Deutsche Kolonien, Facharbeit, Quellen

Rmys68

Neues Mitglied
Hallo,

Ich besuche die 11. Klasse eines Gymnasiums und, wie es sich gehört, muss auch ich eine Facharbeit schreiben. Ich habe mich entschieden meine Facharbeit im Fach Geschichte zu schreiben. Mein Thema für die Facharbeit ist "Deutsche Kolonien - Haben die Kolonien Deutschland wirklich was gebracht? Waren die Kolonien von Vorteil, oder haben sie Deutschland auf lange Sicht sogar geschadet?"
(Natürlich ist das nicht die offizielle Formulierung :rofl:)
Meine Frage an euch wär ob ihr mir mit den Quellen bisschen weiterhelfen könnt. Bekannterweise sind Lehrer nicht wirklich von der Idee angetan, wenn die einzige Quelle das Internet ist. Außerdem finde ich nicht sonderlich viel für mein Thema. Könntet ihr mir vielleicht ein paar Bücher empfehlen, die mir weiterhelfen?
Vielen Dank im Voraus :yes:
 
Es ist etwas schwierig, Dir Tipps zu geben. Denn die Suche nach Literatur und Quellen ist für den Historiker so grundlegend, dass es schon fast so ist, als ob man Dir die ganze Arbeit abnimmt.

Deinem Wortgebrauch nach solltest Du zunächst einmal die Artikel Quelle (Geschichtswissenschaft) und Sekundärliteratur bei Wikipedia nachlesen.

Dann kannst Du mal bei Wikipedia unter Deutsche Kolonien und Schutzgebiete nach der Literatur schauen. Na ja, ich gehe davon aus, den Artikel hast Du schon inspiziert, und bist von der Fülle der Literatur verunsichert. Auch, dass es einen Abschnitt 'Ökonomische Bilanz' gibt, wirst Du entdeckt haben. Die dort zitierte Literatur ist schon übersichtlicher: Du schaust also, welche Literatur in den relevanten Texten im Netz zitiert wird.

Falls Du Zugang zu einer Enzyklopädie in Buchform hast, wird dort meist auch etwas Literatur zum Thema genannt.

Wenn es bei Euch öffentliche Bibliotheken gibt, sind das natürlich gute Anlaufpunkte. Welche Literatur es dort gibt, hängt natürlich oft vom Zufall ab.

Wenn Du immer noch das Gefühl hast, zu wenig zu haben, oder nicht sicher bist, die richtige Literatur zu haben, kannst Du ja noch einmal nachfragen. Da es nicht mein Schwerpunkt ist, sollten Dir dann andere Antworten.

Einen Hinweis kann ich aber geben:

Wenn Du nach einem Autor suchst, der der deutschen Kolonialpolitik einen gewissen Erfolg nicht versagen wollte, kann ich Hans Georg Steltzer, Die Deutschen und ihr Kolonialreich, Frankfurt 1984 nennen. Er betrachtet allerdings einen großen Teil an Problemen nicht, an denen heutige Autoren nicht vorbeikommen. Ihn zusätzlich zu lesen, dürfte aber von Nutzen sein.
 
"Deutsche Kolonien - Haben die Kolonien Deutschland wirklich was gebracht? Waren die Kolonien von Vorteil, oder haben sie Deutschland auf lange Sicht sogar geschadet?"
:


Ich hab Wilfried Westphal, Geschichte der Deutschen Kolonien, Bertelsmann 1984. Ist schon älter, aber es taucht immer noch in vielen Wiki-Beiträgen über Kolonialgeschichte als Quelle auf.

Es gibt eine Internetseite Deutsche Schutzgebiete. Da sind Fakten und Daten zu allen Kolonien aufgeführt, auch Siedlerzahlen. und ein verbundenes Forum Deutsche Kolonialgeschichte


Netter Einstieg für so eine Arbeit und noch nicht zu abgedroschen:

Es sind gerad einmal 20.000 Deutsche in die Kolonien ausgewandert (Westphal)
Dagegen stehen: "Friedrich Naumann bezifferte 1916 die Zahl der zwischen 1821 und 1912 in die USA gegangenen deutschen Auswanderer auf 5,45 Millionen." (Wiki)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich zitiere mal aus dem Bereich Kaiserreich einige Literaturempfehlungen:
Da sollte was passendes bei sein.

