Japan und das Deutsche Reich

Ein Nachtrag zum Frieden von Shimonoseki nach dem japanisch-chinesischen Krieg 1895, ein Detail relativ zu Beginn der deutschen ostasiatischen Expansion (vor Tsingtao):

Das Deutsche Reich war in dieser Phase in der Lage, finanziell mit den Großmächten Frankreich und Großbritannien lokal mitzuhalten. Im Frieden von Shi. wurde China eine Kriegsentschädigung von 200 Mio. Tael auferlegt, vermutlich etwa dem 2-fachen Staatshaushalt.
Vertrag von Shimonoseki ? Wikipedia

China war indes nicht in der Lage, die Summe aufzubringen, und trat an die europäischen Kapitalmärkte heran. Es war eine Staffelung vorgesehen:
1. Anleihe über 22 Mio. GBP
2. und 3. Anleihe über jeweils 16 Mio. GBP,
zusammen also 54 Mio. GBP.

Politisch gaben England, Frankreich und das Deutsche Reich die Zusage für die erste Anleihe, diese zu übernehmen. Politisch gab es dann Schwierigkeiten innerhalb der angestrebten Konsortiallösung bezüglich der zu übernehmenden Anteilsquoten.

Rußland nutzte diese Schwankungen und übernahm überraschend in einem Übereinkommen mit französischen Banken die erste Tranche, nun als frz. Anleihe über 400 Mio. francs.

Dieser Coup führte zu einer weiteren Allianz zwischen einem deutschen Konsortium (50%) der führenden Banken sowie der englischen Gruppe unter der Konsortialführerschaft der Hongkong-Shanghai Banking Corporation (50%). Dargestellt wurden die beiden Tranchen als 5%-Goldanleihe von 1896 und als 4,5%-Goldanleihe von 1898. Dieses "britisch-deutsche" Einvernehmen führte zu einem weiteren Abkommen, in dem die Eisenbahn-"Interessensphären" abgegrenzt wurden: die nördlichen zwei Drittel der Tientsin-Kanton-Bahn und die Strecke Tientsin-Yangtsekiang wurde dem Deutschen Reich zugeteilt, das südliche Drittel von Shanghai nach Kanton ging an Großbritannien. Für das Deutsche Reich erfolgte hier bereits 1896 eine gewisse territoriale Festlegung, die im Kiautschou-Vertrag 1898 (die Bucht von Kiautschou sowie Eisenbahn- und Bergwerkskonzessionen in Shantung). Zuvor sind noch die Verträge mit China über Handelsniederlassungen in Tientsin und Hankou (Wuhan) erwähnenswert.

Die Folgen des Japanisch-Chinesischen Krieges wurde in diesem Wettlauf somit zunächst durch die europäischen Kapitalmärkte finanziert; China mußte für diese Anleihen beachtliche Sicherheiten stellen (Eisenbahn-Konzessionen, Abtretung von Zolleinnahmen etc.), die den kolonialen Interessen der Großmächte entsprachen und die Rückzahlungen übernehmen.

Gleichzeitig war dieses die letzte Anleihe in dieser Größenordnung, die unter Mitwirkung des Deutschen Reiches für China platziert worden ist. Nach einer längeren Pause gab es 1905 noch einen deutschen 50%-Anteil (erneut 50 % HSC) für die 5%-ige Goldanleihe über 1 Mio. GBP sowie 1908 einen 63%-Anteil (37% wiederum HSBC) über die 5 Mio. GBP betragende Anleihe für die Tientsin-Pukow-Staatseisenbahn. Beide weiteren Anleihen waren von dt.-britischen Konsortialstreitigkeiten überschattet, und wurden auch von der chinesischen Seite stetig verkompliziert.


Für Japan wirkten die beachtlichen Geldzuflüsse als Katalysator für den wirtschaftlichen Aufschwung, vergleichbar den frz. Reparationen 1871 an das Deutsche Reich. Mittelbar wurde dieser Finanzfluss durch die europäischen Großmächte gegenfinanziert.
 
