Antike Workouts

Der ein oder andere vielleicht, aber dass kam nicht so oft vor um es zu verallgemeiner, hochnässige Adelige die die "einfache" Schichten verachten erinnern mich am Mittelalter oder an die Zeit nach der antike, wobei dass auch wieder eine Verallgemeinerung ist. In den antiken Polis haben die adeligen ein viel engeren Kontakt mit den anderen Bürgern gehabt und ihre Lebensweisse war auch nicht so überhoben im Vergleich zu der Mittelschicht.
 
@Der Korinther

Die armen Schichten der Vollbürger Zugang zum Sport gehabt haben und ihn auch betreiben, ich glaube es macht ein Unterschied ob es ein Polis Bürger aus der unterschicht ist dessen beide Eltern ihre Abstammung aus der gleichen Ortschaft bzw Stadt haben oder nur ein Elternteil (der Vater).

Mir ging es vor allem darum, dass nicht unbedingt Kontinuität herrschte, was den Zugang zu bestimmten Sportstätten bzw. Veranstaltungen und der Beteiligung an sportlichen Aktivitäten betraf, wie es deine Postings suggerieren.
Wie schon gesagt war sportliche Betätigung bis zum 5. Jahrhundert nur vermögenden und adligen Gruppen vorbehalten. Erst mit der Partizipation weiterer Bevölkerungsgruppen an politischen Prozessen fand auch eine Verbreiterung der sportlich aktiven Schichten statt. Die Teilnehmergruppe ist also abhängig vom betrachteten Zeitraum.
Einschränkend ist hier jedoch anzumerken, dass die gemachten Aussagen sich vor allen auf den attischen Raum beziehen, da dieser gut erforscht ist.

Bei sovielen Olympioniken hat ein guter Teil gar nicht der Aristokratie angehört. Ich mein bloß dieses bild des Aristokraten der Sportler, Philosoph, Hoplit Krieger, Politiker, Redner usw ist, ist meiner Meinung nach nicht zutreffend. Auch die unteren Schichten hatten Zugang zu all dem durch den ein oder anderen Weg, schließlic ist eine Polis für die antike Wahrnehmung ein lebender Organismus dessen Teile aus alld en Bürgern bestehen, umso mehr ist dieses Einheites Gefühl dannach mit der Demokratie gestärkt.

Der Bereich in den die Griechen (vor Alexander) vordrangen umfasst einen sehr großen Raum. Dieser reicht vom Schwarzen Meer bis nach Ägypten und von Sizilien (wenn wir Massalia mal außer Acht lassen) bis nach Kleinasien. Hier gab es etliche Poleis in denen es wiederum genug Aristokraten gab welche an solch wichtigen Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen teilnahmen bzw. diese besuchten. Dass etliche Teilnehmer keine Aristokraten waren soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anteil der aristokratischen Olympioniken in Relation zur Gesamtbevölkerung hoch war.
Was die Stärkung der Demokratie angeht, so waren nicht alle Poleis demokratisch und einige wollten es vielleicht auch nicht sein. Ein gemeinsames Training kann dementsprechend auch als unschicklich angesehen werden. Auf alle griechischen Poleis bezogen gibt es hier sicher eine enorme Bandbreite von Vorstellungen zum gemeinsamen Training oder der Sinnhaftigkeit sportlicher Betätigung von nichtadligen Personengruppen.
 