Allgemeine Militärgeschichte/Rüstung+Finanzen/Heeresrüstung:

Menning, Bruce W.: Bayonets before Bullets - The Imperial Russian Army 1861-1914 (1992)
Morris, A. J. Anthony: The Scaremongers - The Advocacy of War and Rearmament 1896-1914 (1984)
Krumeich, Gerd: Aufrüstung und Innenpolitik in Frankreich vor dem Ersten Weltkrieg (1980)
Gooch, John: The Plans of War - The General Staff and British Military Strategy 1900-1916 (1974)
Hull, Isabel V.: Absolute Destruction - Military Culture and the Practices of War in Imperial Germany (2005)
Broadberry/Harrison: The Economics of World War One (2009)
Ferguson, Niall: Der falsche Krieg - Der Erste Weltkrieg und das 20. Jahrhundert (1999)
Zuber, Terence: German War Planning 1891 - 1914. Sources and Interpretations (2004)
Schmid, Michael: Der "Eiserne Kanzler" und die Generäle - Deutsche Rüstungspolitik in der Ära Bismarck 1871-1890 (2003)
Förster, Stig: Der doppelte Militarismus - die deutsche Heeresrüstungspolitik 1890-1913 (1985)
Burchhardt, Lothar: Friedenswirtschaft und Kriegsvorsorge - Deutschlands wirtschaftliche Rüstungsbestrebungen vor 1914 (1968)
Moritz, Albrecht: Das Problem des Präventivkrieges in der deutschen Politik während der ersten Marokkokrise (1974)
Zilch, Reinhold: Die Reichsbank und die finanzielle Kriegsvorbereitung 1907-1914 (1987)
Hayashima, Akira: Die Illusion des Sonderfriedens - deutsche Verständigungspolitik mit Japan im Ersten Weltkrieg (1982)
Witt, Peter-Christian: Die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1903-1913 (1970)
Epkenhans und Groß (Hrsg.), Das Militär und der Aufbruch in die Moderne
Afflerbach, Falkenhayn
Schmid, Der Eiserne Kanzler und die Generäle. Deutsche Rüstungspolitik in der Ära Bismarck 1871 - 1890
Stein, Die deutsche Heeresrüstungspolitik 1890 - 1914
Ritter, Staatskunst und Kriegshandwerk Band 1
Ritter, Staatskunt und Kriegshandwerk Band 2
Ritter, Der Schlieffenplan
Epkenhans (Hrsg.) Friedrich Alfred Krupp. Ein Unternehmer im Kaiserreich


Die Schlieffenplan-Kontroverse (nach 1945):

Ludwig Reiners: In Europa gehen die Lichter aus, 1955
Gerhard Ritter: Der Schlieffenplan - Kritik eines Mythos, 1956
Herbert Rosinski: Die deutsche Armee. Eine Analyse, 1966
Philip Flammer: The Schlieffen Plan and Plan XVII - A short Critique, Military Affairs 1966/67, S. 207
Lancelot L. Farrar: Short-war Illusion: German Policy, Strategy and Domestic Affairs, August-December 1914, 1973
Robert B. Asprey: The German High Command at War: Hindenburg and Ludendorff Conduct World War I, 1991
Jonathan Martin Kolkey: Germany on the March, 1996
Roger Chickering: Imperial Germany and the Great War, 1914-1918, 1998
Terence Zuber: The Schlieffen-Plan Reconsidered, WiH 1999, S. 268
Antulio J. Eccevaria II.: An Infamous Legacy - Schlieffens Military Theories Revisited, Army History 2001, S. 1
Terence M. Holmes: The Reluctant March on Paris - A Reply to Terence Zubers 'The Schlieffen Plan Reconsidered', WiH 2001, S. 268
Terence Zuber: Terence Holmes Reinvents the Schlieffen Plan, WiH 2001, S. 468
Terence M. Holmes: The Real Thing: A Reply to Terence Zuber’s ‘Terence Holmes Reinvents the Schlieffen Plan’, WiH 2002, S. 111.
Terence Zuber: Inventing the Schlieffen Plan, German War Planning 1871-1914, 2002
Holger H. Herwig: Germany and the 'Short War Illusion' - Toward a new Interpretation, JoMH 2002, S. 682
Terence M. Holmes: 'One Throw of the Gambler's Dice: A Comment on Holger H. Herwig's View on the Schlieffen Plan, JoMH 2003, S. 514
Robert T. Foley: The Origins of the Schlieffen Plan, WiH 2003, S. 223
Annika Mombauer: Of War Plans and War Guilt - The Debatte surrounding the Schlieffen Plan, JoSS 2005, S. 858
Ehlert/Epkenhans/Gross: Der Schlieffen-Plan - Analyse und Dokumente, 2006.
Robert T. Foley: The Real Schlieffen Plan, WiH 2006, S. 91
Neiberg/Schowalter: From the Schlieffen Plan to VErdun and the Somme, 2008
Gerhart P. Gross: There was a Schlieffen Plan, New Sources on the History of German Military Planning, WiH 2008, S. 389
Craig O. Petersen: The Schlieffen War Plan - What Impact did Logistics contribute to the Plan's Failure, 2008
Terence Zuber: There Never Was a ‘Schlieffen Plan’: A Reply to Gerhard Gross, WiH 2010, S. 231
Terence Zuber: The Real German War Plan, 1904-14, 2011
Holger H. Herwig: The Marne, 1914: The Opening of World War I and the Battle That Changed the World, 2011

