Computerspiele mit historischem Inhalt

Dieses Thema im Forum "Geschichtsmedien und Literatur" wurde erstellt von Sledge, 24. Juni 2004.

  1. Water

    Water Neues Mitglied

    Ja, da gebe ich dir Recht. Der Hammer ist ja, dass nichtmal Geschichtslehrbücher unbedingt von Historikern geschrieben werden. Da arbeiten Leute dran, die vielleicht Geschichte studiert haben, aber seitdem nur noch im Verlag arbeiten oder Didaktiker, was ja auch wichtig ist. Aber ein bisschen entsetzt war ich schon, als ich bei der Präsentation eines neuen Buches für 5. Klasse die Entdeckung machte, dass da kein Ägyptologe über das Ägyptenkapitel drüberschaut. Waren dann auch einige Fehler drin... also ich würde mich mit "nur" Geschichtsstudium nicht da ran trauen, ohne das wenigstens nochmal gegenlesen zu lassen, auch wenn das Niveau für 5. Klasse nicht so hoch ist. Aber ich hab einfach nicht die Kenntnisse, das "endgültig" zu schreiben...
    Hab gestern auch in einem Buch für die höheren Klassen gelesen, das war schon etwas besser, aber enthält halt immer noch Vereinfachungen, die ernsthaft betrachtet falsch oder sogar verwirrend sind. Könnte aber auch ein Problem des Mediums an sich sein.
    In einem PC-Spiel kann man sicher auch nicht alles umfassend darstellen. Beim Schulbuch kann dann der Lehrer noch drüber diskutieren oder sagen: "streicht das mal weg, das ist Schwachsinn" oder helfen, wenn die Schüler einen verwirrend formulierten Satz nicht verstehen, aber bei Spielen ist das nicht möglich, deshalb sollten sich Historiker da wirklich dran beteiligen und gemeinsam ein möglichst richtiges Bild anstreben, was dann auch nicht missverstanden werden kann. Oder eben solche Spiele kennen und darüber diskutieren. ;)
     
  2. Köbis17

    Köbis17 Gesperrt

    Hallo Zusammen,

    es gibt einfach unverbesserliche, die in der Zukunft die Geschichte zur Unterhaltung verkaufen oder verschenken.
    In dem Medienberich der PC Games ist daß ja nicht neues, doch es gibt wirklich Unterhaltsames aber auch absoluten Schund.

    Dazu gehört ein Mauerschützen Ego-Shooter,
    Den Anhang 9719 betrachten
    der einem entweder einen Fluchtversuch oder einen DDR Grenzsoldaten suggeriert. Das damit die tägliche Angst der Mauer, die in meinen Augen eines der schändlichsten und menschenverachtenden Bauwerke fehlgeleiteter Ideologie war, als Unterhaltung an die heimischen PC´s geholt wird ist einfach nur widerlich.

    Ich hatte es schon im September erwähnt, doch jetzt ist es im Netz und auch noch kostenlos herunterladbar. Angeblich war der Server am Erscheinungstag überlastet, was deutlich macht, wieviele Menschen jeglichen Respekt vor der Geschichte und den damit verbunden Leid an der Menschheit verloren haben.

    Computerspiele mit solchen historischen Hintergrund, sollten genauso Verboten werden, wie diverse Thematiken zum Holocaust.

    Wir lernen wohl einfach nicht aus unseren Fehlern...
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Juni 2011
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  3. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Ich bin mir bei diesem "Spiel" nicht sicher, was ich davon halten soll. Letztlich handelt es sich aber um eine Kunstform: Der Designer greift mit Hilfe der Software virulente Themen auf (Festung Europa an der spanisch-afrikanischen Grenze, innerdeutsche Grenze) um schließlich den Schützen vor Gericht zu stellen. Am Ende wird der Schütze verurteilt.

