Daker & Geten

Praktisch null. Du mußt auf Archäologie, Genetik und Linguistik setzen. Besonders die beiden letzten Methoden haben noch viel Potential für Überraschungen.


Linguistik hat ein enormes Überraschungspotential, aber für Genetik sind die Völkerschaft schon damals SO DERARTIG miteinander vermischt gewesen, das es auch da keine richtig plausible Antwort gäbe. Man weiss nicht mal, welcher Marker typisch "Dakisch" ist.
 
Ich denke da an Untersuchungen wie Cavalli-Sforzas "Genes and Peoples", die bereits für manche Überraschung gesorgt haben. Vielleicht kann man ja so das völkische Durcheinander auf dem Balkan entwirren. Dann fiele es leicher, "Clustern" von Genen Völkernamen aus der antiken Geschichtsschreibung zuzuordnen.

Wohl eher nicht.
Gerade Luigi Luca Cavalli-Sforza hat in seinen Forschungsarbeiten stets betont und wiederholt darauf hingewiesen, daß die genetischen Unterschiede innerhalb einer Gruppe weit größer sind als zwischen verschiedenen Volksgruppen.
Sein berühmt gewordener Satz dazu:
L. L. Cavalli-Sforza schrieb:
Die äußeren Merkmale mögen unterschiedlich erscheinen, aber unter der Haut sind die Menschen alle eng verwandt.
 
Ich frage mich gerade, welche großartigen linguistischen Überraschungen man denn noch zutage fördern möchte? Und woher. :fs:
 
durch hoffentlich noch kommende archäologische Überraschungen, wie Inschriften etc.
Nun die frage:sind wir aber auch bereit die archöologie recht zu geben oder versucher wir immer wieder die etlabierten aufbau aufrecht zu erhalten
:pfeif:indem wir alles zurecht biegen ?
Ich denke das genetik nicht der richtige weg ist...die bsp. haben wir schon gelesen...siehe forum...meine meinung ist:verwierrung
 
Zuletzt bearbeitet:
Linquistischen bsp:Fluß in Rumänien...name Olt...fersehen beitrag doku....erklärung von spezialisten...=alt also der name stammt aus deutsche sprache.
Gut:O Oltenia region im süden Rumänien.....nichts....die volksgruppe Olteni..Olt fließt mitten durch dieses region.....keine verbindung.
Ich denke das wir dan dieses volksgruppe als die alten bezeichnen würden...oder was denkt ihr darüber?In dem zusammenhang.
 
Linquistischen bsp:Fluß in Rumänien...name Olt...fersehen beitrag doku....erklärung von spezialisten...=alt also der name stammt aus deutsche sprache...

Da liegt ein Mißverständnis vor: der deutsche Name des Flusses Olt lautet Alt (so wie wir die Adige eben Etsch nennen); der Name Olt selbst leitet sich aber mW ursprünglich vom lateinischen lut bzw. römischen aluta (das heißt übrigens auf Deutsch Lehm) ab.
 
Noch ein Nachtrag zu einer anderen Sache...

Ich frage mich gerade, welche großartigen linguistischen Überraschungen man denn noch zutage fördern möchte? Und woher. :fs:
durch hoffentlich noch kommende archäologische Überraschungen, wie Inschriften etc.

Soweit mir bekannt ist, wird doch bislang mehrheitlich davon ausgegangen, daß Dakisch, Getisch und Moesisch Dialekte des (ausgestorbenen) Thrakisch - das wiederum mW als indoeuropäisch/indogermanisch klassifiziert bzw. als zumindest wahrscheinlich indoeuropäisch/indogermanisch angesehen wird - gewesen sind.
http://www.indoger.uzh.ch/fachschaft/pdf/aufsatz-thrakisch.pdf zeigt jedoch die Grenzen, an welche die Sprachwissenschaft diesbezüglich gestoßen ist.
Zwar weiß ich auch nicht, woher man da neue Erkenntnisse gewinnen könnte, aber zumindest scheint der Forschungsgegenstand nicht abgeschlossen zu sein...
 