Kolonien/außereuropäisches Umfeld:

Pesek, Michael: Das Ende eines Kolonialreiches (2010)
Tetzlaff, Rainer: Koloniale Entwicklung und Ausbeutung - Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutsch-Ostafrikas 1885-1914 (1970)
Fröhlich, Imperialismus. Deutsche Kolonial- und Weltpolitk 1890 - 1914
Riehl, Axel T. G.: Der 'Tanz um den Äquator' - Bismarcks antienglische Kolonialpolitik und die Erwartung des Thronwechsels in Deutschland 1883 bis 1885 (1993)
Brötel, Dieter: Französischer Imperialismus in Vietnam - Die koloniale Expansion und Errichtung des Protektorates Annam-Tongking 1880-1885 (1971)
Wippich, Rolf-Harald: Japan und die deutsche Fernostpolitik 1894-1898 (1987)
Stingl, Werner: Der Ferne Osten in der deutschen Politik vor dem Ersten Weltkrieg 1902-1914 (2 Bände 1978)
Spang/Wippich: Japanese-German Relations 1895-1945 (2006)
Beasley, W. G.: Japanese Imperialism 1894-1945 (1985)
Weber, Otto von: Geschichte des Schutzgebietes Deutsch-Südwest-Afrika (1979)
Ratenhof, Udo: Die Chinapolitik des Deutschen Reiches 1871 bis 1945 Wirtschaft-Rüstung-Militär (1987)
Jaeckel, Horst: Die Nordwestgrenze in der Verteidigung Indiens 1900-1908 und der Weg Englands zum russisch-britischen Abkommen von 1907 (1968)
Simon, Werner: Die Britische Militärpolitik in Indien 1878-1910 (1974)
Barooah, Nirode Kumar: India and the Official Germany 1886-1914 (1977)
Braisted, William R.: The United States Navy in the Pacific 1897-1909 (2008)
Braisted, William R.: The United States Navy in the Pacific 1909-1922 (2008)
Silbey, David J.: A War of Frontiert and Empire - The Philippine-American War 1899-1902 (2007)
Lowe, Peter: Great Britain and Japan, 1911-1915 (1969)
Allen/Muratoff: Caucasian Battlefields - A History of the Wars on the Turko-Caucasian Border 1828-1921 (1953)
Siegel, Jennifer: Endgame - Britain, Russia and the Final Struggle for Central Asia (2002)
Moses/Kennedy: Germany in the Pacific and the Far East 1870-1914 (1977)
Sang Su Jung: Deutschland und das Gelbe Meer - Die deutsche Weltpolitik in Ostasien 1897-1902 (1996)
Otte, T. G.: The China Question Great Power Rivalry and British Isolation (2007)
Sanderson, G. N.: England, Europe & the Upper Nile 1882-1899 (1965)
Brunn, Gerhard: Deutschland und Brasilien 1889 - 1914 (1971)
Wirz, Albert: Vom Sklavenhandel zum kolonialen Handel Wirtschaftsräume und Wirtschaftsformen in Kamerun vor 1914 (1972)
Albertini, Rudolf von: Europäische Kolonialherrschaft 1880-1940 (1985)
Peattie, Mark R.: Nan'yo - The Rise and Fall of the Japanese in Micronesia 1885-1945 (1988)
Wimmel, Kenneth: Theodore Roosevelt and the Great White Fleet - American Sea Power Comes of Age (1998)
Arnold, Anton: Das indische Geldwesen unter besonderer Berücksichtigung seiner Reformen seit 1893 (1906)
Bast, Wilhelm: Die Einfuhr des Deutschen Reiches aus den Tropen 1897-1932 (1936)
McAllister Linn, Brian: Guardians of Empire - The US Army and the Pacific 1902 - 1940 (1997)
Victoria, Brian: Zen, Nationalismus und Krieg - eine unheimliche Allianz (1997)
Fraser/Mason/Mitchell: Japans Early Parliaments 1890-1905 (1995)
Schencking, J. Charles: Making Waves - Politics, Propaganda, and the Emergence of the Imperial Japanese Nav 1868-1922 (2005)
Neu, Charles E.: An uncertain friendship - Th. Roosevelt and Japan 1906-1909 (1967)
Sugiyama, Shinya: Japans Industialization in the World Economy 1859-1899 (1988)
Ono, Giichi: War and Armament Expenditures of Japan (1922)
Fiebig von Hase, Ragnhild: Lateinamerika als Konfliktherd der deutsch-amerikanischen Beziehungen 1890-1903 (2 Bände 1986)
Nish, Ian H.: The Anglo-Japanese Alliance (1985)
Avornyo, Raphael Quarshie: Deutschland und Togo 1847-1987 (1987)
Schmidt, Vera: Die deutsche Eisenbahnpolitik in Shantung 1898-1914 (1976)
Römer, Hans G.: Amerikanische Interessen- und Prinzipienpolitik in Mexiko 1910-1914 (1929)