    Man kann darüber debattieren, ob die Form dazu geeignet ist und ob das Kunstprojekt gelungen ist. Manche werden es auch so lesen, dass allein dadurch, dass über das Kunstprojekt diskutiert wird, dieses schon gelungen ist, da es die Probleme (Flüchtlingsproblematik nach Europa rein bzw. aus der DDR raus) wieder in die Köpfe holt.
     
  4. balticbirdy

    balticbirdy Ehemaliges Mitglied

    @El, das ist ziemlich milde geurteilt. Für mich klingt das wie ein mehr als makaberer Moorhuhn-Klon.
     
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  5. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Wie gesagt: Am Ende steht der Spieler vor Gericht und wird - je nach seinem Spielverhalten - beurteilt bzw. verurteilt.
    Die Intention des Szenarioerstellers ist hier diametral zu der der Programmierer der Halflife-Software. Was man ihm vorwerfen kann, das ist die Wahl der Mittel und gerade hier wird's strittig.
    Wen will man erreichen und wie erreicht man die Leute?
    Wird das Ziel erreicht, nämlich dass Egoshooter-Spieler ihr Tun auch mal reflektieren?
    Es gibt da im Übrigen ein ganz nettes Buch von Terry Pratchett (Only You Can Save Mankind. If not you,who else?, nicht aus der Scheibenwelt-Reihe), in dem ein Junge damit konfrontiert wird, dass die Weltraummonster aus seinem Computerspiel wirklich und nicht nur virtuell sterben, diese stellen sich aber eigentlich als ganz nett heraus. Das Ballerspiel wird mit dem Zwieten Golfkrieg 1991 in Beziehung gesetzt. Der Gedanke ist hier - wenn auch stärker abstrahiert -derselbe.
     
  6. balticbirdy

    balticbirdy Ehemaliges Mitglied

    Mal prinzipiell: Wer Ego-Shooter liebt, soll meinetwegen Zombies und fiese Aliens nächtelang reihenweise metzeln.

    Aber das Thema "Mauer" ist einfach nur daneben, dass der Schütze vor Gericht kommt dient doch nur als Feigenblatt. Was kommt als Nächstes!? Eine Wirtschafts-Simulation mit der ganzen Logistik der Verwaltung eines KZ? Ich k... gleich!

    Wie würde die aktuelle US- political correctness wohl aufschreien, würde man ein Ballerspiel entwerfen, bei dem es um "Rothaut-Schiessen" oder "Sklaven wieder einfangen" geht.

    Träum weiter von Waldorf-Pädagogik...
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Dezember 2010
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  7. Köbis17

    Köbis17 Gesperrt

    Danke BeBe, genauso sehe ich daß auch.

    PC Games und im besonderen Egoshooter sind im seltensten Fall pädagogisch veranlagt.
    Das sind reine Bodycounter und m.E. im Zusammenhang mit Kriegen schon grenzwertig, aber die Mauer dazu zu thematisieren ist gegen jeden normalen Menschenverstand.
     
  8. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Ich mag solche Spiele, egal welches "Thema" die haben eh nicht und die kommen mir nicht ins Haus.

    Es wird ja nicht nur die Mauer thematisiert, sondern da gibt es auch solche wo man in Schulen herumballern kann usw.

    Solche Spiele sind einfach widerlich.
     
  9. Sheik

    Sheik Neues Mitglied

    Ich will dich nicht ernüchtern BB, aber all das, was du da befürchtest, gibt es schon recht lange. Das solche Spiele heute vermehrt einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind, liegt darin begründet, dass zum einem PC/Konsolenspiele inzwischen mehr oder weniger weit akzeptiert sind und einen großen alltagstauglichen Markt bieten. Spiele mit abstoßenden Thematiken gab es schon in den Zeiten von C64 und Amiga. Meistens werden solche Spiele auf den Index gesetzt. Heute ist diese Indizierung allerdings noch weniger erfolgreich als früher, denn das große world wide web bietet einfachste Möglichkeiten an solche Objekte zu kommen.

