Noch mal eine Skizze des Schlachtverlaufs nach Tacitus:
Nach der Einschiffung der Truppen an der Ems war Caecina losgeschickt worden in Richtung Rhein, mit dem Auftrag eiligst die Langen Brücken zu überwinden.
1. Schlachttag
- die Germanen, schneller als die schwer beladenen Römer, besetzen die Hügel um den Sumpf
- Caecina kommt an, bemerkt, dass die Dämme instandgesetzt werden müssen und teilt seine Einheiten auf:
- Lagerbau
- Kampf
- Damminstandsetzung
- die Germanen - laut Tacitus in allen Belangen im Vorteil - greifen an und versuchen zu denen, die das Lager bauen bzw. die Dämme instandsetzen durchzubrechen
- die römische Schlachtreihe weicht zurück, so dass es fast zu einem Durcheinander von Kämpfenden und Arbeitenden kommt
- endlich bricht die Nacht herein und verschafft den Römern, deren Schlachtreihe kurz vorm Kollaps stand, eine Atempause
- aber die Germanen machen keine Pause - sie ziehen sich zwar vom Schlachtfeld offensichtlich zurück - warum sonst verschafft die Nacht den Kämpfenden eine Atempause? - aber sie feiern bereits ihren Sieg und leiten - nach Einbruch der Dunkelheit - Bäche um. Die Römer schlafen auch nicht.
- für den Folgemorgen versucht Caecina eine Marschordnung zu etablieren, die es dem Tross und den Verwundeten erlaubt, aus dem Sumpf herauszukommen, während die Germanen möglichst im Wald zurückgehalten werden.
2. Schlachttag
- Die römische Kolonne marschiert los, aber eine Auswahl germanische Krieger unter Führung von Arminius selbst durchbricht die Kolonne, es bricht Chaos aus, Caecina selbst versucht wieder Ordnung in die Schlachtreihe zu bringen und wird dabei selbst fast getötet, als sein Pferd getötet wird.
- Nach einem Tag von Marsch und Kampf gelingt es den Römern aus dem Sumpf herauszukommen und ein Lager zu bauen - unter größten Schwierigkeiten, weil viel vom Gepäck - einschließlich des Schanzwerkzeugs (ausdrücklich bei Tacitus) während dieses zweiten Kampftages verloren gegangen ist.
- eine zweite unruhige Nacht mit Chaos im Lager, nachdem ein Pferd in Panik gerät
- "Fahnenappell" und Rede Caecinas
3. Schlachttag
- im Morgengrauen versuchen die Germanen das Lager zu stürmen
- die Römer haben diesen Angriff offensichtlich erwartet, zwar stehen auf den Lagerwällen einzelne Wachen, starr vor Angst, aber die Kohorten stehen bereit und fallen den Germanen in den Rücken (tergis Germanorum)
- die Germanen werden überrasscht und nachdem an den beiden Vortagen es eher ein germanisches Gemetzel an den Römern war, ist es am dritten Tag ein römisches Gemetzel an den Germanen. Dieses ist schlachtentscheidend.
Die Legionen seien zwar immer noch hungrig und abgekämpft gewesen und hätten nun noch mehr Verwundete gehabt, aber sie seien nach diesem Sieg zuversichtlicher gewesen. Aggripina selbst nimmt sie an der Rheinbrücke in Empfang.