Der älteste Beruf der Welt!

saller

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Ja, ich weiß, hört sich doof an, aber ich mag nun mal Superlative. Wie man z. B. zu meiner Frage zu " Dicke Türme " erkennen kann.:winke:

Heute habe ich die Frage, was wohl der älteste Beruf der Welt sein könnte, habe natürliche schon vorher in der Such-Funktion nachgeschaut,um das Forum nicht unnötig zu belasten, keine Treffer.

Es interessiert mich doch sehr, was im GF als evtl. ältester Beruf der Menschheit angesehen wird/ angesehen werden könnte.

Unter Beruf zu Urzeiten verstehe ich mal sowas, wie "ich erbringe eine leistung, oder stehe in deinen diensten, und du entlohnst micht dafür"

sei es der Händler, Krieger, Bauer, Jäger, Steinhauer oder die oft genannte Prostituierte, ich selbst tendiere zur Zeit zum Heiler, kann mir durchaus vorstellen,das er für seine Arbeit,entlohnt werden wollte , egal jetzt mal wie !
 
Wie du weist, waren die ersten Menschen Jäger und Sammler. Die werden auch Ahnung von Heilmethoden gehabt haben; diese einzubringen diente dem Überleben der Gruppe und damit dem eigenen Überleben. Eine Trennung des Berufs des Heilers vom Jäger und Sammler würde ich nicht sehen.

Alles weitere ist eigentlich unsinnig zu diskutieren, schließlich fehlt es uns - das liegt in der Natur der Dinge - für die Frühzeit an schriftlichen Überlieferungen. Berufliche Spezialisierungen kommen fast erst in historisch fassbarer Zeit auf.
 
Es kommt auch darauf an, was man eigentlich unter "Beruf" versteht. Ich würde es als eine regelmäßige spezialisierte Tätigkeit definieren, die für Gegenleistungen erbracht wird. Jäger, Sammler und Bauern, die nur für den Eigenbedarf bzw. den ihrer Angehörigen tätig waren, würden dann nicht darunter fallen. Falls es spezialisierte Heiler oder Schamanen gab, die für ihre Tätigkeit Gegenleistungen (z. B. Nahrung) von den anderen erhielten, wären das dann die ersten Berufe gewesen.
 
Ja, genau. Was war denn zuerst da, z.B. die Steinhauer oder die Tempelprostituierten,

die Jäger die gleichzeitig heilen konnten, oder die Händler, die die Erzeugnisse der Bauern an einen Machthaber mit seinen Kriegern verkauften.
 
Bauern waren im Jungpaläoithikum sie alle. Die Schmarotzer, die sich draufsetzten - darüber darf spekuliert werden.
 
Wenn man davon ausgeht,daß alle Jäger,Sammler,Bauern ud Fischer waren und der Heiler,Priester,Schamane einer sozialen und spirituellen Beschäftigung nachging und derhalben quasi von der Gesamtgemeinschaft unterhalten wurde,würde ich sagen,daß die Handwerker,die bestimmte Dinge ,die sie gut konnten,für andere herstellten und dafür auch individuell entlohnt wurden, die erste herausgehobene Berufsgruppe bildeten
 
Eigentlich sollte das bekannt sein.:D

:D in der Tat zählt das geflügelte Wort vom ältesten Gewerbe zum allgemeinen Schatz an Sentenzen - - Biologen wollen analoges auch bei Primaten beobachtet haben - - umgekehrt aber scheint Chef oder Boss einer Gruppe/Horde auch ein sehr alter Beruf zu sein...

...wenn diese beiden "Berufszweige" tatsächlich so originär sein sollten, so ist fraglich, ob die Entwicklung fort aus dem Tierreich hin zum höheren Primaten (bis zum homo sapiens) ein moralischer Gewinn für Flora und Fauna war... :D
 
Spezialisierung und Rollenteilung ist wohl zumindest für das Eintreffen der modernen Menschen in Europa um 40.000 anzunehmen. Die Bandbreite der Tätigkeiten und die zum Überleben notwendige Qualität an Werkzeugen, Jagdmethode, Medizin etc. dürfte zumindest ein Spezialistentum notwendig gemacht haben.
Auch wenn man sich den Kunstausdruck schon ab des Aurignaciens ansieht, gewinnt man den Eindruck, dass hier nicht gerade ein Volkshochschulkurs in den Höhlen abgehalten wurde.
Die Beigaben in den spärlich gesäten Bestattungen des Paläolithikums und Mesolithikums zeigen erstmal eine typische Rollenteilung, soll heißen, eine Tendenz zu Jagdwaffen in den Männergräbern.