Osmanisches Reich:
McCarthy, Justin : Death and Exile - The Ethnic Cleaning of Ottoman Muslims 1821-1921 (2008)
McCarthy, Justin: The Ottoman Peoples and the End of Empire (2001)
Pamuk, Sevket: The Ottoman Empire and European Capitalism 1820 - 1913 (2010)
Zürrer, Werner: Die Nahostpolitik Frankreichs und Rußlands 1891 - 1898 (1970)
Preller, Hugo: Salisbury und die türkische Frage im Jahre 1895 (1930)
Fromkin, David: A Peace to end all Peace - The Fall of the Ottoman Empire and the Creation of the Modern Middle East (1989)

Kaiserreich:

Berghahn/Deist: Rüstung im Zeichen der wilhelminischen Weltpolitik - Grundlegende Dokumente 1890-1914 (1988)
Oncken, Emily: Panthersprung nach Agadir - die deutsche Politik während der Zweiten Marokkokrise 1911 (1981)
Dülffer/Holl: Bereit zum Krieg - Kriegsmentalität im wilhelminischen Deutschland 1890-1914 (1986)
Weitowitz, Rolf: Deutsche Politik und Handelspolitik unter Reichskanzler Leo von Caprivi 1890-1894 (1978)
Lotz, Walther: Die Handelspolitik des Deutschen Reiches unter Graf Caprivi und Fürst Hohenlohe 1890 bis 1900 (1901)
Röhl. John C. G.: Kaiser, Hof und Staat Wilhelm II. und die deutsche Politik (1987)
Regulski, Christoph: Die Handelvertragspolitik im Kaiserreich - Regierungshandeln, Verbandspolitik und publizistische Debatte seit den 1890er Jahren (2001)
Plachetka, Manfred-Günther: Die Getreide-Autarkiepolitik Bismarcks und seiner Nachfolger im Reichskanzleramt (1969)
Kennan, George F.: Bismarcks europäisches System in der Auflösung - Die französisch-russische Annäherung 1875-1890 (1981)
Tilly, Richard: Kapital, Staat und sozialer Protest in der deutschen Industrialisierung (1980)
McMeekin, Sean: The Berlin-Baghdad-Express - The Ottoman Empire and Germanys Bid for World Power (2010)
Dittrich, Jochen: Bismarck, Frankreich und die Spanische Thronkandidatur der Hohenzollern - Die Kriegsschuldfrage von 1870 (1962)
Hardach, Karl: Die Bedeutung wirtschaftlicher Faktoren bei der Wiedereinführung der Eisen- und Getreidezölle in Deutschland 1879 (1967)
Lappenküper, Ulrich: Die Mission Radowitz - Untersuchungen zur Rußlandpolitik Bismarcks 1871-1875 (1990)
Kumpf-Korfes, Sigrid: Bismarcks Draht nach Russland (1968)
Behnen, Michael: Quellen zur deutschen Außenpolitik im Zeitalter des Imperialismus 1890-1911 (1977)
Zechlin, Egmont: Krieg und Kriegsrisiko Zur deutschen Politik im Ersten Weltkrieg (1979)
Berghahn, Volker R.: Der Tirpitz-Plan Genesis und Verfall einer innenpolitischen Krisenstrategie unter Wilhelm II. (1971)
Wehler, Hans-Ulrich: Krisenherde des Kaiserreichs 1871 - 1918 (1979)
Gruschinske, Paul: Kiderlen-Wächter und die deutschen Zeitungen in der Marokko-Krise des Jahres 1911 (1931)
Zapp, Manfred: Deutsch-Französische Annäherungsversuche und ihr Scheitern in den Jahren 1890-1898 (1929)
Krutmann, Friedrich: Die Außenpolitik in der Tageszitung "Die Post" von 1890 bis 1914 (1933)
Jäkh, Ernst (Hrsg.): Kiderlen-Wächter - der Staatsmann und Mensch, Briefwechsel und Nachlaß (1924)
Mommsen, Wolfgang J.: War der Kaiser an allem schuld? Wilhelm II. und die preußisch-deutschen Machteliten (2002)
Herold, Heiko: Deutsche Kolonial- und Wirtschaftspolitik in China 1840-1914 (2006)
