Wissenweitergabe historisch

Rad, Reiten, Metallverarbeitung sind problematische Beispiele, weil es keine schriftlichen Quellen gibt.

Genau das führt uns aber in die Falle. Denn, wie angedeutet, werden wir auf diese Weise ausschließlich zu aufgrund ihrer Schriftlichkeit beweisbaren Wissensweitergaben gelangen, während wir die nicht schriftlich weitergegebenen wegen ihrer Problematik ausklammern...............

Meine Begründung der Einschränkung war falsch bzw unvollständig. Ich wollte die Frühzeitbeispiele nicht nur wegen der fehlenden Schriftlichkeit ausklammern sondern vor allem weil wir heute deshalb darüber nur spekulieren können.
Ob das Rad wirklich nur einmal erfunden wurde, wissen wir nicht. Wir können es vermuten, denn eine Erfindung wie das Rad ist selbsterklärend. Die kann Jeder abgucken und nachahmen, auch aus fremden Kulturen. Genauso ist es mit dem Reiten. Bei der Landwirtschaft ist es schon komplizierter, da ist eine gewisse Anleitung nützlich, das deckt sich auch mit unserem Wissen von der mehrfach stattgefundenen neolithischen Revolution.
 
@rena: Ob das Rad wirklich nur einmal erfunden wurde, wissen wir nicht. Wir können es vermuten, denn eine Erfindung wie das Rad ist selbsterklärend. Die kann Jeder abgucken und nachahmen, auch aus fremden Kulturen. Genauso ist es mit dem Reiten.
Ich wäre mir da nicht so sicher. Jedenfalls wartete auf Pizarro keine Inka-Kavallerie auf Lamas.
Siehe auch hier:
http://www.geschichtsforum.de/f34/wo-lohnten-sich-r-der-24352/
 
Vielleicht muß man Repos Eingangsfrage umgekehrt betrachten, Wissensweitergabe war die Regel, da in uns angelegt.
Welcher Mechanismus verhindert dann, das wir endlos nutzlos gewordenes Wissen weitergeben (Lilis Waschbrett) oder unsere Wissensvorsprungsgeheimnisse ausplaudern?
Das würde ich zweiteilen. Dass nutzlos gewordenes Wissen nicht weitergegeben wird ist eine rational-subjektive Entscheidung. Man bekommt heute beigebracht, wie eine Waschmaschine bedient wird, weil mit dem Waschbrettwaschen dadurch überholt wurde. Es ist noch nicht mal mehr nice to know, sondern nach rational-objektiver Gewichtung schlicht überflüssig. Ein LH-Darsteller kann das aber wiederum anderes sehen, also ist auch die Entscheidung, welches Wissen aktuell und welches veraltet ist, immer subjektiv und zwar sowohl seitens des Lehrenden als auch seitens des Lernenden.

Hinderungsgründe Wissensvorsprünge preiszugeben sehe ich hauptsächlich bei den von mir bereits formulierten Vor- und Nachteilsfragen. Die man sowohl individuelle als auch kollektiv anwenden kann. Schließlich können auch Gruppen gegenüber anderen Wissensvorteile haben.

Das ist mein Anliegen:
Auf der Erde wurde zigtausend mal das Rad erfunden. Wobei ja einmal genügt hätte.
Jedenfalls bei konsequenter Wissensweitergabe.
Nein, das Rad, das Feuermachen, der Ackerbau,... wurde ja nicht immer wieder in der gleichen Gruppe Menschen erfunden, quasi jede Generation von neuem, sondern in unterschiedlichen Gegenden zu unterschiedlichen Zeiten.

Evtl. bringt es uns weiter, erstmal Beispiele aufzuzählen, welches Wissen nicht allgemein weitergegeben wurde.
Ich fürchte das führt uns in eine Sackgasse. Irgendwann ist man nämlich an dem Punkt angelangt, dass die Fülle des Wissens schlicht zu groß ist, um sie an ein Individuum weiterzugeben. Selbst zu Zeiten als es noch Universalgelehrte gab, wussten die längst nicht mehr alles, daher würde ich diesen Zeitpunkt deutlich früher ansetzen. Hinzu kommen auch noch gesellschaftliche Entwicklungen hin zu einer immer mehr arbeitsteiligen Gesellschaft. Von daher ist die Abgrenzung, was ist wirkliches Geheimwissen und was wurde aufgrund immer arbeitsteiligerer Prozesse als unwichtiges Wissen erachtet durchaus schwierig. Ein paar aktuelle Beispiele dazu: nähen, kochen, schreinern, mauern,...

