Deutschland und die USA 1945/46 gegen die UDSSR?

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Gast

Gast
hallo zusammen!
ich habe mal gehört dass nach dem 2. weltkrieg die amerikaner mit den gefangenen deutschen soldaten gemeinsamm gegen die sowjetunion krieg führen wollten.
mein geschichtslehrer ist da leider ahnungslos, was bei DEM aber normal ist :)

mein frage also: hätte es wirklich 1945/46 einen gemeinsamen krieg usa + wehrmacht/ss gegen die sowjetunion gegeben oder ist das nur ein gerücht?
 
Gast schrieb:
mein frage also: hätte es wirklich 1945/46 einen gemeinsamen krieg usa + wehrmacht/ss gegen die sowjetunion gegeben oder ist das nur ein gerücht?

Das hört sich eher nach Gerücht an, wo hast Du das denn her?
 
Gast schrieb:
hallo zusammen!
ich habe mal gehört dass nach dem 2. weltkrieg die amerikaner mit den gefangenen deutschen soldaten gemeinsamm gegen die sowjetunion krieg führen wollten.
mein geschichtslehrer ist da leider ahnungslos, was bei DEM aber normal ist :)

mein frage also: hätte es wirklich 1945/46 einen gemeinsamen krieg usa + wehrmacht/ss gegen die sowjetunion gegeben oder ist das nur ein gerücht?

Dein Geschichtslehrer ist da bestimmt nicht ahnungslos.
Das ist schlicht und einfach Unsinn.
 
"Gast" hat nicht ganz unrecht. Ich zitiere aus dem Buch "E.H. Cookridge, Gehlen: Spy of the Century, London: Hodder & Stoughton, 1971, pp. 127-28.":

"...General Patton was dreaming of rearming a couple of Waffen SS divisions to incorporate them into his US Third Army "and lead them against the Reds". Patton had put this plan quite seriously to General Joseph T. McNarney, deputy US military governor in Germany, who had relayed Marshall Zhukov's complaint that the Third Army was too slow in disbanding and confining German units in its Bavarian sector. 'What do you think those ****** bolshies think?' said Patton. 'We're going to have to fight them sooner or later. Why not now while our army is intact and we can kick the Red Army back into Russia? We can do it with my Germans...'

McNarney, petrified, reported this to his political advisor, Robert Murphy, who promptly asked Patton to come and see him. Patton was not in the least subdued. 'He inquired with a gleam in his eye', Murphy later wrote, 'whether there was any chance of going on to Moscow, which he said he could reach in thirty days, instead of waiting for the Russians to attack the United States.' The outcome of this and other indiscretions was that Eisenhower relieved Patton of his command on October 2, 1945. Two months later he was fatally injured in a car crash."

Ergänzend dazu eine kleine Geschichte aus meiner Familie:
1945 war ein US-Offizier im Haus meiner Großeltern einquartiert. Es war ein Captain, der aufgrund seiner Herkunft gut Deutsch sprach. Der sagte meinem Großvater einmal (sinngemäß): "Das Beste wäre, ihr Deutsche und wir Amerikaner würden gemeinsam gegen die Sowjets marschieren. Wir haben unbegrenzte personelle und materielle Ausstattung, ihr habt 6 Jahre Kampferfahrung und kennt den Russen." Das war im Sommer 1945! Mein Großvater war nicht wenig erstaunt, hat aber feststellen können, dass diese Meinung des US-Offiziers keine isolierte war.

Zum Glück hat sich die offizielle Politik gegenüber diesem gefährlich-naiven Gedankenspiel durchsetzen können.
 
Jacobum schrieb:
"Gast" hat nicht ganz unrecht. Ich zitiere aus dem Buch "E.H. Cookridge, Gehlen: Spy of the Century, London: Hodder & Stoughton, 1971, pp. 127-28.":
"...General Patton [...]

Wer war Cookridge, ein Historiker (Pseudonym Spiro)?
Und Patton, als Nachfahre der Spessarträuber ist mir der Mann bekannt, war auch in den Augen Eisenhauers ein Wirrkopf.

Deine Gastverteidigung solltest du nochmal überdenken.
 
Da es ja grob ins Thema passt...

Churchill soll nach dem Krieg mal gesagt haben, dass er "das falsche Schwein geschlachtet hätte"

Wenn man dann ein wenig nach dem Ursprung der Sache forscht, dann stößt man auf mehrere Anlässe zu denen Churchill das angeblich gesagt haben soll. Von daher stellt sich die Frage ob an dem Zitat denn wirklich was dran ist.

