.
Natürlich ist es so, dass man nicht jedes detail einer "Geschichte" aus der Geschichte verfilmen kann. Also läßt man einige Dinge weg, da gebe ich dir, Themistokles, voll recht.
Aber meistens ist es so, daß die Szenen, die im Film letztendlich vorkommen sollen ausgeschmückt und künstlich verbessert werden (apropos "künstliche Verbesserung" - Cher wird heute 60!!) um die Filmzeit zu verlängern.

... Angelina Jolies BH in Alexander.
Angelina Jolie ist der Hauptgrund, dass wir dafür gestimmt haben Alexander im Geschichtsunterricht zu schauen.....;) :rofl:
 
timotheus schrieb:
Na, da wage ich aber im Falle der Ereignisse bzw. aller Verquickungen im Hl. Land in den 1180ern zu bezweifeln, ob darüber wirklich jeder Bescheid weiß... :grübel:
Und ein bißchen Umschreiben bzw. Hinzufügen ist ja auch nicht schlimm, aber wenn es gar zu haarsträubend wird, fühle ich mich - ganz offen und ehrlich gesagt - einigermaßen vera****t :motz:

Sprichst du vom Film Königreich der Himmel (oder so ähnlich)?
Den habe ich leider nie gesehen:(
 
Also ich find des net so schlimm, wenn historische Fakten nicht komplett übernommen werden. Manchmal macht es sich für einen Film einfach besser etwas zu kürzen oder zu ändern (ist ja auch filmerische Freiheit).z.B. beim Film Gladiator herrscht Commodus ja mit Sicherheit keine 12 Jahre , wie es in Wirklichkeit war. Aber deswegen den Film derart in die Länge ziehen???

Vermeidbare Fehler stören mich da schon eher: z.B. Zitat aus Gladiator :"Immerhin ist Rom als Republik gegründet worden!"

s.d.caes.
 
Dramaturgie - also die Kunst, eine literarische Vorlage in ein Drehbuch und in einen Film umzusetzen - ist ein schwieriges Geschäft. Zu den komplexen Inhalten der Vorgabe kommen rein filmische Notwendigkeiten – z. B. Actionszenen, die verhindern sollen dass der Zuschauer einschläft, oder Liebesszenen, die zumindest für süße Träume sorgen sollen. Historische Vorlagen sind die allerschwierigsten. Steht doch auf der einen Seite die Menge der Besserwisser, auf der anderen die der Genreliebhaber: und jede verlangt, vollauf zufriedengestellt zu werden. Da wir zu beiden Seiten gehören, sind unsere Wünsche natürlich besonders dringend.

"Gladiator" ist ein historischer Genrefilm, kein Historienfilm. Es wird genug pseudorömischer Stuss geredet um ein Gymnasium zu leeren, die historischen Personen sind reine Dummies und die Hauptperson, die ziemlichen Einfluss auf die "eigentliche" Geschichte nimmt, sogar erfunden. Die Gladiatoren sind Action-Figuren, die Prätorianer Caesars SS und die Kämpfe in Germanien irgendwas zwischen norddeutschem Vietnam und Cold Harbor. Nicht ohne Grund; Ridley Scott zeigt Bilder, die Erinnerungen und Assoziationen wachrufen. Deswegen steigen wir auch so schnell in den Film ein.

"Gladiator" ist ein hervorragender Kunstfilm. Die Szenen sind liebevoll und akkurat gefilmt, die Charaktere von talentierten Schauspielern blendend "rübergebracht", die Kulisse ist stimmungs- und eindrucksvoll und das Drehbuch packend, spannend, einfühlsam. Marcus Junkelmann hat dem Film (fast) ein ganzes Buch gewidmet - "Hollywoods Traum von Rom" - und kann trotzdem nicht umhin, den Film bei aller Inakkuratesse als "gut" zu werten. Nicht zuletzt deshalb, weil er viele Menschen dazu anregte, sich (wieder) mit Rom zu befassen.