Wernecke, Klaus: Der Wille zur Weltgeltung - Außenpolitik und Öffentlichkeit im Kaiserreich am Vorabend des Ersten Weltkrieges (1970)
Fechter, Ursula: Schutzzoll und Goldstandard im Deutschen Reich 1879-1914 (1973)
Boelcke, Willi A.: Krupp und die Hohenzollern in Dokumenten (1970)
Güth, Rolf: Von Revolution zu Revolution Deutsche Marine 1848-1918 (1978)
Kolb, Eberhard: Der Weg aus dem Krieg - Bismarcks Politik im Krieg und die Friedensanbahnung 1870/71 (1989)
Schöllgen, Gregor: Imperialismus und Gleichgewicht - Deutschland, England und die Orientalische Frage 1871-1914 (2000)
Elzer, Herbert: Bismarck Bündnispolitik von 1887 - Erfolg und Grenzen einer Friedensordnung (1991)
Büsch/Wölk/Wölk: Wählerbewegung in der deutschen Geschichte - Analysen und Berichte zu den Reichstagswahlen 1871-1933 (1978)
Fritz Fischer: Weltmacht oder Niedergang Deutschland im Ersten Weltkrieg (1968)
Fischer, Fritz: Krieg der Illusionen - Die deutsche Politik 1911-1914 (1969)
Louis, William Roger: Das Ende des deutschen Kolonialreiches - Britischer Imperialismus und die deutschen Kolonien 1914-1919 (1971)
Ritter/Tenfelde: Arbeiter im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1914 (1992)
Bald, Detlef: Deutsch-Ostafrika 1900-1914 (1970)
Weigt, Anja: Der deutsche Kapitalmarkt vor dem Ersten Weltkrieg - Gründerboom, Gründerkrise und Effizienz des Deutschen Aktienmarktes bis 1914 (2005)
Vogel, Barbara: Deutsche Rußlandpolitik - Das Scheitern der deutschen Weltpolitik unter Bülow 1900 - 1906 (1973)
Veblen, Thorstein: Imperial Germany and the Industrial Revolution (1939)
Büttner, Kurt: Die Anfänge der Deutschen Kolonialpolitik in Ostafrika (1959)
Cecil, Lamar: Albert Ballin - Wirtschaft und Politik im Kaiserreich (1969)
Rosenberger, Bernhard: Zeitungen als Kriegstreiber? - Die Rolle der Presse im Vorfeld des Ersten Weltkrieges (1998)
Rosenberg, Hans : Große Depression und Bismarckzeit (1967)
Wurm, Clemens A.: Industrielle Interessenpolitik und Staat (1988)
Dahlmann, Dittmar: Die Provinz wählt - Dumawahlen 1906-1912 (1996)
Renner, Andreas: Russischer Nationalismus und Öffentlichkeit im Zarenreich 1855-1875 (2000)
Wiegand, Günther: Zum deutschen Rußlandinteresse im 19. Jahrhundert (1967)
Alff, Wilhelm: Deutschlands Sonderung von Europa 1862-1945 (1984)
Nuhn, Walter: Feind überall - Guerillakrieg in Südwest - Der Große Nama-Aufstand 1904-1908 (2000)
Nuhn, Walter: Kolonialpolitik und Marine (2002)
Fallscheer, Helmut: Deutschlands textile Rohstoffversorgung - Deutsch-Ostafrika (1939)
Metz, Ilse: Die deutsche Flotte in der englischen Presse, der Navy Scare vom Winter 1904/05 (1936)
Klatte, Klaus: Die Anfänge des Agrarkapitalismus und der preußische Konservativismus (1974)
Sell, Manfred: Das deutsch-englische Abkommen von 1890 im Licht der deutschen Presse (1926)
Robertz, Heinrich Hubert: Die deutsch-englischen Flottenbesprechungen im Sommer 1908 (1937)
Henning, Hansjoachim: Deutschlands Verhältnis zu England in Bethmann Hollwegs Außenpolitik 1909-1914 (1962)
Hildebrand, Klaus: Das vergangene Reich - Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler (1996)
Schmidt, Stefan: Frankreichs Außenpolitik in der Julikrise 1914 (2009)
Lang, Gustav A.: Kampfplatz der Meinungen - Die Kontroverse um die Kriegsursachen 1914-1919 in der NZZ (1968)

