Claus Graf Schenk von Stauffenberg

60 Jahre nach dem gescheiterten Attentat von Stauffenberg auf Hitler möchte ich mal spekulieren, was geschehen wäre, wenn das Attentat geglückt wäre. Die Meinungen dazu gehen durchaus auseinander, auch wenn in den offiziellen Medien immer behauptet wird, welch ein Segen für Deutschland es doch wäre, wenn die Bombe an der "richtigen" Stelle hochgegangen wäre. Aber wäre es dann wirklich so "toll" gekommen?

- Sicher, das sinnlose Sterben an den Fronten wäre schneller beendet, die Bombadrdierung Dresdens hätte vermieden werden können, da eine neue Regierung sofort um Frieden ersucht hätte.

- aber hätte wirklich die ganze deutsche Armmee kapituliert? Wohl kaum, denn Hitler hatte wirklich noch viele fanatische Anhänger, die alles getan hätten, um den Tod ihres "geliebten Führers" zu rächen. Ein blutiger Bürgerkrieg wäre die sichere Folge gewesen.

- Eine "Befreiung von innen" lag auch nicht im Interesse der Alliierten. Denn sie wollten auf jeden Fall den Deutschen ihren Willen aufzwingen. Denn die Aufteilung in Besatzungszonen war im Juli 1944 praktisch schon beschlossene Sache. Die Allierten hätten nur eine "Bedingslose Kapitulation" akzeptiert. Dies wäre bei der Bevölkerung dann aber nur schwer durchzusetzen gewesen. Nur durch die totale militärische wie moralische Niederlage könnten die Sieger das deutsche Volk so beeinflussen.

- Zudem hätte sich dann nach dem Krieg in Deutschland wieder ein "Dolchstoßlegende" gebildet, genauso wie nach dem WK 1. Das war ja auch mit ein Grund für das Aufkommen des Nationalsozialismus. Innere Konflikte wie schon in der Weimarer Republik wären dann vorprogrammiert gewesen.

Daher ist es zweifelhaft, ob ein erfolgreicher "Tyreannnenmord" wirklich den gewünschten Effekt gebracht hätte, wenngleich Hitler sicher den Tod verdient gehabt hätte. Ein Rätsel aber bleibt: Warum hat Stauffenberg, anders als geplant, nur ein Sprengsatz deponiert und den zweiten später weggescmissen (mit der Folge, dass die Explosion nicht heftig genug war). Vielleicht wollte er ja unterbewußt, dass die Sache fehlkschlägt. Vielleicht kam es ihm ja wirklich nur auf den Versuch und seinen Platz in den Geschichtsbüchern an.
 
Kirlon schrieb:
Das Attentat vom 20. Juli als reine Verzweiflungstat zu beschreiben, ist deutlich zu kurz gegriffen. Dafür waren die Planungen, die damit in Zusammenhang standen, viel zu ausführlich und durchdacht. Ich finde, eine solche Aussage wird auch den führenden Köpfen dieser Verschwörung nicht im Ansatz gerecht.

Die "unbefriedigende Art und Weise" meint hoffentlich doch nur das Scheitern des Attentates, oder?!

Natüürlich meine ich mit der unbefriedigenden Art und Weise das Scheitern des Attentates, aber auch dessen Ausführung. Die zweite Bombe, wenn Stauffenberg sie schon nicht schärfen konnte, dann hätte er sie in der Tasche lassen müssen. Vor weiteren Actionen hätte er sich von dem Erfolg des Anschlags überzeugen müssen.
Attentatspläne und versuchte Attentate gab es schon seit 1943, erst die Landung der Alliierten in der Normandie bewog die Offiziere endlich zum Handeln, :rolleyes:
,
 