@der Korinther

Es existiert eine sehr große Liste von Olympioniken aus alles Ortschaften der griechsichen Welt. Von Kyrene bis Apollonia im illyrischen Gebiet, und von Sizilienund den italischen Polis bis den kilikischen bzw syrischen Gebieten(die nach der Alexander Eroberung erst Olympionike vorweisen) und den Schwarzen Meer sind mehr oder weniger Olympioniken von überall dabei.
Ich glaube alle hatten eine Betätigung, stimme zu dass bis zum 5. Jahrhundert der Anteil der adligen in relation zur Gesamtbevölkerung hoch war aber die Polis wollte starke und kräftige Bürger haben, es basiert auf die Sichtweisse und Philosophie die schon vor der attischen Demokratie existiert haben, die haben natürlich auch die Bürger aus nicht adligen Geschlecht als ein teil der Polis gesehen schon bevor der Demokratie.
Acuh nach der Demokratie mal abgesehen davon dass eine Großzahl von Polis mehr oder weniger in den meisten Gebieten mal demokratisch und mal wieder nicht gewesen sind, waren die Gymnasien und Theater usw vorhanden, also diese Agora Kultur mit Gymnasion, Theater usw war ein bestandteil jeder Polis und somit ist es ein Punkit der erwähnt werden kann dassbis zu ein Zeitpunkt die Teilnahme der adligen in den olympischen Spielen zur Relation mit der Gesamtbevölkerung hoch war, aber eine Regel ist es trozdem nicht.
 
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Der ein oder andere vielleicht, aber dass kam nicht so oft vor um es zu verallgemeiner, hochnässige Adelige die die "einfache" Schichten verachten erinnern mich am Mittelalter oder an die Zeit nach der antike, wobei dass auch wieder eine Verallgemeinerung ist. In den antiken Polis haben die adeligen ein viel engeren Kontakt mit den anderen Bürgern gehabt und ihre Lebensweisse war auch nicht so überhoben im Vergleich zu der Mittelschicht.
Dass die verschiedenen sozialen Schichten engeren Kontakt haben und die Oberschicht auch nicht um Welten besser lebt als der kleine Mann, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich keine Standesdünkel herausbilden können. Lies nur mal nach, wie negativ in der Ilias Thersites als Repräsentant des "kleinen Mannes" dargestellt wird. Er wird nicht nur lächerlich gemacht, sondern seine Misshandlung durch Odysseus wird sogar noch ausdrücklich als positiv gewertet. Homers adliges Publikum fand das bestimmt auch recht witzig.
Man darf auch nie vergessen, dass die griechischen Aristokraten nicht nur reicher waren, sondern sich auch von besseren Vorfahren, nämlich oft mythischen Helden oder gar Göttern, herleiteten. Die Abstammung hat für den eigenen Status bis vor nicht allzu langer Zeit auch hierzulande noch eine wichtige Rolle gespielt (und tut es teilweise immer noch). Wer edle Vorfahren hat, der nimmt gerne für sich in Anspruch, etwas Besseres zu sein, Anspruch auf eine bessere Behandlung zu haben und für wichtige Posten prädestiniert zu sein. Wenn der Adlige dann aufgrund seiner Abstammung tatsächlich wichtige Ämter bekleidet (zu denen er privilegierten Zugang hat) und somit Wichtiges für den Staat leistet, sieht er das als Bestätigung dafür, dass er tatsächlich etwas Besseres sei als der kleine Mann, der nur niedrigen und unbedeutenden Tätigkeiten nachgeht, und somit sei es auch gerechtfertigt und zum Wohle aller, dass er und Seinesgleichen als die Besten im Staat die Macht ausüben.
Oligarchische Regierungsformen wurden entsprechend auch damit gerechtfertigt, dass eben die Adligen und Reichen besser für die Regierung geeignet seien als andere.
Aus den Siegesliedern Pindars (der natürlich dichtete, was seine adligen Kunden hören wollten) geht deutlich hervor, wie viel Wert die Aristokraten auf ihre edle Abstammung legten und wie sie sich dadurch zu Großem berufen, aber auch verpflichtet fühlten.
 
Stimmt zum Teil wobei die Ilias eine Epoche beschreibt die halt mythisch ist undman direkte Nachfahren von Göttern als Helden und Teilnehmer dieses Krieges haben. Trozdem sind auch in der Ilias mehr als genug normale sterbliche vertreten die teilnehmen und sich auszeichnen.
Was den Sport angeht und die Teilnahme und Betätigung auch von nicht aristokraten angeht und auch in nicht demokrtischen Polis habe ich oben geantwortet.
Ausserdem haben wir mit der Demokratie eine System dass es auch den einfachen Bürgern der Polis ermöglicht in hohem Ämtern aufzusteigen, geschweige das auch vor der Demokratie einfache Bürger die z.B Tyrannen ermordeten als Helden gefeiert werden. Dass zeigt eine schon zum Teil aufgeweckte Bevölkerung auch in der Unterschicht.
 
