Historische Lieblingsfilme

mein fav history movie ist der 2-teiler Hitler Aufstieg des bösen..gut..aber leider sind die personen schlecht (also vom äußeren) den Orginalen nachempfunden.
 
Tib. Gabinius schrieb:
Wenn ich mich nicht irre spielt auch der neue "Die Geisha" in diesem Zeitrahmen.

Nein, Memories of a geisha spielt in der Zeit um den WW2. Allerdings ist dieser Film in diesem Forum sehr offtopic, da es sich hier um eine absolut langweilige Liebesschnulze mit Happy End handelt, welche; zugegeben; von guter Fotographie und den sehr guten Hauptdarstellern lebt. Der Rest des Film ist ziemlicher Müll.
 
Welche Bedingungen muss den ein Film erfüllen um als historischer zu gelten? Eine Variante ist natürlich einfach nur alt zu sein (alle Stummfilme). Aber nun zu den anderen. Muss die Handlung in ein geschichtliches Umfeld eingebettet sein, muss dieses entscheidenden Einfluss auf die Handlung haben (z.B: Last Samurai und Goodbye Lenin) oder muss die Handlung unbedingt selbst historische Hintergründe haben?
 
Ich weiß nicht, ob der Film schon genannt wurde, aber ich liege bei "Der große Diktator" von Charlie Chaplin lachend auf dem Boden:rofl:
(Falls der hier in die Kategorie reinpasst, was Themistokles ja vorhin angesprochen hat).

Die Darstellung Hitlers von Charlie Chaplin ist wunderbar, auch Mussolini ist wunderbar geworden. Ich finde, es ist der beste Film, der je jemanden veräppelt hat. Lachen ohne Ende:rofl: :rofl: :rofl:

Aber gleichzeitig auch nachdenkend, weil Charlie Chaplin versucht das Unrechtsregime darzustellen. Dabei denke ich an die Ghettoszenen, die wirklich ergreifend sind. Natürlich wird nicht die volle Härte gezeigt, denn man konnte sich die wirklichen Ausmaße des Terrors nicht vorstellen.

Aber Chalin schafft es irgendwie Lachen und Denken zu vereinen, in einem wunderbaren Film, der von mir sofort 5 Sterne bekommen würde. Achwas, 6 und mehr Sterne!:D

Beste schauspielerische Leistungen
Bestes Thema
Bestes Drehbuch
Beste Geschichte
...:winke:
 
Ja, „Der große Diktator“ ist ein wunderbarer Film und Chaplin in seiner tragikomischen Darstellung einzigartig.
Roberto Benigni, der ihm offenbar nacheifert, scheint darin nicht ganz so sattelfest zu sein. „Das Leben ist schön“ hat nach meinem Geschmack schon hin und wieder gekippelt, und mit seinem neuen Film „Der Tiger und der Schnee“ soll er sich ja etwas übernommen haben, die Kritiken sind teilweise vernichtend:
http://www.filmstarts.de/kritiken/Der Tiger und der Schnee.html
Ich habe den Film selbst nicht gesehen, hat hier zufällig jemand...?
Seinen Pinocchio fand ich aber ganz reizend und berührend – habe eben auch meine sentimentalen Momente.:rotwerd:
 
Ich finde "Der große Diktator" auch einfach nur genial!
Chaplin geht an das sensible Thema vorsichtig heran, und schafft es doch ein Lächeln auf den Gesichtern der Zuschauer zu erzeugen.
Dieser Film ist ja insofern auch ein Meilenstein für Chaplin selbst gewesen, da das sein erster Tonfilm war. Davor hatte er nur Stummfilme gedreht und hatte sich auch einige Zeit der neuen Technik gesperrrt, da er sich nicht vorstellen könnte, wie er die Figur des Tramps in einem Tinfilm darstellen konnte. Doch das gelingt ihm hier wuderbar. Der Film selbst strotzt ja nicht gerade von Dialogen, das hat er extra kurz und sachlich gehalten. Im Gegensatz dazu die Schlussszene, in der er sich als Hinkler ausgibt und eine Rede hält, die vor Gedanken und philosophischen Ansichten nur so strotzt, was ein ideales Gegengewicht zum Rest des Films darstellt.
Genial auch die Szene in der Hinkler mit dem Globus spielt!

Noch was am Rande, der Film war eigentlich schon 1940 fertig abgedreht, durfte aber aufgrund der amerikanischen Zensur erst 1944 gezeigt werden!

Noch ein Chaplin Film über einen Krieg, der weniger bekannt ist, aber dafür nicht minder gut: Unter Waffen. Spielt zur Zeit des 1. WK, und ist zwar eher als Komödie angelegt, und nicht so nachdenklich wie "Der Große Diktator", aber trotzdem ein genialer Film!!!
Ich erinnere mich da an die Szenen im Schützengraben:rofl: ...
 
