"Herrenmenschen"- und "Lebensraum"-Ideologie in der NS-Zeit: Zusammenhang mit Verlust der dt. Kolonien?

rrttdd

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Hallo,
ich habe mal eine andere Frage, die mir zu denken gibt.

Am Wochenende habe ich mal wieder beim Bügeln eine Doku über das 3. Reich gesehen. Eine Geschichtsprofessorin erzählte darin von ihrem Opa (Vater?), der begeisterter Anhänger der Nazis gewesen sein muss. Es war wohl ein Landwirt auf dem absteigenden Ast. Für ihn war daher die Aussicht verlockend, nach einem Sieg über die Nachbarn im Osten sich dort einen NS-Wehrbauernhof im neuen "Lebensraum" zu sichern. Und dann würde er über große Ländereien verfügen, inklusive einer Schar polnischer und russischer Sklaven, die dann für ihn schuften würden. Das war grob zusammengefasst, seine Vorstellung vom Leben nach dem "Endsieg". Und ein wesentlicher Faktor, bei den Nazis mitzumachen.

Ich habe mir dann überlegt, dass er dies in Teilen ja bis 1914 in den deutschen Kolonien hätte haben können (mit allen Konsequenzen für die Bevölkerung dort). Spätestens nach Versailles war diese Möglichkeit aber entfallen.

In wieweit hat der Verlust der Kolonien die Entstehung der Lebensraum-Ideologie gefördert/begünstigt? Und inwieweit liess sich die Idee der "Herrenmenschen" auf die Kolonialzeit zurückführen, ist das am Ende quasi das gleiche Mindset? Haben die Nazis quasi "stellvertretend" in Polen und Osteuropa gewütet, weil Namibia und Tansania nicht mehr verfügbar waren?

Wenn die oben skizzierte Gedankenwelt im Volk damals weit verbreitet war, und dieses Volk seine Kolonien verliert... Bedeutet das, dass es zwangsläufig war, dass die Deutschen der damaligen Zeit ihre Unterwerfungsgelüste bald an irgendwem in ihrer Nähe auslassen würden werden?

Ist die oben skizzierte Gedankenwelt am Ende identisch mit der Forderung von Wilhelm Zwo nach einem "Platz an der Sonne", welche über die Jahre komplett ins Perverse übersteigert wurde?
 
Hitler hat sich mehrfach neutral bis ablehnend gegenüber der Idee geäußert, Kolonien in Übersee zu erwerben bzw. rückzugewinnen, und die italienischen Kolonien waren für ihn vor allem ein Klotz am Bein Mussolinis. Das sagt schon einiges.

1935 wurde ein weitgehend einflussloses Kolonialamt unter Ritter von Epp errichtet, und Hitler begann Verhandlungen mit Großbritannien über die Rückgabe der im Ersten Weltkrieg verlorenen Gebiete; aber diese Verhandlungen dienten wahrscheinlich nur dazu, freie Hand in Europa zu bekommen, indem man den Verzicht auf etwas, das man gar nicht unbedingt wollte, als Verhandlungsmasse einsetzte.

Der "Lebensraum im Osten" war im Gegenteil ein völkisches Konstrukt, und eher kein kolonialistisches. Die fraglichen Gebiete sollten nicht wirtschaftlich erschlossen und paternalistisch verwaltet werden, sondern die einheimische Bevölkerung sollte vernichtet oder verdrängt werden.

Der "Lebensraum" war für Hitler keine Kolonie, sondern künftiges Großdeutsches Reich.

Bei Himmler mag die Motivlage etwas anders gewesen sein, der sah sich in der Nachfolge Heinrichs des Löwen und seiner "Ostkolonisation". Wobei ich hier zu bedenken geben würde, dass dieser Begriff im Zusammenhang mit der Ansiedlung von Deutschen jenseits von Elbe und Böhmerwald in der politisch aufgeladenen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts aufkam. Nicht wenige Historiker lehnen ihn ab.