Stimmt zum Teil wobei die Ilias eine Epoche beschreibt die halt mythisch ist
Seit wann denn das? Sonst beharrst Du doch darauf, dass sie wahre Ereignisse schildert.
Ich behaupte aber auch gar nicht, dass die Episode um Thersites wahr sei, sondern weise nur darauf hin, dass Homer für ein adliges Publikum dichtete und sich somit an dessen Geschmack und Wertvorstellungen orientierte.

Trozdem sind auch in der Ilias mehr als genug normale sterbliche vertreten die teilnehmen und sich auszeichnen.
Wer?
In der Ilias werden viele Kämpfe beschrieben, aber oft geht aus ihnen ausdrücklich hervor, dass die Kämpfer auf einem Wagen fuhren, also Adlige waren, oder es werden ihre berühmten Ahnen genannt, oder es werden ihre aufwändig gestalteten Waffen geschildert, die sich nur Reiche leisten konnten. Der kleine Mann als Fußkämpfer bleibt anonymer Teil einer anonymen Masse.

Ausserdem haben wir mit der Demokratie eine System dass es auch den einfachen Bürgern der Polis ermöglicht in hohem Ämtern aufzusteigen
Eine echte Demokratie konnte sich aber erst ab dem 5. Jhdt. v.Chr. durchsetzen, und das auch keineswegs in allen Stadtstaaten. Oft erfolgte auch später wieder eine Rückkehr zur Aristokratie, Tyrannis oder gar Monarchie.
 
@Ravenik

ja ich beharre darauf dass die Ilias wahre Ereignisseschildert, die Epoche der Ilias zeichnet sich in fast allen uns überlieferten Funden durch dass was wir heute als mythisch nennen. Menschen die auch eingöttlichen Ursprung haben usw. trozdem existieren auch Belege über solche Ereignisse ausser Troja.

Ich bezewifle dass alle Personen in der Ilias göttliche Vorfahren haben, auch laut der Sage nicht.

Nicht in alles Staadtstaaten hat sich eine echte Demokratie durchgesetzt aber in ein großen Teil, auch nicht für immer aber mal herrschte wieder eine tyrannis oder eine Oligarchie die wieder von den Emokraten gestürzt wurde durch bürgerkriege oder bündnisse mit anderen Mächten usw. Dass ändert nichts zum Thema Sport und Teilnahme aller Schichten an den Gymnasien, Theatern usw.
 
Also haben deiner Auffassung zu Folge einige Menschen einen göttlichen Ursprung, also eine Ahnenreihe die zu Zeus etc. hinführt, und andere nicht, habe ich das so richtig verstanden?
 
@El Quijote

Das ist für uns auf den jetzigen Stand unerklärbar und den Mythos der Sage und Fantasie nahe, aber für die antiken Völker bis zum 10. Jahrhundert laut den zeitgenössischen Überlieferungen und denen danach über diese Zeit eine Realität. Anstatt dich jetzt zu fragen was meine Auffassung ist über diese Zeit, frage dich besser wieso du dir so sicher über unsere Realität bist und dass es das einzig wahre ist.
 
Das ist für uns auf den jetzigen Stand unerklärbar und den Mythos der Sage und Fantasie nahe, aber für die antiken Völker bis zum 10. Jahrhundert laut den zeitgenössischen Überlieferungen und denen danach über diese Zeit eine Realität.

Falls Achilles und Konsorten wirklich gelebt haben, so erschienen sie ihren Zeitgenossen sicher nicht als Halbgötter, sondern als ganz menschliche Kriegsherren. Erst ihre Verklärung und Glorifizierung im Abstand einiger Jahrhunderte hat einen göttlichen Nimbus geschaffen. Das ist nicht nur in der Ilias so, sondern bei vielen Völkern und ihren Mythen.
 
