heinz schrieb:
Diese Uneinigkeit hielt bei den Germanen die 300 Jahre an. Sie stellten auch noch die Legionäre für das röm. Imperium. Wenn es den Germanen gelungen wäre, wenigstens zwischen Rhein und Elbe ein einheitliches Gebiet aufzubauen, wären sie zu einem ensthaften Gegner geworden.
Die Germanen waren ein ernsthafter Gegner. Die Truppen des Arminius waren so stark, daß Rom mit 8Legionen und Hilfstruppen keinen entscheidenen Sieg erringen konnte. Es muß damals möglich gewesen sein innerhalb der germanischen Stämme Bündnisse zu schmieden, die eine gewaltige Armee (über 50.000 Krieger) zur Folge hatten.
Im Jahre 17n.Chr. zog Arminius gegen Marbod in den Kampf. Hier trafen die kampferprobten Truppen auf ein stehendes "ausgeruhtes" Heer von ca. 70.000 Mann.
Tacitus berichtet das beide Heere ungefähr die gleiche Stärke hatten, nachdem Inguiomerus zu Marbod übergelaufen ist. Das bedeutet, daß Arminius Truppen in den beiden Jahren der Römerkriege keine hohen Verlustzahlen zu verbuchen hatten (im Gegensatz zu geschilderten römischen Propaganda).
Schlußfolgerung: die germanischen verbündeten Stämme (Cherusker, Chatten, Brukterer,...) haben eine solche Streitmacht aufstellen können, die zwischen Rhein und Elbe alles besiegen konnte.
Später schlossen sich die germanischen Stämme zu immer größeren Stämme zusammen. So gingen z.B. die römerfreundlichen Chauken, die Brukterer, die Angrivarier (vorher in die Chauken) und der dagebliebene Rest der Langobarden in die von Norden sich ausbreitenden Sachsen auf. Während sich die Chatten größtenteils den Franken anschlossen.
Die Franken, Burgunder und Sachsen drangen dann im Jahre 368 in Gallien ein und zwar in einer Zangenbewegung zu Lande und zu Wasser.
Sächsische Kontingente dienten auch als Söldner im römischen Heer. Aber die folgenden Streitigkeiten zwischen den Sachsen und Franken gingen jahrhundertelang weiter. Sachsen hatte in seiner größten Ausdehnung ein Gebiet im Norden von Schleswig-Holstein, im Westen das Gebiet um Bremen bis Friesland heran und das Ruhrgebiet,dann Niedersachsen und im Süden bis nach Hessen und im Osten Thüringen und das heutige Sachsen.
Erst Karl der Große begann dann das Gebiet zu erobern und die Christianisierung voranzutreiben. Sein großer Gegenspieler war hier Widukind. Allerdings ging Karl sehr geschickt vor. Er fing von Westen an das Gebiet zu erobern und brachte den sächsischen Adel auf seine Seite (wurden Christen). Anders als die Römer brachte er alle Adligen außer den einen Wilden auf seine Seite. Widukind führte einen reinen Partisanenkrieg und zog sich persönlich bei Gefahr nach Dänemark zurück. Die heidnische Landbevölkerung stellte immer wieder Truppen, so daß er jedes Jahr neue Überfalle vollziehen konnte. Es gab in den 32Jahren Krieg nur 2 richtige Schlachten (Detmold und Osnabrück)! Ansonsten nur kleinere Kämpfe.
Hier zeigte sich, daß selbst ein geeintes Sachsen durch ein uneiniges Adeltum gegen einen starken auswärtigen Feind keine Chance hatte. Das war der große Unterschied zwischen Widukind und Arminius. Der eine kämpfte "alleine" ohne Adeltum gegen eine Übermacht, während der andere als Anführer verschiedener Stämme mit Adeltum die römische Großmacht angreifen konnte. :teach: