Wäre denn eine zentralgesteuerte, gleichzeitige Auslösung durch das Oberkommando sinnvoll gewesen?Es war vorbereitet, quasi "scharf". Von Auslösung schreibt er nichts.
Ich kann mir für großangelegte Sabotagevorhaben um Hindernisse zu schaffen 2 sinnvolle Varianten denken:
1. Befehlstaktische Variante: Bei zentralisierter Führungskultur/Kommandostruktur würde das auf einen mehrfach gestuften Plan hinauslaufen und das Oberkommando würde wahrscheinlich entsprechend der Entwicklung des Lagebildes lokal einzeln gestufte Befehle geben, aber wahrscheinlich keine allgemeinen Umfassenden für das gesamte Territorium und alle Abschnitte gültigen.
2. Auftragstaktische Variante: In diesem Fall würde nach zentral gesteuerter Vorbereitung die Auslösung vom Ermessen der Abschnittskommandeure vor Ort abhängig gemacht und die Entscheidung an diese delegiert, bei eventuellem Vorbehalt des Oberkommandos in einzelnen, ausgewiesenen, für die Gesamtstrategie kritischen Abschnitten den Befehlshaber vor Ort zu überstimmen und zu einem selbst gewählten Zeitpunkt einzugreifen.
Welche Ergebnisse wären also erwartbar?
Bei der befehlstaktischen Variante wäre wahrscheinlich allenfalls abschnittsweise die erste Stufe zentral angeordnet worden, bei der auftragstaktischen Variante wäre möglicherweise gar kein zentraler Zerstörungsbefehl gegeben, sondern den lokalen Befehlshabern vor Ort lediglich eine Ermächtigung erteilt worden die Ausführung der Zerstörungen im eigenen Ermessen zu beginnen.
Gegebenenfalls hätte hier darüber hinaus Anordnung gegeben werden können einzelne kritische Verkehrswege sofort zu sabotieren ohne aber allgemeinen Beginn von Zerstörungen im großen Stil bereits anzuordnen.
Nach dem Abkommen hätte es auch keinen Sinn mehr ergeben, weil Krieg für Prag nur so lange eine Option sein konnte wie auf den effektiven Beistand von mindestens einem aus Frankreich und Sowjetunion gerechnet werden konnte.Demnach war man nach dem Münchner Abkommen auf tschechischer Seite eher bemüht, vorhandene Sprengladungen zu entfernen, als sie zu zünden.
Da aber am Ende beide das "Münchner Abkommen" akzeptierten waren diese beiden wichtigen Bündnisse entwertet und der CSR blieben als einigermaßen verlässliche regionlae Partner nur noch Rumänien und Jugoslawien (hatten alle drei ein Interesse Ungarn in Schach zu halten) und damit hätte sich in keinem Fall ein Krieg gegen Deutschland gewinnen lassen.
Wenn ein Krieg nicht mehr gewinnbar ist, macht es keinen Sinn Handlungen zu betreiben, die ihn herbeiführen könnten.
Im im Eröffnungspost zitierten Inhalt wird das ja auch in den Kontext der Mobilmachung (also nen paar Tage vor dem "Abkommen") gesetzt.