@der Korinther

Es existiert eine sehr große Liste von Olympioniken aus alles Ortschaften der griechsichen Welt. Von Kyrene bis Apollonia im illyrischen Gebiet, und von Sizilienund den italischen Polis bis den kilikischen bzw syrischen Gebieten(die nach der Alexander Eroberung erst Olympionike vorweisen) und den Schwarzen Meer sind mehr oder weniger Olympioniken von überall dabei.

Danke, dass du das schon gesagte wiederholst.

Ich glaube alle hatten eine Betätigung, stimme zu dass bis zum 5. Jahrhundert der Anteil der adligen in relation zur Gesamtbevölkerung hoch war aber die Polis wollte starke und kräftige Bürger haben, ...

Stärke und Kraft waren nicht unbedingt die wichtigsten Eigenschaften die ein Polisbürger besitzen sollte. Es war zwar ganz nett wenn er darüber verfügte, für die Polisangelegenheiten war es, wenn überhaupt, nur am Rande wichtig.
Sport wurde und wird zumeist aus eigenem Antrieb getrieben und es musste - wenn man nicht gerade Profisportler war - ein gewisses Maß an Freizeit zur Verfügung stehen.

... es basiert auf die Sichtweisse und Philosophie die schon vor der attischen Demokratie existiert haben, die haben natürlich auch die Bürger aus nicht adligen Geschlecht als ein teil der Polis gesehen schon bevor der Demokratie.

Natürlich wurden nichtadlige Bürger als Teil der Polis gesehen. Eine nur aus Adligen bestehende Gesellschaft macht Adel sinnlos.
Was die Philosophie angeht gab es da mehr als nur eine Richtung und auch in der von dir angeführten (? Plato „Der Staat“ ?) ist körperliche Fitness, wie gesagt, nicht das Zentrum der des Arguments sondern gehört eher zu Beiwerk.

Acuh nach der Demokratie mal abgesehen davon dass eine Großzahl von Polis mehr oder weniger in den meisten Gebieten mal demokratisch und mal wieder nicht gewesen sind, ...

Der sizilianische Teil der griechischen Welt, auch als Großgriechenland bekannt, hatte z.B. keine nennenswerten demokratischen Poleis. In dem von den Spartanern beherrschten Gebieten sind demokratische Poleis auch eher eine Seltenheit und selbst die bekannteste Demokratie in Athen hat sich für einen gewissen Zeitraum selber abgeschafft. Demokratie ist nicht, wie oft angenommen, die natürliche Staats- und Regierungsform in der die Poleis bestanden. (Nur mal so am Rande)

... waren die Gymnasien und Theater usw vorhanden, also diese Agora Kultur mit Gymnasion, Theater usw war ein bestandteil jeder Polis und somit ist es ein Punkit der erwähnt werden kann dassbis zu ein Zeitpunkt die Teilnahme der adligen in den olympischen Spielen zur Relation mit der Gesamtbevölkerung hoch war, aber eine Regel ist es trozdem nicht.

Um es nocheinmal klarzustellen. Du wiederholst das schon von mir gesagte, formulierst es in meinen Augen aber so als ob es eher eine Seltenheit war. Von Regeln hat hier auch keiner gesprochen. Das Gegenteil ist eher der Fall. So wie ich es sehe bist du der Einzige der hier versucht Regeln aufzustellen. Mir ging es vor allem darum, dass es räumlich und auch zeitlich kein SO IST ES UND NICHT ANDERS gibt was ich aus deinen Beiträgen herauszulesen glaube.
 
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Begriffe und Kosten?

Ich finde diesen Thread ausgesprochen interessant. Für mich auffällig ist oft der Eindruck von völlig unterschiedlichen Sichtweisen und Interpretation einiger Fakten zwischen einigen Diskutanten, dem wohl ein oft sehr unterschiedliches Weltbild jener Zeit zugrunde liegt? Man ist als nur zu leicht geneigt heute geläufige Grundbegriffe kaum reflektiert für andere Zeitalter anzuwenden und kommt dann leicht zu Rückschlüssen, die einer näheren Betrachtung nicht standhalten können.