Den (ethnisch) deutschen Siedlern des Mittelalters fehlte das kulturelle Sendungsbewusstsein, das mit dem Kolonialismus assoziiert werden sollte, außerdem wurden sie in den meisten Fällen (insb. Schlesien, Böhmen und Transsilvanien) von mächtigen Fürsten eingeladen. Es gab nicht dieses Machtgefälle, dass dem Kolonialismus eigen war und ist.

Ohnehin waren solche Siedlungsbewegungen im Mittelalter gang und gäbe. Wenn Du Kaufleute wolltest, ludst Du Sachsen ein, sich bei Dir niederzulassen; wenn Du Bergleute brauchtest, holtest Du Wallonen oder Tiroler …
 
Die sogenannten "Herrenmenschen" der Kolonialzeit sind keineswegs mit dem "Herrenmenschen" der nationalsozialistischen völkischen "Lehre" gleichzusetzen. Es handelt sich hier letztlich um zwei völlig verschiedene Weltanschauungen, die eine eher geleitet von "weißem" Sendungsbewußtsein, wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen, die andere von einer menschenverachtenden, völkisch orientierten, ausschließlich dem eigenen "Volkgedeihen" geleiteten Ideologie.
 
Danke für eure Antworten. Ich habe selber noch etwas recherchiert und habe dabei folgenden sehr grundständigen Wikipedia-Artikel entdeckt:


Demnach setzen eure antworten später an, aber aus Sicht des 19. Jahrhunderts haben die beiden Varianten durchaus ähnliche Wurzeln. Auch in Frankreich gab es diese Idee, was eine Motivation war, Algerien ins Mutterland einzugliedern (interessant: hierhin wanderten auch zahlreiche Elsaß-Lothringer aus, die sich nach 1871 Frankreich weiter zugehörig fühlten). Oder Italien --> Libyen. In DE war das weltweite Kolonialreich offizielle Politik des Kaiserreichs. Völkische Nationalisten sahen diese Spielart des Kolonialismus allerdings als "jüdisch-kommerzialisiert" an. Ihr "Konzept" sah vor, Russland polnische Gebiete abzuschwatzen oder abzunehmen, um deutsche Siedler in unmittelbarer Nähe des Reiches anzusiedeln, um dessen soziale Probleme eben auch unmittelbarer Lösen zu können. Dabei richtete sich ihr sozialdarwinistischer Nationalfuror direkt gegen die Bevölkerung in diesen Regionen der Nachbarstaaten. Dies ist die Linie, auf der die Nazis später aufbauten.

Allerdings frage ich mich nach wie vor, in wieweit sich die Zielgruppen dieser beiden "Angebotsvarianten" überlappten... Wenn ein verarmender Bauer den Traum von einem Leben als Großgrundbesitzer mit Leibeignenen/Sklaven in irgendwelchen eroberten Ländereien hat, in wieweit bestand dann Offenheit für beide Varianten? Inwieweit bestand vor 1914 ein "Nachfragedruck" nach einem Leben als Grundbesitzer in einer deutschen Kolonie? Kann man evtl. davon sprechen, dass dieser Druck in den 1920ern wieder aufkam, und dann Hitler mit seinem "Lebensraum-im-Osten"-Versprechen zusätzlich attraktiv wurde? Also, weil jetzt alle, die ihrer Situation in neuem "Lebensraum" entfliehen wollten, nach Osten drängten; inkl. derer, die vor 1914 in Namibia gelandet wären?
 
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Nun da Deutschland keine Seemacht war, lag die Idee der Kolonien außerhalb Europas Hitler ziemlich fern, im 1.Weltkrieg sah er ja gerade, dass die Kolonien nicht zu halten waren und keinerlei Vorteil brachten. In Hitlers Lebensraum Idee fußte auf dem Gedanken, Deutschland brauche ein großes autarkes Reich. Das nicht wie im 1.Weltkrieg durch eine Seeblockade in die Hungerkrise gestützt werden kann.

