Der Germanicus-Horizont: Kalkriese und ein Brand in Köln 13/14 n. Chr.

@ELQ

die Wahrscheinlichkeit ist gering, da gebe ich dir Recht. Jedoch wurde in der Publikation von Klaus Grote Römerlager Hedemünden (2012) ein Lugdum II As fälschlicherweise als Lugdunum I As ausgegeben. Erst bei einer zweiten späteren Überprüfung durch F. Berger entpuppte sich dieses als Lug II. Nach Einsicht des Fotos hätte man auch gleich darauf kommen können. Es ist jedoch niemanden zuvor aufgefallen - weder U. Werz, R. Wolters, J. Heinrichs etc. Das soll kein Vorwurf sein. Es zeigt jedoch, dass Fehler passieren können...
 
Für welchen Prägezeitraum wird denn diese 2. Nemausus-Serie datiert?

Zu der Münze und warum auf dieser ein Krokodil abgebildet ist, haben wir hier schon einen Thread:

Colonia Nemausus - Aegypto Capta-Motiv? Warum?

(Das Krokodilbild wird übrigens in Nîmes, dem antiken Nemausus, auch aktiv vom lokalen Fremdenverkehrsverein vermarktet, wie ich bei mehreren Besuchen vor Ort schon festgestellt habe.)
 
Hermundure schrieb:
@Carolus

siehe Post #156 von mir heute Mittag.
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danke
Hermundure schrieb:
I Es gibt nämlich mittlerweile ein halbiertes Stück eines Nemausus II (7/2 v.Chr.; RIC 158) aus Hesselte bei Lingen (Ems).
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Dann verstehe ich diese Aussage nicht:

Hermundure schrieb:
Was bedeutet dieser Fund? Das diese Münze erst nach Varus dorthin gelangt sein kann. Jetzt wäre es gut die bisher aufgefundenen Nemausus-Stücke aus Kalkriese einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Vielleicht befinden sich darunter ja Stücke aus der II. Serie.
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Wenn diese Münze (Nemausus II) in den Jahren 7/2 v. Chr. geprägt worden ist, kann sie durchaus vor Varus bzw. Varusschlacht in Germanien zirkuliert sein. Dass es bisher im Rechtsrheinischen keine Funde dieser Münze gab (mit Ausnahme des Fundortes Lingen), kann andere Gründe haben (möglicherweise eine geringe Umlaufmenge). Wie schaut es denn linksrheinisch in den römischen Fundorten mit TAQ 9 v. Chr. aus?
 
@Carolus

Typ 2 kommt sowohl in linksrheinischen Lagern, als auch in den vici vor. Die Daten die der RIC angibt sind mittlerweile sehr mit Vorsicht zu genießen und teilweise sogar obsolet. Archäonumismatisch ist Typ 2 in den halternzeitlichen Lagern (bisher) gar nicht fassbar.
 
El Quijote schrieb:
Johannes Heinrichs hat in diesem Zusammenhang auf einen Brand in Köln hingewiesen. Der ist auf den Winter 13/14 datiert. In der Brandschicht hat man Münzen gefunden, 55 an der Zahl. Davon stammten 1/7 aus der Zeit nach 10.
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Mal rein interessehalber, was den Kölner Brandhorizont betrifft:

Weiß man da eigentlich genaueres dazu, wie ausgedehnt dieser Brand gewesen ist? Mir drängt sich dabei einfach auch die Frage auf, ob die nachvarianischen Münzen möglicherweise auch im Zuge späterer Aufräumarbeiten nachträglich in den Brandhorizont gelangt sein könnten.
Bei einem Brand auf einem größeren Areal wäre es ja durchaus denkbar, wenn Teile davon erstmal einige Zeit brach gelegen hätten, wenn man sich aus irgendwelchen Gründen zunächst auf den Wiederaufbau anderer Areale konzentriert hatte.
Oder gibt es eindeutige bebauungsgeschichtliche Indizien, die dem widersprechen?
 
Shinigami schrieb:
Mal rein interessehalber, was den Kölner Brandhorizont betrifft:

Weiß man da eigentlich genaueres dazu, wie ausgedehnt dieser Brand gewesen ist? Mir drängt sich dabei einfach auch die Frage auf, ob die nachvarianischen Münzen möglicherweise auch im Zuge späterer Aufräumarbeiten nachträglich in den Brandhorizont gelangt sein könnten.
Bei einem Brand auf einem größeren Areal wäre es ja durchaus denkbar, wenn Teile davon erstmal einige Zeit brach gelegen hätten, wenn man sich aus irgendwelchen Gründen zunächst auf den Wiederaufbau anderer Areale konzentriert hatte.
Oder gibt es eindeutige bebauungsgeschichtliche Indizien, die dem widersprechen?
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Wenn ich mich recht erinnere ist das Areal erst in claudischer Zeit wiederaufgesiedelt worden. Die gefundenen Münzen sind tw. durch den Brand beschädigt worden, waren also zum Brandzeitpunkt im Brandareal.
 
El Quijote schrieb:
Wenn ich mich recht erinnere ist das Areal erst in claudischer Zeit wiederaufgesiedelt worden. Die gefundenen Münzen sind tw. durch den Brand beschädigt worden, waren also zum Brandzeitpunkt im Brandareal.
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Betrifft die Beschädigung durch den Brand im Speziellen auch die Nachvarianischen?

Wenn ja dann wäre das natürlich vom Tisch oder es müsste sich um einen wirklich hochgradigen Zufall handeln.
 
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