Apvar
 
Hallo leute,
Leider konnte ich die oben genannte Fragestellung doch nicht benutzen und brauche eure Hilfe ein weiteres Mal. Mein Themengebiet habe ich schon festgelegt: Deutscher Kolonialismus. Wir müssen eine Fragestellung entwickeln und dürfen nicht nur Fakten 'abschreiben' sondern etwas 'analysieren' also ganz viel Eigenleistung mit einbringen. Ich habe mir überlegt über eine deutsche Kolonie zu schreiben, nur leider weiß ich nicht für welche ich mich entscheiden soll und wie die Fragestellung lauten soll. Kann mir da jemand behilflich sein?
Danke im Voraus
 
nun,da gibt es diverse Fragestellungen
Herrschaftsstrukturen und Machterhaltung durch Einbindung der lokalen indigenen Eliten
Wirtschaftliche Entwicklung der Kolonien im Verhältnis zum Mutterland
Entwicklung der Kolonien durch Verwaltungs- und Infrastrukturmaßnahmen
Aufstände in den Kolonien -Ursachen und Verlauf
Verhältnis Kolonisten-Einheimische
Zusammensetzung und Sozialstruktur der Kolonisten
 
Wie groß ist deine Motivation? Wie groß deine Frustrationstoleranz? Wie viel Zeit bleibt dir?
Ich frage dich diese Frage, weil ich dir einen Vorschlag machen möchte, der sehr ambitioniert ist und den ich zugegebenermaßen selbst als junger Student aus lauter Respekt vor der Aufgabe nicht wahrgemacht hätte*: Nämlich ins Archiv zu gehen. Dafür wäre es aber erforderlich, dass du lernst Kurrentschrift zu lesen. Das ist kein Ding der Unmöglichkeit, das haben schon manche Schüler gemacht, aber leider ist nicht einmal jeder Historiker dazu in der Lage. Im Archiv (vorbehaltlich der in deinem Bundesland gültigen Archivorganisation) könntest du studieren, was der örtliche Kolonialverein, so es ihn denn gab, gemacht hat. Damit würdest du echte Quellenarbeit leisten und vermutlich sogar Quellen heben, die noch nie ein Historiker gehoben hat. Du hättest dann natürlich nur einen lokalhistorischen Bezug und womöglich gar nichts zu dem, was denn in der Kolonie abging, aber du hättest eigenständiges Material. Aber dazu benötigst du eben Zeit, Frustrationstoleranz und auch das notwendige Interesse, dich in die Kurrentschrift einzufuchsen.

*Heute finde ich es einfach nur schade, dass ich meine Liebe zum Archiv nicht bereits früher entdeckt habe.
 
Ich habe mir überlegt über eine deutsche Kolonie zu schreiben, nur leider weiß ich nicht für welche ich mich entscheiden soll und wie die Fragestellung lauten soll.

Oha, ein verschärfter Fall von "Ich hab keine Ahnung, was ich will - aber das mit aller Macht" ... :D :D :D

Gehen wir das mal von der -äh: pragmatischen Seite an (Lehrer jetzt mal bitte drüber weglesen & nich hauen!).

Du wirst dich ja bereits auf die eine oder andere Weise mit den verschiedenen Kolonien beschäftigt haben und die gute Nachricht dabei ist ja: die waren nicht sooo zahlreich. Also gehen wir erstmal den Bereich "Welche Kolonie?" an.
Eine Möglichkeit wäre, daß du dir in der Facharbeit eine Kolonie vorknöpfst, zu der du bereits genügend Sekundärliteratur hast.
Die andere Möglichkeit: du suchst dir eine Kolonie aus, die deinen Interessen am ehesten entspricht. Falls du dazu dann eher weniger an Sekundärliteratur vorliegen hast, mußt du nochmal in die Suche einsteigen.

