Bevölkerungswachstum in Deutschland 19. Jahrhundert

Frauenarbeit

Die Mitarbeit der Frau in der Landwirtschaft im Handwerksbetrieb des Mannes war immer gegeben. Die Doppelbelastung der Frau ist nichts neues.
Im 18. Jahrhundert haben davon, abgesehen vom Adel, höchstens die besser gestellten bürgerlichen Familien eine Ausnahme gemacht.

Mit der Industrialisierung kam aber die Lohnarbeit als rechtlich und sachlich selbständiges Arbeitsverhältnis der Frau auf.
Die als relativ einfach statistisch fassbar, die Aufmerksamkeit von Sozialreformern insbesondere der kath. Kirch gefunden hat.
 
Die Mitarbeit der Frau in der Landwirtschaft im Handwerksbetrieb des Mannes war immer gegeben. Die Doppelbelastung der Frau ist nichts neues.
Im 18. Jahrhundert haben davon, abgesehen vom Adel, höchstens die besser gestellten bürgerlichen Familien eine Ausnahme gemacht.

Da sind wir einer Meinung. Allerdings ist die Doppelbelastung heutige Sicht. Vor der Industriealisierung wurde das Brot im häuslichen Umfeld erworben und ich wiederhole mich, es gab die Trennung nicht.

Mit der Industrialisierung kam aber die Lohnarbeit als rechtlich und sachlich selbständiges Arbeitsverhältnis der Frau auf.
Die als relativ einfach statistisch fassbar, die Aufmerksamkeit von Sozialreformern insbesondere der kath. Kirch gefunden hat.

Aufmerksamkeit in welcher Form? Was genau und wann hatte die katholische Kirche gegen die Erwerbsarbeit von Frauen einzuwenden?
Arbeitsverhältnisse von Dienstmädchen und Mägden z.B. gab es ja schon zuvor.
 
Allerdings ist die Doppelbelastung heutige Sicht.

Das mag so sein, aber diese Doppelbelastung war unzweifehaft vorhanden und zwar in einem Maße, wie sie sich heutige Frauen kaum vorstellen können.

Die Frauen - ich spreche hier von Arbeiterfrauen - mussten sich um Kinder und Haushalt kümmern - elektrische Haushaltsgeräte gab es noch nicht - und täglich mehrere Stunden in der Fabrik oder zu Hause an einem Heimarbeitsplatz arbeiten. Da der Verdienstausfall zu hoch gewesen wäre, konnten sich die Frauen auch während der häufigen Schwangerschaften oder nach der Entbindung nicht schonen. Dies bot Gefahren für die Gesundheit der Mutter und die ungeborenen Kinder.
 
Das mag so sein, aber diese Doppelbelastung war unzweifehaft vorhanden und zwar in einem Maße, wie sie sich heutige Frauen kaum vorstellen können.

Die Frauen - ich spreche hier von Arbeiterfrauen - mussten sich um Kinder und Haushalt kümmern - elektrische Haushaltsgeräte gab es noch nicht - und täglich mehrere Stunden in der Fabrik oder zu Hause an einem Heimarbeitsplatz arbeiten. Da der Verdienstausfall zu hoch gewesen wäre, konnten sich die Frauen auch während der häufigen Schwangerschaften oder nach der Entbindung nicht schonen. Dies bot Gefahren für die Gesundheit der Mutter und die ungeborenen Kinder.

Ja, absolut richtig, Dieter und das war ja Teil der sozialen Frage, die die Industriealisierung aufgeworfen hatte.
Vorher gab es diese Doppelbelastung nämlich nicht, da im Haus alle zusammen mit anfaßten. Es hatte zwar jeder seine speziellen Aufgaben, der Vater und/oder andere Verwandte kümmerten sich selbstverständlich mit um die Kinder, kochten das Essen und erledigten andere Aufgaben.

Dass alle Erwachsenen und sogar die älteren Kinder aus dem Haus gingen, um ihr Brot zu verdienen, führte doch erst zu den Problemen.
 
Zur Verdrängung der Kinderarbeit trug vor allem das bei, was ich oben bereits erwähnte:

"In Deutschland verdrängte die allgemeine Schulpflicht und vor allem die Kindergesetzgebung die Kinderarbeit in den Fabriken. Sie untersagte in Preußen 1839 die Beschäftigung von Kindern unter 9 (!) Jahren in Bergwerken, beschränkte 1853 die Arbeitszeit der 12- bis 14-jährigen auf 6 Stunden und verbot Kinderarbeit erst 1891 gänzlich."