Dass die Amerikaner tatsächlich einen zweiten 2. Weltkrieg(hach was für ein Wortspiel) wollten ist doch völlig absurd. Die hätten im WK II einfach nicht gegen Deutschland antreten und die Waffenlieferungen an die SU einstellen sollen. Dann wäre die Niederwerfung Russlands noch möglich gewesen.
 
narziss schrieb:
Da es ja grob ins Thema passt...

Churchill soll nach dem Krieg mal gesagt haben, dass er "das falsche Schwein geschlachtet hätte"

Wenn man dann ein wenig nach dem Ursprung der Sache forscht, dann stößt man auf mehrere Anlässe zu denen Churchill das angeblich gesagt haben soll. Von daher stellt sich die Frage ob an dem Zitat denn wirklich was dran ist.

Dass die Amerikaner tatsächlich einen zweiten 2. Weltkrieg(hach was für ein Wortspiel) wollten ist doch völlig absurd. Die hätten im WK II einfach nicht gegen Deutschland antreten und die Waffenlieferungen an die SU einstellen sollen. Dann wäre die Niederwerfung Russlands noch möglich gewesen.

Ich habe den Eindruck, ihr wollt an der Uhr drehen.
Nochmal. Geschichte ist das, was war. Nicht das, was hätte sein können. War das so verständlich ausgedrückt?
 
Die Tageszeitung "Münchner Merkur" hat kürzlich (21.12.2005) einen artikel mit dem Titel "Pattons wahnwitziger Plan" veröffentlicht.

Es geht um die Kapitulation der 17. SS-Panzergrenadier-Division. Auszug:

"Die Kommandoübergabe an die Amerikaner hat dann so stattgefunden, dass die SS-Division im Karree angetreten war und Patton mit einem Hubschrauber innerhalb dieses Karres landete. Patton stieg aus, der SS-General erstattete ihm Meldung und forderte die Truppe auf, General Patton mit einem dreifachen ,Heil Hitler` zu begrüßen, was dann geschah. Patton schien überwältigt, weil er eine solche Haltung nach Kriegsende noch von keiner deutschen Truppe erlebt hatte, und soll dann den SS-General gefragt haben, ob er sich vorstellen könne, dass seine Männer mit den Amerikanern mehr oder weniger sofort Seite an Seite gegen die sowjetischen Truppen kämpfen würden - mit dem Ziel, diese aus Europa herauszujagen. Der SS-General soll dann das Megaphon genommen und die Soldaten aufgefordert haben, einen Schritt nach vorne zu treten, wenn sie bereit wären, mit den Amerikanern gegen die Russen zu kämpfen. Als Resultat soll die ganze Truppe, ohne eine einzige Ausnahme, einen Schritt nach vorne getan haben."

Doch Patton überschlug sich in unglaublichen antisemitischen Äußerungen, der "Kreuzzug" gegen Stalin wurde für ihn zur Obsession. Wenige Monate nach den Ereignissen im Tegernseer Tal wurde er abgesetzt - damit blieb Pattons Langer Marsch nach Moskau mit einer SS-Division aus den Kreuther Bergen nur eine wahnwitzige Idee." (Zitatenede)

Wer den ganzen Artikel online nachlesen will, hier der Link:

http://www.merkur-online.de/regionenneu/oberbayern/art2779,574956.html

Grüße,

Jacobum
 
So neu die Meldung ist, so alt ist die Geschichte. Pattons "Nachkriegspolitik" in Bayern führte sogar zum endgültigen Zerwürfnis zwischen ihm und Eisenhower.
narziss schrieb:
Die hätten im WK II einfach nicht gegen Deutschland antreten und die Waffenlieferungen an die SU einstellen sollen. Dann wäre die Niederwerfung Russlands noch möglich gewesen.

Das ist doch absurd. Deutschland hat den USA am 11. Dezember 1941 den Krieg erklärt, nicht umgekehrt. Von der höchst unwahrscheinlichen Möglichkeit einer "Niederwerfung Russlands" ganz zu schweigen.
 
Der Wunsch war da, von beiden Seiten, doch wurde er aus verständlichen Gründen nicht umgesetzt. Zumindest 1945.

Dennoch ist der Umgang gerade auch der US-Besatzungsmacht mit führenden Nazis bzw. Nazis in führenden Personen durchaus von der Idee beseelt, dass man lieber mit Nazis als mit Kommunisten zusammenarbeitete.

Nach dem Koreakrieg sah es dann ganz anders aus. Da wurde ganz offen wieder aufgerüstet, klar gegen die Sowjetunion gerichtet. Und plötzlich waren Wehrmachts- und SS-Offiziere (allerdings eher die niedrigeren Dienstgrade) wieder gefragt.

Das ganze hat auch mit der Diskussion zu tun, wo genau die Wurzeln des Kalten Krieges liegen. Und es gibt da eben einige, die den Kommunismus als die Wurzel allen Übels ansehen. Da liegt es dann eben nahe, den Feind des Feindes als Freund zu betrachten ...
 