Aus Ute Mehnert, "Deutschland, Amerika und die 'gelbe Gefahr'", S. 251, insbesondere 257, 258 ergibt sich, dass die von mir hier mehrfach angedachte deutsch-japanische Koalition gegen England, Rußland und die USA von dem deutschen Botschafter in Tokio Arthur Graf von Rex mehrfach angeregt wurde und dass Wilhelm II. zumindest ab 1911 ernsthaft eine Annäherung wünschte. Die deutsche Diplomatie um Bethmann wollte diesen Gedanken nicht verfolgen, da man meinte, er würde "das akute Mißtrauen der übrigen europäischen Mächte hervorrufen und die gewünschte deutsch-britische Annäherung erheblich erschweren". Weiter schreibt U. Mehnert: "Das kaiserliche Projekt.....verdient dennoch Beachtung: Mit ihm entstand nicht mehr und nicht weniger als das Grundmuster der deutschen Japanpolitik während des Weltkrigs".
 
U. Mehnert: "Das kaiserliche Projekt.....verdient dennoch Beachtung: Mit ihm entstand nicht mehr und nicht weniger als das Grundmuster der deutschen Japanpolitik während des Weltkriegs".

Ein Ergebnis, das sich mir auch immer wieder aufdrängt, allerdings in anderen Zusammenhängen. Im Prinzip kann man den "Gefreiten" als "Plagiator" interpretieren, der als politischer Kunstmaler, Motive aufgriff, die bereits im WWI eine Rolle gespielt haben.

1. Lebensraum im Osten-Motiv:
Dass die deutschen Armeen bereits im WWI am Kaukasus standen ist vermutlich aus der Sicht von Hitler der "Proof of Concept", quasi die Machbarkeitsstudie für "Barbarossa" und der Eroberung des Lebensraums im Osten. Quasi die Voraussetzung für seine nächsten Phasen auf dem Weg zur Weltherrschaft.

2. Totaler Krieg:
Das Konzept von Ludendorff, das er auf sein Nationen- und Volkstumkonzept projizierte und im WWII mehr oder minder radikal umsetzte.

Wäre dann jetzt als dritte Variante die "Fernost-Karte".

Aber es ist natürlich auch sehr plausibel, dass er die Konzepte aufgreift, die bereits in der Nähe des politischen Umfeld des Nationalsozialismus erdacht worden sind.

Allerdings sind es eher die Topoi, die er aufgreift und zu einer neuen eklektisch anmutenden "Philosophie" verbunden hat. Insofern bilden sie, nicht zuletzt auch wegen der radikalen und in dieser Form neuartigen Rassenlehre eine neue Qualität.

Interessant wäre die generalisierte Frage, ob sich Geschichte deswegen immer wiederholt, weil die Anzahl der Permutationen für alternative Politikstile in der Regel sehr begrenzt ist.
 
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Aus Ute Mehnert, "Deutschland, Amerika und die 'gelbe Gefahr'", S. 251, insbesondere 257, 258 ergibt sich, dass die von mir hier mehrfach angedachte deutsch-japanische Koalition gegen England, Rußland und die USA von dem deutschen Botschafter in Tokio Arthur Graf von Rex mehrfach angeregt wurde und dass Wilhelm II. zumindest ab 1911 ernsthaft eine Annäherung wünschte. Die deutsche Diplomatie um Bethmann wollte diesen Gedanken nicht verfolgen, da man meinte, er würde "das akute Mißtrauen der übrigen europäischen Mächte hervorrufen und die gewünschte deutsch-britische Annäherung erheblich erschweren".

"Angedacht" wurde viel, insbesondere von KaWeZwo. Man könnte sagen, alles - alle Konstellationen - wurde einmal angedacht, manches zweimal, manches mehrfach.