Da habe ich teilweise andere Jahreszahlen vorliegen. Das "gänzliche Verbot der Kinderarbeit" vom 1891 galt lediglich für die Industrie, das endgültige Verbot (außerhalb der Landwirtschaft) datiert von 1903.

1904 wurden Daten über die Landwirtschaftliche Kinderarbeit erhoben. Die Ergebnisse dann aber vorsichtshalber selbst vor dem Reichstag geheimgehalten. Erst 1920 wurden sie bekannt:
Von 9 Millionen Volksschülern unter 14 Jahren arbeiteten 1,8 Millionen gegen Entgelt in Forst- und Landwirtschaft, 1 Million davon waren jünger als 12 und eine halbe Million jünger als 10 Jahre, 30.000 davon arbeiteten ganzjährig!
 
Js alle zusammen mit anfaßten. Es hatte zwar jeder seine speziellen Aufgaben, der Vater und/oder andere Verwandte kümmerten sich selbstverständlich mit um die Kinder, kochten das Essen und erledigten andere Aufgaben.

Dass alle Erwachsenen und sogar die älteren Kinder aus dem Haus gingen, um ihr Brot zu verdienen, führte doch erst zu den Problemen.

Ja, das ist der große Unterschied zwischen dem bäuerlichen Haushalt des Mittelalters und der frühen Neuzeit und dem Haushalt einer Arbeiterfamilie zu Beginn der Industrialisierung und wohl auch später noch.
 
Ja, absolut richtig, Dieter und das war ja Teil der sozialen Frage, die die Industriealisierung aufgeworfen hatte.
Vorher gab es diese Doppelbelastung nämlich nicht, da im Haus alle zusammen mit anfaßten. Es hatte zwar jeder seine speziellen Aufgaben, der Vater und/oder andere Verwandte kümmerten sich selbstverständlich mit um die Kinder, kochten das Essen und erledigten andere Aufgaben.
Das mit den Kindern sehe ich ein.

Doch das mit dem Kochen? Irgendwie wenden sich die meisten Kochbücher des 18.Jh. hauptsächlich an die Frauen (Das "Frauenzimmerlexikon" von 1715 ist bezeichnenderweise gerade auch eine gute Quelle für das Kochen.). So ganz kann ich mir den kochenden Mann noch nicht vorstellen, mal abgesehen von vielleicht alleinstehenden Männern.
 
Das mit den Kindern sehe ich ein.

Doch das mit dem Kochen? Irgendwie wenden sich die meisten Kochbücher des 18.Jh. hauptsächlich an die Frauen (Das "Frauenzimmerlexikon" von 1715 ist bezeichnenderweise gerade auch eine gute Quelle für das Kochen.). So ganz kann ich mir den kochenden Mann noch nicht vorstellen, mal abgesehen von vielleicht alleinstehenden Männern.


"Heut koch I kalt"
Wäre in so manchem Arbeiterhaushalt (jenes Kaffs in dem ich lebe) die Rede gewesen, so ca. 1910, worauf ein Backsteinkäse, ein Kanten Brot und ein großer Krug Bier auf den Tisch kamen.

Nachweise aus der Regional-Literatur bei Bedarf gerne.
 
Das mit den Kindern sehe ich ein.

Doch das mit dem Kochen? Irgendwie wenden sich die meisten Kochbücher des 18.Jh. hauptsächlich an die Frauen (Das "Frauenzimmerlexikon" von 1715 ist bezeichnenderweise gerade auch eine gute Quelle für das Kochen.). So ganz kann ich mir den kochenden Mann noch nicht vorstellen, mal abgesehen von vielleicht alleinstehenden Männern.

Dass Männer und Frauen sich beim Kochen abwechselten, wie heute :winke:, meine ich nicht.
Jeder hatte seine Aufgaben. Ich würde sogar vermuten, dass die weiblichen Aufgaben näher an Küche und Stall waren, aus verschiedenen Gründen.
Die Kochbücher aus dem Frauenzimmerlexikon konnten z.B. die Nebenwerbsbäuerin aus den unteren Schichten in den wenigsten Fällen überhaupt lesen. Und was wurde in den ärmeren Schichten gekocht? Eintöpfe, Breie... Gerichte, die mehr oder weniger nebenher liefen, wo man nach dem Gemüseschnippeln hin und wieder mal umrührt, keine große Küche, zu der man ein Kochbuch benötigt.
 
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