Noch ein Nachtrag zu einer anderen Sache...



Soweit mir bekannt ist, wird doch bislang mehrheitlich davon ausgegangen, daß Dakisch, Getisch und Moesisch Dialekte des (ausgestorbenen) Thrakisch - das wiederum mW als indoeuropäisch/indogermanisch klassifiziert bzw. als zumindest wahrscheinlich indoeuropäisch/indogermanisch angesehen wird - gewesen sind.
http://www.indoger.uzh.ch/fachschaft/pdf/aufsatz-thrakisch.pdf zeigt jedoch die Grenzen, an welche die Sprachwissenschaft diesbezüglich gestoßen ist.
Zwar weiß ich auch nicht, woher man da neue Erkenntnisse gewinnen könnte, aber zumindest scheint der Forschungsgegenstand nicht abgeschlossen zu sein...

Thrakisch und Dakisch sind nach M. Oppermann unterschiedliche Sprachen.
 
Thrakisch und Dakisch sind nach M. Oppermann unterschiedliche Sprachen.

Mir ist natürlich bekannt, daß Manfred Oppermann sie als unterschiedliche Sprachen klassifiziert - deswegen schrieb ich auch "mehrheitlich davon ausgegangen".
Ich wollte und will mich auch gar nicht an Diskussionen beteiligen, ob und inwieweit nun Thrakisch und Dakisch bzw. die anderen genannten Sprachen unterschiedlich sind oder nicht.
Das Grundproblem - und darum ging es bei meinem Nachtrag - bleibt wohl bestehen: es gibt keinen hinreichenden Forschungsstand (von der wahrscheinlichen Klassifizierung als indoeuropäisch/indogermanisch abgesehen), um wirklich sichere Aussagen zu derartigen Rest- und Trümmersprachen bzw. Korpussprachen treffen zu können.
 
Mir ist natürlich bekannt, daß Manfred Oppermann sie als unterschiedliche Sprachen klassifiziert - deswegen schrieb ich auch "mehrheitlich davon ausgegangen".
Ich wollte und will mich auch gar nicht an Diskussionen beteiligen, ob und inwieweit nun Thrakisch und Dakisch bzw. die anderen genannten Sprachen unterschiedlich sind oder nicht.
Das Grundproblem - und darum ging es bei meinem Nachtrag - bleibt wohl bestehen: es gibt keinen hinreichenden Forschungsstand (von der wahrscheinlichen Klassifizierung als indoeuropäisch/indogermanisch abgesehen), um wirklich sichere Aussagen zu derartigen Rest- und Trümmersprachen bzw. Korpussprachen treffen zu können.

Stimmt auch wieder.
 
Mir ist natürlich bekannt, daß Manfred Oppermann sie als unterschiedliche Sprachen klassifiziert - deswegen schrieb ich auch "mehrheitlich davon ausgegangen".
Ich wollte und will mich auch gar nicht an Diskussionen beteiligen, ob und inwieweit nun Thrakisch und Dakisch bzw. die anderen genannten Sprachen unterschiedlich sind oder nicht.
Das Grundproblem - und darum ging es bei meinem Nachtrag - bleibt wohl bestehen: es gibt keinen hinreichenden Forschungsstand (von der wahrscheinlichen Klassifizierung als indoeuropäisch/indogermanisch abgesehen), um wirklich sichere Aussagen zu derartigen Rest- und Trümmersprachen bzw. Korpussprachen treffen zu können.
Aua!
Herodot schreibt deutlich das die Daker bzw. Geten (Daker=Römisch , Geten=Griechisch, die Historiker vermuten das) einen Thrakische stamm waren.
Die Bulgaren sind Slaven also nicht von diese Ecke.
 
Zuletzt bearbeitet:
siehe "tristele" von ovid. dort beschreibt er das leben mit den geten am ufer von pontus euxinus wo sehr kalt war und unangenehm.
 