    Generell bleibt bei (Ego-)Shootern die Frage im Raum stehen, wie weit man gehen darf/muss/soll. Allerdings wünschen sich einfach viele Spieler eine Situation wo man eben nicht nur auf Zombies oder Aliens schießt, sondern auf Menschen, die dann realistisch reagieren oder von anderen Menschen gespielt werden.

    Den Kunstaspekt hat EQ ja schon angesprochen und ich stimme ihn in dem Punkt zu. Da darf man sich natürlich drüber streiten, ab wann man Kunst Kunst nennen mag, aber ein "Spiel" gerade am Pc oder der Konsole ist und bleibt eine Art von Kunstwerk.
     
  10. Melchior

    Melchior Neues Mitglied

    Natürlich sind solche "Spielideen" mehr als unappetitlich.

    Aus meiner Sicht hat das auch nichts mit der Freiheit der Kunst zu tun und da gibt es keine wie auch immer geartete intellektuelle-pädagogische Metaebene. Und, bb, wenn ein game designer das WVHA als spannend entdeckt, wird es auch so ein Spiel geben. Dann berechnen die Kids, wie viele Häftlinge, mit welcher Tagesration, unter den gegebenen Bedingungen für den Bau einer V2 in Dora-Mittelbau notwendig sind.

    Da hilft auch kein kollektives abk...

    Verbote helfen dabei auch nicht. M.E. hilft dabei nur, wenn den Kids das Leid, welches z.B. die innerdeutsche Grenze hervorbrachte, möglichst an individuellen Schicksalen dargestellt wird, die begreifen dann schon den Unterschied zwischen virtueller und realer Welt/Geschichte. Von alleine allerdings, refllektieren die gar nichts; wäre dann auch zuviel verlangt.


    M.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Dezember 2010
  11. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Ich halte dieses Spiel für unmöglich. Der Gedanke dahinter mag hehr sein, aber die Masse der Spieler wird sich wahrscheinlich trotzdem am simplen Flüchtlingeabknallen ergötzen.

    @ balticbirdy: Das mit dem KZ gab es schon. In den frühen 90ern kursierte unter der Hand ein (natürliches illegales) PC-Spiel namens "KZ-Manager", in dem es darum gegangen sein soll, mit einem Haufen Geld und Soldaten ein KZ zu errichten und möglichst "effizient" zu betreiben.
     
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  12. Melchior

    Melchior Neues Mitglied

    @Ravenik

    Ich habe es Dir schon geschrieben, hierbei gibt es keine "hehren" Ideen, außer der Idee der "Verwertung".

    Die Kids sollten damit nur nicht alleine gelassen werden.


    M.
     
  13. thanepower

    thanepower Aktives Mitglied

    Der Dikussion liegt die implizite Vermutung zugrunde, dass es eine kausale Wirkung, im didaktischen Sinne, von Computerspielen zu Verhaltensweisen im späteren leben gibt. In diesem Sinne sozialisierend für das moralische Urteil, im Sinne Piagets/Kohlbergs, und handlungsleitend für unser soziales Verhalten ist.

    Dieser Nachweis ist m.W. noch nicht geleistet worden und ich habe mich zumindest eine zeitlang intensiver mit diesem Thema beschäftigt. Die Studien bzw. auch die Fragebögen, die ich zu diesem Thema, gerade auch aus dem deutschen akademischen Umfeld, gesehen habe, haben mir schlichtweg körperliches Unwohlsein bereitet, angesichts der allzudeutlichen Intention.

    Vor diesem Hintergrund und im Umkehrschluss müßten die Powerplayer in den politischen Administrationen in ihrer Kindheit wohl exzessive KZ-Spielchen gespielt haben, um sich hinterher "Guantanamo" auszudenken, oder irgendwelche militärischen Ego-Shooter, um "Spass" am Irak oder Afghanistan zu finden.

    Oder "Aufbauspiele" mit einer diabolischen Intention gespielt haben und dieses in Eritrea oder den Sudan praktisch umgesetzt haben.

