die ersten Europäer in Japan

O.k., ich hab' im Atlas nachgeschlagen und she gerade, dass es ein Goa in Westen Indiens gibt. Sonst hab ich nichts gefunden (kein Goe).
Höchstwahrscheinlich hab' ich mich verschrieben, sorry!:autsch:
 
Hier geht's also weiter....

Es waren mehrere katolische Orden in Japan, aber am aktivsten beteiligten sich die Jezuiten.
Damit sie dem papst ihre Erfolge vor seine Augen führen konnten, schlugen sie einem bekehrten Fürsten vor eine jap. Botschaft mit jezuitischen Gefolge dem Portugiesischen König und dem Papst auszusenden (1582).

4 Burschen zwischen 13-15 sind somit (offiziel) die ersten Japaner geworden, die den europäischen Boden betraten. Ihr besuch in Rom entzündete in Europa großes Interesse am entfernten Japan.

Doch das Handeln der Europäer hatte bei den Japanern Misstrauen erweckt.

Die unverhältnissmäßigen Gewinne am Transitgeschäft waren viel zu durchschaubar und so manche Aussagen von (geschwätzigen) Europäern lies bei den Japanern (und das zu Recht) Verdacht aufkommen, dass hinter der christl. Propaganda und dem Handeln auch politische Interessen lagen.

Meiner Meinung nach, wenn die Japaner nicht rechtzeitig die Gefahr der Kolonisation erkannt hätte, könnte ich mir durchaus vorstellen, wie es weiter verlaufen würde (z.B.: wie mit China)

Nobunaga, für den die buddhistischen Kloster ind die Ikkó-Sekte ernsthafte Feine darstellten, war nicht gegen die Christen feinlich ausgerichtet. Im Gegenteil: er erlaubte die Mission in Kyoto und in Azichi (und zwar waren es wieder die Jezuiten).
DOCH Hideyoshi wurde bei einem Militärzug von der großen Anzahl der christlichen Anhänger überrascht und es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sich der Hafen Nagasaki in den Händen der Jezuiten befand.

So… langsam aber sicher kommen wir jetzt zur Vorgeschichte der Isolation (1635).
Ich weiß nicht, ob ich noch hier weiterschreiben soll, oder ob ich in einen speziell für die Izolation geschaffenen Thread weitermachen soll:confused:
 
Portugiesische Schiffe kamen mehr oder weniger ab dem Jahr 1545 regelmäßig in Japan. Sie ankerten in verschiedenen jap. Hafen, am meisten in Kyushu, wo sich zum größten Zentrum des ausländischen Geschäfts die Häfen Hirado und Nagasaki herausbildeten.

An Bord eines dieser Schiffe (vermutlich) befand sich der spanische Jesuit Francisco de Jassu y Javier, hierzulande besser bekannt als Franz Xaver, der dann von einem chinesischen Piraten in Japan an Land gesetzt worden sein soll:

Im Frühjahr 1545 fuhr er von Mailapur (Madras) nach Malakka und im Januar 1546 nach den Molukken zu den verlassenen Neubekehrten in Ambon und auf den Moro-Inseln und kehrte 1547 nach Malakka (heute Malaysia) zurück. Auf die Kunde vom neuentdeckten Japan segelte F. X. 1549 (von Goa aus) dorthin mit drei in Goa getauften Japanern als Dolmetschern und zwei Mitbrüdern. Er wirkte ein Jahr in Kagoshima, kurz in Hirado, dann in Yamaguchi und zuletzt am Hof von Bungo.
(kursiv gesetzte Anmerkungen von mir). Franz Xaver kehrte 1552 nach Goa zurück, um alsbald wieder nach China aufzubrechen, auf dieser Reise starb er auf einer dem chinesischen Festland vorgelagerten Insel noch im selben Jahr. Was ihn nach China trieb:

