Welche Auswirkungen hatten der Amerikanische Bürgerkrieg, die vorausgegangene Wirtschaftskrise und
der Krieg Frankreichs gegen México auf die Konstellationen in Europa und den Deutsch-Französischen Krieg
Keine nennenswerten.
Der amerikanische Bürgerkrieg tangierte die europäische Machtkonstellation eigentlich nur insoweit nachhaltig, dass er das Französisch-Habsburgische Mexiko-Abenteuer ermöglichte und damit die Wiederannäherung Frankreichs und Österreichs aneinander nach dem Krieg von 1859/1860 beschleunigte.
Das für sich genommen hätte allerdings die Mächtekonstellation nur dann entscheidend verändert, wenn Österreich-Ungarn anno 1870 in der Lage gewesen wäre Frankreich Waffenhilfe gegen Preußen zu liefern.
Nun hatte es aber 1866/1867 den Krieg gegen Preußen verloren, das Heer musste reorganisiert und wieder aufgebaut werden. Die österreichischen Staatsfinanzen waren zu diesem Zeitpunkt auch hinüber und bei einer Intervention gegen Preußen wäre es Gefahr gelaufen damit Russland und Italien auf die preußische Seite zu treiben.
Italien weil von dieser Seite her nach wie vor territoriale Amgitionen sowohl gegen Frankreich (Nizza, Korsika), als auch Österreich (Trentino, Isonzo, Istrien, Dalmatien im geringeren Maße) im Raum standen, Russland, weil es mit dem Habsburger Kaiserhaus wegen dessen Begünstigung der Westmächte im Krimkrieg durch die Besetzung der Donaufürstentümer und der russischen Niederlage in nämlichem Krieg, noch eine Rechnung offen hatte.
Ein Engagement Österreich-Ungarns auf preußischer Seite wäre demgegenüber völlig abwegig gewesen, immerhin war Preußen durch die Schaffung des Norddeutschen Bundes durchaus noch nicht zu stark, als dass man in Wien nicht darauf hoggen konnte in einigen Jahren gegebenenfalls im Verein mit Frankreich und den süddeutschen Staaten gegen Preußen vorzugehen und das Ergebnis von 1867 rückgängig zu machen oder wenigstens südlich der Mainlinie die österreischische Vormacht wieder herzustellen.
Was Britannien betrifft:
1. Fehlte den Briten ohnehin ein adäquart großes Landheer in Europa, um auf den Schlachtfeldern effektiv eingreifen zu können.
2. Waren sie damit ihre Position in Indien nach dem Aufstand von 1857 wierder zu stabilisieren und auszubauen bereits ganz gut beschäftigt. Zwar viel der deutsch-französische Krieg nicht aus heiterem Himmel, aber die Zuspitzung der Situation ging dann doch so schnell, dass die Rückführung größerer in den Kolonien eingesetzter Verbände, selbst wenn die frei gewesen wären, kaum rechtzeitig hätte bewerkstelligt werden können um auf dem Kontinent noch zur rechten Zeit das Zünglein an der Wage zu spielen.
3. Hatte Großbritannien kein wirkliches Interesse an der Änderung des Status Quo weder im Hinblick auf eine Vereinigung Deutschlands, noch im Hinblick auf eine Stärkung Frankreichs.
unter Napoleon III ? Warum und wie weit hielt England sich heraus?[/QUOTE]