Bismarck's Flottenpolitik

Was die deutschen Seestrategen bei den Kalibern der Schiffsgeschütze kanpp 15 Jahre beeinflusst hat.

Verwendungsfähige Schiffsgeschütze sind ein beachtliches technisches Problem, zur Kaliberfrage einige Details:

21 cm/40 (8.27") SK L/40 konstr. 1895/Einsatz 1898, 4-5 p. min./108 kg Geschossgewicht
24 cm/35 (9.4") SK L/35 konstr. 1888/Einsatz 1890, 2 p.min./140 kg Geschossgewicht
24 cm/40 (9.4") SK L/40 konstr. 1894/Einsatz 1898, 2-4 p. min./140 kg Geschossgewicht
28 cm/40 (11") SK L/40 konst. 1904/Einsatz 1908, 2 p. min/240 kg Geschossgewicht
28 cm/45 (11") SK L/45 (Nassau etc.) konstr. 1907/Einsatz 1909, 3 p. min/302 kg Geschossgewicht
30.5 cm/50 (12") SK L/50 (Helgoland, Kaiser, König,Derfflinger) konstr. 1908/Einsatz 1911, 2-3 p.min/405 kg Geschossgewicht
38 cm/45 (14.96") SK L/45 (Bayern) konstr. 1913/Einsatz 1916, 2 p. min./750 kg Geschossgewicht

Zum Vergleich Großbritannien:
12"/50 (30.5 cm) XI, XI,XII (St. Vincent, Neptune, Colossus) konstr. 1906/Einsatz 1910, 1,5 p. min/390 kg Geschossgewicht
13.5"/45 (34.3 cm) Mark V(L), konstr. 1909/Einsatz 1912, 1,5-2 p. min./570 kg Geschossgewicht
15"/42 (38.1 cm) Mark I (Queen Elizabeth, Royal Sovereign) konstr. 1912/Einsatz 1915, 2 p. min/870 kg Geschossgewicht

Das zeigt ein wenig das Wettrüsten hinsichtlich der Kalibergrößen zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien.
 
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Seeschlacht am Yalu 17. Sept. 1894

Eine japanische Flotte mit leichter gepanzerten Schiffen franz. Bauart schießt mit ihrer Mittelartillerie eine chinesische Flotte mit stärker gepanzerten Schiffen deutscher Bauart zusammen.
 
Seeschlacht am Yalu 17. Sept. 1894
Eine japanische Flotte mit leichter gepanzerten Schiffen franz. Bauart schießt mit ihrer Mittelartillerie eine chinesische Flotte mit stärker gepanzerten Schiffen deutscher Bauart zusammen.

Villeicht kann man einmal ein Zwischenergebnis zusammenfassen, vor dem Hintergrund der Jahre, über die wir jetzt diskutieren: Es gab keine Bismarcksche Flottenpolitik im Sinne einer Flottenaufrüstung im Vergleich zu anderen Nationen.

Zu Yalu:
Dass diese Schlacht gefunden hat, belegt aber noch nicht, dass ihre Auswertung in die deutsche Marinepolitik 1895-1914 eingeflossen wäre. Hast Du dazu etwas?

Das hier habe ich gefunden, mit Hinweisen auf die Überlegenheit der Japaner:
http://militaryhistory.suite101.com/article.cfm/the_battle_of_the_yalu_river_1894

http://www.ualberta.ca/~chor/tingyuan.htm
"At Weihaiwei, the once formidable Chinese fleet was wiped out, mainly by torpedo attack."

Nur ein Beispiel für die Torpedo-Gefahr, die auch bei den deutschen Neubauten starke Beachtung fand.
 
Zu Yalu:
Dass diese Schlacht gefunden hat, belegt aber noch nicht, dass ihre Auswertung in die deutsche Marinepolitik 1895-1914 eingeflossen wäre. Hast Du dazu etwas?



Nur ein Beispiel für die Torpedo-Gefahr, die auch bei den deutschen Neubauten starke Beachtung fand.


Deutsche Militärgeschichte 1648-1939 vom MGFA Band 5 Seite ca. 130.


Interessant Deine beiden Links, auf beiden Seiten US-Mariner als "Militärberater" und der "deutsche" Panzerkreuzer wurde von einem "deutschen" Torpedo versenkt.

Die deutsche Rüstungsindustrie hat auch kräftig Kriegsmaterial an beide Seiten verkauft. War ja klar Konterbande. Die Aussteller der Versicherungspolicen, überwiegend Hanseaten, sollen massiv nach Schutz durch deutsche Kriegsschiffe gerufen haben.
 
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Deutsche Militärgeschichte 1648-1939 vom MGFA Band 5 Seite ca. 130.
Ich habe es gerade gelesen, vielen Dank,

tatsächlich ein Strategiewandel und die Antizipation des späteren Schlachtkreuzer-Konzeptes mit den schnellfeuernden 28ern bzw. den früheren 24ern.

