Herakleios
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Hast du auch bedacht, dass das römische Imperium irgendwann der Gefahr einer Überdehnung ausgesetzt war? Die Grenze gegenüber dem Parther- und Sassanidenreich im Osten Kleinasiens war immer wieder umkämpft und bei einer Eroberung Arabiens wäre die Grenze zu diesen Reichen um weitere 1000 km entlang des Euphrat von Dura bis zum Persischen Golf verlänger worden. Zudem hätten den Parthern freundlich gesonnenen arabische Stämme unterworfen werden müssen, zudem auch - in parthischer Zeit - Nabatäer, Minäer und Kimjaren.
Und was hätte das den Römern geopolitisch gebracht? Nicht sehr viel. Und wirtschaftlich? Weihrauch und Gewürze. Ich denke, bei einem solchen militärischen Abenteuer standen Aufwand und Nutzen in keinem rechten Verhältnis und darum unterblieb ein solcher Felddzug.
Grundsätzlich leuchten mir deine Argumente ein. Jedoch: Wenn sich die römische Eroberung wie gesagt auf die Westküste beschränkt hätte, wären die Parthergefahr doch sekundär gewesen. Die arabische Wüste hätte dann die beiden Kontrahenten voneinander getrennt. Die Beduinen der Wüstenregionen hätten (indem sie sich jeweils einer der beiden Seiten zuwandten) als Puffer dazwischen gewirkt. Außerdem: Parthische Geschichte ist nicht meine Stärke, aber war denn nicht nur der äußere Nordteil Arabiens parthisch?