Die Székler sind davon genauso betroffen.
Wie ich oben bereits schrieb, geht die Forschung von einer turkstämmigen Abkunft der Szekler aus. Wikipedia sagt dazu:
Wikipedia schrieb:
Die landnehmenden Szekler waren vermutlich zum Teil ungarisch- und turksprachig. Die ungarische Sprache setzte sich bis zum Hochmittelalter im Karpatenbecken gegenüber den anderen Sprachgruppen durch. Die Szekler sprechen einen eigenen Dialekt innerhalb der ungarischen Sprache mit einem höheren Anteil turksprachiger Begriffe als in den Dialekten Ungarns.
Dass sich nach über 1000 Jahren keine entsprechende ethnische Identität findet, kann nicht verwundern. Die Szekler haben sich in dieser Zeit sowohl sprachlich als auch ethnisch den Magyaren assimiliert, sind aber immerhin - und das ist bemerkenswert - bis in die Neuzeit eine Rechtsgemeinschaft geblieben, deren Rechtssystem sich von dem der Ungarn unterschied.
Südlich der Ungarn lebten die Bessenyö, vielleicht weiss einer von euch, wer die auf deutsch sind, bei den thrakerern ist es zwar unvorstellbar, jedoch steht bei wikip´., daß sie bis in den Kaukasus Stämme hatten. Paralell zu den Skythen ergibt es eine geografische Nähe zu den Ungarn, die sehr zu dem entschlusst bringt (mich jedenfalls), daß Gewohnheiten und kulturelles übernommen wurde
Die Besenyö sollen ein turkstämmiges Volk sein, das südlich des Karpatenbeckens siedelte, im 10. und 11. Jh. n. Chr. vertrieben wurde und teilweise nach Ungarn flüchtete. Ich bezweifle aber, dass die Szekler dort ihren Ursprung haben, obwohl es nicht unmöglich ist.
Bei den Urpanoniern oder wie man sie nennen mag steht ein großes Fragezeichen. Wenn man die über x tausend Jahre alten Dörfer ausgeht, sind sie wohl von griechischen Stämmen, seien es Franken, Ethrusker, Thraker oder skythen, daher abstammend.
Die Zusammensetzung der vormagyarischen Bevölkerung ist zumindest in Umrissen zu bestimmen.
Über eine neolithische Bevölkerung des 6./3. Jahrtausends v. Chr., deren ethnische Zusammensetzung heute nicht mehr bestimmbar ist, schichteten sich vermutlich seit etwa 1200 v. Chr. Teile der Illyrer, deren Hauptmasse aber Richtung Süden weiterzog, wo sie während der Antike im Raum des früheren Jugoslawien historisch fassbar werden.
Es folgten keltische Stämme wie die historisch im Karpatenbecken und am östlichen Alpenrand nachweisbaren Taurisker, Bojer und Skordisker, in Ostungarn jenseits der Theiß auch die vermutlich thrakischstämmigen Daker. Insofern ist deine Aussage, dass auch "Thraker" zur Ethnogenese der Ungarn beigetragen haben könnten, nicht ganz falsch, obwohl deren Hauptmasse in Thrakien im Dreieck der heutigen europäischen Türkei, südlich von Bulgarien und östlich von Griechenland siedelten.
Einen wesentlichen Beitrag zur Ethnogenese leisteten auch die Jazygen, ein sarmatischer Stamm, der ursprünglich nördlich des Schwarzen Meers zwischen Don und Donau siedelte und den die Römer im 1. Jh. n.Chr. zwischen Theiß und Donau im Karpatenbecken ansiedelten.
Man kann davon ausgehen, dass diese Stammesgruppen und ethnischen Splitter im Lauf der etwa 500 Jahre währenden römischen Herrschaft in der Provinz Pannonien westlich der Theiß romanisiert wurden und weitgehend miteinander verschmolzen.
Im 5. Jh. n. Chr. durchzogen dann noch germanische Stämme - vor allem Gepiden und Westgoten - diesen Raum und die Hunnen gründeten dort in selbiger Zeit ein kurzlebiges Reich. Ob und wieviele Germanen und Hunnen im Karpatenbecken zurückblieben, entzieht sich unserer Kenntnis. Vermutlich war ihr Anteil nicht besonders groß. Ferner sickerten seit dem 6. Jh. in größerer Zahl Slawen ein, die in Folge auch nahezu die gesamte Balkanhalbinsel besetzten.
Als die Awaren Mitte des 6. Jh. die Tiefebene eroberten, trafen sie auf eine weitgehend romanisierte Bevölkerung, die sich - aufbauend auf einer unbestimmbaren neolithischen Bevölkerungsbasis - aus keltischen, sarmatischen, illyrischen und thrakischen Elementen zusammensetzte, zu denen ein vermutlich kleiner germanischer und hunnischer Beitrag und später ein hoher Anteil slawischer Siedler kam. Im 12. Jh. kamen turkstämmige Petschenegen hinzu, die auf ihrer Flucht nach Westen in Ungarn angesiedelt wurden und als Grenzwächter dienten.
Das Awarenreich wurde 791/803 von Karl dem Großen vernichtet. Es wird angenommen, dass ein Teil der Awaren - deren strittige Herkunft turkstämmig oder mongolisch gewesen sein könnte - im Karpatenbecken zurückblieb und so ebenfalls zur ungarischen Ethnogenese beitrug.
Dieses ethnische Konglomerat wurde seit dem 10. Jh. von den Ungarn überschichtet, die auf ihrer Wanderung durch Südrussland ebenfalls fremde Ethnien aufgenommen hatten. Dennoch muss der magyarische Kern so stark gewesen sein, dass er als dominierendes Element die Führung übernahm und im verschmelzenden Volk die kulturelle und soziale Führung übernahm, was schon daraus hervorgeht, dass sich Ungarisch als Sprache durchsetzte.
... und jetzt muss mir einer erklären, warum Csángó und Székler sich als magyaren sehen?
Das ist relativ leicht zu beantworten (vgl. auch weiter oben). Die vermutlich turkstämmigen Szekler wurden im Lauf von etwa 1000 Jahren (!) völlig von den Magyaren assimiliert, sodass ihre ursprüngliche Identität verloren ging. Es wäre allerdings interessant zu wissen, welche Bräuche oder kulturellen Eigenheiten sich möglicherweise bei ihnen erhalten haben, die von denen der Ungarn abweichen.