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Was Hitler dachte und Goebbels begründete, ist zweitrangig
Das allerdings für zweitrangig zu erklären, ist erstaunlich von dir. Es war ein „Führerbefehl“, die Fraktur abzuschaffen, also ist natürlich für die Abschaffung relevant, was H. dachte.
Klar: Die Antiqua-Fraktur-Debatte um 1800 und ihre historische Herleitung
Killius, Christina
1999
Nazi ist nicht gleich Nazi. Hitler war ein Verehrer der Griechen und Römer. Die Auswüchse der Germanentümelei mancher Nazis war ihm fast zuwider.ad Nazi-Zeugs:
Interessant, dachte bisher immer, die wären wegen ihrer Runen-Geilheit völlig darauf abgefahren (war das wenigstens Jugendwort des Jahres?).
Ich machte in der Volksschule (Grundschule) unfreiwillig Bekanntschaft mit Fraktur. Einerseits enthielten unsere Lesebücher noch ein paar Texte in dieser Schrift, andererseits mussten wir ein paar Werke von Peter Rosegger auswendiglernen, die wir auf Zetteln in Fraktur erhielten. (Die steirische Mundart machte mir mehr Schwierigkeiten als die Schrift.)Hab insgesamt über ein paar Monate wahrscheinlich 10000 Seiten oder mehr in dieser Schrift gelesen und meine (zugegebenerma0en damals noch jüngeren und besseren) Augen haben sich nicht gröber beschwert, hätte - wäre zusätzliches Material vorhanden gewesen - auch noch mit Vergnügen weitergelesen...
Alle Anmerkungen, diese Schrift wäre prinzipiell schwerer lesbar, muss ich aufgrund meiner Erfahrungen eigentlich zurückweisen; oder genauer gesagt: für mich jedenfalls nicht.
Das liegt wohl daran, dass in den Medien Fraktur gerne als "Nazi-Schrift" abgestempelt wird. (Auch manche Neonazis selbst scheinen sie dafür zu halten.) Dass die Schrift von den Nazis (fälschlich) als "jüdisch" verfemt und abgeschafft wurde, hat sich wohl noch nicht herumgesprochen.ad Nazi-Zeugs:
Interessant, dachte bisher immer, die wären wegen ihrer Runen-Geilheit völlig darauf abgefahren (war das wenigstens Jugendwort des Jahres?).
Für einige würden mich allerdings die Belege sehr intressieren, weil ich da der Meinung bin, dass sich da ziemlich aus dem Fenster gelehnt wird:Alle Aussagen im Buch sind belegt
- Die deutsche Sprache hatte wegen der Zersplitterung des Landes in viele Fürstentümer es schwer, zu einer einheitlichen Sprache zu werden. Das im Gegensatz zu Frankreich. Gerade das Französische verbreitete sich seit dem 16. Jhdt. in den gehobenen Kreisen der Gesellschaft, so dass dort bald nur noch französisch parliert wurde.
- Die bürgerlichen Kreise Deutschlands entfernten sich immer mehr von Adel ab, der ja französisch parlierte, und wünschten sich ein geeintes Deutschland herbei. Doch die Gegensätze zwischen Preußen und Österreich gaben das nicht her. Während Preußen gerade Polen eroberte und deswegen für die Einführung der Antiqua-Schrift auch in Preußen plädierte – Polen hatte schon Antiqua! -, war Österreich noch voll bei der Fraktur.
Alle Aussagen im Buch sind belegt
- In Schriftstellerkreisen wurde zu diesem Zeitpunkt (Mitte des 18. Jhdt.) Fraktur mehrheitlich abgelehnt:
selbst Wieland bekam seine Gesamtausgabe endlich in Antiqua-Schrift gedruckt
Gerade das Französische verbreitete sich seit dem 16. Jhdt. in den gehobenen Kreisen der Gesellschaft, so dass dort bald nur noch französisch parliert wurde.
Dass sich der Einfluss der französischen Sprache seit dem 16. Jhdt. immer mehr anstieg, wird auf Polenz: „Geschichte der deutschen Sprache“ verwiesen.
Ja, das ging nicht von heute auf morgen. Aber spätesten mit dem Ludwig XIV. eiferte ganz "Deutschland" dem französischen Stil nach - in nahezu allen Bereichen des Lebens.Von "bald" kann da allerdings nicht die Rede sein. Von Karl V. (reg. 1519-1556), der mit deutschen Höfen oft auf französisch korrespondierte, bis zur Wende des 17. und 18. Jahrhunderts, als sich in manchen Gesellschaftsgruppen eine französisch-deutsche Zweisprachigkeit einbürgerte, sollte es anderthalb Jahrhunderte dauern, in denen ganz schön viel passierte...
Aus welchem Jahr ist das von dir gebrachte Zitat Wielands?
...... ist von mir nie in Frage gestellt worden.Dass die deutsche Sprache wegen Zersplitterung des Landes es schwer hatte, zu einer Hochsprache zu werden
........ ist von mir auch nie in Frage gestellt worden.Dass sich der Einfluss der französischen Sprache seit dem 16. Jhdt. immer mehr anstieg
Wird man damit dann wohl als Unfug betrachten können, denn die Ausschließlichkeit wäre ja breits durch den Verweis auf Wien widerlegt, es sei denn natürlich man wollte behaupten der Habsburger Hof sei von der "gehobenen Gesellschaft" ausgeschlossen gewesen.Dass man sich gehobener Gesellschaft ausschließlich des Französischen bediente, während man sich in Wien der italienischen und spanischen Sprache bediente, wird auf Hans Eggers: „Deutsche Sprachgeschichte“ verwiesen und auch auf Kaspar Stieler: „Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs oder Teutsche Sprachschatz“.
...... nicht einmal annähernd.Frankreich wurde bereits zu jener Zeit zentralistisch regiert
In der Administration. Aber nicht bei der Bevölkerung. Wie wenig die Sprache der Administration auch zwangsläufig die der Bevölkerung sein muss, lässt sich ja durchaus am Gegensatz von lateinischer Verwaltungssprache und gesprochener Volkssprache in Europa festmachen.entsprechend leichter war die Durchsetzung einer normierten Sprache.
Naja...............Kultureller Mittelpunkt war dort allein Paris, während es bei uns so viele gab, wie Fürstentümer.
Mit anderen Worten, sie wird überhaupt nicht plausibel belegt.Die Abwendung des Bürgertums vom Adel wird u.a. mit veränderten Gewohnheiten in Briefen belegt. Die Floskeln wie z.B. „hochwohlgeboren“ verschwanden, man plädierte sogar für das Wort „Ich“ als Satzanfang. ("Brieftheorie des 18. Jahrhunderts. Texte, Kommentare, Essays. Hrsg. Angelika Ebrecht.")
Das sehe ich für das Großbürgertum so duchaus nicht belegt.Das Bürgertum dachte zunehmend national
Naja, war der Adel international vernetzt, aber das waren das Bildungs- und das Wirtschaftsbürgertum natürlich auch.während sich der Adel international verstand. Das war auch kein Wunder, schließlich waren und sind sie miteinander verwandt.
........ Alvensleben war aber nicht Preußen schlechthin.Zu der Frage der Einführung der Antiqua in Preußen: Der preußische Staatsminister Graf von Alvensleben plädierte dafür
Auch das dürfte so nicht zutreffend sein.Ja, das ging nicht von heute auf morgen. Aber spätesten mit dem Ludwig XIV. eiferte ganz "Deutschland" dem französischen Stil nach - in nahezu allen Bereichen des Lebens.
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