Bedeutung der Physis der Hopliten im Kampf gegen die Perser

Kann mir jemand erkläre warum die Perser die Phalanx der Makedonen nicht einfach zerschossen haben.

die Hobliten hätten woll nie die Bogenschützen oder gar die berittene Reiterschaft eingeholen und zum Kampf vodern können.
 
Aber natürlich, dazu erst ein kleiner Exkurs über die Eigenheiten einer Phalax, ganz richtig ist sie sehr anfällig gegenüber Beschuss, besonders aus der Flanke, wenn sie zu viele Verluste durch die Pfeile erlitten hat, fangen die einzelnen Menschen an zu stutzen, bleiben stehen oder drehen sich um, dadurch bricht sich die ganze Kraft der Phalanx, nämlich der Druck nach Vorne, den sie ausübt.

Einerseits ist zu beachten, dass die Makedonen immer die Angreifer waren, sie sind also die letzten Meter zum Feind per Marsch Marsch gelaufen und haben so den Pfeilbeschuss einerseits Unterlaufen und andererseits mussten dadurch die Schützen ausweichen und konnten dementsprechend nicht schießen.

Der andere wichtige Punkt ist, dass die Kavallerie Alexanders eine wichtige Rolle Spielte, sie wurde immer im Schwerpunkt eingesetzt, d.h. meißtens zuerst auf die feindliche Reiterei und hat diese besiegt. Danach war es natürlich ein Leichtes, die feindlichen Schützen in die Flucht zu schlagen.

Auch sollte noch erwähnt werden, dass immer nur eine begrenze Anzahl an Schützen vor der Front eingesetzt werden kann, der Bogenschuss reicht nicht sehr weit und diese Strecke ist schnell überbrückt, außerdem müssen diese Schützen durch die eigene Front wieder durch (durch die Intervalle), es können also nicht unbegrenzt viele eingesetzt werden.

Es war also die Aufgabe der Makedonischen Führung, den Pfeilhagel so schnell wie möglich zu passieren und sich keine Schützen in die Flanke kommen zu lassen. Auch zu erwähnen ist, dass die Makedonen ebenfalls Schützen hatten, die natürgemäß einen Teil der Feindlichen binden.
 
Danke für die Antwort.

Wobei doch feststeht das die persische Reiterei zahlenmäßig deutlich überlegen war.

Also so frei verfügbar waren die makedonischen Reiter nun auch wieder nicht
 
Also so genau steht das nicht fest, das steht zwar in den Überlieferungen, aber die Ereignisse bestätigen (denn die Makedonen haben gesiegt) dass die persiche Reiterei nicht beliebig groß gewesen sein kann, sondern vermutlich meißtens sogar in der Minderzahl, Qualität/Taktik gleicht zur Zeiten der blanken Waffen nicht eine sehr große zahlenmäßige Überlegenheit aus, besoders nicht bei der Reiterei.

Daher kann auch eine eventuelle Überlegenheit nicht sehr groß gewesen sein.

Verfügbar war sie allerdings, die Makedonische Ritterschaft machte einen wesentlichen Teil des Heeres aus, sie wurde massiert aufgestellt und ein Flügel sogar vom König persönlich geführt, auch ist das erste Ziel eine Reiterattacke immer die gegnerische, sonnst wird sie in der Flanke/von Hinten gefasst, was die Niederlage bedeuten würde.
 
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Wahrscheinlich waren die makedonischen Hetären auch stärker auf den Nahkampf gedrillt als die persicshen Reiter, die prmär auch Bogenschützen waren; einem massierten Agriff dieser Reiter hatten die Perser also evtl im Nahkampf wenig entgegenzusetzen.
 
Zumindest in der psychischen Belastbarkeit waren die Griechen der persischen Infanterie bestimmt weit überlegen.

Kann man das so pauschal behaupten? Anders als die römischen Legionen nach den Reformen des Marius (um 100 v. Chr.) war die griechische Phalanx immer eine Miliz gewesen, kein Berufsheer. Auch ein Philosoph wie Sokrates, der sich gerne im Symposium dem gemischten Wein und gepflegten Gespräch hingab, hat wie jeder andere männliche Freie im Heere der Athener gedient. Mit Sicherheit war trotz aller Gymnasien die physische Belastbarkeit der griechischen Milizen geringer als die von Berufssoldaten.
 
Oja, das waren sie. Endlich mal wieder ein echter Brüller.:rofl:
Hetäre ? Wikipedia
vs.
Hetairenreiterei ? Wikipedia
Da beides den gleiche Wortstamm hat und sich nur in der griechischen Endung unterscheidet, die dank des generischen Maskulins und anderer Eigenheiten im Deutschen verschwindet, würde ich Hetären auf für die Reiter durchgehen lassen.
Die Hetaire - die Hetairen
Der Hetaire - die Hetairen
oder wie gestaltest Du Singular und Plural von griechischen Gefährten und Gefährtinnen?
 