Er fand aber nicht ein großes Kaiserreich, wie ihm gesagt worden war, sondern viele lokale Kriegsherren. Er merkte auch bald, dass er seine bisherige Missionsmethode ändern musste. Als armer Bettler in einem zerschlissenen Kleid, wie er angekommen war, wurde er ausgelacht. Ebenso weckte das Vortragen von schlecht übersetzten christlichen Texten eher Gelächter. Mit Hilfe von Gütern, die portuguisische Schiffe etwas später ins Land brachten, trat er nun feierlicher und in Seide auf, und mit Hilfe eines Gefährten, der sehr rasch japanisch lernte, begann er fast täglich mit Interessierten über den christlichen Glauben zu disputieren. Er hatte keine Massenerfolge mehr, aber er konnte innerhalb von zwei Jahren dennoch etwa tausend Personen für den christlichen Glauben gewinnen. Trotzdem kam er auch hier nicht zur Ruhe. Einerseits erreichten ihn schlechte Nachrichten aus Indien, die seine Rückkehr nötig machten, anderseits merkte er in Japan, wie sehr dieses Land im kulturellen Bereich vom geheimnisvollen China abhängig war.
Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit sie dem papst ihre Erfolge vor seine Augen führen konnten, schlugen sie einem bekehrten Fürsten vor eine jap. Botschaft mit jezuitischen Gefolge dem Portugiesischen König und dem Papst auszusenden (1582).
4 Burschen zwischen 13-15 sind somit (offiziel) die ersten Japaner geworden, die den europäischen Boden betraten. Ihr besuch in Rom entzündete in Europa großes Interesse am entfernten Japan.

Die Reise der jungen Männer dauerte 8 Jahre. Hierzu Wikipedia.
 
Publikation: Nihon ni okeru rekishigaku no hattacu to gendzo


Das müßte in etwa "Entwicklung und heutiger Stand der Geschichtswissenschaft in Japan" bedeuten. Ob man da gezielte Informationen über die ersten Europäer in Japan bekommt, möchte ich bezweifeln.


Nihon Kidnaishi von K. Inoue, M. Suzuki


Sicher ein Buchstabendreher, muß wohl "Nihon Kindaishi" heißen, also "Geschichte der japanischen Neuzeit". Kiyoshi Inoue ist sehr bekannt; seine Geschichte Japans ist, wiewohl von einem gewissen linken Zeitgeist geprägt, auch heute noch ein absolut lesenswertes Buch.


Mir scheint, daß sich die genannten Titel nicht direkt auf Ursis Fragen beziehen. Gibt es keine Anmerkungenszahlen im Text, die direkt auf bestimmte Quellen verweisen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja schon, aber wie schon gesagt, es ist ziemlich lang und unübersichtlich. Ich schreib eh noch weiter und dann geb' ich mir die Mühe es herauszufinden:D
(übrigens: irgendwelche Fußnoten oder Vermerke im Buch gibt es nicht)
 
Zuletzt bearbeitet:
Weitergeht's...:D

Er (Hidyoshi) hat begriffen, dass von dort eine Gefahr gegen seine Absichten entstehen könnte, weshalb er 1587 den 1. anti.christlichen Edikt bekannt gegeben hat; Nagasaki wurde den jezuiten entrissen/entnommen und auf Hideyoshis Befehl wurde der Kloster in Kyoto zerstört.
Dennoch - Hideyoshis Edikt war noch kein Christenverbot.
Der Edikt bezog sich auf die Auswanderung der fremden Missionaren... doch er wurde auch in diesen Punkt nicht befolgt.
=> deshalb hat Hideyoshi (der von der Expansionsabsichten der Europäer gehört hat) im Jahre 1596 6 Fremde Missionäre und 24 jap. Christen öffentlich hinrichten lassen.
Dies war die erste (vor)Warnung, die ein Vorspiel zu den späteren Christenverfolgung war.

Die Situation wurde zudem noch kompliziert, weil die Zentren des Außenhandels auf dem Gebiet der südwestlichen Fürsten lagen. Diesen vertraute weder Hideyoshi noch Ieyasu.
Ieyasu bemühte sich den Außenhandel unter die Kontrolle des Shogunats zu bringen.
Außerdem entwickelte er eine beachtliche Initiative in der Bemühung den Außenhandel in die Region von Kantó zu bringen (was ihn nicht geling).
In dieser Richtung versprach er sich viel von den Engländern und den Niederländern, wessen Aufkreuzen für ihn die interessante Entdeckung gewesen sein dürften, denn jetzt wußte er, dass die Portugiesen und Spanier nicht die einzigen die am Handeln mit Japan interessiert waren.
Am Bord des ersten niederländischen Schiffs, das 1600 in Japan aufgekommen sit, war u.A. auch der Engländer W. Adams.
Ieyasu, der das Auftauchen der Niederländer 'höchstwillkomen' hieß, ernannte Adams zu einen seiner Ratgeber und schenkte ihm die Herrschaft auf der Halbinsel Miura (nicht weit von Edo entfernt).