Ein weiterer Film, der mit Ironie und schwarzem Humor die NS-Zeit darstellt, ist "Sein oder Nichtsein" (To Be or Not to Be, USA 1942) von Ernst Lubitsch.

Der Film entstand mitten im Krieg, als viele NS-Verbrechen in ihrem Ausmaß noch gar nicht bekannt waren; dennoch gelang es Lubitsch (der als Jude Deutschland verlassen musste), die Themen Widerstand, Polenverfolgung, Untergrund, SS gekonnt und für die damalige Zeit klarsichtig darzustellen.

Das "Lexikon des internationalen Films" äußert sich zu dem Film "... Ein bravourös gemeisterter Balanceakt zwischen Grauen und Komik, politischer Satire und beschwingter Unterhaltung..."

Es gab 1983 ein Remake (mit Mel Brooks), das aber nicht ansatzweise an das Original herankommt.


Gruß

Jacobum
 
Gaius Marius schrieb:
Im Gegensatz dazu die Schlussszene, in der er sich als Hinkler ausgibt und eine Rede hält, die vor Gedanken und philosophischen Ansichten nur so strotzt, was ein ideales Gegengewicht zum Rest des Films darstellt.
Genial auch die Szene in der Hinkler mit dem Globus spielt!

Im Film heißt er Hynkel!:winke:

Gaius Marius schrieb:
Noch was am Rande, der Film war eigentlich schon 1940 fertig abgedreht, durfte aber aufgrund der amerikanischen Zensur erst 1944 gezeigt werden!

Davon weiß ich nichts, die Premiere war 1940.
Nachzulesen hier
http://www.der-grosse-diktator.de/start.html :)
 
Positiv überrascht hat mich am Freitag auf Vox der amerikanische TV-Film "Die Wannseekonferenz". Viele Fakten, wenig Klischees, keine Effekthascherei. Basierend auf den Protokollen, sieht man einen Haufen (Schreibtisch)täter, zwischen Buffet, Wein und Zigarre, über die Planung des größten Verbrechens der Geschichte diskutieren.
Sehr erschütternd und deshalb sehr empfehlenswert!
 
Fragender schrieb:
Positiv überrascht hat mich am Freitag auf Vox der amerikanische TV-Film "Die Wannseekonferenz". Viele Fakten, wenig Klischees, keine Effekthascherei. Basierend auf den Protokollen, sieht man einen Haufen (Schreibtisch)täter, zwischen Buffet, Wein und Zigarre, über die Planung des größten Verbrechens der Geschichte diskutieren.
Sehr erschütternd und deshalb sehr empfehlenswert!
Die deutsche TV-Verfilmung von 1984 ("Wannseekonferenz") finde ich gelungener. Der nüchterne Zynismus, mit dem die Teilnehmer innerhalb anderthalb Stunden die letzten bürokratischen Schranken zur Judenvernichtung überwinden, wird sehr überzeugend dargestellt. Zwar findet man auch hier aufgrund der mangelnden Quellenlage - schließlich existiert nur das sogenannte Eichmann-Protokoll, welches eine redigierte Fassung der Besprechung darstellt - künstlerische Freiheiten, aber diese fallen aufgrund der atmosphärisch dichten Darstellung kaum ins Gewicht. Der Dreh fand am Originalschauplatz Am großen Wannsee 56-58 statt, was dem Film zusätzliche Tiefe gibt.
 
Sicherlich ist die amerikanische Version nicht perfekt.

Eine interessante knappe Kritik findet man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wannseekonferenz

Da ich jedoch den Film von 1984 nicht kannte und mit dem Schlimmsten rechnete (die TV-"Biographie" von Hitler z.B. ließ mich Erschaudern), war ich angenehm überrascht. Eine einwandfreie, historisch "korrekte" Darstellung ist bei diesem Thema ja aufgrund der Quellenlage sowieso nicht möglich.

Aber danke für den Hinweis, den Film werde ich mir sicherlich einmal anschauen!
 
Noch ein spanischer Film: Soldados de Salamina - 'Soldaten von Salamis'
Kurze Rekapitualtion der Handlung: eine Romanschriftstellerin, die keine Ideen mehr hat, stolpert über das Buch von Rafael Sánchez Maza (authentische historische Figur, Schriftsteller, Mitglied der Falange und einer der Vorzeigeliteraten des Spaniens der Francozeit). Der beschreibt, wie er einer Exekution durch die spanischen Kommunisten entkam, weil einer seiner Verfolger, der ihn auf seiner Flucht erwischte, das Gewehr herunternahm, ihm zuzwinkerte und sich umdrehte. Von nun an macht sich die Schriftstellerin auf die Suche nach dem "Schützen", die sie in eine Altersresidenz nach Frankreich führt.
Das schöne an diesem Film ist, dass wir durch die Recherchearbeit der Schriftstellerin in den Genuss historischer Dokumente, Photos, "Wochenschauen" etc. zum spanischen Bürgerkrieg kommen und ihren Erkenntnisprozess zu den beschriebenen Ereignissen im Januar 1939 teilen.
 