Er sah zwar das britische Empire aus großes Vorbild in diesen Bezug. Doch war ihm klar, dass Deutschland schon allein wegen seiner geografischen Lage nicht auf andere Kontinente ausgreifen kann. Ihm schwebte wohl mehr ein großes Kontinentalreich vor wie Russland oder die USA. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Lebensraumidee nicht von Hitler kam. Als er seien "Karriere" als Politiker startete, war er ganz auf dem Westen und eine Revanche gegen Frankreich ausgerichtet. Es war der Kontakt mit Hess und seinen Professor Karl Haushofer und wohl auch Alfred Rosenberg der als Baltendeutscher Russland mit anderen Augen sah, der die Idee vom Lebensraum im Osten in ihm weckte.

Ob der Antislawischmus in der Donaumonarchie und das von den Großdeutschen gezeichnete Bedrohungsszenario vor allem durch die Serben und Tschechen da mit wirkte, weiß ich nicht. Doch das würde ich sicher noch mehr in Hitlers Gedankenwelt zuordnenden als den Kolonialismus. Ich wüsste jetzt auch keinen seiner Handlanger, der in diese Richtung irgendwelche Ambitionen sah.

Soviel ich weiß, hat Hitler auch bei den Kapitulationsverhandlungen mit Belgien oder Frankreich nicht auf eine Rückgabe der Kolonien instruiert. Dieses Thema war ihm total fern.

Und aus meiner eigenen Familiengeschichte weiß ich das die Ostsiedlung nicht gerade viel Begeisterung auslöste. Meine Vorfahren waren Siebenbürger Sachsen und hätten nach den Ideen der Nationalsozialisten nach Osten umgesiedelt werden sollen. Als dies die Runde machte, erzeugte dies große Angst vor dem Verlust der Heimat und einer unsicheren Zukunft.
 
Wenn Du solch ein Thema speziell auf die Landwirtschaft beziehst, so liegen die Gründe hier im wirtschaftlichen Bereich. Die Agrarproduktion war in einigen Bereichen des Kaiserreichs und später gegen Ende der 20ger Jahre in der Republik ohne massive Schutzzölle nicht konkurenzfähig auf den internationalen Märkten. Im besonderen sind hier die ostelbischen Getreideproduzenten und die kleineren Landwirte in den deutschen Mittelgebirgsregionen zu nennen.
 
Das soll wohl heißen, dass er den Zusammenhang in seiner Fragestellung bereits bejaht hat und eine gemeinsame Wurzel sieht. Ich würde das bestreiten. "Aus Sicht des 19. Jahrhunderts" – der klassische Imperialismus konnte keine Sicht auf Hitlers Ideologie haben, die noch nicht entworfen worden war. Die Unterschiede bleiben überdies so zahlreich und augenfällig, dass man sich fragt, worin die gemeinsame Wurzel bestehen soll. Wenn man weit genug zurück geht, hat alles irgendwie einen gemeinsamen Ursprung … Aber der Erkenntnisgehalt ist eher bescheiden.
 
Das erscheint mir ein Widerspruch in sich.
Zu den Varianten: Die aus dem Wikipedia-Artikel und die, die eigentlich auch schon genannt wurden:

Variante 1: Offizielle Kolonialpolitik des Kaiserreichs mit Kolonien in fernen Ländern, mit Hilfe von Kolonialgesellschaften umgesetzt. Von völkischen Nationalisten als "jüdisch-kommerziell" abgelehnt