Lieber Papa Leo,
wie kann man einer Person wie Hitler Treue und Gehorsam schwören. Man war 1933 froh, dass Hitler an die Macht gekommen war. Den Kampf der Sozialdemokraten, die als einzige Fraktion gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hatte, und der Kommunisten stand man ablehnend der sogar feindselig gegenüber. Man wollte die Aufrüstung Deutschlands, um aus den 100 000 Mannheer rauszukommen und selbst Offiziersstellen zu erhalten. Solange alles gut ging hat man Hitler unterstützt, Stauffenberg war anfangs ein Bewunderer von Hitler.Erst als es anfing schief zu laufen, befasste man sich mit Attentaten.
Man hat den verzweifelten Kampf der Sozialdemokraten während der Weimarer Republik nicht unterstüzt, sondern auf den Machtumschwung hingearbeitet. Siehe von Papen und zu guter letzt Hindenburg. Nur der Tiger ließ sich nicht reiten.
 
heinz schrieb:
Lieber Papa Leo,
wie kann man einer Person wie Hitler Treue und Gehorsam schwören. Man war 1933 froh, dass Hitler an die Macht gekommen war. Den Kampf der Sozialdemokraten, die als einzige Fraktion gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hatte, und der Kommunisten stand man ablehnend der sogar feindselig gegenüber. Man wollte die Aufrüstung Deutschlands, um aus den 100 000 Mannheer rauszukommen und selbst Offiziersstellen zu erhalten. Solange alles gut ging hat man Hitler unterstützt, Stauffenberg war anfangs ein Bewunderer von Hitler.Erst als es anfing schief zu laufen, befasste man sich mit Attentaten.
Man hat den verzweifelten Kampf der Sozialdemokraten während der Weimarer Republik nicht unterstüzt, sondern auf den Machtumschwung hingearbeitet. Siehe von Papen und zu guter letzt Hindenburg. Nur der Tiger ließ sich nicht reiten.


Lieber Heinz,

die Frage, wie man Hitler die Treue schwören kann, beantwortest Du ja selbst. Falsche Einschätzung der Person Hitlers, Ablehnung der Weimarer Republik, Wunsch, den Versailler Vertrag und die damit verbundenen Rüstungsbeschränkungen auszuhebeln. Und ... die Führung der Wehrmacht hatte eine Bedingung für den Eid auf Hitler: Die Wehrmacht sollte die einzige bewaffnete Macht im Staat sein - da gab's 1933/34 Konkurrenz von der SA, deren Anführer Ernst Röhm mit dem Gedanken spielte, ein Volksheer auf Basis der SA zu schaffen und die Reichswehr einzugliedern, natürlich unter seinem Kommando.

Das wollte die Reichswehr nicht, Hitler brauchte aber die Reichswehr
(100 000 "Berufs"soldaten sind für einen geplanten Krieg besser als Millionen SA-Schläger) und auch sonst wurde die SA zur Belastung. Was dann folgte, weiß man ja.
Die Wehrmacht hatte also das Gefühl, dass Hitler ihr entgegengekommen war. Dass die SS dann kurz darauf zur neuen Konkurrenz wurde, hat man wohl nicht geahnt oder wahr haben wollen.
 
Lieber Papa Leo,
ich sehe es genauso wie Du . Die Reichswehr hatte sich einfach verrechnet und nicht mit Hitlers list und Tücke gerechnet. Es stellt sich aber doch die Frage, wie konnte man sich überhaupt mit einen Solchen Menschen, dessen militärischer Rang, glaube ich, Obergefreiter war, der im zivilen Leben Postkartenmaler gewesen ist, der keine der Prüfungen an der Kunstakademie bestanden hatte, einlassen. Dieser Mensch wurde als Führer von Deutschland akzeptiert. :rolleyes:
 
Genau deshalb hat Hindenburg ja z.B. so lange gezögert, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Eigentlich war Hitler fast die letzte Möglichkeit. Alle anderen Kandidaten (mit Ausnahme der SPD) hatte man ja schon "ausprobiert" (Brüning, Papen, Schleicher ...).

