Clemens64
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Jetzt referiere ich mal wieder, hoffentlich nicht zu ausführlich, einen neuen wissenschaftlichen Artikel, der, denke ich, unseren Blick auf die Entstehung des Baiernstamms schärfen kann. Er ist noch gar nicht in einer Fachzeitschrift erschienen, sondern nur als Preprint erschienen, könnte also noch verändert oder sogar von den Fachzeitschriften abgelehnt werden. Der Titel: Historic Genomes Uncover Demographic Shifts and Kinship Structures in Post-Roman Central Europe.
Man sieht da, wie Wissenschaft auf dem Gebiet der Paläogenetik heutzutage funktioniert. Es gibt 55 (!) Autoren, wichtig sind aber vor allem vier: die beiden Erstgenannten, die wohl die Hauptarbeit geleistet haben (Jens Blöcher und Leonardo Vallini), und die „corresponding authors“ Steffen Patzold (Uni Tübingen) und Joachim Burger (Uni Mainz), arrivierte Lehrstuhlinhaber, die sicher die Forschungsrichtung vorgaben und mit ihrem Namen dafür stehen, dass in dem großen Team sauber gearbeitet wurde. Schließlich sind nicht alle Koautoren Genetiker, etwa mit dem Historiker Mischa Meier und dem Archäologen Jochen Haberstroh auch Leute, die sicher nicht alle Teile des Aufsatzes gut beurteilen können.
Der Artikel dreht sich um paläogenetische Untersuchungen von Erbgut aus verschiedenen süddeutschen Reihengräbern in der Zeit zwischen den letzten Jahrzehnten des 5.Jahrhunderts und dem 7. Jahrhundert, mit insgesamt etwas über 100 untersuchten Individuen. Es werden Verwandtschaftsverhältnissen aufgeschlüsselt und aus den Ergebnissen Erkenntnisse über die gesellschaftlichen Verhältnisse und Umbrüche in der Zeit vor und nach dem Ende des Imperiums abgeleitet.
Man sieht da, wie Wissenschaft auf dem Gebiet der Paläogenetik heutzutage funktioniert. Es gibt 55 (!) Autoren, wichtig sind aber vor allem vier: die beiden Erstgenannten, die wohl die Hauptarbeit geleistet haben (Jens Blöcher und Leonardo Vallini), und die „corresponding authors“ Steffen Patzold (Uni Tübingen) und Joachim Burger (Uni Mainz), arrivierte Lehrstuhlinhaber, die sicher die Forschungsrichtung vorgaben und mit ihrem Namen dafür stehen, dass in dem großen Team sauber gearbeitet wurde. Schließlich sind nicht alle Koautoren Genetiker, etwa mit dem Historiker Mischa Meier und dem Archäologen Jochen Haberstroh auch Leute, die sicher nicht alle Teile des Aufsatzes gut beurteilen können.
Der Artikel dreht sich um paläogenetische Untersuchungen von Erbgut aus verschiedenen süddeutschen Reihengräbern in der Zeit zwischen den letzten Jahrzehnten des 5.Jahrhunderts und dem 7. Jahrhundert, mit insgesamt etwas über 100 untersuchten Individuen. Es werden Verwandtschaftsverhältnissen aufgeschlüsselt und aus den Ergebnissen Erkenntnisse über die gesellschaftlichen Verhältnisse und Umbrüche in der Zeit vor und nach dem Ende des Imperiums abgeleitet.