Das kann aber nicht im Sinne der Eingangsfrage sein, weswegen ich eben so darauf herumreite, welches Wissen denn nun genau Gegenstand von Repos Theorie sein soll.
Muss es Repos Theorie sein, oder darf es auch was allgemeingültiges sein? ;) Die Unterscheidung von Daten, Informationen und Wissen und damit auch von Notizen, Listen, etc. also kodifiziertem Informationen und kodifiziertem Wissen ist doch eigentlich eindeutig.

Jetzt kommen wir erst einmal in Konflikt mit dem Gedanken an das Allgemeinwohl. Ich kann nicht alle an diesem Wissen teilhaben lassen.
Das erste durch die Schrift weitergegebene Wissen überhaupt müsste nach meinem Verständnis eben ein Geheimwissen gewesen sein, welches den Einfluss einer ganz bestimmten Gruppe oder Gesellschaftsschicht stärkte.
Wieso? Was ist denn der pragmatischste Grund, warum du überhaupt irgendwas aufschreibst? Doch um es nicht zu vergessen, oder? Wundert es da, das die ältesten bekannten Schriftstücke kodifizierte Informationen enthalten?
 
..... Selbst zu Zeiten als es noch Universalgelehrte gab, wussten die längst nicht mehr alles, daher würde ich diesen Zeitpunkt deutlich früher ansetzen. Hinzu kommen auch noch gesellschaftliche Entwicklungen hin zu einer immer mehr arbeitsteiligen Gesellschaft. Von daher ist die Abgrenzung, was ist wirkliches Geheimwissen und was wurde aufgrund immer arbeitsteiligerer Prozesse als unwichtiges Wissen erachtet durchaus schwierig. Ein paar aktuelle Beispiele dazu: nähen, kochen, schreinern, mauern,...

Stimmt, Spezialisierung ist ein ganz wichtiger Punkt.
Bleibt dann überhaupt noch Geheimwissen zum Machterhalt übrig oder sind Priester, Schriftgelehrte einfach nur Spezialisten?
 
Was mir heute morgen bei der Lektüre eingefallen ist:

Ich habe einen Schulfreund, der in seiner Fabrik Messgeräte produziert, sehr hochwertige, der sagt: "Ich lasse überhaupt nichts mehr patentieren oder schützen.
Denn dann kann ich sicher sein, dass es "geklaut" wird."

Dann kenne ich noch eine Fabrik, weltweit Marktführer in ihrem Bereich, bei denen weiß der eine Arbeiter nicht so genau, was der andere macht.
Die exakte Produktion, des eigentlich recht profanen Produkts, kennt unterhalb der Geschäftsleitungsebene Niemand!
Funktioniert seit ca. 150 Jahren recht gut. Haben den "totalen" Wissentransfer 45 und die anschließende Demontage lässig überstanden.

Die Vorteile der nichtweitergabe scheinen in den beiden Fällen bestechend.
 
Die Vorteile der nichtweitergabe scheinen in den beiden Fällen bestechend.
Ja, die individuellen Vorteile in kurzfristig gedacht auf jeden Fall. Was hat die Allgemeinheit von nicht erfolgten Wissenstransfer? Ein womöglich überteuertes Produkt (mangels Konkurrenzsituation). Welchen Nachteil hat der Unternehmer? Mögliche ausbleibende Verbesserungen, also einfrieren des Wissensstandes um daraus Profit zu schlagen. Ohne entsprechende Entwicklungen und die benötigen nun mal Wissensinput (und der kann nur gegeben werden, wenn man auch Wissen preis gibt) bedeutet das aber gleichzeitg auch Stillstand und früher oder später auch das unternehmerische Scheitern. Also bestechend ist für mich was anderes.
 