Variante 2: Gegenentwurf der völkischen Nationalisten: Das deutsche Reich vergrößern, indem man Gebiete in Grenznähe erobert oder sich von den Nachbarn sonstwie holt. Willige Siedler dort ansiedeln. Damit lassen sich die sozialen Probleme und die der Landwirtschaft im Reich unmittelbarer lösen. Hitler baute auf dieser Variante auf.
„Lebensraum“ bedeutete also von Anfang an Gebietsanspruch und diente als Rechtfertigungsargument für territoriale europäische Expansion, die sich in der völkischen Bewegung noch vor dem Ersten Weltkrieg ausdrücklicher als Forderung nach „Lebensraum im Osten“ niederschlug. Dabei grenzte sie sich mit antisemitischen Argumenten von der Kolonialpolitik des Kaiserreiches ab, die den Fokus auf Afrika setzte. Der entscheidende Impuls für diesen enger geführten Begriff ergab sich aus den engeren Grenzziehungen und vor allem aus der östlichen Verkleinerung des Deutschen Reiches einschließlich des Untergangs der Habsburgermonarchie infolge des Ersten Weltkriegs.[4] Bereits 1885 hatte der völkische Publizist Paul de Lagarde gefordert, Deutschland müsse sein Kolonisationswerk „nicht in fremden Welttheilen, sondern in unserer nächsten Nähe“ beginnen. Dabei dachte er an angeblich dünn besiedelte Gebiete Polens und Ungarns, die man annektieren und deutsch besiedeln solle. Die dort lebende Bevölkerung, namentlich die Juden, wären auszuweisen.[5]
 
Nein, der "Lebensraum" Begriff und vor allem seine Umsetzung!!!! in der NS-Ideologie sind keine Variante! sondern eine völlig abwegige neue "Lebensraum" Auffassung.
Gab es in der Vergangenheit durchaus Versuche in dieser Richtung, so wurde dies allerdings weniger vom absoluten! völkischem Überlegenheitsgedanken und den hieraus folgenden Konsequenzen ausgeführt. Diese Art von Völkermord, ihrer Ausführung, dieser absolute "Herrenmensch" Anspruch, diese totale Menschenverachtung sind in der modernen Zeit in diesem Ausmaß beispiellos.
 
Überschrift: Kolonialismus/Landeroberung

Frage A: was bedeutet es für Variante 2, wenn Variante 1 nicht mehr möglich ist nach 1914/18?
Frage B: was bedeutet die Antwort auf Frage A für den Aufstieg der NSDAP und die Eroberungsaktivitäten ab 1938?
 
Nein, der "Lebensraum" Begriff und vor allem seine Umsetzung!!!! in der NS-Ideologie sind keine Variante! sondern eine völlig abwegige neue "Lebensraum" Auffassung.
Gab es in der Vergangenheit durchaus Versuche in dieser Richtung, so wurde dies allerdings weniger vom absoluten! völkischem Überlegenheitsgedanken und den hieraus folgenden Konsequenzen ausgeführt. Diese Art von Völkermord, ihrer Ausführung, dieser absolute "Herrenmensch" Anspruch, diese totale Menschenverachtung sind in der modernen Zeit in diesem Ausmaß beispiellos.
Am Ende ist das unbestritten so. Der Wiki-Artikel zeigt aber auch, dass der Begriff bereits in den 1880er Jahren verwendet wurde, schon da als völkisches Gegenmodell zu der Kolonialpolitik des Kaiserreichs. Und auch schon 1880 waren wesentliche erschreckende Grundgedanken bereits angelegt, wie die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung der betreffenden Gebiete.
 
Ich verstehe hier nicht, worauf Du hinaus willst.
Wir haben doch schon zu Deinem Thema geantwortet.
1. Die Frage ist: wenn das deutsche Reich mit dem 1. Weltkrieg Kolonien verliert, welche Auswirkung hat das dann auf das Wahlverhalten, wenn eine Partei neue Land-Eroberungen (eben die NS-Lebensraum-Ideologie) im Wahlprogramm ankündigt? Könnte sie das z.B. in besonderer Weise interessant machen für ehemalige Afrika-Kolonisten?

2. Offenbar scheint ja so etwas wie eine Nachfrage nach "Kolonisation" bis 1914 bestanden zu haben. Ist diese Nachfrage nach 1918 z.B. aus wirtschaftlichen Erwägungen (wie Zustand der Landwirtschaft) immer noch vorhanden? Baut sie sich evtl. sogar über die 20er Jahre auf? Wenn jemand erstmal "rein technisch" an der Besitznahme neuer (bzw. geraubter) Ländereien interessiert ist, in wieweit wird dann eine Partei wie die NSDAP interessant? Wieviele dieser Leute gab es in den 1920ern?

