Ich frage dich, was er deiner Meinung nach gebracht hätte.Woher willst du eigentlich wissen, das ein Präventivkrieg nichts gebracht hätte? Verfügst du über eine Glaskugel auf deinem Schreibtisch?
Du du die Idee ja offenkundig für richtig hältst, wirst du ja wissen warum und mit das mitteilen können.
Viel mehr blendest du das Faktum aus, dass Italiens Neutralität in 1914 und Anfang 1915 erhalten werden konnte und man sie möglicherweise auch darüber hinaus erhalten hätte können, wäre Wien rechtzeeitig bereit gewesen substanzielle Zugeständnisse anzubieten und Giolitti und der Neutralitäts-Partei innerhalb Italiens zu helfen.Italien war schon praktische 1908 informell mehr bei der Triple-Entente als im Dreibund. Nach wie vor blendest du dieses Faktum aus. Das geht nicht an. So kann nicht diskutiert werden.
Du weißt, dass die Kriegsplanungen alle auf einen kurzen Krieg ausgerichetet waren.
Und das bedeutet die Möglichkeit die italienische Neutralität eine Zeit lang zu erhalten, hatte im Sinne dieser Planungen einen strategischen Wert.
Der wäre geopfert worden hätte man Italien zu einem vollständigen Anschluss an die Entente gebracht und dazu in einem großen Konflikt von Tag 1 an Front gegen Österreich zu machen und den Handel mit Zivilgütern einzustellen.
Und Österreich-Ungarn bekam die Dinge allein hin? Wozu wollte man dann den "Blanco-Scheck"?Italien hatte sich immer vorzüglich abgesichert, da es alleine nicht gebacken bekam. Wer war wohl gegen Österreich-Ungarn die Stütze?
Natürlich hatte sich Italien nach beiden Seiten hin abgesichert.
So lange das aber der Fall war, bestand die Chance es neutral zu halten, bis die militärische Entscheidung gefallen sein würde. Trieb man es ins Lager der Entente bedeutete das vom Ersten Tag an eine weitere Front und damit bei den auf einen schnellen Sieg ausgelegten Planungen zusätzliche Komplikationen.
Möchtest du mir gerade erzählen, dass ohne einen Präventivkrieg Österreich seine Bahnen nicht hätte ausbauen können?Wenn also Italien militärisch besiegt worden wäre, dann hätte Österreich-Ungarn das strategische Bahnnetz in Richtung Italien verbessern können. Viele der wichtigsten Linien waren nur einspurig, so das unter Berücksichtigung der Ausweichmöglichkeiten statt 100-achsige Züge nur 50 - 70-achsige Züge verkehren konnten, was wiederum mehr Lokomotiven und entsprechendes Personal voraussetzte.
Die Rampenbauten, für ein schnelles Ein- und Ausladen schlicht unentbehrlich, ließen zu wünschen übrig. Dauerte infolgedessen die Ausladung einer Batterie genau zwei Stunden, so konnten an einer Rampe täglich nur 12 Züge abgefertigt werden. Im Karstgebiet bereitete die Wasserversorgung der Lokomotiven so einige Schwierigkeiten.
Ich denke kaum.
Österreich konnte seine Bahnen unabhängig von einem Krieg mit Italien ausbauen, wenn das Parlament die Mittel für den Ausbau strategischer Bahnen bewilligte.
Die Kosten eines Krieges wären bei einem solchen Unterfangen wohl eher noch ein Hindernis gewesen.
Mit einer italienischen Agression war auf Grund des Kräfteverhältnisses ohnehin nicht zu rechnen, so lange sich Österreich nicht in anderen Kriegen mit Großmächten verzettelte.Allein schon auf verkehrstechnischen Gebiet gab es also jede Menge zu tun, um einer italienischen Aggression entspannt entgegen sehen zu können.
Davon ab, hatte Österreich durch die Alpen gegenüber Italien bereits ein großes mehr oder weniger optimales Geländehindernis.
Das sicherste, einfachste und billigste Mittel um sich vor Italien abzusichern war einfach keine größeren, potentiell lange dauernden Kriege im Osten anzufangen.
Das hätte man durch eine etwas diplomatischere Haltung erreichen können.
Im Juli 1914 waren auch die Ententemächte entsetzt genug über das serbische Betragen, dass man ein notwendiges Zurechtweisen Serbiens mit ziemlicher Sicherheit auf dem Konferenzweg hätte erreichen können.
			
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