Wenn der Unternehmer die Entwicklungskosten aber nicht mehr hereinbekommt, weil sein Produkt billig kopiert wird, ist das aber bestimmt auch kein Vorteil für ihn.
 
Ja, die individuellen Vorteile in kurzfristig gedacht auf jeden Fall. Was hat die Allgemeinheit von nicht erfolgten Wissenstransfer? Ein womöglich überteuertes Produkt (mangels Konkurrenzsituation). Welchen Nachteil hat der Unternehmer? Mögliche ausbleibende Verbesserungen, also einfrieren des Wissensstandes um daraus Profit zu schlagen. Ohne entsprechende Entwicklungen und die benötigen nun mal Wissensinput (und der kann nur gegeben werden, wenn man auch Wissen preis gibt) bedeutet das aber gleichzeitg auch Stillstand und früher oder später auch das unternehmerische Scheitern. Also bestechend ist für mich was anderes.

Global gesehen gebe ich Dir vollkommen recht.
Aber in der Nische, und die Nische ist recht groß, (weltweit ca. 5.000 Mitarbeiter,) kann das recht gut funktionieren.
Jetzt wäre die Frage was die veranlassen könnte ihre Philosophie zu ändern.

OK.
Um nochmals auf der "Schriftlichkeit" herum zu hacken. Die Himmelsscheibe, wenn ich die als Mittel zum Wissenstransfer sehe, würde man mir beipflichten, dass sie auch als "Schriftstück" anzusehen ist?
 
Jetzt wäre die Frage was die veranlassen könnte ihre Philosophie zu ändern.
Ich verrats dir, da sind sie nämlich nicht die ersten aber sicher fast schon bei den letzten: der Bankrott. ;)

OK.
Um nochmals auf der "Schriftlichkeit" herum zu hacken. Die Himmelsscheibe, wenn ich die als Mittel zum Wissenstransfer sehe, würde man mir beipflichten, dass sie auch als "Schriftstück" anzusehen ist?
Müsste man dazu nicht wissen, wofür die Himmelsscheibe überhaupt genutzt wurde? Mein Kenntnisstand ist noch der, dass das eben nicht so ganz klar ist.
 
Wieso? Was ist denn der pragmatischste Grund, warum du überhaupt irgendwas aufschreibst? Doch um es nicht zu vergessen, oder? Wundert es da, das die ältesten bekannten Schriftstücke kodifizierte Informationen enthalten?
Darüber wundere ich mich nicht. Ich bin zum Zeitpunkt dieser Aussage schon weiter.
Dass die Schrift erfunden wurde, um Informationen zu kodifizieren, ist selbstverständlich. Zu was auch sonst?

Ich zitiere mich mal selbst:
Wenn man nun den Begriff "Wissen" so allgemein definieren möchte, dass letztlich jedwede Information als solches gilt, dann freilich erübrigt sich die Frage von vornherein. Natürlich ist Schrift dazu erfunden worden, um Informationen weiterzugeben, egal an wen, durchaus auch an sich selbst in späterer Zeit.
Das kann aber nicht im Sinne der Eingangsfrage sein, weswegen ich eben so darauf herumreite, welches Wissen denn nun genau Gegenstand von Repos Theorie sein soll.
Es geht nun darum, für wen, wenn man annimmt, dass die Weitergabe von "Wissen" und nicht nur die bloße Archivierung von Informationen der Entwicklungszweck war, dieses solcherart weitergegebene Wissen gedacht war.
Wissen in diesem Zusammenhang einfach als "kodifizierte Informationen" zusammenzufassen, widerstrebt mir, wie dargelegt, im Hinblick auf die Eingangsfrage.
Denn eine Liste, wann mir ein Sack Gerste von wem zu welchem Preis geliefert wurde, bringt die Allgemeinheit nicht weiter; das betrifft einzig und allein mich und meinen Lieferanten.
Genauso wenig ist das Wissen, wann meine Frau Geburtstag hat, für alle von Nutzen, auch wenn es für mich in Bezug auf den Familienfrieden von solch immenser Bedeutung sein mag, dass ich frühseniler Junggreis mir das lieber aufschreibe.

