?? Wie das ?? Voltaire, Diderot, Kant - Theoretiker, die in die Barbarei führen?
Bei Voltaire, steckt's schon im Namen, weil das gemäß Pseudoethymologie die romanisierte Version von "Folter" ist und sich von dem Namen auch die Einheit für elektrische Spannung ableitet, die die Konstruktion von elektrischen Stühlen und Tasern mit ermöglicht hat.
Spaß bei Seite:
Der Vorwurf, dass die Aufklärung in die Barbarei führte, ist ja nicht neu und lässt sich auch bei Nietzsche finden.
Ob man das so einordnen möchte, dürfte sehr stark davon abhängen, ob man die französische Revolution mit ihren Begleiterscheinungen und was dann an Kriegen kam, als logische Fortsetzung der Aufklärung verstehen möchte oder als radikalen Bruch damit.
Und dabei kannte Nietzsche die Bolschewiki noch gar nicht, die sich zum teil explizit selbst in die Tradition der französischen Revolution einordneten und als deren logische Fortsetzung verstanden.
Würde man diese Perspektive übernehmen wollen und gleichzeitig die französische Revolution als Produkt der Aufklärung deuten wollen, könnte man theoretisch wenn man Freund überlanger Kontinuitätslinien wäre behaupten es gäbe ideengeschichtliche Kontinuitäten, die von der Aufklärung bis in den russischen Bürgerkrieg führten.
Man könnte sicherlich auch behaupten, was sicherlich weniger abenteuerlich daher kommt, dass sich mit Hobbes "Leviathan" oder Rousseaus "Volonté Générale" jedenfalls mal Formen enormer Machtkonzentration und weitgehende Absage an die Sicherung von Individualrechten, jedenfalls begründen ließen oder dass die Vorstellung der weitgehenden Unantastbarkeit privaten Eigentums bei John Locke und das Proklamierte Widerstandsrecht gegen eine Staatsgewalt, die versucht das zu unterlaufen, der Sklavenhalterlobby im Süden der Vereinigten Staaten ihr ideologisches Rüstzeug zum Kampf gegen den Abolitionismus und für die Sezession lieferte.
So gesehen, ist die These jedenfalls wahrscheinlich auch nicht völlig absurd.
Dass sie "nicht-christlich" sei, wie der gesperrte Nutzer behauptete, ist natürlich blanker Humbug, dem nur christliche Fundamentalisten oder jene Zeitgenossen anhängen können, die an das "dunkle Mittelalter" glauben und sich einreden, die Aufklärung wäre im 17. Jahrhundert quasi aus dem Nichts von Kirchengegnern erfunden worden.
Naja, dass sie aus dem Nichts von Kirchengegnern oder gar mit dem primären Zweck die Kirchen zu entmachten, oder religiöse Restriktionen zu Kippen erfunden worden wäre, ist sicherlich Unsinn.
Man könnte sich allerdings durchaus die Frage stellen, ob die von einigen Aufklärern vertretene Vorstellung eines absenten Schöpfergottes, der in den Lauf der Welt nicht mehr eingreift, tatsächlich noch auf einem Christlichen Fundament steht, oder ob das mehr einen Rückgriff auf den "unbewegten Erstbeweger" aus der antiken griechischen Philosophie darstellt und ganz bewusst in Absage an das Christentum auf ein vorchristliches Funfament setzte.