Für mich war dabei das Buch „Der Mensch der römischen Antike“ recht hilfreich dabei, grundsätzlich differenzierende Sichtweisen besser einordnen zu können. Es gibt ähnliche Bücher zu anderen Zeitabschnitten, wie der Renaissance… Auch für das antike Griechenland (was ich nicht gelesen habe!). Aber schon im genannten Buch werden häufig griechische Verhältnisse und Philosophen bemüht um den Zugang zu der alten Welt zu finden. Gerade was die Standesunterschiede und Anspruch/Selbstanspruch ihrer Repräsentanten betrifft war es hilfreich. Es ist eine kulturgeschichtliche Annäherung an jene Zeit.

Ein schönes Beispiel für „Begriffsverwirrungen“ sind die antiken Bedeutungen von Begriffen wie Demokratie und Tyrannis. Eine antike Demokratie funktionierte völlig anders als heutige Demokratien. Schon der Zugang zur „Staats/Stadt-Bürgerschaft“ war oft sehr rigide gehandhabt – und damit auch der Zugang zum Mitspracherecht. Gerade die meisten griechischen Poleis handhabten das „Vollbürgerrecht“ sehr rigide und schlossen damit große Teile ihrer Bevölkerung von der Mitsprache aus. Fast immer war auch Grundbesitz Voraussetzung für das „Bürgerrecht“ (und umgekehrt! – was den Zugang noch weiter limitierte). Die Tyrannis gilt uns heutigen als schlimmste Form der Unterdrückung, dabei sahen gerade Unterschichten in der Antike in regierenden Tyrannen oft jene, die ihnen bessere Lebensverhältnisse bieten konnten, Für die vorher dominierenden adeligen Geschlechter war die Tyrannis – ganz im heutigen Sinne – die absolute Beschneidung von „natürlichen Rechten“…. Ich wollte das nur kurz aufblenden, es gibt so viele Punkte mehr…

@Topic:
Was allerdings den Sport in der Antike betrifft wurde auf einen Fakt bereits hingewiesen, den ich für entscheidend halte: Man musste es sich leisten können die Zeit für den Sport aufzubringen. Gerade Unterschichten hatten zu allen Epochen ihre liebe Not ihre Existenzgrundlage zu sichern. Ein Ausfall von Zeit für den Luxus: „Sport“ konnten sie sich kaum leisten! „Normale Bürger“ sollten also über eine zumindest gesicherte materielle Existenz verfügen, um sich dem Sport widmen zu können. Ansonsten sollte dies nur als quasi „Berufssportler“ möglich gewesen sein, wo ein (reicher) Gönner für den materiellen Unterhalt sorgen würde. Dass unter diesen Umständen der Stadtadel und die reiche Bürgerschicht/Metöken, schon aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus nur in der Lage war ernsthaft Sport zu betreiben, versteht sich m.E. daraus von selbst. Mit der Folge, dass auch die Spitzensportler wohl aus diesem Kreis – oder wenigstens ihrem Umkreis kommen mussten! Ideal des „freien Bürgers“ hin oder her.

[FONT=&quot]Daher meine Frage: Wie wurden denn die Teilnehmer der antiken Olympiade finanziert? Eine Reise, die Ausrüstung, die „Ausfallzeiten“ e.t.c. waren doch durchaus ein deutlicher Kostenpunkt. [/FONT]
 
Fast immer war auch Grundbesitz Voraussetzung für das „Bürgerrecht“ (und umgekehrt! ...)

Das ist ein wichtiger Punkt, den man durchaus noch mal hervorheben sollte: Als Metoike hatte man kein Recht Grundbesitz zu erwerben und damit auch nicht die Möglichkeit, Vollbürger zu werden.
 
Danke, dass du das schon gesagte wiederholst.


Okeanios: Nichts zu danken, ich wiederhole es nicht um mich als eine Weisheits und Wissens Eule zu präsentieren, sondern um meine Meinung und meine Ansicht zu entfalten und verständlich zu machen.

Stärke und Kraft waren nicht unbedingt die wichtigsten Eigenschaften die ein Polisbürger besitzen sollte. Es war zwar ganz nett wenn er darüber verfügte, für die Polisangelegenheiten war es, wenn überhaupt, nur am Rande wichtig.
Sport wurde und wird zumeist aus eigenem Antrieb getrieben und es musste - wenn man nicht gerade Profisportler war - ein gewisses Maß an Freizeit zur Verfügung stehen.