Allerdings gibt es aus Bad Dürrenberg eine mesolithische Frauenbestattung (Alter matur), deren Beigabe und körperlichen Gegebenheiten eine Schamanin vermuten lassen. Bei den Beigaben handelt sich um zahlreiche tierische Teile wie Zähne, Rehgeweihe usw, die alleine von der Anzahl her eine recht aufwändige Trachtausstattung, vielleicht eine „Amtstracht“, vermuten lassen. Dabei sind auch die Panzer zweier Schildkröten, wohl als Rassel.

Auffällig ist aber eine Anomalie am Hinterhauptsloch des Schädels. Es ist auf einer Seite verdickt, so dass die Frau mit einer Schrägstellung ihres Kopfes sich selbst eine Schlagader abdrücken konnte. Eine entsprechende Eintrübung oder Veränderung der Gehirnleistung ist die Folge.
Grundsätzlich kann die Ausstattung aber auch zum Schutz einer irgendwie auffälligen Frau gewesen sein.
Aber wenn ich nach Spezialisierung suche, könnte dieses Grab eines der ersten sein, dass eine Spezialisierung indiziert.

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
@Thomas, gerne auch jemand anders, das verstehe ich nicht so ganz:
Auffällig ist aber eine Anomalie am Hinterhauptsloch des Schädels. Es ist auf einer Seite verdickt, so dass die Frau mit einer Schrägstellung ihres Kopfes sich selbst eine Schlagader abdrücken konnte. Eine entsprechende Eintrübung oder Veränderung der Gehirnleistung ist die Folge.
Grundsätzlich kann die Ausstattung aber auch zum Schutz einer irgendwie auffälligen Frau gewesen sein.
Was für eine Anomalie ist das genau? Erblich, zugefügt? Wie kann man sich dadurch selbst eine Schlagader abdrücken und welche Auswirkungen hat das? Müsste das nicht eine entsprechende dauerhafte Beeinträchtigung (konkret eine dauerhafte Hinrschädigung - zumindest langfristig gesehen) nach sich ziehen? Und wie ist das mit dem "Schutz einer irgendwie auffälligen Frau" gemeint?
 
Ja, ich weiß, hört sich doof an, aber ich mag nun mal Superlative. Wie man z. B. zu meiner Frage zu " Dicke Türme " erkennen kann.:winke:

Heute habe ich die Frage, was wohl der älteste Beruf der Welt sein könnte, habe natürliche schon vorher in der Such-Funktion nachgeschaut,um das Forum nicht unnötig zu belasten, keine Treffer.

Es interessiert mich doch sehr, was im GF als evtl. ältester Beruf der Menschheit angesehen wird/ angesehen werden könnte.

Unter Beruf zu Urzeiten verstehe ich mal sowas, wie "ich erbringe eine leistung, oder stehe in deinen diensten, und du entlohnst micht dafür"

sei es der Händler, Krieger, Bauer, Jäger, Steinhauer oder die oft genannte Prostituierte, ich selbst tendiere zur Zeit zum Heiler, kann mir durchaus vorstellen,das er für seine Arbeit,entlohnt werden wollte , egal jetzt mal wie !

Vielleicht sollte man zwischen Tätigkeiten und Berufen differenzieren. Ich denke, Berufe bedingen eine gewisse Spezialisierung und eine arbeitsteilige Gesellschaft/ Gemeinschaft.