3. Inwieweit spielte diese ganze Thematik bei den Vernichtungsfeldzügen im Osten eine Rolle? Haben sich z.B. ehemalige Afrika-Kolonisten irgendwo schon in größerem Umfang als NS-Wehrbauern beworben? Wenn die Farm in Afrika weg war, wird es ja sicher nicht einfach gewesen sein, nach 1918 in Deutschland wieder Fuß zu fassen.

Ich frage mich einfach, inwieweit Verbindungen bestehen, rein hypothetisch wäre es ja nicht unwahrscheinlich. Die deutschen Afrika-Kolonisten haben sich nach 1914 ja vermutlich nicht in Luft aufgelöst. Die ideologischen Begründungen sind zwar unterschiedlich, aber rein praktisch sollten am Ende immer Bauern angesiedelt werden.
 
1. Die Frage ist: wenn das deutsche Reich mit dem 1. Weltkrieg Kolonien verliert, welche Auswirkung hat das dann auf das Wahlverhalten, wenn eine Partei neue Land-Eroberungen (eben die NS-Lebensraum-Ideologie) im Wahlprogramm ankündigt? Könnte sie das z.B. in besonderer Weise interessant machen für ehemalige Afrika-Kolonisten?

So weit ich weiß, ist die NSDAP nicht mit der Ankündigung neuer Landeroberungen in den Wahlkampf gezogen. Im Parteiprogramm von 1920 ist zwar die Forderung nach Kolonien enthalten, doch spielte dieses Programm in Hitlers Politik und Propaganda praktisch keine Rolle.

Im übrigen wurden Forderungen nach Rückgabe der Kolonien von Politikern verschiedener Parteien erhoben, sie standen auch in verschiedenen Parteiprogrammen:

DNVP: "Darum erstreben wir die Änderung des Versailler Vertrages, die Wiederherstellung der deutschen Einheit und den Wiedererwerb der für unsere wirtschaftliche Entwicklung notwendigen Kolonien."

DVP: "Die Deutsche Volkspartei wird alles daran setzen, um für Deutschland ein seinen wirtschaftlichen Bedürfnissen entsprechendes Kolonialland wiederzuerlangen."

DDP: "Deutschlands Anteil an der geistigen Hebung der Menschheit verbürgt ihm den Anspruch auf kolonisatorische Betätigung. Auch den Raub unserer Kolonien fechten wir an."
 
So weit ich weiß, ist die NSDAP nicht mit der Ankündigung neuer Landeroberungen in den Wahlkampf gezogen. Im Parteiprogramm von 1920 ist zwar die Forderung nach Kolonien enthalten, doch spielte dieses Programm in Hitlers Politik und Propaganda praktisch keine Rolle.

Im übrigen wurden Forderungen nach Rückgabe der Kolonien von Politikern verschiedener Parteien erhoben, sie standen auch in verschiedenen Parteiprogrammen:

DNVP: "Darum erstreben wir die Änderung des Versailler Vertrages, die Wiederherstellung der deutschen Einheit und den Wiedererwerb der für unsere wirtschaftliche Entwicklung notwendigen Kolonien."

DVP: "Die Deutsche Volkspartei wird alles daran setzen, um für Deutschland ein seinen wirtschaftlichen Bedürfnissen entsprechendes Kolonialland wiederzuerlangen."

DDP: "Deutschlands Anteil an der geistigen Hebung der Menschheit verbürgt ihm den Anspruch auf kolonisatorische Betätigung. Auch den Raub unserer Kolonien fechten wir an."
Da ist ja interessant, und damit erübrigen sich auch alle obigen Fragen...

Das ganze "Lebensraum"-Thema wurde also (ausgerechnet!) von der NSDAP bis 1933 in offiziellen Programmen und Verlautbarungen kaum erwähnt?

EDIT: in "mein Kampf" kommt das Thema aber vor, zwar umschrieben, aber dies doch recht eindeutig laut
--> "notwendige Scholle für das deutsche Volk..." usw.
 
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