"Gladiator" ist, ähnlich wie Schwarzeneggers "Running Man", ein medienkritischer Film, der sich viel zu sehr vom Medium einwickeln lässt; natürlich wurden die Senatoren nie "vom Volk gewählt" und das Volk hat auch nie eine Republik verlangt (die waren größtenteils froh, dass der Augustus den oligarchischen Umtrieben dieser herrschenden Klasse etwas Einhalt gebot). Wir selber müssen zur Demokratie zurückkehren. Eine etwas verblüffende, aber durchaus hörenswerte Botschaft.

Zusammengerechnet haben wir eine moderne Botschaft im antiken Kostüm, dargebracht in einer packenden und kunstvollen Darstellung - was will man mehr? Ein gut inszeniertes Schauspiel wie bspw. Shakespeares "Julius Caesar" ist auch nichts anderes (mehr oder weniger).
 
"Gladiator" ist ein historischer Genrefilm, kein Historienfilm.

Was du schreibst, klingt interessant, aber könntest du vielleicht definieren, was du unter "historischem Genrefilm" und "Historienfilm" verstehst?
Was ich ergoogeln konnte, klang mir sehr verschwommen.:confused:
Deine Meinung zu "Running Man" teile ich.:)
 
:rotwerd:
Tut mir leid, ich hätte sagen sollen: historisierender Genrefilm. Damit versuchte ich (erfolglos) eine "Abenteuergeschichte, die in der Antike angesiedelt ist" zu unterscheiden von einer "Abenteuergeschichte, die in der Antike stattgefunden hat" = Historienfilm.
:rotwerd:

Nebenbei, und vollkommen off topic: wenn "Gladiator" viele Leute wieder mit dem antiken Rom in Kontakt brachte, freue ich mich schon auf die Kinderhorden, die durch den Launch der Playmobil Römer-Serie Mitte August auf den historischen Trip gebracht werden …:D
 
Einer meiner Lieblingsfilme ist "Thirteendays" mit Kevin Kostner. Es geht um die Kubakriese in den 60jahren. Der Film ist extrem spannend und
ist auch sehr lange. Kevin Kostner spielt hier den Berater des amerikanischen Präsidenten. Er brilliert in dieser Rolle, weil er es versteht das Publikum zufesseln und gleichzeitig die anderen Figuren ein wenig in den Schatten zu stellen.
 
Der einzige Historienfilm der letzten zehn Jahre der mir gefallen hat, war "Alexander" von Oliver Stone.
Obwohl von den Kritikern zerissen, beeindruckte mich doch schon die Darstellung Alexanders.
Klar ist es unmöglich das Leben Alexanders in nur einen Film von 3 Stunden Länge zu packen. Doch verzichtete Stone auf eine allzugroße Verfälschung des historischen Vorbilds. Was bei Filmen wie "Braveheart" und "Gladiator" der Fall war.
Alexanders Eroberungsdrang und militärische Leistung wurden in den Schlachten von Gaugamela und am Hydaspes dargestellt. (freilich musste auf Granikos, Issos und Tyrus verzichtet werden)
Auch war Alexanders vermeintlicher Größenwahn ein Thema des Films und ich finde Stone hat Alexanders Beweggründe für sein Handeln gut rübergebracht. (seine Bewunderung für die orientalische Kultur, dass Streben ein Reichsvolk zu schaffen)
Und auch die Konflikte die mit seinen Gefährten aufbrachen.
Zudem wurde Alexanders schwierige Kindheit mit seinen Eltern (besonders gut fand ich Val Kilmer) in Rückblenden gezeigt.

Der einzige schwarze Fleck auf dem Film, war der Erzähler (Ptolemaios=Anthony Hopkins) sowie die eher durchnittliche Filmmusik.
Auch hätte Stone etwas mehr auf Alexanders Privatleben (Barsine) eingehen können.
 
Umpf, ich habe (leider) die DVD von „Alexander“ geschenkt bekommen. Ich denke nicht, dass ich mir diesen Film in absehbarer Zeit nochmal ansehen werde und biete die DVD hiermit zum Tausch an. :winke:
 
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