Ich kann jedoch gut nachvollziehen,warum sie das getan haben.Yongle hatte China damals ausgeschöpft.Der Aufbau von Peking und die Eroberung Vietnams waren sowieso sinnlos.Dann auch noch die riesige Flotte zu unterhalten,das war wohl viel zu viel.Zheng He hatte für die chinesische Nation nur paar exotische Tiere und Gewürze ins Land gebracht,vom Gewinn kaum zu sprechen.
Wenn China zur Zeit Zheng Hes tatsächlich Provinzen in Südostasien errichtet hätte, dann hätte man nicht nur ein paar exotische Tiere und Gewürze als Reiseandenken herausgeholt, sondern das gemacht, was man auch sonst in Provinzen zu tun pflegte: Man hätte Steuern erhoben, staatliche Monopole eingerichtet und alles sonst Übliche getan, um langfristige Gewinne einzufahren. Dasselbe machte man ja in allen wirklichen Provinzen des Reiches, und dasselbe versuchte man auch in Vietnam.
Daß die Eroberung Vietnams "sinnlos" war, wußte man erst hinterher. Zunächst hatten die Ming mit dem Sieg über die Ho-Dynastie ja einen durchschlagenden militärischen Erfolg zu verzeichnen. Zwanzig Jahre später räumten sie unter dem Druck des anhaltenden vietnamesischen Widerstands das Land. (Ähnlichkeiten mit dem Vietnam-Krieg des 20. Jahrhunderts sind rein zufällig...)
Was Japan betrifft, so [FONT="]war [/FONT] Ashikaga Yoshimitsu damals der [FONT="]Shōgun von Japan.Wenn er sich als Vasall Chinas bekennt,so können wir doch davon ausgehen,dass der Staat Japans damit ein Vasallstaat Chinas war.Immerhin war [/FONT]Yoshimitsu damals der mächtigste Mann Japans
Das ist richtig, die Ashikagas waren nicht irgendwelche Fürstlein, sondern die mächtigste Adelsfamilie Japans, die sich gerade unter Yoshimitsu auf dem Höhepunkt ihrer Macht befand.
Trotzdem sollten wir die Tatsache im Auge behalten, was unter "Vasall Chinas" zu verstehen ist. Aus der Sicht des chinesischen Kaisers waren alle Länder der Welt, die irgendwie friedlichen Kontakt mit China hatten, "Vasallen". Das mußte z. B. noch 1793 der englische Gesandte Macartney erfahren, als er in Peking empfangen wurde.
Ob tatsächlich eine Vasallenschaft im eigentlichen Sinne vorliegt, läßt sich nur aus den tatsächlichen politischen Vorgängen erschließen: Hielt der "Vasall" seine Pflichten ein - und wenn nicht, inwieweit wurde er von seinem "Souzerain" zur Rechenschaft gezogen? Ein blumiges Schreiben, in dem sich der "König" von Japan als "Vasall" des chinesischen Kaisers bezeichnet, besagt wenig. Bzw. es besagt, daß der Shogun dem Kaiser schmeichelte, indem er sich als "Vasall" bezeichnete und der Kaiser dem Shogun schmeichelte, indem er ihn als "König" anerkannte.
Aus Sicht des japanischen Hofes war der "König" nämlich gar kein König, sondern nur ein "General" - nichts anderes bedeutet das Wort "
Shōgun". (Der tatsächliche Titel ist ein bißchen länger, aber es handelt sich gleichwohl um einen militärischen Titel.)
Während der Yongle Herrschaft waren die Staaten Südostasiens wohl auch von China militärisch abhängig.
Welche Staaten genau sollen von China militärisch abhängig gewesen sein? Alle?
Und wie äußerte sich diese Abhängikeit konkret?