Wobei, wenn ich mir in Spanien einige Herrensitze angucke, ist die Frage wieviel Geld in den Südamerikanischen Kolonien geblieben ist. Ich habe den Eindruck, das sehr viel Geld nach Spanien gewandert ist, nach dem sich die Herre in Neuspanien bereichert haben, um sich dann ein gutes Leben in Spanien zu gönnen. Und die großen Gold- und Silberminen waren eigentlich unter Kontrolle der spanischen Krone. Damit blieb das Edelmetall auch nicht in den Kolonien, sondern wurde vor allem für die Kriege in Europa verwandt.
Großbritannien hat ähnliches versucht. Handel der Kolonien untereinander war verboten. Der Handel sollte immer über das Vereinigte Königreich laufen.. Dies galt auch gerade für die 13 Kolonien, welche später sie USA gründeten. Nur war das durch die Landesgrenzen nicht wirklich zu kontrollieren. Dies funktionierte deutlich besser auf den kleinen Antillen. Da hier auch noch dauernd die Gefahr bestand, das sich Frankreich die Inseln schnappte, war hier auch dauernd eine Flotte der Royal Navy stationiert, die nebenbei auch noch den Schmuggel unterband.
Die 13 Kolonien waren daher schon sehr früh ein Wirtschaftsraum, der auch noch weiter expandierte. Hier für war unter anderem der ermahnte Zustrom von neuen Siedlern aus Europa entscheidend. Stichwort Irland, Italien und so weiter.
Na ja,
In vielen stimme ich mit Dir überein, vor allem in den Besitzstrukturen in Südamerika.
Dort herrschten auch nach Unabhängigkeit Großgrundbesitzer und versuchten naturgemäß diese Strukturen zu erhalten.
Somit konnte sich auch fast kein unabhängiger Mittelstand bilden, der ja die Basis für wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt bzw. Unternehmertum bildet.
Auch spielt sicherlich die Religion eine entscheidende Rolle.
Die Nationalökonom Max Weber hat dies recht gut beschrieben.
Daneben kamen die meisten Nordamerikanischen Einwanderer aus GB, dort gab es schon im 18. Jahrhundert ein freies Bürgertum.
Deine Aussagen über die Rohstoffe sehe ich kritischer:
Südamerika war ja lange Zeit die Schatzkammer der Spanier, im besonderen die Silbervorkommen.
Daneben gibt es auch Erdöl und andere Erze in erheblichen Umfang.
Somit sind die Rohstoffvorkommen m.E. ähnlich, wie in Nordamerika.
Genauso verhält es sich bei den nutzbaren landwirtschaftlichen Flächen.
Argentinien, mit seinen hohen Anteil von italienischen Einwohner, spielt eine Sonderrolle.
Argentinien war in den 30ziger Jahren des letzten Jahrhundert eins der reichen Länder auf der Welt.
Dessen Wohlstand auf die Viehzucht (Pampa) und auch auch Erdöl beruhte, abgerundet durch ein gutes Ausbildungssystem.
Warum dieses Land nach dem 2. Weltkrieg so massiv abstürzte, ist m.E. auf einer verfehlten Wirtschaftspolitik geschuldet.
PS: Die USA hat sicherlich sozialen Probleme (Rust Belt, bzw. auch die Staaten im Süden), aber im Vergleich zu den südamerikanischen Länder geht es dort den normalen Menschen blendend.