Da beides den gleiche Wortstamm hat und sich nur in der griechischen Endung unterscheidet, die dank des generischen Maskulins und anderer Eigenheiten im Deutschen verschwindet, würde ich Hetären auf für die Reiter durchgehen lassen.
Die Hetaire - die Hetairen
Der Hetaire - die Hetairen
oder wie gestaltest Du Singular und Plural von griechischen Gefährten und Gefährtinnen?

Für den Plural von Hetairos wird soweit mir bekannt ist der Begriff Hetairoi verwendet, um solche Verwechselungen zu vermeiden.
 
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Kann man das so pauschal behaupten? Anders als die römischen Legionen nach den Reformen des Marius (um 100 v. Chr.) war die griechische Phalanx immer eine Miliz gewesen, kein Berufsheer. Auch ein Philosoph wie Sokrates, der sich gerne im Symposium dem gemischten Wein und gepflegten Gespräch hingab, hat wie jeder andere männliche Freie im Heere der Athener gedient. Mit Sicherheit war trotz aller Gymnasien die physische Belastbarkeit der griechischen Milizen geringer als die von Berufssoldaten.

Waren die makedonischen Truppen unter Phillip und Alexander wirklich noch Milizen, oder so etwas wie Zeitsoldaten?
In jedem Fall waren sie nach mehrjährigem Feldzug mit Alexander echte Vollzeitsoldaten (hatten die eigentlich Hetären dabei?:still:).

Allerdings gibt es aus der Neuzeit viele Beispiele wo eine Miliz oder eine Wehrpflichtarmee gegen Berufs- oder Söldnerarmeen erfolgreich war, wie z.B. der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, der niederländische Freiheitskampf oder die französischen Revolutionskriege.
 
die Makedonen waren eine recht militärische Gesellschaft.

Von klein auf wurde trainiert

die waren härter drauf als die heutigen Berufssoldaten der heutigen Armeen.
 
Waren die makedonischen Truppen unter Phillip und Alexander wirklich noch Milizen, oder so etwas wie Zeitsoldaten?

Ich meine natürlich die Hoplitenheere der klassischen Zeit der Polis (5./4. Jh. v. Chr.), deren Feldzüge normalerweise in den Sommermonaten abgewickelt wurden und die im Herbst/Winter wieder bei Frauchen zurück am Herd saßen, sofern es die Kriegssituation irgendwie zuließ.
 
Kann man das so pauschal behaupten? Anders als die römischen Legionen nach den Reformen des Marius (um 100 v. Chr.) war die griechische Phalanx immer eine Miliz gewesen, kein Berufsheer.

Da hast du wohl Recht, zumal der national-persische Fußsoldat nach der Reform des Darius im Gegensatz zu den Griechen, mit Ausnahme der Spartaner, ein professioneller Krieger war.

Da die Perser aber eher Bogenschützen oder Reiter waren, hatten die Griechen aber dennoch zumindest im Nahkampf einen moralischen Vorteil.
 
Wie sieht es eigentlich aus mit Moralverfielfachern bei Griechen und Persern ?

Sprich Trommeln , Pauken ,Trompeten - andere Geräuschquellen ?
Gab es frühe Militärmusik um bedrohlich zu beeindrucken ?

Elefantenlaute ? Das filmisch immer wieder gezeigte Schildschlagen ?
( geht natürlich in lanzenbewaffneten Phalanxen nicht )

Oder ist von Seiten Sumerer / Ägypter / Hethiter da etwas bekannt ?


Alkohol oder andere Rauschmittel könnte man auch besprechen , aber
mich interessiert jetzt mal die psychologische Einwirkung.
Die Kelten bliesen ja angeblich ihre Luren -die Römer hatten Fanfaren -
da wissen wir ja wenigstens etwas.
 
Aus Abbildungen kennt man Flötenspieler, die evtl. den Marschtritt für die Phalanx vorgeben, auf jeden Fall aber während der Schlacht spielen. Trommeln sind mir aus der Antike bei Römern und Griechen nicht bekannt.
 
Neben den Instrumenten gab es auch noch den Paian. Ursprünglich ein Ruf bzw. Gesang der zu Ehren des Apollon - später auch Asklepios - angestimmt wurde.

Später wurde er dann auch als Sieges- oder Schlachtruf benutzt. Nach dem Sieg sollte der Paian zur "Lösung der seelischen Spannung beitragen" und vor bzw. während des Kampfes sollte er zur "äußersten Steigerung der seelischen Kräfte (welche) zur Erreichung des Erfolges" dienen beitragen.

Käppel Lutz: Paian, Berlin 1992, S. 24
 
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