Kleiner Kreuzer HMS Weymouth
William Wheelhouse
Als zweites Schiff offenbar die HMS Good Hope:
Papers Past — Hawera & Normanby Star — 7 November 1912 — WARSHIPS IN TURKISH WATERS.
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Kleiner Kreuzer HMS Weymouth
William Wheelhouse
Der Vormarsch bulgarischer Truppen auf Istanbul ist ansonsten eine schönes Beispiel, dass die Balkanstaaten durchaus ein Eigenleben entwickelten, im Zweifelsfall auch gegen die Intension des (früheren) hegemonialen oder imperialistischen "Mentors", wie hier der russischen Regierung.
Der Eindruck, es hätte in den Jahren vor dem I. Weltkrieg nur Konfrontation und Hauen wie Stechen ohne häufigere Zusammenarbeit gegeben, ist so nicht zu treffend.
Der massive Druck der russischen Seite, verbunden mit Versorgungsschwächen der bulgarischen Armee, führte nach der Zerschlagung der 1. türkischen Armee und der Einschließung von Adrianopel zum Halt der Bulgaren an der Catalca-Linie, 30 km westlich von Konstantinopel. Damit hatte vor Konstantinopel das Eigenleben, kurzzeitig aus der Dynamik der überraschenden militärischen Erfolge entstanden, ein Ende.
Letztlich beugten sich die Bulgaren dem russischen Druck:
siehe dazu das Grundlagenwerk von Hall, Bulgaria's Road to the First World War.
..[...] Tsar Ferdinand received at the Bulgarian headquarters [..] on 12 November a formal Ottoman request through the Russion minister to Sofia, [...], for an armistice. At this point the war might habe ended. The imperial prize of Constantinople, however, beckoned to the Bulgarians. ..[...]
Then on 14 November, Ferdinand issued an order for an attack on the Chataldzha lines...[...]
After the fall of Adrianople, the Russians feared that the Bulgarians might again attempt to take that prize that Russia had so long coveted, Constantinople. To avert that embarrasment, St Petersburg promised Sofia full support in the peace process. This was welcome reassurance for the Bulgarian government. ...[...] The Bulgarians then definitely decided against attempting to force the Chataldzha positions.
Mir gings derweil übergeordnet darum, deutlicher zu machen, dass die neuen starken, nationalen Balkanstaaten (zusehends) keine Marionetten imperialistischer Staaten (mehr) waren, die auf Befehl "spurten" und jeder Politik aus der "imperialistischen Zentrale" folgten oder folgen mussten.
sondern der "Ursprung der deutschen Mittelmeer-Division lag in der Notwendigkeit, deutsches Leben und Eigentum zu schützen. Humanitäre Beweggründe waren der Anlaß" (Tutenberg, S. 324)
After the fall of Adrianople, the Russians feared that the Bulgarians might again attempt to take that prize that Russia had so long coveted, Constantinople. To avert that embarrasment, St Petersburg promised Sofia full support in the peace process. This was welcome reassurance for the Bulgarian government. ...[...] The Bulgarians then definitely decided against attempting to force the Chataldzha positions.
Es ist aus meiner Sicht hilfreich, wenn die Verwendung von gelegentlich als autoritativ dargestellter Standard-Sekundärliteratur von substanziellen Bemühungen um entsprechende Primärquellen-Kenntnis gestützt oder ergänzt bzw. fundiert wird. Das kann eine substanzielle Diskussion nur fördern.
Mir gings derweil übergeordnet darum, deutlicher zu machen, dass die neuen starken, nationalen Balkanstaaten (zusehends) keine Marionetten imperialistischer Staaten (mehr) waren, die auf Befehl "spurten" und jeder Politik aus der "imperialistischen Zentrale" folgten oder folgen mussten. Ich meine, dass dies wohl auch gar nicht mehr strittig ist.
Nach Ende des Waffenstillstandes traten bulgarische Truppen ab Februar erneut in Aktion, doch auch für die kommenden Wochen legt Bobroff keine unmittelbare Wirkung massiven russischen Druckes nahe bzgl. eines Verzichtes einer Besetzung Istanbuls durch bulg. Truppen.
Die russischen Vorstellungen passten sich durchaus dem internationalen Kontext an. Von daher erklärt sich auch fehlender Druck 1913 bzgl. Konstantinopel, den Du hier vermisst, statt Druck war eher das genaue Gegenteil der Fall:...
Alles ist immer eine Frage der Optionen und Alternativen.
Bobroff, Roads to Glory, erläutert die Schiffsentsendungen nach Konstantinopel im November 1912 recht umfangreich. Das hatte ich bislang übersehen.
....
Die Einschätzung dieser komplexen Wirkungsgeflechte sollte auf jeden Fall diese Dreiecksbeziehung RUS-BUL-RUM berücksichtigen.
Der bevorstehende bulgarisch-rumänisch Konflikt war ein Faktor russischen Einflusses, bis zu den beschriebenen Wendungen.
[...]
- Die Schiffe: Großer Kreuzer Goeben, Kleiner Kreuzer Breslau, Großer Kreuzer Vineta (Bj. 1897), Großer Kreuzer Hertha (1897), Stationsschiff Loreley (1896), kleiner, ungeschützter Kreuzer Geier (1895). Ab April 1913 für wenige Monate die Kleinen Kreuzer Straßburg und Dresden.
[...]
Ich auch.
(Hab auch den Bobroff nicht wirklich verdaut. Mei, so ist das halt wenn man mehr fressen will als man Muse hat.)
Wo find ich das?
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