Eine völlig andere Frage ist diejenige nach den Realitäten.
Mehnerts "Grundmuster-Hinweis", wenn er denn so vorhanden ist, spricht eine Phase an, über die die Studie von Hayashima näheren Aufschluss ergibt. Als das Kind im Brunnen liegt, resp. der Kriegszustand herrscht, soll ein Allierter Großbritanniens, der
- weder selber willig ist
- noch eine Gegenleistung über das bereits Beherrschte hinaus angeboten bekommt,
- der schon auf die kommende Großmacht USA achtet und sich im Schiffbau hinter ihr einordnen muss
- und den Pazifik als Interessensphäre für die Bedrohung des Heimatlandes ansieht, aus dem allerdings das Deutsche Reich bereits verschwunden ist

die "Seite wechseln". :grübel:

Die Phantasie reicht wohl aus, dass dieser Schritt von einer klugen asiatischen Diplomatie vollzogen würde, wenn die Einnahme von Paris und ein Diktatfrieden mit Großbritannien für Deutschland kurz bevorstünde, zu weiterem nicht. Die selektive Wahrnehmung der deutschen Politik ab 1914 hat Hayashima hinreichend beschrieben: dazu mangelnder Realitätssinn, insbesondere die Verwechselung von japanischen Reden und Zielen bzw. Interessen.


Eine ähnliche "Glanzleistung" war deutscherseits der Tsingtao-Erwerb. Oben ist schon angesprochen worden, dass man damit - bei bescheidenem ökonomischem Nutzen - "erfolgreich" zwischen allen Stühlen (GB-RUS-JAP) zum Sitzen kam. Bei Nuhn - Marine und Kolonialpolitik - ist dazu mW ein interessanter Hinweis auf die Tirpitz-Papiere. Die Inbesitznahme erfolgte "mangels Stützpunkten" auf dem Weg nach China, Daressalam hätte sich auch angeboten. Bei Tsingtao hatte man wenigstens die pazifisch-chinesische Stützpunktfrage gelöst, mit dem Schönheitsfehler, dass der Stützpunkt im Krieg unbrauchbar, weil schnell zu blockieren war.

Auf dem Weg dorthin - zweiter Schönheitsfehler, der den Erwerb sogar forcierte - hatte man leider keine Stützpunkte für eine große Flotte verfügbar. Wie krass fällt dieses gegen eine britische globale Strategie ab, die bereits zur Sicherung Indiens - also aus Nordseesicht erst auf dem Weg zu China eine Zwischenstation - "existentielle" Interessen in Ostafrika und im Mittelmeerraum nebst Suezkanal im Zeitalter des Navalismus definiert wurden. Der Stützpunkt Tsingtao schuf unter diese Kriterien keine Lösung, sondern war deutscherseits nur dazu gut, neue Probleme bzw. Fragen aufzuwerfen. Die Tragweite des Fehlgriffs mußte aber spätestens seit der Weltreise der russischen Flotte nach Fernost klar geworden sein. Die anfällige Panzerschifftechnik konnte nicht um den Globus in den Kampf geworfen werden, ohne über ein Stützpunktnetz mit Dockkapazitäten, großen Versorgungshäfen und großen Kohlelagern zu verfügen, die im Kriegsfall nicht blockiert werden konnten. Aus Sicht der deutschen Seemacht war Tsingtao daher eine Totgeburt.

Als der Ernstfall 1914 eintrat, gab es für die paar veralteten Kriegsschiffe mangels Alternativen so nur die operative Fluchtorder, die bereits aus Friedenszeiten stammte. Die Tatsache, dass die maritime Rüstung der USA die 2. Position hinter Großbritannien einnehmen würde, wurde durch den Ersten Weltkrieg und vor Hintergrund der angeworfenen Kapazitäten im Schiffbau in den USA lediglich um einige Jahre vorgezogen.

@thanepower hat ganz recht, wenn er diesen getrübten Realitätssinn mit demjenigen von 1941/42 vergleicht, indem Ribbentrop vom deutsch-japanischen Händereichen im Indischen Ozean träumte, während die Flotten- und Luftrüstungskapazitäten der Gegner weit enteilt waren. Übrigens legte sich auch Nachkriegsdeutschland in den 20er und 30er Jahren lange nicht auf die Alternative Japan oder China fest, aber das nur am Rande.
 
Ein Nachtrag zum Abschluss des britisch-japanischen Bündnisses. Die Gespräche begannen 1901 diplomatisch über drei Ecken JP-D-GB, indem die Möglichkeiten einer Triple-Entente in Ostasien eruiert wurden.