Okeanios: Es war jeden möglich an den Gymnasion teilzunehmen ob Demokratie oder nicht, es existieren sogar Olympioniken aus Thessalien von vorklasssischer Zeit und mehr als genug von Polis die nie eine Demokratie hatten. Das Gymnasion war für jeden zugänglich und auch der Sohn des Kleinbauern der selbst sich um die Felder kümmert oder der Handwerker ist ein Bürger der Polis und hat vor und auch nach der Demokratie das Recht zu wählen und gewählt zu werden.


Natürlich wurden nichtadlige Bürger als Teil der Polis gesehen. Eine nur aus Adligen bestehende Gesellschaft macht Adel sinnlos.
Was die Philosophie angeht gab es da mehr als nur eine Richtung und auch in der von dir angeführten (? Plato „Der Staat“ ?) ist körperliche Fitness, wie gesagt, nicht das Zentrum der des Arguments sondern gehört eher zu Beiwerk.

Okeanios: Ich meine hiermit die Philosophie der Polis Kultur, eine Gemeinschaft zu bilden, es bestehen Schichten doch unter den Politen und deren Familien existiert ein Gefühl der Gemeinsamkeit vom Aristokraten bis zum Händler, Kleinbauern und den kleinen Handwerker, vorausgesetzt Sie gehören zu der Polis und sind nicht Metöken von ein anderen Ort oder Sklaven.



Der sizilianische Teil der griechischen Welt, auch als Großgriechenland bekannt, hatte z.B. keine nennenswerten demokratischen Poleis. In dem von den Spartanern beherrschten Gebieten sind demokratische Poleis auch eher eine Seltenheit und selbst die bekannteste Demokratie in Athen hat sich für einen gewissen Zeitraum selber abgeschafft. Demokratie ist nicht, wie oft angenommen, die natürliche Staats- und Regierungsform in der die Poleis bestanden. (Nur mal so am Rande)


Okeanios: Nur mal so am rande es ist richtig aber in der Polis war von Anfang an ihrer Existenz ein Gemeinsamkeitsgefühl und auch ohne Demokratie hat man auf alle Politen, Bürger der Polis eine gewisse Achtung gehabt, die Polis ist für die alten Griechen ein lebender Organismus und die Bürger der Polis mit ihren Familien bilden Atome. Ausserdem herrschte auch in den gebieten der Magna Grecia in genug Polis Demokraten und Demokratie, dass die Tyrannie in diesen Gebieten eine längere Tradition als im griechischen Mutterland und stärker etabliert war stimmt, dennoch ändert dass nichts an der Polis Kultur und den Beziehungen der Bevölkerung mit Sport und den Gymnasion.


Um es nocheinmal klarzustellen. Du wiederholst das schon von mir gesagte, formulierst es in meinen Augen aber so als ob es eher eine Seltenheit war. Von Regeln hat hier auch keiner gesprochen. Das Gegenteil ist eher der Fall. So wie ich es sehe bist du der Einzige der hier versucht Regeln aufzustellen. Mir ging es vor allem darum, dass es räumlich und auch zeitlich kein SO IST ES UND NICHT ANDERS gibt was ich aus deinen Beiträgen herauszulesen glaube.

Alles klar...
 
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Sorry ich hab zum ersten Mal versucht zu zitieren, meine Antworten sind im Zitat drin.
Ich glaube ihr versteht was nicht so richtig, egal ob es um Demokratie oder nicht geht die vollwärtigen Mitglieder einer Polis bestehen aus mehreren Schichten, vom Aristokraten bis zum Händler den Kleinbauern der selbst sich ums eine Felder kümmert mit seiner Familie bis zum kleinen Handwerker in späterer Zeit kommen noch andere Schichten dazu und ärmere Bevölkerungsgruppen. Ja die Metöken waren keine Bürger der Polis und hatten kein Wahlrecht für die ersten Generationen die kamen aber von anderen Ortschaften.
Und nein man musste es sich nicht leisten können um Sport zu betreiben , das Gymnasion war für jeden offen und jeder hatte die Zeit als kleines Kind mit den Training anzufangen, jede Polis egal ob demokratisch oder nicht wollte dass ihre Bürger die Bestandteile von ihr waren über gewisse Tugenden und Fähigkeiten Verfügung haben bzw sich in manchen Bereichen auszeichnen können, da beschränkte man sich nicht nur auf die Aristokraite die ja eine Minderheit im vergleich zur Gesamtbevölkerung die auch als ein Teil der Polis gesehen war ausgenommen Sklaven und Metöken (obwohl soviel ich weiss in vielen Fällen Metöken auch Zugang zum Gymnasion hatten) war.