Als Fischer, Jäger, Sammler, seit der Jungsteinzeit auch als Bauer werden sich die meisten beschäftigt haben, doch die Bearbeitung von Metallen, die Wirkungen und Nebenwirkungen von Arzneipflanzen,Giften, Drogen zu erforschen, zu sammeln, zu überliefern oder Kontakt mit der transzedentalen Welt herzustellen, bei geburten, Verletzungen Hilfe zu leisten, setzte eine gewisse Spezialisierung und dafür wiederum Muse und lange Erfahrung, die wiederum eine Arbeitsteilung voraussetzte.
Eine Behinderung, die in einer Jäger/ Sammler Kultur zum Tode führen musste, kann in einer arbeitsteiligen Gesellschaft dagegen als Ansporn zu unerhörten Leistungen auf einem Spezialgebiet dienen.
In der Mythologie haben sich gestalten wie lahme Schmiede wie Wieland, der sich ähnlich wie Dädalos Flugapparate baute oder blinde Dichter wie Homer, von dem ein Grieche sagte, "es lebten wohl vor und nach Agamemnon und Achilleus stattliche Heroen, doch sie hatten keinen Homer, der ihre Taten verewigte und unsterblich machte."
 
Der älteste Beruf

Wenn man davon ausgeht,daß alle Jäger,Sammler,Bauern ud Fischer waren und der Heiler,Priester,Schamane einer sozialen und spirituellen Beschäftigung nachging und derhalben quasi von der Gesamtgemeinschaft unterhalten wurde,würde ich sagen,daß die Handwerker,die bestimmte Dinge ,die sie gut konnten,für andere herstellten und dafür auch individuell entlohnt wurden, die erste herausgehobene Berufsgruppe bildeten

Es gibt auch heute noch traditionell tätige Heiler in Ländern oder Gebieten, wo die moderne Medizin nicht überall zugänglich oder nicht bezahlbar ist.

Viele dieser Heiler bestreiten ihren Bedarf, wie ihre Nachbarn, als Bauern, Händler, Handwerker oder z.B. Jäger.

Sie werden nicht von der Gesamtgemeinschaft unterhalten. Sie tragen ihren Unterhalt selbst.

Ihre Tätigkeit als Heiler führen sie quasi nebenberuflich/ehrenamtlich aus.

Ihre Entlohnung besteht oft nicht aus geldlichen Zuwendungen; vor Allem, wenn der Patient kein Geld hat.

Und ... ein Patient wird trotzdem behandelt.
 
@ megatrend:

Zumindest für Mitteleuropa scheinen die ersten „professionellen“ Salzbergwerke in der Bronzezeit zu liegen. In Hallstatt liegen die ältesten Funde in der Urnenfelderzeit. Die Betriebe dort und in Hallein reichen bis in die Früh-LT, beendet wurde das Ganze dort durch Erdrutsche.
Für die La-Téne-Zeit gibt es unzählige Briquetage Funde. Auf Deutsch eigentlich nur „Ziegel“, im archäologendeutsch sind Keramikteile gemeint, die zum Salzsieden verwendet wurden.

Ob es vor 1100 v.Chr. noch Nachweise gibt, vor allem in Norddeutschland oder europaweit, entzieht sich im Detail leider meiner Kenntnis.
A propos Handel:
Schon mit der Linienbandkeramik tauchen Flintbergwerke auf. Diese laufen fast durchgängig bis zum Endneolithikum. Da man Flint geographisch zuordnen kann und sich „ortsfremde“ Flintgesteine immer wieder finden, kann man von professionellen Bergbau und Handel ausgehen. Als Beispiel sei der Arnhofener Plattenhornstein genannt. Das Bergwerk liegt in der Nähe von Kelheim an der Donau, den dort abgebauten Hornstein findet man zwischen dem Rhein und Prag.
Er wurde vor Ort grob zugeschlagen und dann wohl so verhandelt.

@ Lili

So weit mir das in Erinnerung ist, handelt es sich um eine „natürliche“ Deformation.
Bei normaler Kopfhaltung scheint die Durchblutung des Hirns relativ unbeeinflusst gewesen zu sein, bei eine Schräghaltung des Schädels, wenn ich mich recht entsinne, nach links (aus der Sicht der Betroffenen) kann es zu einer Eintrübung geführt haben.
Zu sehen ist die Bestattung übrigens im Landesmuseum Halle, Sachsen-Anhalt. Die Interpretation findet sich bislang leider noch nicht ein einer schlussletztendlichen Publikation, sondern bislang nur in den Museumstexten und Museumsführer.
Siehe unter anderem:

http://www.lda-lsa.de/landesmuseum_fuer_vorgeschichte/dauerausstellung/mittelsteinzeit/

