Es gibt tatsächlich eine in Stein ausgebaute Straße wie im Eggegebirge östlich von Paderborn.
Sie ist auf der Finne und wurde in das Felsgestein geschlagen. Der Boden besteht aus mehreren Lagen - Steinplatten, Schotter, Erde. Ich muss es ja wissen, da ich ja dort war. Aus dem Mittelalter kenne ich keine mehrlagige Straßendecken.
Ich bin öfter mal zwischen Ibbenbüren und Lengerich im Teuto unterwegs. Dort sind einige Kalksteinbrüche. Die Hänge und Hohlwege hier sehen genauso aus, wie auf deinem Foto. Das sind keine anthropogenen Platten, das ist schlicht natürlich verwitterter Kalkstein. Das ist eher was für Geo-, als für Archäologen. (Der Hohlweg an sich ist natürlich historisch interessant.)
Diese existierte bereits vorher laut den Aufzeichnungen des Kloster Pforta aus dem 11./12. Jh.
Ich weiß nicht, was du mit "vorher" meinst. Dass der Hohlweg natürlich bereits vor der Beurkundung existierte, ist einigermaßen logisch. Egal ob die Urkunde von 1157 nun echt oder eine Fälschung aus dem 13. Jhdt. (1213) ist. Die Frage ist halt, wie alt er tatsächlich ist. In der Urkunde selbst sind ja zwei Wege/Straßen erwähnt:
Confirmamus igitur ecclesie Portensi imperiali auctoritate scriptoque presenti possessionem suam cum evidentissima circumscriptione. Videlicet a saxis terminalibus ad orientem usque ad altam stratam in occidente. A septentrione vero usque ad rivulum Laz dictum et usque ad viam que de eodem rivolo ad altam stratam ascendit. In meridie autem ultra eundem rivulum usque ad montem et per Crumbach sursum ad altam stratam.
Wir bestätige also der Kirche von P(f)orta mit der präsenten kaiserlichen Autorität und Schrift ihre Besitztümer mit beweiskräftiger Umschreibung [wenn ich das jetzt ad hoc richtig übersetzt habe, schreit schon die Formulierung evidentissima circumscriptione nach Fälschung, als sei der Verfasser des Textes mit einer Beweislast konfrontiert gewesen, das kann ja für Barbarossa kaum zutreffen]. Nämlich von den Grenzsteinen im Osten bis zur hohen Straße im Westen. Vom Norden aber bis zum Flüsslein Laz genannt und bis zum Weg, der von diesem Flüsslein zur hohen Straße ansteigt, Im Süden aber bis zu diesem Flüsslein bis zum Berg und durch [den*] Crumbach auf der Höhe bis zur hohen Straße.
*wenn Crumbach ein Ort ist, ohne Artikel, wenn es ein Bach ist, mit Artikel, das sursum spricht wohl eher für einen Ort.
Irgendetwas, das geeignet wäre, das hohe Alter des Weges oder der hohen Straße aufgrund historischer Aufzeichnungen zu belegen - wobei das in mittelalterlichen Quellen eh von geringer aussagekraft ist - steht hier, in diesem Dokument, nicht.
edit:
saxis terminalibus zunächst falsch übersetzt.