Unter den Artikeln die mir Gegenkaiser schickte, ist einer über die Verwendung der Artillerie in den Krieg der von 1482 bis 1492 zur Einnahme Granadas führte so wie einer über die Portugiesischen Kampagnen in Nordafrika.
In dem ersten werden Zeitzeugen zitiert die eindringlich die gewaltige zerstörerische Kraft der Kastilischen Artillerie auf die mittelalterlichen maurischen Burgen und Stadtbefestigungen von Loja, Alhama, Ronda etc. Festungen die jahrhunderte lang jedem Feind getrotzt hatten.
Dasselbe wird auch hier behandelt (auf Spanisch ):
Poblamiento y castillos en Granada - Google Buchsuche
Unter anderem wird berichtet (Seite 98), wie in einem Fall der Pulverturm der belagerten Stadt (Moclin) getroffen wird und in die Luft geht, wodurch die Festung sich ergeben muss.
Das Königreich Granada hatte lange Zeit den Christlichen Angriffen widerstanden, zum Teil dank seiner zahlreichen und gut gebauten Festungen, seiner wehrhaften Bevölkerung und seiner zerklüfteten Landschaft durch die die Festungen noch zusätzlich geschützt wurden. Nun fallen jedoch eine Stadt und eine Burg nach der Anderen.
Die Gründe dafür sind, dass ein großes stehendes Heer ins Feld geführt wird, dass im Land bleibt (im Gegensatz zu früheren Saisonbegrenzten Kampagnen), die konsequente Seeblockade durch die Aragonesische Flotte, die umfassende Logistik die es erlaubte die Belagerungstruppen in einem Land zu halten dass solch eine Menschenmenge eigentlich nicht längere Zeit ernähren könnte und die konsequente Massierung der Artillerie vor den zu erobernden Zielen.
Die Mauren in Granada wurden seinerzeit respektierte Krieger und galten als sehr geschickt in der Verwendung von Armbrüsten und Feuerwaffen. Noch 1483 wurde eine große Kastilische Heerschar durch die Garnison von Malaga in den Bergen aufgerieben. Durch ihr natürliches Umfeld bedingt, konzentrierten sie sich auf leichte Artillerie, so z.B. eine Art Drehbasse die von mehren Männern bedient wurde und die sie auch ins Feld führten.
Die Kastilier vermerkten jedoch, dass die Festungen relativ einfach gegenüber ihrem Geschützfeuer fielen, dass Maurische Artillerie- und Handbüchsenfeuer, die ihnen im Feld schwere Verluste zugefügt hatten, im Festungskampf erfolglos waren.
Ein Zeitgenosse führte dieses darauf zurück, dass die maurischen Festungen keine Vorwerke hatten („ No tenían ni cavas, ni barrera ni baluartes“: Sie hatten weder Graben noch Vormauer (Faussebraie) noch Bolwerke).
Bild einer Maurischen Armbrust aus Granada, vor wenigen Jahren in einem Dorf in den Bergen hinter einer Wand eingemauert gefunden.