Ovid war Dichter, kein Historiker oder Kartograph. Die Tristia sollten wohl auch dazu dienen Kaiser Augustus zu überzeugen ihn zurück nach Rom zu lassen und übertreiben deshalb wohl auch was seine Lebensbedingungen betreffen. In Rumänien und Moldawien werden seit 5000 Jahren Weintrauben angebaut. So kalt kann es also nicht gewesen sein. Heute ist das Gebiet eines der beliebtesten Gebiete für den Sommertourismus in Rumänien.
 
Ovid war Dichter, kein Historiker oder Kartograph. Die Tristia sollten wohl auch dazu dienen Kaiser Augustus zu überzeugen ihn zurück nach Rom zu lassen und übertreiben deshalb wohl auch was seine Lebensbedingungen betreffen.
Gefallen hat es ihm dort allerdings anscheinend wirklich überhaupt nicht, denn in zahlreichen Gedichten der "Tristia" und der "Epistulae ex Ponto" drückt er den Wunsch aus, wenigstens an einen etwas angenehmeren Ort verbannt zu werden, wenn schon eine Rückkehr nach Rom unrealistisch sei.
Und auch wenn in seiner Verbannungsgegend Wein angebaut wurde, kann es im Winter trotzdem deutlich kälter gewesen sein als im für ihn gewohnten Mittelitalien. Wein gedieh schließlich schon in der Antike in Regionen, die deutlich kühler waren.
 
Ich weiß, ich musste das Gejammer schließlich zu Schulzeiten übersetzen. Auch wenn es sicherlich nicht so angenehm war wie Italien/Rom, sollte man doch seine Worte nicht unbedingt auf die Goldwaage legen und sich keine sibirischen Verhältnisse vorstellen, wie man sie aus den Tristia teilweise herauslesen kann.
 
Ich weiß, ich musste das Gejammer schließlich zu Schulzeiten übersetzen. Auch wenn es sicherlich nicht so angenehm war wie Italien/Rom, sollte man doch seine Worte nicht unbedingt auf die Goldwaage legen und sich keine sibirischen Verhältnisse vorstellen, wie man sie aus den Tristia teilweise herauslesen kann.

Ich kann schon verstehen, dass es dem Ovid in Tomis nicht gepasst hat. Im Sommer ist zwar alles schön und warm, aber im Winter weht praktisch unablässig der Eisigkalte "Crivet" aus dem Ural über die Steppe, der einem durch alle Glieder fährt.
Ich habs in den Karpaten bei -30 °C besser ausgehalten als in der Dobrugea bei zwar nur-10 C° aber diesem schrecklichen, ekelhaften Wind.
 
Da Du Dich in der Gegend auszukennen scheinst: Ovid erwähnte mehrfach, dass die Donau in der Gegend von Tomi im Winter zufror, sodass getische Streifscharen den Fluss überqueren konnten. Gefrieren auch heute noch manchmal der Unterlauf und das Delta?
(Falls nicht, ist das kein Beweis für die Unrichtigkeit der Schilderung, denn in Österreich fror die Donau früher auch mitunter zu und heute nicht mehr.)

Ovid fand in Tomi nicht nur das Klima schlimm. Ihn störten auch die häufigen Grenzzwischenfälle mit den Geten und dass er von den Zentren der Bildung abgeschnitten war und Neuigkeiten aus Rom, wenn überhaupt, nur arg verspätet erfuhr.
Die Bürger von Tomi hatten (seinen Aussagen zufolge) auch ein ambivalentes Verhältnis zu ihm: Einerseits waren sie stolz auf den berühmten Dichter und machten ihn zum Ehrenbürger mit Abgabenfreiheit, andererseits waren sie auf ihn sauer, weil er in seinen Werken ihre Stadt immer so negativ darstellte. Er betonte daher in einer seiner Epistulae, dass er nicht die Bürger, sondern nur das Umfeld nicht mochte.
 
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