Ich habe jetzt drei Beispiele über Abstammung von Olympioniken gefunden.

Theagenis von Thasos war ein sehr berühmter Pankratist, Sohn eines Priesters, als er klein war hat er eine bronze Statue einer Gottheit gestohlen und es in sein Haus gebracht. Als die bewohner von Thasos es erfahren haben wollten die den Jungen mit den Tod bestrafen, zum Glück des Kindes hat einer vond en Älteren aus Thasos beschlossen das die einzig gerechte Strafe für das Kind war die Statue zurück zu ihren Platz zu bringen.

Wobei die Stelle des antiken Priesters ausser einigen Ausnahmen von jeden Bürger genommen werden konnte, es ist eine ganz andere Rolle und Aufgabe, Betrachtugnsweisse des antiken Priesters im Vergleich zu Priestern anderer Gesselschaften oder anderer Epochen.

Diagoras aus Rhodos hatte eine aristokratische Abstammung.

Jetzt das letzte Beispiel wo auf Abstammung hingewiesen wird ist Glavkos von Karystos der Sohn eines Kleinbauern war aus einer vor- und nicht demokratischen Gesellschaft. Hier der Abschnitt:

Glavkos aus Karystos, der im Wettkampf des Faustfechtens in Olympia um 520 v. Chr. gewonnen hat, war Sohn des Bauern Dimylos, der seinen Sohn sah wie er seine Hand als Hammer benutzte um die Pflugschar im Pflug zu befestigen.
Glavkos hat für ein kleinen Zeitraum als Boxer trainiert und ist zur Olympia gegangen. Während des Kampfverlaufes wurde er schwer von seinen Kontrahent verletzt der erfahrener war. Sein Vater der den Kampf aus der Nähe beobachtet hat und sein Sohn in ein schlimmen Zustand betrachtete schreite ihm zu: " Mein Sohn geb den Schlag des Pfluges". Glavkos hat all die Kraft die im übrig blieb konzentriert, nutzend seine Hand wie ein Hammer hat er seinen Gegner getroffen der bewusstlos am Boden fiel.
Als Glavkos starb wurde er in einer kleinen Insel in der Nähe von Karystos begraben die heute seinen Namen hat, Insel des Glavkos.
 
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Ein Fehler bei Beitrag 36, "Das Gymnasion war für jeden zugänglich und auch der Sohn des Kleinbauern der selbst sich um die Felder kümmert oder der Handwerker ist ein Bürger der Polis und hat vor und auch nach der Demokratie das Recht zu wählen und gewählt zu werden." Ich meinte er vor der Demokratie den Zugang zu den Koina, also agora, Gymnasion usw und in der Demokratie das Recht zu wählen und gewählt zu werden.
 