Japanische Herrscher hatten nur allzu nebelige Vorstellungen über Europa und über dessen politischen Verhältnissen.
Bruchhafte Informationen, die sie von den Europäern kriegten, reichten aber, dass die Japaner begriffen, dass zwischen den einzelnen europäischen Staaten Wettkampf stattfindet und, dass deren Ambitionen Richtung Unterwerfung der asiatischen Länder ging.

Die Niederländer und Engländer hatten allerdings bei dem Shogunat eine bessere Reputation, denn im Gegensatzt zu den Spaniern und den Portugiesen ließen sie von der Missionisierung und der Verbreitung Chritlichen glaubens ab
(wie es im Edikt stand).

Ieyasu konnte zwar den Handel nicht nach Kantó hinüberzubringen, stattdessen gab er den niederländischen und britischen Ostindien-Handelsorganisation Sonderrechte, wie z.B: das Erbauen von Handelsfakturen in Hirada.
So standen die Niederländer gemeinsam mit den Engländern besser da als die übrigen europäischen Handelsmächte.
...
Im Jahre 1613 mit dem Erlaubnmiss des Shogunats wurde die bis dato größte japanische Expedition (von der Initiative des Fürsten Masamune Date) ausgesandt.
Es war eine Botschaft für den spanischen König und für den Papst geleitet von Tsunenaga Hasekura (aus dem Geschlecht der Date).
Ieyasu erhoffte sich von diesen die Verbindung der Handelsbeziehung mit den Spaniern in Mexico...
Nach 7 Jahren kehrte Tsunenaga nach Japan zurück.... doch inzwischen hat sich einiges geändert...:grübel:

Näheres über die Mission von Tsunenaga findet ihr in Wikipedia auf dem Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hasekura_Tsunenaga

O.k., hier also einige Infos über die Qellen des Buchs:

A dictionary of J. hystory, J.M. Goedertier

Das kleine Wörterbuch der Japanologie, B. Lewin

Encyclopedia of Japan, Verlag Kódansha, Tokyo (den Autor konnte ich nicjt finden)

Kenkyu Nihonshi, T. Jamamoto
 
O.k., hier also einige Infos über die Qellen des Buchs:

A dictionary of J. hystory, J.M. Goedertier

Das kleine Wörterbuch der Japanologie, B. Lewin

Encyclopedia of Japan, Verlag Kódansha, Tokyo (den Autor konnte ich nicjt finden)

Kenkyu Nihonshi, T. Jamamoto

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Dies sind aber eigentlich nur Verweise und Empfehlungen. Es ist höchstwahrscheinlich, dass die Autorin sie benutzte, aber als Quellen sind sie glaub' ich nicht angegeben... :detektiv:
 
(übrigens: irgendwelche Fußnoten oder Vermerke im Buch gibt es nicht)


Dann macht es tatsächlich keinen Sinn, reihenweise Quellen aus dem Anhang abzuschreiben. Populärwissenschaftliche Bücher begnügen sich oft mit summarischen Quellenangaben.

Auch wenn Ursi in diesem Zusammenhang von "leichter Lektüre" gesprochen hat, möchte ich betonen, daß auch populärwissenschaftliche Bücher inhaltlich ganz hervorragend sein können.

Nur noch eine Anmerkung habe ich: Bei Autorennamen und Titeln solltest Du auf genaue Schreibweisen achten. Wenn Du "Vaziljevová" schreibst, findet man in Literaturkatalogen nichts. Dann kann man anfangen, mühsam unter "Waz-", unter "Was-", unter Wasweißichwasnoch zu suchen, bis man endlich unter "Vas-" fündig wird.
 
Sorry, werde in der Zukunft genauer auf die Schreibweise der Autorennamen achten.:oops:
Zdenka Vasiljevová (über den 'n' ist ein Hackl), ist die genaue Schreibweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Korr.

O.k., ich hab' im Atlas nachgeschlagen und she gerade, dass es ein Goa in Westen Indiens gibt. Sonst hab ich nichts gefunden (kein Goe).
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Natürlich hab' ich nichts gefunden! Das Buch ist ja in tschechisch verfasst, und es hieß 'in Goe' (= 6. Fall), und die Endung ist 'e' = aus Goa wird Goe...
Also es stimmt eh Goa, aber es wurde 'vertschecht'.
Wieso hab' ich das bloß übersehen:aua:!?
 
@ Mariat San: genau das ist gemeint, Goa war seit 1510 der Stützpunkt Portugals in Indien (und blieb es noch bis 1961).
 
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