    Ähnlich, vor Jahren gab es eine sehr gute Simaltion zum globalen Ökosystem. Und offensichtlich ist es von denen, die über die Begrenzung der Klimakatastrophe nachdenken und verhandeln, auch mit der verkehrten, sprich destruktiven Intention gespielt worden.

    Den Hinweis auf die aktuelle Finanzkrise und all die vorhandenen Wirtschaftssimulationen schenke ich mir.

    Damit möchte ich einfach nur sagen, dass die Diskussion über die Auswirkungen von Computerspielen bisher eher nach "Selbstmordanschlägen" politisch instrumentalisiert wurde und keine ernsthafte und komplexe Diskussion über die Wechselwirkungen sozialer Welten in den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, medialer Gewalt und der latenten und manifesten Gewaltausübung vorhanden ist.

    Ein erstaunliches Ergebnis, angesichts der hohen Bedeutung, die "Entertainment" auf unsere Gesellschaft hat.

    Ansonsten finde ich, als subjektives Urteil, das "Mauerspiel" oder ähnliche auch nur zum k.....
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Dezember 2010
  14. Lili

    Lili Neues Mitglied

    Das muss ich jetzt mal unterstreichen. Ich habe mich zwar nicht derart tiefgehend mit dem Thema auseinandergesetzt, sondern nur nebenbei die ein oder andere Studie überflogen. Der Nachweis zum Einfluss von Ego-Shootern auf das Sozial- und Lernverhalten wurde in der Tat bisher nicht geliefert. Meines Wissens nach gibt es eine Untersuchung von Spitzer, dass Ego-Shooter i.A. Aggressivität fördern, weil aggressives Verhalten belohnt wird. Allerdings ist gerade das schwierig zu betrachten, da auch soziokulturelle Einflüsse aggressives Verhalten belohnen können, womit dieses ebenfalls verstärkt wird. Zudem zeigen insbesondere Menschen mit einer grundsatzaggressiven Neigung bzw. aus einem grundsatzaggressiven Umfeld eine Neigung zu Ego-Shootern. Es wird also nur (zusätzlich) belohnt, was ohnehin schon da ist. Ein unmittelbarer Kausalzusammenhang ist selbst hier also nicht gegeben.

    Ja, was man auch sehr anschaulich daran merkt, dass im Rahmen der medialen Breittretung auch kaum Fachmann zu Wort kommt.

    Und auch das. Der Kontext ist absolut Banane.
    (so und jetzt gibt die, die PC-Spiele grundsatzdoof findet wieder Ruhe)
     
  15. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Um Shooter und die leidige Diskussion, ob Computerspiele an allen Übeln dieser Welt schuld sind, geht es hier doch gar nicht, sondern um die Frage, ob es vertretbar ist, für ein Spiel ein historisches Szenario zu wählen, in dem der Spieler als Mauerschütze agieren darf/muss. Die Frage ist nicht, ob er dann im RL auch herumballern wird, sondern ob das ein angemessener Umgang mit der düsteren Geschichte der innerdeutschen Grenze ist und ob es wirklich zum Geschichtsverständnis beiträgt und moralisch vertretbar ist, wenn man selber in die Rolle eines Todesschützen schlüpft und fröhlich auf Fliehende ballert. Ich finde das einfach geschmacklos und eine Verhöhnung der Opfer.
     
  16. Köbis17

    Köbis17 Gesperrt

    Danke Ravenik, genau so war es gemeint.

    Aber nicht immer diese leidigen Vorurteile bitte!:motz:

    Achtung, ich habe hier mit meiner Bewertung dieses einen Egoshooters zu dem Mauerschützen keine allgemeinen Ablehnung aller PC Games darstellen wollen, noch parallelen zu etwaigen Langzeitfolgen der Psyche der Spieler von PC Games aufgezeigt.

    Mir geht es einzig um das im Spiel verarbeitete Thema, Menschen virtuell zu töten, weil Sie die Maueranlagen überwinden wollen.

