Es geht auch nicht um die Frage, wo sich Germanicus zu betreffendem Zeitpunkt genau befand. Es geht um die Tatsache, dass er über die Ems kam, anlandete, und Richtung Lippe zog (und dabei das Land dazwischen verwüstete). Und nun, befand er sich „nicht weit“ des Teutoburger Waldes.
Auch wenn es nichts bringt, dennoch noch 2 Anmerkungen zu deinen Theorien.
1. Du bist also dafür, dass sich Germanicus nahe der Lippe befand, als das Schlachtfeld nicht mehr weit weg war (bei dir max. 30 km, eher weniger).
Die Lippe ist im Jahr 9 n. Chr. seit ca. 20 Jahren das Haupteinfallstor der Römer nach Germanien, viele Feldzüge werden von den Lippequellen aus weiter nach Osten gegangen sein.
Es ist wohl keine allzu gewagte Interpretation, wenn man behauptet, dass das Gebiet rund um die Lippe das Gebiet im Inneren Germaniens ist, dass die Römer mit Abstand am besten gekannt haben.
In einem älteren Beitrag lehnst du Kalkriese auch mit dem Hinweis ab, dass der dortige Weg ein seit alters her bekannter Verbindungsweg vom Weserland zur Ems war, Varus aber in unbekanntem Gebiet in den Hinterhalt geraten sein soll.
Und jetzt erzählst du uns, dass der Hinterhalt in unmittelbarer Umgebung der römischen Einflusssphäre an der Lippe, in einem Gebiet, dass die Römer wohl sehr gut bis perfekt kannten, stattgefunden haben soll?
Das passt ja wohl nicht wirklich zusammen!
2. Ich denke, du machst den gleichen Fehler wie maelo. Ihr habt euch beide ein Ziel gesetzt: maelo will die Varusschlacht in Holland verorten, du willst erweisen, dass sie auf keinen Fall in Kalkriese stattgefunden haben kann.
Das Ergebnis eurer Quelleninterpretation steht damit schon von Beginn an fest.
Und jetzt geht ihr beide her und interpretiert die Quellen so, dass sie das auszusagen
scheinen, was ihr euch als Ziel gesetzt habt!
Das ist eine Art der Quelleninterpretation, die ich nicht sonderlich überzeugend finde!