Dieter
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Im Gegensatz dazu Gottfried Schramm in "ein Damm bricht" [1997]:
@ Stilicho: Eine interessante Information! :winke:
Da zeigt sich erneut die unter Historikern und Sprachwissenschaftlern bis heute umstrittene Herkunft der hunnischen Sprache. Der von mir weiter oben zitierte Istvan Bona spricht sich für ein türkisches Idiom aus, belegt das auch, und sagt damit das genaue Gegenteil vom dir zitierten Turkologen Gerhard Doerfer bzw. Gottfried Schramm. Allerdinsg vermeiden die beiden eine konkrete Aussage darüber, welche Sprache die Hunnen (oder der hunnische Stammeskern) nach ihrer Meinung gesprochen haben.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es sich um eine altaische Sprache gehandelt haben muss, geht man einmal von den Namen und Titeln des führenden hunnischen Adels aus. Einschränkend hierzu allerdings ein Zitat aus dem Wiki-Artikel "Hunnische Sprache":
Hunnische Sprache ? WikipediaDie Antwort ist, dass wir diese Sprache oder Sprachen - abgesehen von Eigennamen, einigen Titeln und ganz vereinzelt in anderssprachigen Texten überlieferten Wörtern - nicht kennen. Dabei ist bekannt, dass gerade in der sog. Völkerwanderungszeit Namen und Titulaturen durch verschiedene ethnische Gruppen gewandert sind, so dass sie keinerlei Aufschluss über genetische Beziehungen eines kaum greifbaren linguistischen Phänomens - der "hunnischen" Sprache - geben können. (Vergleichbar ist die Situation bei der "awarischen Sprache".)
Der hier schon öfter zitierte Sprachwissenschaftler Harald Haarmann hält eine türkische Herkunft des Hunnischen für erwisen:
Obwohl sprachliche Zeugen des Hunnischen äußerst spärlich sind und sich fast ausschließlich auf Namensmaterial beschränken, lässt sich dennoch mit Sicherheit feststellen, dass das Hunnische eine sehr frühe individuelle Sprachvariante des türkischen Sprachzweigs der altaischen Sprachfamilie war - die älteste bekannte türkische Einzelsprache,
(Harald Haarmann, Lexikon der untergegangenen Sprachen, München 2002, S. 94)
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