So viel Arbeit habe ich gar nicht verlangt.
sorry, das wort
doch war missverständlich: ich bezog das auf meine ankündigung in vorbeiträgen, botts text hier mal zusammen zu fassen
Bott geht doch davon aus, "dass allen Rinder-Züchtern/Bauern die Tatsache der physiologischen Vaterschaft bereits - seit mehr als 1.000 Jahren- bekannt war".
ja, als sie züchter waren, schon - eine schleichende entwicklung über ca. 2.000 jahre
... sehe ich nach wie vor nur den einen Unterschied zwischen Rinderdomestikation und Rinderzucht:
Bei der Rinderzucht greift der Mensch absichtlich in die Fortpflanzung ein. Man unterscheidet zwischen Tieren, die sich fortpflanzen sollen, und solchen, die sich nicht fortpflanzen sollen.
ja, das nennt man züchten - dazu muss ich aber um die rolle der vaterschaft wissen
Die sich nicht fortpflanzen sollen, werden früher geschlachtet als die anderen. Oder unfruchtbar gemacht (kastriert).
ja - auch dass man durch kastrieren eines jungtieres einen wesentlich zahmeren auerochs beherbergt, ist ihnen dann irgendwann innerhalb dieser 2.000 jahre der entstehung des hirtentums sicherlich bewusst geworden (aber frag mich jetzt bitte nicht, wieso der erste mensch auf die idee kam, einem bullen den sack ab zu schneiden ..., ich wüsste keine antwort ... oder ein jungtier hatte einen unfall, bei dem es zufällig den hoden verloren hat, die wunde aber geheilt ist und plötzlich hatten sie ein wesentlich zahmereres tier ... wer weiss )
die zugtiere für die lastschlitten waren schon ochsen (kastrierte bullen), sonst tanzt der bulle wohl lambada mit dem schlitten - also haben sie auch in diesem zeitraum nicht nur ihre hirtenhunde erzogen/abgerichtet, sondern auch schon die ochsen - die onager als pferdvorgänger aber noch nicht, das kam später und in anderen kulturen
Die Rinderzucht hat laut Bott dazu geführt, dass die Rinder "erheblich kleiner" wurden.
Wie folgt nun daraus, dass sich seit Einführung der Zucht der Bestand an Rindfleisch schneller vergrößerte als man es aufessen konnte?
die tiere wurden zwar kleiner (und waren dadurch leichter zu handhaben), aber es wurden mehr, und zwar wächst solch eine herde immer schneller, je grösser sie wird - also trotz geringerem einzelgewicht insgesamt anstieg der fleischmasse ohne sich dafür gross den buckel krumm zu machen
die hirten mussten nur gut aufpassen, dass die tiere weidegrund haben und nachts nicht geräubert wurden, ansonsten steckt in der form von nahrungsvermehrung kaum körperliche mehrarbeit drin (ob sie für die nacht schon gehege gebaut hatten oder mehrere feuerstellen unterhielten oder nur die hunde, das weiss ich nicht - ist ja auch abhängig von der anzahl der tiere)
ein bewässerungssystem an zu legen ist doch ein erheblich grosser aufwand, also da müssen viele menschen viele tage mächtig für buddeln, mit grabstock und tragesack aus fell, da es weder eisenwerkzeuge noch schiebkarren gab - puh!
die Menschheit schon recht lange durch Sex fortpflanzen....ist ihnen schon deutlich vor der Domestikation von Tieren ein Zusammenhang zwischen Sex und Schwangerschaft aufgefallen.
Das Kalb kommt ja - wie beim Menschen - erst neun Monate nach der Begattung zur Welt. ... welcher Stier die Kuh neun Monate zuvor bestiegen hat? ... Während die menschlichen Mütter hunderttausend Jahre lang sich nie daran erinnern konnten, mit wem sie es neun Monate vorher gemacht haben?
im gegensatz zu rindern, bei denen die kuh nur eine kurze zeit paarungsbereit ist, und ansonsten keinen bullen ran lässt, haben die menschen anscheinend öfters sex ... hat wohl schon immer spass gemacht ... nackich am lagerfeuer in den fellen kuscheln ... und dann ...
also da sie vermutlich täglich/wöchentlich sex hatten, kann ihnen wohl kaum ein zusamenhang zur schwangerschaft aufgefallen sein, eher wird es dadurch noch schwieriger - und ob die frauen nun und wie oft ihre liebhaber gewechselt haben, spielt auch keine rolle
zum beobachten der herde: die menschen haben nicht im internet gelesen, sondern in der natur, DAS war ihr lehrmeister!
ich lerne all die jahre, die ich schon im urwald lebe, sehr viel vom genauen beobachten der natur - als z.b. einmal 'meine affenhorde' (ca. 25 makaken, die ca. alle drei wochen auf ihrer rundwanderung bei mir vorbeikommen) von einem busch die kleinen grünen früchte anknabberten, hab ich diese später selber probiert: zwischen dem unscheinbaren und harten grünen fruchtfleisch und dem kern war eine transparente creme, total süss! - so habe ich meine bonbons entdeckt, durch beobachten und probieren!
Nur als Anmerkung, diese zumindest teilweise Seßhaftigkeit macht es sehr wahrscheinlich auch notwendig Nahrungsmittel zu speichern und zu konservieren.
ja - auch sammler haben bestimmt schon einen rest aufbewahrt, wenn sie satt waren und etwas übrig war ...
(zum fleisch pökeln braucht man salz, und das ist auch ein weiteres thema, welches mich interessiert: ab wann hatte der mensch salz? - fernhandelswege sind ja aus der zeit auch schon bekannt)
in catal höyük hatte jedes haus einen eigenen kleinen platz, wo lebensmittel gelagert wurden - was aber nicht heisst, dass jede kleingruppe separat für sich geackert und geschlachtet hat
lg