    Ob nun PC Games und insbesondere Egoshooter als Grund für eine gesellschaftliche Entgleisung diverser Personen verantwortlich sind, kann und will ich auch nicht beurteilen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Dezember 2010
  17. Lili

    Lili Neues Mitglied

    Ich sprech hier nur von mir, ich spiele keine PC Spiele, weil ich nix damit anfangen kann, daher halte ich mich hier normalerweise raus. Wollte ich nach meiner Unterstreichung von thanes absolut wichtigem und richtigem Einwurf eigentlich auch. Ich habe es mir aber gerade wieder anders überlegt.

    Und wo ist der moralische Unterschied zu vergleichbaren Spielen wenn du einfach nur "Maueranlagen" weglässt?

    Nichts desto trotz fusst die Diskussion um genau dieses Spiel in den (Fach-)Medien aber genau darauf, genauso wie der Diskussionsverlauf hier. Ok, du verurteilst das Spielumfeld, das haben hier durch die Bank alle so verstanden und genauso getan. Da gibts wohl auch kaum was zu diskutieren. Ist damit die Diskussion beendet, wenn es dir nich um gesellschaftliche Auswirkungen geht? Was wilsst du denn sonst hören?
     
  18. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Genau das macht aber für mich den Unterschied: Andere Shooter behandeln entweder fiktive Szenarien, oder sie spielen zwar in historischer Umgebung, z. B. 2. WK, Irak etc., aber es geht um den Kampf gegen andere Soldaten. Hier aber geht es darum, in die historische Rolle eines Grenzwächters zu schlüpfen und wehrlose Zivilisten abzuknallen. Es macht für mich sehr wohl einen Unterschied, ob mehr oder weniger realistisch Kriegsgeschehnisse gespielt werden, in denen Soldaten gegen Soldaten kämpfen, oder ob man Spielern die Möglichkeit gibt, sich aufzugeilen, indem sie in Moorhuhn-Manier Zivilisten abknallen.
     
  19. Köbis17

    Köbis17 Gesperrt

    Es geht mir doch nicht um eine Diskussion, ich habe lediglich dargestellt, dass ich dieses Thema als PC Game widerlich finde. Und es gibt bestimmt noch jede Menge weiter Games, die dem hier in nichts nachstehen.

    Und hier jetzt die Worte zu verdrehen ist unangebracht. Wenn eine Diskussion über die Auswirkung diverser PC Games entbrennt, dann möge man hier diskutieren und wie Dir aufgefallen sein müsste, ist schon thane in diese Richtung gegangen.
    Ich bin darauf auch nicht eingegangen, ich bin nur auf deine Bemerkung eingegangen, die ich einfach nur Panne finde.;)
     
  20. Lili

    Lili Neues Mitglied

    Oh ok, es gibt also moralisches virtuelles Töten und unmoralisches virtuelles Töten, schon klar. Die gesellschaftlichen Auswirkungen - und darum, so meine zumindest ich - sollte es bei derartigen Betrachtungen eben insbesondere gehen, sind grundsätzlich die gleichen, weil die Zielsetzung die gleiche ist. Ob nun innerdeutsche Grenze oder Irakkrieg (um jetzt mal im historischen Kontext zu bleiben - und du weißt selbst am Besten, dass es genug Shooter gibt, bei denen auf Unbewaffnete einfach um des Schießens Willen geschossen wird) ist dabei schnuppe, genauso wie es mMn schnuppe ist, ob der, der virtuell getötet wird, Zivilist ist, eine Uniform oder von mir aus ein Bunnykostüm trägt.

    Mal ganz davon abgesehen weißen sowohl thane also auch ich darauf hin, dass die gesellschaftlichen und soziokulturellen Auswirkungen von Egoshootern nicht so eindeutig bewiesen sind, wie es in der anlassbezogenen medialen Breittretung gerne dargestellt wird und auch akut zu diesem Spiel wieder von Nichtfachleuten behauptet wird. Deine letzten beiden Beiträge kann ich daher inhaltlich nicht wirklich nachvollziehen.
     

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