Jacobum schrieb:
Die Tageszeitung "Münchner Merkur" hat kürzlich (21.12.2005) einen artikel mit dem Titel "Pattons wahnwitziger Plan" veröffentlicht.

Es geht um die Kapitulation der 17. SS-Panzergrenadier-Division. Auszug:

"Die Kommandoübergabe an die Amerikaner hat dann so stattgefunden, dass die SS-Division im Karree angetreten war und Patton mit einem Hubschrauber innerhalb dieses Karres landete. Patton stieg aus, der SS-General erstattete ihm Meldung und forderte die Truppe auf, General Patton mit einem dreifachen ,Heil Hitler` zu begrüßen, was dann geschah. Patton schien überwältigt, weil er eine solche Haltung nach Kriegsende noch von keiner deutschen Truppe erlebt hatte, und soll dann den SS-General gefragt haben, ob er sich vorstellen könne, dass seine Männer mit den Amerikanern mehr oder weniger sofort Seite an Seite gegen die sowjetischen Truppen kämpfen würden - mit dem Ziel, diese aus Europa herauszujagen. Der SS-General soll dann das Megaphon genommen und die Soldaten aufgefordert haben, einen Schritt nach vorne zu treten, wenn sie bereit wären, mit den Amerikanern gegen die Russen zu kämpfen. Als Resultat soll die ganze Truppe, ohne eine einzige Ausnahme, einen Schritt nach vorne getan haben."

Doch Patton überschlug sich in unglaublichen antisemitischen Äußerungen, der "Kreuzzug" gegen Stalin wurde für ihn zur Obsession. Wenige Monate nach den Ereignissen im Tegernseer Tal wurde er abgesetzt - damit blieb Pattons Langer Marsch nach Moskau mit einer SS-Division aus den Kreuther Bergen nur eine wahnwitzige Idee." (Zitatenede)

Wer den ganzen Artikel online nachlesen will, hier der Link:

http://www.merkur-online.de/regionenneu/oberbayern/art2779,574956.html

Grüße,

Jacobum

Wers glaubt wird selig....

Dazu hätte ich gerne noch 10 (zehn) andere Quellen, die das bestätigen, sonst glaube ich das nicht.

Grüße Repo
 
Die "Götz von Berlichingen" ist ein Lieblingsobjekt der Ami-Reenacter.
Dann so eine Story, und die bleibt denen verborgen?
Nie und nimmer.

Das "weiterkämpfen" zusammen mit den Westalliierten war die letzte Hoffnung von Hitler und seinen Paladinen. Mehr nicht, keinerlei Realität dahinter.

Vielleicht hat ein Us-Offizier zwischen dem 8. und 12. Bier einmal ähnliche Ansichten geäußert. Aber das wars dann auch schon.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Das "weiterkämpfen" zusammen mit den Westalliierten war die letzte Hoffnung von Hitler und seinen Paladinen. Mehr nicht, keinerlei Realität dahinter.

Vielleicht hat ein Us-Offizier zwischen dem 8. und 12. Bier einmal ähnliche Ansichten geäußert. Aber das wars dann auch schon.

Grüße Repo

Lieber Repo,

Du hast völlig recht. Zuerst mußte das Naziregime völlig besiegt werden. Was danach kam, wußte außer Stalin keiner so genau.:grübel:
 
florian17160 schrieb:
Das wollte ich auch schreiben. Habe aber zum Glück vorher nachgegoogelt.

Ich weiß schon, dass die Amerikaner Hubschrauber hatten. Aber die wurden vornehmlich im Pazifik eingesetzt, dachte ich bisher. Dass damit Generale durch die Gegend gegondelt wurden, ist mir neu.
 
Albatros schrieb:
Ich weiß schon, dass die Amerikaner Hubschrauber hatten. Aber die wurden vornehmlich im Pazifik eingesetzt, dachte ich bisher. Dass damit Generale durch die Gegend gegondelt wurden, ist mir neu.

Es ist unwarscheinlich, aber nicht auszuschliessen. Die Dinger gab es ja tatsächlich schon zu der Zeit.
 
Ich glaube, das ganze ist Legende, die immer wieder geschürt wird.

Leider ist es auch möglich 10 Websites zu finden, die diese Thesen "untermauern".
Allerdings sollte man der Propaganda der Ewig-Gestrigen nicht allzu viel Bedeutung beimessen...

Klar ist auch, dass manche US-Generäle lieber mit den Deutschen, als mit den Kommunisten zusammengearbeitet hätten. (Siehe mal Kommunisten-Verfolgung in der USA nach dem 2. WK.)
 
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