Das Bündnis war aus japanischer Sicht ausschließlich anti-russisch angelegt. Das Deutsche Reich spielte aufgrund seiner schwachen Fernost-Präsenz (u.a. die zu vernachlässigende Flotte) hier keine Rolle. Die JAP Fühlungen gegen GB beruhten auf einem scharfen Gegensatz RUS-GB in den Fragen der Mandschurei, verstärkt durch den russischen Eisenbahnbau bis in den Fernen Osten, der auch wieder als Bedrohung der britischen Indien-Position wahrgenommen wurde. Mit Frankreich bestand noch kein britischer Ausgleich in der Kolonialpolitik, Frankreich war mit RUS zusätzlich verbunden (Militärkonvention). Aus britischer Sicht wäre eine Option gewesen (trotz bereits in Südafrika bestehender ernster Konflikte mit dem Deutschen Reich), wenn hier eine europäische Landmacht dem regionalen Verbund beigetreten wäre.

Die Initiative ging schließlich von den deutschen und japanischen Botschaften in London aus, die eine TRiple-Entente vorschlugen. Als bzgl. dieser Möglichkeit der japanische Außenminister im April bei der deutschen Botschaft in Tokio anfragte, wurde diese Anfrage nach Rücksprache mit dem AA in Berlin abschlägig beschieden. Die Reichsleitung hatte entschieden, keine Position in den möglichen Konflikten RUS-GB oder RUS-JAP zu beziehen. Der Dreibund in Ostasien wurde zudem nur für möglich gehalten, wenn GB dem europäischen Dreibund D-ÖU-IT beitreten würde. GB hatte jedoch die Position bereits darauf beschränkt, ausschließlich ein regionales Bündnis in Fernost anzustreben (weitergehendes war nicht zuletzt wegen des deutsch-britischen Gegensatzes in Südafrika und der dadurch von GB stark vermuteten Bedrohung Indiens ausgeschlossen)


Sang Su Jung: Deutschland und das Gelbe Meer - Die deutsche Weltpolitik in Ostasien 1897-1902, Europ.Hochschulschr. III/707, aus 1996.
 
Wenn man eine Konstante in der deutschen Fernostpolitik 1895 bis Mitte der 1930er herausstellen möchte, dann ist das sicher das Schwanken zwischen Japan und China.

Diese unterschiedlichen Schwerpunkte kann man, wie hier schon mehrfach angesprochen, nicht ohne die regionalen Entwicklungen beurteilen. Nach der Entfremdung DR/JAP aufgrund der Entwicklungen von Shimonoseki und der japanischen Festlegung und Bestätigung des Bündnisses mit Großbritannien (vor dem Hintergrund des jap.-russ. Interessengegensatzes) erfolgte eine deutsche Orientierung hin zu China.

Ratenhof: Die Chinapolitik des Deutschen Reiches 1871 bis 1945/Wirtschaft-Rüstung-Militär, Wehrwissenschaftliche Forschungen 34, hat in seiner umfangreichen Studie dazu ein interessantes Kapitel (China als geplanter Eckpfeiler deutscher Weltpolitik in Ostasien). Er setzt an nach der Beschaffung des Stützpunktes Tsingtao und der chinesischen Bedrängung durch Rußland und Japan:
(im Friedensvertrag Treaty of Portsmouth - Wikipedia, the free encyclopedia sowie im wenige Wochen nachfolgenden Abkommen JAP-CHINA - beide zusammen führten zur quasi-Aufteilung der Mandschurei in ein russisches und ein japanisches Interessengebiet, bestätigt durch das Abkommen JAP-RUS von 1910)

China warf bereits 1906 große Teile der japanischen "Militärberater" aus dem Lande und bemühte sich nun eigenständig, modernisierte Divisionen aufzustellen. Das führte dazu, dass zeitweise in 1907/1913 die Hälfte der deutschen Exporte nach China Rüstungslieferungen umfaßten, und die Anzahl der deutschen Militärberater in China verstärkt wurde (Munition, Krupp-Kanonen, aber auch Mauser-Gewehre, mit einem eigenständig entwickelten Typ ("China-Modell 07"). Nur der chinesische Geldmangel verhinderte hier einen noch größeren Umfang.

