Ob eine Sprache eine Entlehnung nötig hat, ist für Entlehnungsprozesse irrelevant. Die Römer kannten Öl oleum und Oliven oliva. Trotzdem wurden in die iberoromanischen Sprachen nicht nur óleo und oliva als Erbworte weitergegeben worden, sondern es wurden auch die arabischen Begriffe zusätzlich entlehnt (und werden häufiger verwendet, als das Erbwort): aceite/azeite (az-zayt), aceituna/azeitona (az-zaytūn), im Rumänischen ist das Olivenöl ulei de măslin, und măslin ist nun ein Wort, was an ein Wort erinnert, dass in slawischen Sprachen vorkommt. Das russische масло ist das Öl, aber auch die Butter (cливочное масло), die polnische masło ist Butter.noch hatten diese rabaukigen Profiseefahrer andere als ihre eigenen Begriffe in diesem Bereich nötig gehabt (sollte man meinen) -
Oliven:
Russisch: Оли́ва oder Масли́на
Polnisch: Oliwka
Bulgarisch: маслини
Bosnisch: Maslina
Im Rumänischen kann man natürlich sagen, dass Rumänien kein Olivenproduzent ist und die nächsten Produzenten im Süd- und Westbalkan lagen (Bulgarien, Kroatien), so verwundert das Aussterben des Erbworts (seinerseits ein Lehnwort aus dem Griechischen) und die Annahme eines südslawischen Worts nicht.