Das ist zwar ein Weg, den dein Lehrer vermutlich nicht ganz wirklich als das Gelbe vom Ei sehen wird - aber der Herr Kollege wird höchstwahrscheinlich in der täglichen Praxis auch einiges gewohnt sein :devil:.

Wenn du soweit bist, gehen wir den zweiten Schritt an: du faßt hier mal kurz zusammen, was so die Besonderheiten bei der bestimmten Kolonie sind. Daraus werden sich vermutlich Fragestellungen und Themen für mehrere Arbeiten ergeben, also sollte das dann hinzubekommen sein.

Wie du vielleicht bemerkt hast :winke:, geben wir hier sehr gerne "Hilfe zur Selbsthilfe", dh wir sind dir bei der Suche behilflich und unterstützen dich da gerne, aber so einfach à la "Habt ihr nich 'n goiles Thema im Ärmel" läuft es nicht... :eek:
 
Könntet ihr mir vielleicht ein paar Bücher empfehlen, die mir weiterhelfen?
ganz naiv: gibt´s nicht dtv Geschichte in eurer Schulbiblio? ...da gibt´s leicht lesbare Bände über die Kolonialzeit drin... da findet sich auch ne Menge über die Kolonien des Kaiserreichs und deren Historie... das ist so ne Ansammlung von Taschenbüchern, das dtv Dings
 
ganz naiv: gibt´s nicht dtv Geschichte in eurer Schulbiblio? ...da gibt´s leicht lesbare Bände über die Kolonialzeit drin... da findet sich auch ne Menge über die Kolonien des Kaiserreichs und deren Historie... das ist so ne Ansammlung von Taschenbüchern, das dtv Dings

Deku, wir sind inzwischen einen Schritt weiter, kuxtu Beitrag Nr 5.
 
Ich habe mir Gedanken gemacht und bin auf folgende Fragestellung gekommen:
Inwiefern unterscheidet sich die deutsche Kolonialverwaltung von der Kolonialveraltung Frankreichs? (alternativ auch die Kolonialverwaltung Belgiens oder des Britischen Reiches)
Ich habe mir überlegt, dass ich mir als Beispiel die Verwaltung im Bezug auf die Wirtschaft, Bildung- und Sozialpolitik und auf die Verwaltung der Kolonialkriege in den verschiedenen Kolonien genauer angucke und vergleiche.
Über die dt. Kolonialverwaltung bin ich durch folgende Sekundärliteratur informiert:
-Winfried Speitkamp- Deutsche Kolonialgeschichte
-Horst Gründer- Geschichte der deutschen Kolonien
Jetzt müsste ich mich für eines der oben genannten Länder entscheiden. Welches würde sich eher anbieten? Also wo könnte man die meisten unterschiede herausarbeiten?
 
Inwiefern unterscheidet sich die deutsche Kolonialverwaltung von der Kolonialveraltung Frankreichs? (alternativ auch die Kolonialverwaltung Belgiens oder des Britischen Reiches)


Gab es denn die deutsche Kolonialverwaltung?

In Kiautschou (China) war das Marineministerium mit der Verwaltung der Kolonie betraut. Die Verwaltung, die Planung und der Aufbau der Infrastruktur hat sich von der anderer Kolonien unterschieden, so mein Kenntnisstand.

Der Punkt, den ich verdeutlichen möchte ist, dass die kaiserliche Marine eine Institution war, die aufgrund ihrer technischen Sichtweise, technokratische Lösungen präferierte. Es wurde im Rahmen der rationaleren "protestantischen Ethik" die beste Lösung nach Lage der Fakten gewählt.

Diese Sicht greift die Thesen von Bönker auf, der ähnliche "technokratische" Sichtweisen in den Kriegsmarinen von Deutschland und den USA meint, erkennen zu können.

https://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=37011

Somit ließen sich die "zivilen deutschen Verwaltungen" in beispielsweise Afrika mit der "militärischen" Verwaltung in China vergleichen. Das hätte den Vorteil, die bereits angeführte Literatur (Speitkamp, Gründer etc.) zu verwenden, ohne zusätzliche - englische oder französische - Literatur zu den Kolonialverwaltungen anderer Länder zu suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Inwiefern unterscheidet sich die deutsche Kolonialverwaltung von der Kolonialveraltung Frankreichs? (alternativ auch die Kolonialverwaltung Belgiens oder des Britischen Reiches)
Ich habe mir überlegt, dass ich mir als Beispiel die Verwaltung im Bezug auf die Wirtschaft, Bildung- und Sozialpolitik und auf die Verwaltung der Kolonialkriege in den verschiedenen Kolonien genauer angucke und vergleiche.