Allerdings:
"Die Vorstellungen der politischen und militärischen Führung in Deutschland, dass sich die Interessengegensätze der anderen Mächte in Ostasien als schwerwiegender als jegliche Bündnisvereinbarung erweisen müßten und daß das Deutsche Reich daher mit Hilfe einer aktiven Politik in China dazu beitragen könnte, ein neues, seinen weltpolitischen Zielsetzungen entsprechendes Vertragssystem aufzubauen, hatten sich als utopisch herausgestellt," auch wenn die Mandschu-Militärherrschaft die Beziehungen zu China festigte. Dazu trug bei, dass die deutschen Lieferungen/Unterstützungen nie einen Umfang annahmen, der eine wirkliche Stabilisierung der Kampfkraft der chinesischen Armee bedeuten konnte (untauglich, unzureichend). Auch die deutschen Erwartungen an die revolutionären Bewegungen änderten daran nichts.

Schließlich überholte der japanische Machtzuwachs alle Gegenbestrebungen, so dass sich die Aussichten für deutsche Bemühungen unter dem Strich eher verschlechterten.

Diese phasenweise chinesische Orientierung des Deutschen Reiches (andere Optionen waren wegen der japanischen Bündnisfestlegung und der folgenden Absprachen mit Rußland in diesem Vieleck auch nicht real) vertiefte wiederum auf der anderen Seite den dt.-japanischen "Graben".
 
Das ist eigentlich ein Thema für sich, z. B. unter der Fragestellung, was speziell Großbritannien eigentlich mit seinem "Zauberlehrling" vorhatte und inwieweit diese Politik ebenfalls so illusorisch war wie die deutsche Japanpolitik.

Dazu einen Nachtrag.

Bekannt ist vor allem der britische Schlachtkreuzer-Bau (Vickers-Armstrong) KONGO (als Typschiff) für Japan.
http://en.wikipedia.org/wiki/Japanese_battleship_Kongō
Die Beziehungen beschränkten sich allerdings nicht auf dieses Schiff bzw. die Lieferung der ersten 35,6cm (14inch) Geschütze. Die Lieferungen an modernem Schiffsmaterial hatten vielmehr lange Tradition, kreierten ein Alleinstellungsmerkmal Großbritanniens für Japan und wurden auch schon bzgl. des japanisch-chinesischen Krieges 1894/95 oben erwähnt.
First Sino-Japanese War - Wikipedia, the free encyclopedia

Eine Zusammenstellung der richtungsweisenden britischen Schiffsbauten für Japan (überwiegend Vickers-Armstrong-Bauten):

Naniwa - Kreuzer - 3.700to. - 1886
Takachiho - Kreuzer - 3.700to.- 1886
Yoshino - Kreuzer - 4.180to. - 1893
Tatsuta - Torpedoboots-Zerstörer - 920to. - 1894
Yashima - Schlachtschiff - 12.330to. -1897 -> Fuji-Klasse (= Royal Sovereign-Klasse)
Takasago - Kreuzer - 4.180to. - 1898
Asama - Panzerkreuzer - 9.700to. - 1899
Tokiwa - Panzerkreuzer - 9.700to. - 1899
Izumo - Panzerkreuzer - 9.733to. - 1900
Iwate - Panzerkreuzer - 9.733to. - 1900
Hatsuse - Schlachtschiff - 14.967to. - 1901 -> Shikishima-Klasse (= Majestic-Klasse)
Kashima - Schlachtschiff - 16.400to. - 1906 -> Katori-Klasse (= King Edward VII.-Klasse)

Japanese battleship Kashima - Wikipedia, the free encyclopedia
Japanese battleship Hatsuse - Wikipedia, the free encyclopedia
Japanese battleship Yashima - Wikipedia, the free encyclopedia

Quelle: NA 1925, S. 27ff: Japans Contribution to Naval Architecture.
 