Das ist ein wichtiger Punkt, den man durchaus noch mal hervorheben sollte: Als Metoike hatte man kein Recht Grundbesitz zu erwerben und damit auch nicht die Möglichkeit, Vollbürger zu werden.
Man sollte wie immer auch hier vorsichtig mit Verallgemeinerungen sein. Wir wissen hauptsächlich über die Metöken Athens Bescheid, unser Wissen über ihre Rechte in anderen Städten ist dürftig bis nicht vorhanden.
Ausgerechnet für Athen gilt das Gesagte nicht in voller Schärfe. Z. B. war das Bürgerrecht keineswegs an Grundbesitz gekoppelt. 404 v. Chr. versuchte zwar tatsächlich Phormisios, ein gemäßigter Verfechter der Oligarchie, durchzusetzen, dass das Bürgerrecht an den Grundbesitz gekoppelt wurde (was zeigt, dass dem eben nicht so war), scheiterte aber. Durch diese Maßnahme hätten laut Lysias ca. 5.000 Bürger ihr Bürgerrecht verloren, hatten also keinen Grundbesitz. Richtig ist allerdings, dass Metöken in Athen normalerweise keinen Grundbesitz erwerben durften, aber auch da gab es Ausnahmen, denn die Volksversammlung konnte einem Metöken einen privilegierten Status verleihen, der ihm den Grunderwerb gestattete und/oder ihn von der speziellen Metökensteuer befreite. Auch der Erwerb des Bürgerrechts war in Athen nicht zwangsläufig an den Grundbesitz gekoppelt. Solon erließ, um ausländische Schlüsselarbeitskräfte anzuwerben, ein Gesetz, das bestimmten Gewerbetreibenden, die sich dauerhaft in Athen niederließen, den Erwerb des Bürgerrechts gestattete; jedoch scheint dieses Gesetz nicht lange gegolten zu haben. Ein weiteres, anscheinend dauerhaftes, Gesetz Solons ermöglichte aus ihren Heimatstädten Verbannten die Einbürgerung. Aber auch später war die Einbürgerung durch einen Beschluss der Volksversammlung möglich. Mitunter wurden sogar größere Ausländergruppen pauschal eingebürgert, z. B. einmal nach Athen geflüchtete Bewohner von Plataiai.
Die strenge Koppelung des Bürgerrechts an den Grundbesitz scheint eher in den dorischen Städten verbreitet gewesen zu sein.
 
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Es verfolgten jede griechische Poleis ihre eigene „Bürgerrechtspolitik“, so dass es große Unterschiede geben konnte. Ich hatte die Kopplung von Bürgerrecht und Grundbesitz als besonders krasse Form dieser Politik erwähnt. Auch um allzu romantischen Ansichten über das Leben in einer griechischen Polis der Antike etwas gegenzulenken.
Die hellenistischen Städte des Nahen Ostens, etwa in Syrien, grenzten ganz bewusst die einheimischen Orientalen größtenteils vom Bürgerrecht aus. Obwohl diese zumindest im ländlichen Bereich die Mehrheit bildeten und politisch auf dem Boden der Polis lebten. Auch bei Konflikten zwischen klassischeren Griechenstädten konnte der Konflikt über unterschiedliche Auffassungen zum Bürgerrecht zur Sprache kommen. Etwa beim Konflikt zwischen Kroton und Sybaris im heutigen Süditalien. Die Einwohner von Kroton warfen den mächtigen Konkurrenten vor, die Bürgerschaft zu lax zu vergeben und damit Leute anzuziehen. Auch einheimische Italier sollen in den Genuss des Bürgerrechts gekommen sein.
Sybaris ? Wikipedia
Interessant ist es nachzutragen, dass Kroton zur Zeit des 2. Punischen Krieges letztlich ebenso zu Hannibal neigte, wie der mit ihnen verfeindete, italische Stamm der Bruttier. Hannibal konnte keine Einigung zwischen Beiden erzielen als er vorschlug, die Griechen sollten doch Bruttier bei sich als geleichberechtigte Bürger aufnehmen, (da die Bruttier Kroton beanspruchten). Die Einwohner waren aber nicht bereit dazu und gaben lieber ihre Stadt auf und wanderten aus. Mit dem römischen Sieg wurde dann der Untergang der Bruttier eingeläutet, die besonders schwer als „Kollaborateure“ mit den Karthagern zu leiden hatten – was aber nicht auf die Kroton-Episode zurückzuführen ist…

Viel später, als die Griechen zunehmend unter römische Herrschaft gerieten wurde als Erklärung dafür auch angeführt, dass die Griechen ihr Bürgerrecht zu restriktiv vergeben hätten, während die Römer die Vergabe ihres Bürgerrechts zu jener Zeit auch als Mittel der Machtpolitik gezielt einsetzten!
 
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