Die Engländer bezeichneten die entstandene Hertha-Klasse als "Ten-Minutes-Cruiser" (bis zur Versenkung :still: ), bauten sie aber doppelt so groß nach.
 
Ich habe es gerade gelesen, vielen Dank,

tatsächlich ein Strategiewandel und die Antizipation des späteren Schlachtkreuzer-Konzeptes mit den schnellfeuernden 28ern bzw. den früheren 24ern.

Die Engländer bezeichneten die entstandene Hertha-Klasse als "Ten-Minutes-Cruiser" (bis zur Versenkung :still: ), bauten sie aber doppelt so groß nach.

Was die Tommies auch immer so behaupten, die Herta-Klasse hat SM persönlich entworfen!:rofl:
 
Interessant auch wie die kaiserlichen "Flotten-Wünsche" im Reichstag diskutiert, abgelehnt oder angenommen wurden.

Der Führer der Polen-Fraktion im Reichstag, die meist für die Flottenvorlagen stimmten, erhielt den "Kriegsnamen" Admiralski!

Scheinen Humor gehabt zu haben. Die damaligen Politiker.
 
Hallo,

oh ha, die als Kreuzer II. Klasse konstruierte Hertha und ab 1899 als Großer Kreuzer bezeichnet, war nun wirklich kein gelungener Entwurf.
Der Amtsentwurf aus dem Jahr 1893-95 stammt noch aus der Zeit, vor den Flottengesetzten.
Ach übrigens gehört Sie zur Victoria Louise-Klasse. Der Einbau der französischen Kessel auf den 5 Schiffen brachte Schwierigkeiten mit sich, zudem war die Ventilation schlecht geplant, was dazu führte das es sehr heiße Schiffe waren.
Die Hertha , Schwesterschiffe Vineta und Hansa befanden sich bis 1905/06 im Ausland.

Die deutschen Konstruktionen der großen Kreuzer ( Panzerkreuzer ) waren gemessen an Bauten aus anderen Staaten mehr nur mittelmaß. In den Flottenbauprogramm spielten Sie auch mehr eine untergeordnete Rolle, da mit den Flottengesetzten von 1898 und 1900 eine Flotte für den Kampf in der Nordsee bzw. Ostsee gebaut werden sollte. Da die Panzerkreuzer mehr für den Auslandseinsatz in einer Flotte vorgesehen waren, konzentrierte man sich in Deutschland vorerst auf den Bau von Linienschiffen.

Einzig die Konstruktionen der Scharnhorst-Klasse hat sich gegen vergleichbare Schiffe im Gefecht durchsetzten können. Bei dem Seegefecht von Coronel am 01.11.1914 versenkten die deutschen großen Kreuzer, die britischen Panzerkreuzer Good Hope und Monmouth.

Grüßle
 
Hallo,



Die deutschen Konstruktionen der großen Kreuzer ( Panzerkreuzer ) waren gemessen an Bauten aus anderen Staaten mehr nur mittelmaß. In den Flottenbauprogramm spielten Sie auch mehr eine untergeordnete Rolle, da mit den Flottengesetzten von 1898 und 1900 eine Flotte für den Kampf in der Nordsee bzw. Ostsee gebaut werden sollte. Da die Panzerkreuzer mehr für den Auslandseinsatz in einer Flotte vorgesehen waren, konzentrierte man sich in Deutschland vorerst auf den Bau von Linienschiffen.

Einzig die Konstruktionen der Scharnhorst-Klasse hat sich gegen vergleichbare Schiffe im Gefecht durchsetzten können. Bei dem Seegefecht von Coronel am 01.11.1914 versenkten die deutschen großen Kreuzer, die britischen Panzerkreuzer Good Hope und Monmouth.

Grüßle


Auch die Blücher war ja noch alles andere als gut.

Aber die folgenden von der Tann, Seydlitz, Lützow, Goeben ...
vermutlich mit das gelungenste was die deutsche Kriegsschiffbaukunst abgeliefert hat.
 
Hallo,

die Blücher war von der Konstruktion schon besser, im Vergleich mit anderen Panzerkreuzerkonstruktionen der Zeit 1904/05. Mit 12x 21cm und einer Geschwindigkeit von ca. 25kn war es ein außgewogenes Schiff. Doch durch die englischen Schlachtkreuzerkonstruktionen wurde Sie natürlich deklassiert. Man hatte sogar in Erwägung gezogen, den Bau zu stoppen, aber die dadurch entstehende Baupause wollte man nicht hinnehmen, zumal die Blücher schon sehr weit im Bau fortgeschritten war.

Die folgenden großen Kreuzer waren wirklich sehr gute Konstruktionen, ohne jeden Zweifel.

Grüßle
 
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