Stuttgart 9. November 1918
Man muss etwas weiter ausholen:
Der letzte Württembergische König Wilhelm II. war recht beliebt im Land. Täglich ging er mit seinen 2 Pudeln spazieren, Schulkinder die ihm begegneten grüßten "Guten Morgen Herr König", Wilhelm grüßte zurück "Guten Morgen mein Kind". Bei seinem Regierungsjubiläum 1916 meinte Keil?Blos? "in einem demokratischen Württemberg könnte es keinen besseren Staatspräsidenten geben"
In der württ. Nationalhymne heißt es "...dass ich mein Haupt kann kühnlich legen, jedem Untertan in Schoss..."
Am 8. November 1918 lud die SPD zu einer Kundgebung für den anderen Tag. Man ging wohl davon aus, dass die SPD-Führer die Lage im Griff hätten.
Es kam anders.
Direkt von der Kundgebung stürmten welche zum Wilhelmspalais, dem Wohnsitz des Königs, der sich auch dort zdZ aufhielt. Die Wachsoldaten "bekamen den Ranzen voll" die Flagge mit dem Königswappen wurde heruntergerissen, die Rote Fahne aufgezogen. Durch das Haus (es steht heute noch als Stgt. Stadtbücherei) rannten welche unter Geschrei und wilden Drohungen. Nach einiger Zeit konnten sie aus dem Haus gedrängt werden.
Dem König geschah nichts, auch eine direkte Konfrontation unterblieb.
Er packte die Koffer, fuhr nach Bebenhausen und betrat Stuttgart nie wieder.
Sein Sarg musste 2 Jahre später um Stuttgart herum nach Ludwigsburg gebracht werden. Auch als Toter wollte er nicht durch Stuttgart reisen.
Die übrigen Ereignisse unterscheiden sich kaum von denen in den anderen dt. Ländern.
Wilhelms einziger Sohn war als Kleinkind verstorben. Der nächste ev. Thronanwärter war 20 Jahre zuvor, vermutlich bei einem Duell, ums Leben gekommen.
Die kath. Linie mit Herzog Albrecht, war deshalb Thronfolger