Clemens64
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Weiß man natürlich nicht. Nur, dass im Namen Baiu-varii das germanische "*warjoz" drinsteckt, glaubt man zu wissen.Weiß man denn sicher, ob der Name eine Eigen- oder eine Fremdbezeichnung ist?
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Weiß man natürlich nicht. Nur, dass im Namen Baiu-varii das germanische "*warjoz" drinsteckt, glaubt man zu wissen.Weiß man denn sicher, ob der Name eine Eigen- oder eine Fremdbezeichnung ist?
Na, die namentlich bekannten Amtsträger in seiner unmittelbaren Umgebung, da spielten die Albina (Adelssippe) – Wikipedia wohl eine prominente Rolle.Welche kleine Gruppe um den Herzog mit romanischen Namen?
An die eine Kerngruppe glaube ich nicht, was soll daran plausibel sein? Das mag bei wandernden Großverbänden der Fall gewesen sein, nicht aber bei Franken, Alemannen und Baiern. Da konnte man auf Stammessagen in der Anfangszeit (und auch später noch) verzichten. Wenn überhaupt, hat man Sagen möglichst weit hergeholten spektakulären "Anfängen" ersonnen. Die Franken stammen aus Troja, die Baiern vomDeshalb ist es ja plausibel, dass es eine Kerngruppe gibt
Das könnte ein bisschen so wie mit Alarichs Westgoten gewesen sein: die waren wohl auch nicht einfach Nachfahren der Terwingen, aber zum Teil, man darf vielleicht auch sagen im Kern, doch.
Die Leute dürften blauäugig und blond gewesen sein (was bei den heutigen Bayern nur gelegentlich der Fall ist).
Und die "südosteuropäischen" Individuen mit deformiertem Schädel (40% Blondanteil) hätte man getrost zu alteingesessenen Deutschen erklären können.
Steht das in dem PNAS-Artikel? (Bin unterwegs und kann nicht nachschauen.)Und die "südosteuropäischen" Individuen mit deformiertem Schädel (40% Blondanteil)...
Ja, das steht so drin.Steht das in dem PNAS-Artikel? (Bin unterwegs und kann nicht nachschauen.)
Zu der im Salzburger Raum beheimateten wohl romanischen Familie der Albina soll nach dem Wikipedia-Artikel der cancellarius des Herzogs Theodo (um 700) Madelgoz und der capellanus Ursus des Herzogs Odilo (1. Hälfte 8. Jh.) gehören. Das sind ja wohl die frühesten uns bekannten bairischen Amtsträger, in deren Aufgabenbereich die Erstellung lateinischer Schriftstücke gefallen sein dürfte.Na, die namentlich bekannten Amtsträger in seiner unmittelbaren Umgebung, da spielten die Albina (Adelssippe) – Wikipedia wohl eine prominente Rolle.
Das spricht doch dafür, dass sich lateinisches Lesen und Schreiben anderswo, etwa in Augsburg und Regensburg, seit dem Ende des Imperiums kaum gehalten hatte.
Ich finde es bemerkenswert, dass die Herzöge um 700 und später ihre Spezialisten für lateinische Schriftlichkeit nicht irgendwo hernahmen, sondern aus dem einzigen uns heute bekannten größeren bairischen Gebiet, das damals noch romanisch geprägt war, nämlich aus dem Salzburger Raum. Das spricht doch dafür, dass sich lateinisches Lesen und Schreiben anderswo, etwa in Augsburg und Regensburg, seit dem Ende des Imperiums kaum gehalten hatte.
Reichenauer Glossen des 8. Jahrhunderts. Dort werden lateinische Wörter oder grammatische Formen, die ungebräuchlich bzw. unverständlich geworden waren, mit gängigeren Wörtern erklärt, z. B.
liberos (Kinder) = infantes (frz. enfants)
pes (Fuß) = pedis (frz. pied)
pulchra (schöne) = bella (frz. belle)
res (Sache) = causa (frz. chose)
sanior (gesünder) = plus sano (frz. plus sain)
tedet (es langweilt) = anoget (frz. ennuye)
Speziell zur Afra-Kapelle ergaben archäologische Untersuchungen, dass er erste nachweisbare Kirchenbau in 7. Jahrhundert datiert. Die Grabbeigaben der dortigen Klerikergräber aus dem 7. Jahrhundert weisen in den burgundischen Raum (heute Südfrankreich, Westschweiz). Das heißt, es wird vermutet, dass diese Kleriker aus dem Westen des Frankreiches gekommen sind und es dort vorher kirchlich nicht mehr so viel los war.Bei Augsburg spielte eine Rolle, dass unklar ist, ob es zum schwäbischen, oder zum bayrischen Herzogtum gehörte. Überhaupt scheint Augsburg (durch Zerstörung?) lange eine eher untergeordete Rolle gespielt zu haben.
Wir haben auch erst ungefähr ab dieser Zeit Urkundentexte, die sich erhalten haben. Und die schreibkundigen Amtsträger aus der Salzburger Romania (die teilweise selber Kleriker waren), sind auch erst in dieser Zeit bezeugt.Wir wissen erst ab der Zeit um 700 von Klöstergründungen und Bischöfen in Baiern.
Das ist nicht ganz richtig: Wir haben nur "Kopien" dieser Urkundentexte aus späteren Zeit. Dass diese noch als Urkunden bezeichnet werden dürfen, ist schon sehr forsch, wenn man bedenkt, was damals alles gefälscht und damit die Geschichte - auch im Sinne der Kirche - beeinflusst wurde.Wir haben auch erst ungefähr ab dieser Zeit Urkundentexte, die sich erhalten haben.
Ich weiß schon, warum ich UrkundentexteDas ist nicht ganz richtig: Wir haben nur "Kopien" dieser Urkundentexte aus späteren Zeit.
Nach langer Zeit mal wieder, weil ich zufällig das gelesen habe:Die "fränkische" politische Perspektive hielt Goffart für unsinnig, die von Dir vertretene ostgotische politische Perspektive passt aber nach Goffart ebensowenig ("Practical ruthlessness of this sort is hard to reconcile with composition in Ostrogothic Italy"), letztlich plädiert er für eine byzantinische Perspektive. Die ist aber eigentlich auch nicht haltbar ("the presence in it of Romani among the Istiones may conceivably clash with the exlusive sense that the term 'Roman' had in Byzantine sensibilities.").
Dass das keine "Außenseiterposition" ist, hatten wir dich längst geklärt. Ebenso, dass alle erhaltenen Versionen auf eine Überarbeitung aus der Zeit um 700 zurückgehen und jede Rekonstruktion und Datierung der hypothetischen Vorlage mit Ungereimtheiten behaftet bleibt..
Die Zeitangabe kann er nur machen, würde ich denken, wenn er die Geschichte Goffarts im Großen und Ganzen kauft. Wenn das trotzdem eine Außenseiterposition ist, dann mit ganz schön gewichtigen Außenseitern.
Dass das keine "Außenseiterposition" ist, hatten wir dich längst geklärt. Ebenso, dass alle erhaltenen Versionen auf eine Überarbeitung aus der Zeit um 700 zurückgehen und jede Rekonstruktion und Datierung der hypothetischen Vorlage mit Ungereimtheiten behaftet bleibt.
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