Meine historische Lieblingsfilme sind "Anne Frank" und "Schindlers Liste". Ich finde diese beiden Filme einfach super, weil viele Wahrheiten sind sehr gut dargestellt.
 
Martas schrieb:
Im Film heißt er Hynkel!:winke:



Davon weiß ich nichts, die Premiere war 1940.
Nachzulesen hier
http://www.der-grosse-diktator.de/start.html :)

Ja, dass mit dem Namen habe ich verwechselt, da ich den Film auch schon lange nicht mehr gesehen hab...:pfeif:
Im Gegensatz dazu, bin ich mir eigentlich mit dem Erscheinungsdatum des Filmes einigermaßen sicher. So stand es zumindest in der Autobiographie Chaplins, allerdings kann ich das gerade jetzt nicht nachprüfen, da ich die verborgt habe.
 
In den 50er Jahren gab es jede Menge kriegsverherrlichender Filme deutscher Herkunft.

Ein löbliche Ausnahme ist der 1954/55 entstandene Film "Kinder, Mütter und ein General" von Laslo Benedek (mit Theres Giehse, Ursula Herking, Klaus Kinski, Maximilian Schell u.a.).

Zum Inhalt:
Anfang 1945 haben sich einige 14 - 16-jährige Schüler, von der NS-Propaganda verblendet, heimlich zum Fronteinsatz gemeldet, um nahe Stettin "die Russen" aufzuhalten.
Die couragierten und resoluten Mütter beschließen, die Jungs zurückzuholen. Sie schlagen sich durch alle Wirren bis an die Front durch, um mit dem befehlshabenden General die Freigabe ihrer Kinder zu fordern. Als sie den zu Soldaten gewordenen Jungs endlich gegenüberstehen, sehen sich die Mütter jedoch einer unvorhergesehenen Schwierigkeit gegenüber: Die Jungs wollen nicht zurück!

In einem Hollywood-Film hätten die Jungs wahrscheinlich die Rote Armee zurückgeschlagen und wären stolz nach Hause gezogen. Da es aber zum Glück kein Hollywood-Film ist, ist auch das Ende etwas anders...

Leider wird der Film nicht so häufig gezeigt wie andere Filme der 50er (z.B. "Sissi" oder "Der Förster vom Silberwald"). Neulich kam er jedoch mal wieder, werktags zu nachtschlafender Zeit auf arte...


Jacobum
 
Meine Favoriten:
"Gefährliche Liebschaften" (die 80er Variante mit J.Malcovich)
"Piraten" (die Kostüme sind göttlich!)
"Jeffersson in Paris"
"L'Anglaise et le Duc"
"Die Französische Revolution" (trotz Patzer, gerade betreffend die Uniformen und Militär überhaupt)
...
 
Gaius Marius schrieb:
Im Gegensatz dazu, bin ich mir eigentlich mit dem Erscheinungsdatum des Filmes einigermaßen sicher. So stand es zumindest in der Autobiographie Chaplins, allerdings kann ich das gerade jetzt nicht nachprüfen, da ich die verborgt habe.

Ich hab den Film + Erklärungsheftchen: Premiere 1940:winke: :D
 
Morgen abend kommt einer meiner absoluten Lieblingsfilme im Fernsehen: Seabiscuit (20.15 Uhr auf Pro 7). Hier ein Link mit einer ausführlichen Filmkritik
http://www.filmstarts.de/kritiken/Seabiscuit.html
und hier zu den historischen Ereignissen, die dem Film zugrunde liegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Seabiscuit_(Rennpferd)

Ich wundere mich ein wenig über die Bezeichnung „anspruchsvoller Film“. Wenn ich den Film bewerten sollte, was ich nicht gern tue, würde ich ihn als anspruchsvollen Unterhaltungsfilm bezeichnen.
Was ist ein anspruchsvoller Film?
Das, was ich mir darunter vorstelle, ist jedenfalls anders als „Seabiscuit“. Und: Ich habe noch nicht viele anspruchsvolle Filme gesehen, genauer gesagt, mich selten an so etwas herangetraut, und meist läuft so was zu sehr später Stunde und kommt deshalb für mich nicht in Frage.
Wenn ich einen anspruchsvollen Film nennen müsste, dann wäre das „Das geheime Leben der Worte“, welcher vor ein paar Wochen im Kino, besser gesagt, in kleineren Kinos lief.
http://www.filmstarts.de/kritiken/das geheime leben der worte.html
Auch empfehlenswert und mit historischem Hintergrund.
Fairerweise sollte ich erwähnen, dass „Seabiscuit“ ein Flop in den deutschen Kinos war – was mir völlig unverständlich ist. Aber über Geschmack will ich nicht streiten – in diesem Fall schon gar nicht.
 
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