Für 1916 hatten die Alliierten koordinierte Offensiven an allen Fronten beschlossen. Die erste Offensive war aber "Unternehmen Gericht" Die Schlacht von Verdun. Die Deutschen hatten nach wenigen Tagen Fort Douaumont eingenommen, und es entwickelte sich eine enorm blutige Abnutzungsschlacht. 377.000 Franzosen und 333.000 Deutsche war die Bilanz dieser Materialschlacht. Militärisch ein Patt, so war Verdun moralisch und psychologisch ein Sieg Frankreichs. Die Franzosen hatten einem beispiellosen Ansturm standgehalten-und sie hatten das ohne Hilfe eines Verbündeten geschafft. Ils ne passeront pas (Sie kommen nicht durch und Courage on les aura (Nur Mut! Wir werden sie kriegen) wurden zum Schlagwort. Verdun schlug sich tief im Bewusstsein der französischen Armee nieder. Durch das Paternostersystem der Franzosen, kamen sehr viele Einheiten wenigstens einmal nach Verdun. Für die Moral der Armee und der Zivilbevölkerung war Verdun ein Fanal,, ein Bewusstsein, dass es die französische Armee mit den gefürchteten Deutschen aufnehmen konnte und nicht zuletzt auch die Überzeugung, den Krieg letztlich siegreich beenden zu können. Oktober 1916 eroberten die Franzosen schließlich auch Fort Douaumont und Fort Vaux zurück. Die waren freilich nur noch Trümmer, nur noch aus der Luftaufnahme als solche zu erkennen, und die Deutschen hatten ohnehin vor, sie zu räumen. Verdun muss insgesamt als Erfolg der Franzosen gewertet werden, auch wenn sie diesen Erfolg noch teurer bezahlten, als die Deutschen.
Bei den Deutschen entstand das Gefühl einer sinnlosen Schlacht. Wie die Franzosen 1917 am Chemin des Dames, die Briten im Juli 1916 an der Somme, die Italiener 1916/17 am Isonzo und die Russen 1917 mussten sie den Eindruck gewinnen, sinnlos verheizt zu werden.
Die Kriegsfolgen waren schwer für Frankreich, noch aber funktionierte die union sacreé, das französische Pendant zum "Burgfrieden". Ende 1916 war die Moral in Frankreich hoch. Die Überzeugung, den Krieg zu gewinnen und ihn bald entscheiden zu können, war weit verbreitet. Der "Hled von Verdun", Robert Nivelle wurde Oberbefehlshaber. Das änderte sich erst mit dem Debakel der Aisne/Champagne-Offensive. Wirklich vorwerfen kann man den Franzosen wohl kaum, dass sie auf dieser Basis keine Lust hatten, sich ohne konkrete Vorschläge , wo man aber von ausgehen konnte, dass die keineswegs moderat ausfallen würden, auf Friedensverhandlungen mit den doch recht angeschlagenen Mittelmächten einzulassen, und denen damit auch Zeit zu geben, sich zu regenerieren. Die Somme-Schlacht hatte die Deutschen fast 1/2 Millionen Verluste gekostet, Verdun 333.000. Österreich-Ungarn hatte im Sommer-Herbst nur deutsche Unterstützung vor dem Zusammenbruch gerettet. Österreich-Ungarn hatte in der Brussilow-Offensive ca. 1 Millionen Mann verloren, darunter viele durch Desertion und Überlaufen . Das Ansehen der Monarchie hatte nicht zuletzt bei den Völkern der Monarchie selbst gelitten. Österreich-Ungarn hatte bildlich gesprochen nur der Gongschlag vor dem K.O. bewahrt. Deutschland allein hatte die Verbündeten stabilisiert. Wenn Verdun ein moralischer Sieg der Franzosen war, konnte man die Somme-Schlacht als Defensiverfolg der Deutschen betrachten. Es war aber ein furchtbar blutiges Abringen gewesen. Die Neigung, nutzloses Gelände halten oder zurückerobern zu wollen kostete enorme Verluste. Vor allem war die materielle Überlegenheit der Alliierten immer deutlicher geworden. Deutschland wehrte 1916 wie 1917 alle Offensiven ab, beschloss das Jahr 1916 wie 1917 mit beeindruckenden Siegen 1916 in Rumänien und 1917 gegen Italien. (Nicht zu vergessen, der Gegenschlag Dezember 1917 bei Cambrai, der die Erfolge der Briten in der berühmten Tankschlacht nivellierte). So eindrucksvoll diese Erfolge auch waren, wenn man sich die Materialüberlegenheit der Alliierten ansieht, so war doch allzu deutlich, dass die Mittelmächte nicht mehr um den Sieg, sondern gegen die Niederlage kämpften.