Auch die Reichwehr hatte Bedenken, aber als Hitler dann Kanzler war, musste man sich halt mit den Gegebenheiten arrangieren. Und Hitler hatte ja auch in den ersten Jahren "beeindruckende Erfolge" (Arbeitslosigkeit gesenkt - wenn auch mit vielen faulen Tricks, mehrfach Bestimmungen des Versailler Vertrags einfach beiseite gewischt), so dass viele Militärs auch überzeugt waren, dass er der Richtige ist.
Nicht zu vergessen, dass Hitler als einer von wenigen einfachen Soldaten im Ersten Weltkrieg mit dem EK I ausgezeichnet worden war ...
Interessant aber auch, warum er nicht weiter befördert wurde: sein vorgesezter Leutnant "bescheinigte" ihm "fehlende Führungsqualitäten" - aua.
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Als feige würde ich ihn nicht unbedingt bezeichnen.

Wenn ich in seiner Situation gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich auch geschaut, dass ich meine eigene Haut retten kann.

Und Hoffnung, dass man vielleicht ungeschoren davonkommt, ist in meinen Augen immer da;
auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß war und man, wenn man realistisch denkt, mit einem Todesurteil rechnen muss.
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Hallo Lukrezia,

um den Menschen Claus v. Stauffenberg zu würdigen ,lohnt eine eingehende Betrachtung über die geistigen Wurzeln des Attentäters. Hier ein Link ,der die Komplexität seiner Persönlichkeit aufhellt.

Zitat :
."..daß spirituelle und mythologische Motive nicht nur in die NS-Ideologie hineinspielten, sondern auch in die Gedankenwelt des Widerstandes. Manchmal stehen beide auch in fast erschreckender Nähe beieinander und es bedarf eines beträchtlichen Differenzierungsvermögens, um sie dennoch auseinanderzuhalten...."

ganzer Artikel hier :


http://www.ruedigersuenner.de/Geheimes Deutschland.html
 
Der Einzige, den ich als Helden verehre, ist Georg Elsner -kein Heldentyp- und so lange totgeschwiegen! Vielleicht aber ist Rebellion und Revolution wirklich nicht der Deutschen sache :rolleyes: .
:
 
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Papa_Leo schrieb:
Genau deshalb hat Hindenburg ja z.B. so lange gezögert, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Eigentlich war Hitler fast die letzte Möglichkeit. Alle anderen Kandidaten (mit Ausnahme der SPD) hatte man ja schon "ausprobiert" (Brüning, Papen, Schleicher ...).

Auch die Reichwehr hatte Bedenken, aber als Hitler dann Kanzler war, musste man sich halt mit den Gegebenheiten arrangieren. Und Hitler hatte ja auch in den ersten Jahren "beeindruckende Erfolge" (Arbeitslosigkeit gesenkt - wenn auch mit vielen faulen Tricks, mehrfach Bestimmungen des Versailler Vertrags einfach beiseite gewischt), so dass viele Militärs auch überzeugt waren, dass er der Richtige ist.
Nicht zu vergessen, dass Hitler als einer von wenigen einfachen Soldaten im Ersten Weltkrieg mit dem EK I ausgezeichnet worden war ...
Interessant aber auch, warum er nicht weiter befördert wurde: sein vorgesezter Leutnant "bescheinigte" ihm "fehlende Führungsqualitäten" - aua.
So ist es wohl. Ist es nicht in der Hitler-Bio von Fest, in der er über das Bild Hitlers spekuliert, wäre er 39 oder auch nach dem Frankreichfeldzug gestorben? Würde er dann nicht als einer der wichtigsten und bedeutensten Politiker gelten, überlegt er da. Wie kann man da über die Leute ein Pauschalurteil der Unfähigkeit fällen, die ihn dorthin befördert haben, an die Spitze des Staates...
 