Wg, „des Schutzes eine auffälligen Frau“...es finden sich in vorgeschichtlichen Gräbern überproportionale Grabbeigaben mit vermuteter Schutzfunktion vor allem bei Kindern oder offenbar kranken Menschen. Da, wie du ja zurecht bemerkst, auch im Alltag mit einem „aussergewöhnlichen“ Verhalten der Frau zu rechnen ist, ließe sich als
Erklärung für die großen Anzahl an Beigaben, die untypisch für das Mesolithikum ist, auch die zahlreiche Beigabe von unheilabwehrenden Dingen anführen.

Thomas
 
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Von "Beruf" kann man ja eigentlich nur sprechen, wenn der Betreffende im wesentlichen von den Erträgen dieser Tätigkeit lebt. Das dürfte m. E. bei Heilern oder Schamanen nicht der Fall gewesen sein.
Als ältesten Beruf würde ich daher den Schmied vermuten. Da muß nämlich erheblich investiert werden (in Ausbildung und Material), das geht nicht "nebenbei".
 
Viele der genannten Berufvorschläge gehen allerdings von einer Arbeitsteilung aus, was wiederum bereits komplexe Sozialstrukturen erfordert. Man muss aber eher davon ausgehen, dass noch frühere Formen weitestgehend selbstversorgend waren, so dass grundsätzlich jeder in der Gruppe alles ausüben konnte, d.h. dass es möglicherweise noch keine feste Rollenzuteilung für Spezialisten innerhalb der Gruppe gab. Unser Berufsbild geht aber mehr von einer Spezialisierung aus.

Was das sogenannte älteste Gewerbe anbetrifft, könnte dies auch im Beitrag der Frauen innerhalb der Gruppe zu verstehen sein. Frauen waren zu schwach, um an der Jagd teilzunehmen, also mussten sie auf irgendeine Weise die Männer dazu bringen ihre Beute mit ihnen zu teilen. Ihr Beitrag erzeugte bei dem Mann die entsprechenden Bindungen, so dass er freiwillig bereit war, einen Teil abzugeben.
Wir wissen ja auch nicht, ob es feste Paarbildungen gab, oder ob eine oder mehrere Frauen für alle Männer zur Verfügung standen, wie man es selbst in heutigen Kulturen noch antreffen kann, dass sich mehrere Männer eine Frau teilen.
Als Anregung aus heutiger Zeit sei noch ein Ausspruch von Prinz Philipp erwähnt, der vor einigen Jahren für rege Aufregung sorgte, indem er Ehefrauen und diese Frauen in gerade diesem Verhalten - Hingabe gegen Gegengabe - als gleichstehend bezeichnet hatte.
 
Da wären wir wieder beim Thema Frauen und Jagen. Zumindest die reine Stärke dürfte hier aber nur wenig ausgemacht haben - es gibt einfach zu viele Jagdformen bei denen diese vernachlässigbar ist.

Aber eine Arbeitsteilung als solche dürfte bereits relativ früh eingesetzt haben - mit den ersten halbfesten Lagerplätzen welche über längere Zeit (Monate) genutzt wurden.

Mein Tipp: Der älteste Beruf ist "Kindergärtner".

Das dürften die ganzen Opis und Omis seinerzeit wohl am ehesten gemacht haben, wenn sie mangels Krankheiten und anderen Gebrechen lieber im Lager blieben.
 
Von "Beruf" kann man ja eigentlich nur sprechen, wenn der Betreffende im wesentlichen von den Erträgen dieser Tätigkeit lebt. Das dürfte m. E. bei Heilern oder Schamanen nicht der Fall gewesen sein.
Als ältesten Beruf würde ich daher den Schmied vermuten. Da muß nämlich erheblich investiert werden (in Ausbildung und Material), das geht nicht "nebenbei".

Und woher hat der Schmied sein Werkzeug/Material? Vom Bergmann/ Erzschürfer oder wie man es auch immer nennen möchte. Das Erz zu bergen und dann noch gebrauchsgerecht für den Schmied herzustellen ( zu verhütten ) , dazu brauch es doch sicher auch spezieller Kenntnisse. :grübel:
 
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