GB hatte ein durchwachsenes Jahr erlebt. Die alte Friedens-Berufsarmee, die Old Contemptables war fast völlig auf den Schlachtfeldern aufgerieben worden. Es war die allgemeine Wehrpflicht eingeführt worden, die neuen "Kitchner-Truppen waren aber noch recht unerfahren. Die mit so großen Erwartungen begonnene Somme-Offensive hatte anfangs zum Debakel geführt. Die frischen Kitchner-Soldaten mussten blutige Erfahrungen sammeln. Man experimentierte mit neuen Taktiken wie der "Bite and hold"_Taktik, dem creeping barage. Man trainierte die Feuerwalze, die Artillerie verlegte das Feuer vor, und die Infanterie folgte sehr nah den Einschlägen der Artillerie, so dass man Gräben eroberte, während die Grabenbesatzungen noch in den Unterständen Deckung vor dem Trommelfeuer suchten. Es war eine blutige Lehrzeit für die Briten. In Irland kam es zum Osteraufstand. Ansonsten aber standen die Dominions und Kolonien loyal zum Mutterland. Kanadier und die ANZAC-Truppen der Australier und Neuseeländer zeichneten sich mehrfach aus. Die Blockade zeigte 1916/17 große Auswirkungen bei den Mittelmächten. Der Krieg war unpopulär geworden in GB und auch die Briten erlitten an der Somme ca. 400.000 Mann Verluste. Die Moral war aber insgesamt gut, es gab Rationierungen von Lebensmitteln und Genussmitteln. Wirkliche Engpässe in der Versorgung von Grundnahrungsmitteln gab es aber in GB nicht. Die Hoffnung auf einen Durchbruch und den Endsieg hatte sich 1916 nicht erfüllt. So erschöpft, dass es vor dem Zusammenbruch stand, war GB nicht, auch nicht die Dominions. Die Hoffnung lag auf dem Kriegseintritt der USA.
Um Italien zum Kriegseintritt bzw. zum Raushalten zu motivieren, machten beide Seiten große Zugeständnisse. Österreich Ungarn bot das Trentino an, D war bereit, zur Kompensation Ö-U-einen Teil Schlesiens abzutreten. Italien wurde Istrien, Dalmatien und ganz Tirol versprochen worden. GB und F hatten große materielle Zugeständnisse gemacht, um Italien und Rumänien zum Kriegseintritt auf Seiten der Entente zu bewegen. Rumänien war die Dobrudscha, die Bukowina und Transsilvanien zugesagt worden. Auf Russland, das 1915 heftige Niederlagen erlitten hatte, war immer wieder Druck ausgeübt worden, um es in der Allianz zu halten und auf keinen Fall einen Separatfrieden zu schließen. Russlands Wirtschaft war völlig überfordert mit einem industrialisierten Krieg . Vor dem Hintergrund, musste es den Alliierten schwerer fallen, sich auf Friedensverhandlungen einzulassen. Zumal wenn keine konkreten Vorschläge mit der Initiative der Mittelmächte verbunden waren. Friedensverhandlungen können ja durchaus dazu beitragen, eine Koalition aufzuhebeln, und ein Waffenstillstand kann ja auch durchaus eine Möglichkeit sein, Zeit zu gewinnen, sich regenerieren zu können, aufgeriebene Einheiten wieder aufzufüllen, Truppen zu verschieben, sich von eignen Verlusten zu erholen.