Das ist viel, viel zu speziell. Du müsstest dich auch in die Verwaltungsstrukturen F, GB oder Bs einlesen. Du würdest feststellen, dass es riesige Unterschiede in der Verwaltung z.B. Franz-Algeriens und Franz-Louisiana gab. Und ebenso grosse Unterschiede in der Verwaltung von z.B. Deutsch-Südwest und Deutsch-Samoa. Und vergiss nicht, dass die Kolonialzeit lange dauerte und sich die Verwaltungsstrukturen auch innerhalb einer Kolonie beträchtlich änderten. Was willst du da vergleichen, ohne willkürlich zu sein?

Für die 11. Klasse brauchst du etwas griffigeres als Verwaltung.

Ich würde nochmal auf meinen eigenen Vorschlag zurückkommen: warum wollte in Deutschland kein Schwein in die Kolonien auswandern, aber Millionen nach Amerika?

Eine andere Idee: Warum gab es erfolgreiche und gescheiterte Kolonialisierungen? Warum hat Australien geklappt und Südafrika nicht? Warum hat Russland seine kolonialen Eroberungen bis heute behalten und England nicht?

Da kannst du schön im Ungefähren bleiben, ohne dich in Verwaltungsvorschriften zu verlieren.

Noch ein Tip: Am Kiosk liegt gerade "Der Spiegel-Geschichte - die Kolonialzeit". Kostet 7.80 Euronen und bietet mehr als genug Ideen für eine Facharbeit.
 
Eine andere Idee: Warum gab es erfolgreiche und gescheiterte Kolonialisierungen? Warum hat Australien geklappt und Südafrika nicht? Warum hat Russland seine kolonialen Eroberungen bis heute behalten und England nicht?


Da stellt sich aber die Frage, wie man "Erfolg" definiert und dazu die Frage "Erfolg für wen?" Frankreich verlor 1762-sein Kolonialimperium in Nordamerika und verkaufte Louisiana 1803 an die noch jungen USA, dennoch ist der kulturelle Einfluß Frankreichs in Kanada noch heute präsent. Die Republik Südafrika erhielt wie die anderen Dominions des britischen Kanada, Australien und Neuseeland des britischen Empire 1910 nach den Burenkriegen die Selbstverwaltung und das Ende der Apardheid in Südafrika führte weder zum Bürgerkrieg, noch zum zwangsweißen Exodus der Afrikaans sprechenden Minderheit der Buren, den man Ende des vergangenen Jahrhunderts durchaus hätte erwarten können. Die Republik Südafrika ist heute wirtschaftlich der erfolgreichste Staat Afrikas und einer der politisch stabilsten, kosmopolitischsten und kulturell heterogensten. Neben Englisch, Afrikaans werden dort fast ein Dutzend afrikanische Sprachen und Hindi gesprochen. Auch wenn Kapstadt und Johannesburg über eine erschreckende Kriminalitätsrate verfügen, sind sie doch Zentren der globalen Wirtschaft. In Punkto Landwirtschaft, Kultur und Tourismus hat die Republik Südafrika durchaus nicht den Vergleich mit Australien oder anderen Commonwealth- Mitgliedern zu fürchten. Ein Großteil des in europäischen Supermärkten erhältlichen Obstes und einige hervorragende Bourdeaux und Merlot- Weine werden in Südafrika kultiviert und erringen regelmäßig Preise. Nationalparks wie der Krüger-Park, aber auch die südafrikanischen Gewässer des Atlantischen und Indischen Ozeans ziehen jährlich Hunderttausende von Reisenden an.

Die überaus wechselhafte Geschichte Südafrikas von den Burenkriegen über das Ende der Apardheid bis zur Gegenwart wird man durchaus als eine relativ erfolgreiche betrachten können. Nichts gegen den Spiegel, aber in einer globalisierten Welt, die immer komplexer wird, sollte man von Schülern und jungen Menschen durchaus erwarten können, dass sie mehr als 7,50 Euro investieren, um sich Informationen anzueignen, die sie in die Lage versetzen, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Das Internet bietet dazu Möglichkeiten, die man sich vor 20-30 Jahren nicht hätte träumen lassen. Die sollte man nutzen und sich nicht damit begnügen, hübsch an der Oberfläche zu dümpeln.
 
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