Ich erinnere daran, dass es explizit um die Weitergabe von Wissen ging, welches für alle (wer immer nun auch "alle" sein mögen, aber es sind definitiv mehr als 2) von Nutzen ist und diese Allgemeinheit durch seine Weitergabe vorwärts bringt.
Persönliche Notizblöcke sind damit raus.

@ Rena:

Ah, verstehe.
Ja, Du hast recht, das ist genau das Problem, das ich auch hatte: Die fehlende Beweisbarkeit, was uns letztendlich nur spekulieren lässt.
Bleibt halt das Problem, dass wir dann Gefahr laufen, quasi irgendwo in der Mitte der Schriftlichkeit einzusteigen und den Beginn derselben außen vor zu lassen, was aber jedoch höchst heikel ist, solange es bei der Frage explizit um genau diesen Beginn (Grund für die Entwicklung der Schrift) geht.

Ich habe für dieses Dilemma bisher keine Lösung gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne auch so eine Nischenfirma aus der Teilezulieferbranche. Die leben vom Knowhow ihrer Mitarbeiter, allesamt Spezialisten, die neue Prototypen für Teile entwickeln und bauen. Wenn die Kunden später in Großserie gehen, kann es sein, dass eine andere Zulieferfirma das entwickelte Teil nachbaut und billiger anbietet.
Dann entwickelt die Nischenfirma aber schon wieder das nächste Teil. Ihre Kunden verlieren sie nicht, weil sie sich einen Ruf für´s Neuteileentwickeln erworben haben und für kleine Serien Marktführer sind.
 
Was die Wissen brauchen, kaufen sie.
Und damit haben sie einen Transfer.

Es geht nun darum, für wen, wenn man annimmt, dass die Weitergabe von "Wissen" und nicht nur die bloße Archivierung von Informationen der Entwicklungszweck war, dieses solcherart weitergegebene Wissen gedacht war.
Wissen in diesem Zusammenhang einfach als "kodifizierte Informationen" zusammenzufassen, widerstrebt mir, wie dargelegt, im Hinblick auf die Eingangsfrage.
Wissen ist eben mehr als kodfizierte Information. Auch Wissen gibt es in kodifizierter Form, aber ab wann? Ich bin im Zusammenhang mit der Enwicklung der Schrift eher auf einem anderen Weg: die Wissensweitergabe mag zwar der Antrieb der Schriftentwicklung gewesen sein, aber man muss nicht niederschreiben was man ohnehin weiß, sondern vielmehr Dinge die man sich nicht merken kann, nicht merken möchte oder die man eindeutig und unverfälscht dokumentiert haben möchte, weil sie ansonsten verloren gehen, oder ein Wort gegen das andere steht. Der gezielte Wissenstransfer durch die Schrift kommt mE erst später und hat lange Zeit mit Sicherheit auch nur einen geringfügigen Bruchteil des von Generation zu Generation übertragenen Wissens ausgemacht.
 
So anders als der meine ist Dein Gedanke gar nicht, Lili.
Grundsätzlich habe ich ja ein ganz ähnliches Problem mit der Entwicklung der Schrift zum Zwecke der Wissensweitergabe: Ich glaube nicht so recht daran.
Die Gründe dafür hab ich ja erwähnt und sie decken sich weitgehend mit den Deinen.
Ich habe im Rahmen meiner Argumentationskette mal angenommen, es wäre so gewesen (Absicht zur Wissensvermittlung als Entwicklungsgrund für die Schrift), um das auf seine Schlüssigkeit durchzudenken.
Dabei komme ich an den beschriebenen Punkt, bei dem ich mich verrenken müsste, um mir das quasi schönzureden.
[...] Der gezielte Wissenstransfer durch die Schrift kommt mE erst später und hat lange Zeit mit Sicherheit auch nur einen geringfügigen Bruchteil des von Generation zu Generation übertragenen Wissens ausgemacht.
Der Wissenstransfer an sich ist gar nicht so sehr mein Problem, den nehme ich schon sehr früh in der Geschichte der Schrift an, schon allein deshalb, weil sie sich dafür halt vorzüglich eignet. Insofern bin ich bereit, mich auf die These einzulassen, dass Schrift zu diesem Zweck entwickelt worden sein könnte.
Dass über lange Zeit nur ein kleiner Teil des übertragenen Wissens schriftlich übertragen wurde, wie Du sagst, nehme ich auch an, auch hierfür habe ich den Grund angegeben (Aufwand). Das wäre aber auch gar nicht so sehr das Problem in Hinblick auf Repos Frage, denn "Schrift entwicklen, um Wissen weiterzugeben" ist nicht gleich "Schrift entwicklen, um alles Wissen weiterzugeben".