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Jakob Clemens Meckel , Autoren

Da wird wohl nur das seltene Buch von Georg Kerst weiterhelfen.


Jakob Meckel ist mein Urgroßonkel, wie ich erst gestern aus einen Brief meines Großvaters Friedrich Meckel erfahren habe. Weitere genealogische Spuren der Familie Meckel ragten für mich bislang nicht über ihn hinaus.

Insofern bin ich auch sehr daran intressiert, mehr über Jakob Meckel zu erfahren.

Hier
http://www.geschichte.uni-freiburg.de/lehrstuehle/emeriti/martin/mag03.html
habe ich

Magisterarbeiten der letzten drei Jahre
2005
Eschke, Tobias

“Jakob Meckel als Militärtheoretiker in Deutschland und Japan”.

gefunden.

Kann mir jemand Hinweise geben, wie ich Autoren erreichen kann?

Beste Grüße und vielen Dank

Thomas Burkhart




 
Kann mir jemand Hinweise geben, wie ich Autoren erreichen kann?

Bzgl. der Magisterarbeit solltest Du direkt einen der Lehrstühle für Neuere und neuste Geschichte in Freiburg kontaktieren. Vielleicht lassen die dem Autor der Magisterarbeit eine Nachricht zukommen, oder ein Exemplar ist noch verfügbar.

Das Buch von Kerst ist ua. in der Bayerischen Staatsbibliothek München vorhanden, dort könnte man eine Fernleihe versuchen.
Jacob Meckel. (Book, 1970) [WorldCat.org]
 
Nachtrag zum War Plan Orange, der im Forum bereits verschiedentlich angesprochen worden ist:

Ein weiterer Aspekt, nach Sadao Asada: From Mahan to Pearl Harbor -The Imperial Japanes Navy and the United States (S. 3-55).
Bereits 1907 zeigen sich die unterschiedlichen Perspektiven der (aufrüstenden) japanischen Marine auf der einen Seite, und der Armee andererseits. Während die Marine im hypothetischen Fall bei einer weiteren Expansion in China von den USA als perspektivischem Gegner ausging, war die Betrachtung der Armee auf Rußland als möglichen Gegner gerichtet (analog 1904/05). Dieser Gegensatz, geradezu ein Richtungskampf, hielt dann bis 1941 an. Das Deutsche Reich spielte dabei keine Rolle.

Daneben zum Beispiel:
http://www.geschichtsforum.de/f58/deutscher-angriff-1903-auf-die-usa-28792/#post435488
http://www.geschichtsforum.de/f74/american-dream-frontier-mythos-40641/index2.html#post619065
http://www.geschichtsforum.de/f67/b...pazifik-kontroversen-1919-a-42215/#post639395

Dazu gibt es eine interessante Publikation, die sich mit den Anfängen beschäftigt:

Takahashi, Fumio, The First War Plan Orange and the First Imperial Japanese Defense Policy: An Interpretation from the Geopolitical Strategic Perspective, in: NIDS Security Reports 2004, S. 68-103
http://www.nids.go.jp/english/publication/kiyo/pdf/bulletin_e2003_4.pdf
 
silesia schrieb:
Jede deutsche strategische Allianz mit Japan war deshalb nach den Ereignissen 1894-96 illusionär. Als entscheidender Faktor aus japanischer Sicht wird dabei schließlich sogar weniger die Ostasiatische Triple-Entente, als vielmehr die Öffentlichkeitswirkung der "Gelben Gefahr" gesehen. Dieses starke Empfinden der deutschen Gegenposition lag letztlich, wie die Einigung mit GB und dann die Anlehnung an den "Gegner" aus der Triple-Entente (Frankreich) zeigt, im harten Kontrast deutsch-japanischer (und russischer) imperialistischer Machtpostionen in Nordchina, der Liaodong-Halbinsel und der südlichen Mandschurei. Es löste den vorherigen Enthusiasmus für das Wilhelminische Deutschland völlig auf.

