Klar, und die hatten natürlich wenig Wahl und mußten mitmachen.
Aber es gab eben auch Leute, die neu und freiwillig mitmachten.
Nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in den neugeschaffenen Gremien.
Es gab dazu letztes Jahr in Kassel die "König Lustik"-Ausstellung, da wurde ganz gut illustriert, wie der Neuanfang des Königreichs Westphalen erst einmal eine Reihe von Unterstützern fand.
Die neue Verfassung, die Gerichtsreformen, die Gewerbefreiheit etc. wurden gut aufgenommen. Obwohl die Voraussetzungen eigentlich viel ungünstiger waren als in Süddeutschland - schließlich wurde hier ein französischer Herrscher auf ein Sammelsurium von Gebieten unterschiedlichster Struktur aufgesetzt.
Die Unterstützung war aber in kürzester Zeit deutlich eingebrochen, weil Napoleon den neuen Staat finanziell auspresste. Und weil (siehe auch Repos Beitrag für den Südwesten) die Wehrpflicht zu großem Widerstand führte.
Schon 1809 (also gerade zwei Jahre nach Staatsgründung) gab es dann den Aufstand von Dörnberg (den hattest Du ja schon erwähnt) und vor allem die Verweigerung der Armee, die durchziehenden Truppen des Herzogs von Braunschweig zu bekämpfen.
Womit Du die Sache wohl auf den Punkt bringst. Der Napoleon ist ja mit seinem Bruder und dessen Königreich umgegangen wie es ihm gerade passte.
Die "alten" Potentaten konnten sich der einen oder anderen Forderung noch entziehen, dem "kleinen" Bonaparte blieb dies nicht. (dass sich seine Frau später weigerte, ihn wie ihr dicker Papa wünschte, in die Wüste zu schicken, rührt einen positiv an)
Ich denke so war es, man sah durchaus die Fortschritte durch "Code Zivil" usw. und wollte sie auch haben.
Aber nicht um den Preis irrsinniger Steuern und fortdauernder Kriege.