heinz schrieb:
Lieber Papa Leo,
ich sehe es genauso wie Du . Die Reichswehr hatte sich einfach verrechnet und nicht mit Hitlers list und Tücke gerechnet. Es stellt sich aber doch die Frage, wie konnte man sich überhaupt mit einen Solchen Menschen, dessen militärischer Rang, glaube ich, Obergefreiter war, der im zivilen Leben Postkartenmaler gewesen ist, der keine der Prüfungen an der Kunstakademie bestanden hatte, einlassen. Dieser Mensch wurde als Führer von Deutschland akzeptiert. :rolleyes:
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Hallo Heinz ,
vielleicht sollte man doch die verkorkste "Künstlerkarriere " des Obergefreiten lieber nicht als
Beleg der Mangelhaftigkeit heranziehen. Das wertet akademische Weihen und Staatsorden
im falschen Sinn auf. :yes: Die Liste von Künstlern jeder Fachrichtung von Weltgeltung,die keinen
akademischen Abschluß oder Orden haben ist bedeutend Länger, als die mit denselbigen :king:

Auch gibt es Menschen mit Weihrauchallergie, wie z.B die steiermärkische Schriftstellerin
Elfriede Jelinek. die es ablehnt sich als "Staatskünstlerin" beschimpfen zu lassen.
 
Lieber Arcimboldo,
was ist eine Weihrauchallergie? Ich habe davon noch nie gehört. Natürlich soll man Prüfungen nicht überbewerten und eine bestandene Prüfung sagt nichts über den Wert eines Menschen aus. Soviel ich weiß war Hitler vor Ausbruch des WKI in einen Männerwohnheim, was vielleicht auch nichts besagt. Aber einer geregelten Arbeit ist er nicht nachgegeangen.
Ich bin immer noch verwundert darüber, dass so ein Mensch von den konservativen Kreisen des Volkes, also von Hindenburg, zum Reichskanzler ernannt werden konnte, wo er doch kurze Zeit vorher in Braunschweig erst die deutsche Staatsangehörigkeit erworben hatte. :rolleyes:
 
heinz schrieb:
Lieber Arcimboldo,
was ist eine Weihrauchallergie? Ich habe davon noch nie gehört. Natürlich soll man Prüfungen nicht überbewerten und eine bestandene Prüfung sagt nichts über den Wert eines Menschen aus.
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Lieber Heinz,

Ich weiß nicht ob es eine medizinisch definierte Weihrauchallergie gibt. Meine Metapher
bezieht sich auf Werk und Wirkung von Künstlern +Schriftstellern ,die sich durch das was
sie schaffen,bewirken,ausdrücken - auszeichnen - oder auch nicht.
Um es einfach zu sagen, man wird trotz Titel was -und nicht wegen...
 
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Hausarbeit zum Scheitern des 20. Juli 1944

Liebe Geschichtsinteressierte,
ich habe vor zwei Jahren eine Hausarbeit zum Scheitern des 20. Juli 1944 geschrieben. Hier könnt ihr die Theorien der diversen Historiker nachlesen und mein Ergebnis anschauen (was ich am Wahrscheinlichsten für das Scheitern finde) - Über Kommentare/ Kritik würde ich mich sehr freuen.
DAS SCHEITERN DES 20. JULI 1944 -Wieso der Staatsstreich am 20. Juli 1944 gegen das nationalsozialistische Regime scheiterte
Euer Florian Brauel, webmaster www.geschichts.net
 
Liebe Geschichtsinteressierte,
ich habe vor zwei Jahren eine Hausarbeit zum Scheitern des 20. Juli 1944 geschrieben. Hier könnt ihr die Theorien der diversen Historiker nachlesen und mein Ergebnis anschauen (was ich am Wahrscheinlichsten für das Scheitern finde) - Über Kommentare/ Kritik würde ich mich sehr freuen.
DAS SCHEITERN DES 20. JULI 1944 -Wieso der Staatsstreich am 20. Juli 1944 gegen das nationalsozialistische Regime scheiterte
Euer Florian Brauel, webmaster www.geschichts.net

Hast du die Arbeit in einer Schule oder Uni geschrieben?
 
@ ursi

War eine Hausarbeit im Fach Politik an der Universität Göttingen.
 
War eine Hausarbeit im Fach Politik an der Universität Göttingen.

Die Arbeit finde ich nicht schlecht. Was mich einwenig stört ist die Auswahl der Literatur. Es fehlt die neue Forschung.