Aber es gab doch in der Phase vor 1902 durchaus Bündnisabsichten Japans mit England und dem Deutschen Reich. Das ganze ist doch nur an der schnöden deutschen Haltung gescheitert; man hätte angeblich Zeit und das Gefasel von Kastanien aus dem Feuer holen.
 
Aber es gab doch in der Phase vor 1902 durchaus Bündnisabsichten Japans mit England und dem Deutschen Reich. Das ganze ist doch nur an der schnöden deutschen Haltung gescheitert; man hätte angeblich Zeit und das Gefasel von Kastanien aus dem Feuer holen.

So wird das auch in einiger, deutscher Literatur vertreten.

Die Sichtweise, es sei (nur) an deutscherseits fehlendem Willen gescheitert (so in den deutschen Akten, und fortführend deutschen Publikationen dazu), halte ich für nicht zutreffend.

Dem steht wie gesagt nicht entgegen, dass Optionen immer und in alle Richtungen sondiert wurden, tragfähige Optionen von Illusionen dann aber zu trennen sind.
 
Haben denn die deutschen Historiker, die sich mit Thematik befassen, nicht die japanischen Akten ausgewertet?
 
Haben denn die deutschen Historiker, die sich mit Thematik befassen, nicht die japanischen Akten ausgewertet?

Da Du Dich mit einigen deutschen Historikern bekanntlich beschäftigt hast, und deren japanischen Quellenbezug kennst (aus dem Quellenverzeichnis), ist die Frage etwas merkwürdig. Mindestens ist sie merkwürdig gestellt, wegen:

1. wer ist "die"? Sollen das alle "deutschen Historiker" sein?
2. was ist "die"? Sollen das alle "japanischen Akten" sein?
3. in welchem Bezug: auch solche, die das Thema randweise streifen? Oder nur solche, die sich damit im Schwerpunkt befassen?

Seitdem denke ich über die Frage nach. Trotz der Unmöglichkeit der Antwort wage ich mal beispielhaft eine:

Nehmen wir Stingl, Der Ferne Osten: nein. Nehmen wir Mathias-Pauer und Pantzer: nein, nur sekundäre Literatur, darunter angelsächsische. Nehmen wir Wippich: nein.

Nehmen wir Nish (Anglo-Japanese Alliance, einer der international ausgewiesenen absoluten Experten zum Thema): ja, im Sinne der Frage "vermutlich" teilweise, nämlich die mikroverfilmten Akten des Japanischen Außenamtes.

Ich kenne zahlreiche (es dürften über 100 sein) Publikationen zum Thema Deutschland/Japan, die 1871/1918 behandeln oder mindestens wesentlich streifen, zum kleineren Teil deutsche, um größeren Teil internationale.

Deshalb verstehe ich nicht, worauf die Frage eigentlich abzielt.

Kannst Du die Frage demnach präzisieren?

Ich fürchte, ich habe das bislang nicht verstanden und der Antwortversuch geht ins Leere.
 
Entschuldigung das ich gefragt habe. Kommt bestimmt nicht wieder vor.

Eine Präzisierung bzw. Erläuterung spare ich mir, die Umgangsformen haben, so scheint mir, ein wenig gelitten.
 
Ich habe sachlich an drei Punkten erläutert, warum ich die Frage als merkwürdig ansehe.

Weiterhin habe ich mir Mühe gegeben, die Frage konstruktiv mit einigen Beispielen zu beantworten.

Wodurch nun persönliche Anwürfe ("Umgangsformen gelitten") hier plötzlich in die Sachdebatten hineingetragen werden, ist mir schleierhaft.

Statt mit dem Vorwurf mangelnder Umgangsformen anzugiften wäre es nervenschonender, auf die sachlich genannten Beispiele wie Nish und Stingl etc. einzugehen oder die Frage eben zu konkretisieren.

Da aber auf die sachliche Substanz meines Hinweises nicht eingegangen wird, muss ich wohl den Eindruck haben, dass ich hier quasi als Ersatz-Sandsack für das Literaturergebnis diene.

Schade.
 
Auch hier eine Neuerscheinung, als Sammelwerk der Aufsätze von 7 Autoren:

Fratollilo/Best: Japan and the Great War
(Oktober 2015)
 
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