Das Problem ist, ich wiederhole mich :pfeif:, der Parameter "zum Nutzen aller". Da bin ich hochgradig skeptisch.
 
Braucht man überhaupt Schrift, um Wissen weiterzugeben ?
Wenn man sich eine Firma vorstellt, die über lange Zeit existiert und ständig ausscheidende Mitarbeiter durch junge ersetzt - eine solche könnte ständig neues Know-How erzeugen und das Wissen weitergeben. Voraussetzung ist eine kluge Arbeitsteilung und eine hohe Kontinuität.

Die Schrift dient nur als Gedächtnisstütze und zur Vermittlung eines generellen Wissens, z. B. in Form einer Ausbildung. Beides wäre aber nicht unverzichtbar.
 
Dass über lange Zeit nur ein kleiner Teil des übertragenen Wissens schriftlich übertragen wurde, wie Du sagst, nehme ich auch an, auch hierfür habe ich den Grund angegeben (Aufwand).
Wobei ich der Aufwandargumentation nicht so recht folgen kann. Der Aufwand mag zwar kurzfristig größer sein, amortisiert sich aber langfristig gesehen insbesondere im Vergleich zur mündlichen Wissensweitergabe schneller. Den Grund sehe ich eher bei der Zugänglichkeit, wobei ich jetzt nicht wieder die Geheimwissensdiskussion anleiern will, sondern ich meine damit vielmehr die Aufbewahrungsorte des kodifizierten Wissens, die nicht für jeden zugänglich und erreichbar waren. Zudem spielt natürlich das voraussetzende Wissen, also Lesen können eine entscheidende Rolle.

Das wäre aber auch gar nicht so sehr das Problem in Hinblick auf Repos Frage, denn "Schrift entwicklen, um Wissen weiterzugeben" ist nicht gleich "Schrift entwicklen, um alles Wissen weiterzugeben".
:grübel: Die Fragestellung habe ich wohl irgendwie verpasst. wo wird denn davon ausgegangen, dass alles Wissen weitergegeben wird? Oder, falls das eine Fragestelltung ist, die du einwerfen möchtest: warum sollte man davon ausgehen?

Das Problem ist, ich wiederhole mich :pfeif:, der Parameter "zum Nutzen aller". Da bin ich hochgradig skeptisch.
Nun, die Nutzenargumentation ist immer eine subjektive. Der Gemeinschaftsnutzen in obejektiver Hinsicht ist in den aller seltensten Fällen der Hauptmotivator. Nichts desto trotz profitiert eine Gemeinschaft im Gesamten von der Wissensweitergabe.
 
Braucht man überhaupt Schrift, um Wissen weiterzugeben ?
Wenn man sich eine Firma vorstellt, die über lange Zeit existiert und ständig ausscheidende Mitarbeiter durch junge ersetzt - eine solche könnte ständig neues Know-How erzeugen und das Wissen weitergeben. Voraussetzung ist eine kluge Arbeitsteilung und eine hohe Kontinuität.

Die Schrift dient nur als Gedächtnisstütze und zur Vermittlung eines generellen Wissens, z. B. in Form einer Ausbildung. Beides wäre aber nicht unverzichtbar.

Platon ist derselben Meinung wie Du.:)
Er steht durch Büchern vermitteltem Wissen sehr skeptisch gegenüber.
Der praktische Unterbau würde fehlen, und jeder Pfuscher würde sich berufen fühlen...
 
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