So fehlt das Buch von Peter Steinbach über den 20. Juli, herausgekommen 2004 (vielleicht hat es sich ja mit deiner Arbeit überschnitten). Dann vermisse ich das Buch Aufstand des Gewissens, Militärischer Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime 1933 - 1945, 2001.


Die Rolle von Henning von Tresckow kommt einwenig zu kurz, der bereits vor dem Krieg eine zentrale Rolle im Militärischen Widerstand spielte und nicht erst ab 1942.
 
@ Florian: ich sehe mehr Punkte zur Kritik, hoffe du nimmst das nicht persönlich. Deine Arbeit ist sehr auf die Position Stauffenbergs konzentriert. Ich hätte zumindest versucht, auch auf die anderen Protagonisten und den Plan "Walküre" stärker einzugehen. So fehlt etwa die entscheidende Rolle, die Goebbels für das Scheitern des Staatsstreichs in Berlin gespielt hat - das kommt mir etwas zu kurz.

Was mir etwas missfällt, ist folgender Satz im Abschnitt 4.3:

Fakt ist, dass mit einem erfolgreichen Attentat der Krieg sofort hätte beendet werden können.

Das sollte man, finde ich, nicht so lapidar einfach da reinschreiben, sondern müsste sich tiefer mit der Problematik auseinandersetzen. Da hätte ich den Satz lieber weggelassen. Fakt ist eben auch, dass zu diesem Zeitpunkt die Alliierten sich schon auf die Forderung des "unconditional surrender" geeinigt hatten. Das wussten auch die Widerständler und es spricht für ihren Mut, dass sie es trotzdem versuchten - obwohl diese Forderung wohl für sie nicht akzeptabel war. So weit ich weiß, war es aber auch so, dass sie sich im wesentlichen darüber einig waren, einen Frieden mit den Westmächten zu schließen, aber die Option einer Weiterführung des Krieges im Osten durchaus auch nach einem erfolgreichen Attentat bestanden hätte.

Das nur mal so als Anmerkungen.
 
@ aschi

Das nehm ich schon nicht persönlich. Ist schon ein guter Einwurf! Sich so festzulegen ist immer heikel. Und ich Nachhinein (ich habe die Arbeit ja vor zwei Jahren geschrieben), merkt man die Unzulänglichkeiten ja auch selbst. Guter Punkt.
 
Hallo Florian,

vielleicht ein kleiner Hinweis: hier wird Wesentliches überschlagen, Du schreibst:
"Bereits vor Beginn des 2. Weltkrieges stieß Hitler auf Widerstand in den Führungskreisen des Militärs, der allerdings sehr gering war. 1938 trat der Generalstabschef des Heeres, Generaloberst Beck, aus Protest gegen den drohenden Krieg zurück - allerdings ohne den von ihm erhofften Effekt auszulösen, ein Zeichen gegen das Regime zu setzen. ...
Seit Mitte 1942 ..."

Da fehlt der Widerstand der Generalität gegen die Westoffensive, die in der Sicht von Halder, etc. jede Chance auf eine Friedensschluß verbauen würde. Die hier geplante Entmachtung wurde zwar nicht realisiert, mangels Unterstützung der Generalität. Sie führte auch nicht zu einem Attentat. Aber die Geschehnisse betreffen durchaus einen Aspekt des Widerstandes, auch wenn er nicht in der Konsequenz einer Entmachtung realisiert worden ist. Die Beteiligten haben nach diesem Maßstab versagt. Die Beurteilung "gering" würde ich nur am Ergebnis, also am Versuch, messen. Dann ist Dein Urteil m.E. zu hart. Die Überlegungen des Widerstandes gab es, aber die Truppenführung (v. Bock, v. Rundstedt) folgte mit Ausnahme des Ritter von Leeb nicht.

Z.B. Müller, Klaus-Jürgen, Das Heer und Hitler 1933-1940, Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte Band 10, 1969

Grüße
Thomas
 
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