Die germanische Bezeichnung für 'Römer'

um vielleicht doch noch mal zum ursprünglichen Thema zurückzukehren:

- in der Schweiz gibt es eine Ortschaft Römerswil (mögliche Bedeutung: die Villa des Römers). Erste gesicherte Erwähnung Remerswil 1270. Es gibt allerdings auch noch andere Theorien dieser Namensherkunft, diese sind allerdings weder sehr plausibel und auch schlecht nachvollziehbar.

- umgekehrt gibt es in der Schweiz Ortschaften wie Kriechenwil oder Grächwil, die jeweils 'die Villa des Griechen bedeuten' (auch wenn anderes behauptet wird). In Grächwil wurde eine griechische Hydra gefunden, die in Taranto (Italien) angefertigt wurde (Taranto war eine griechische Kolonie in Italien).
 
Hi,mega-schön mal wieder was von Dir zu lesen :winke:

Leute,wenn ich mir die Diskussion hier so anschauem tue, dann scheinen einige davon auszugehenm dass es sich bei den Germanen um ein homogenes Volk mit einheitlicher Sprache und einheitlichen Sozialstrukturen (Silber-/Goldadel ??) handelte- genau wie die Kelten waren die Germanen jedoch eine heterogene Gruppe diverser Stämme und Grüppchen,die in keinster Weise einheitlich waren , unterschiedliche Idiome und Sozialstrukturen aufwiesen und auch unterschiedliche Beziehungen zu den Römern hatten- somit durfte es auch keine einheitliche Bezeichnung für letztere gegeben haben
Im Zweifel wird man bei Kontakt aber schon die Eigenbezeichnung der Römer übernommen und dem eigenen Idiom angepasst haben oder aber eine personalisierte Herkunftsbezeichnung gewählt haben-im Falle von Rumänien z.B. hat sich eine solche Ableitung ja bis heute erhalten,

Das die Ableitung von Namen manchmal weit hergeholt ist zeigt sich im übrigen an der oben angestossenen Katzenberg-Diskussion:
Statt mal primär daran zu denken ,dass die Gestalt der betreffenden Berge die Leute an den gekrümmten Rücken einer Katze erinnert haben könnte, stellt man die wildesten Herleitungen und Theorien auf.
So versteigt man sich beim „Katzenbuckel“ im Odenwald z.B. u-a. zu der Erklärung den Bergnamen vom Stammesnamen der Chatten abzuleiten. Die waren zwar niemals in der Gegend ,aber was soll es.:rolleyes: hon y soit, qui mal y pense :D
 
Nochmal zurück zu Kattenvenne. Der Erstbeleg Hadunveni ist seltsam.
Denn eigentlich wird aus einem germanischen [h] (das von einem indoeurpäischen [k] kommt [cor - Herz; cornu - Horn...]) kein deutsches [k].

haþu - Hader
Himinam - Himmel
house - Haus
heart - Herz
heat - Hitze/hot - heiß
hand - Hand
horn - Horn
hair - Haar
holy - heilig
...

Also entweder stimmt etwas mit dem Erstbeleg von Kattenvenne nicht, oder hier hat eine große Ausnahme zugeschlagen oder aber, es ist ein fremdes Element in den Namen eingeflossen, so wie etwa bei Marsberg, wo die Präposition tom mit Eresberg verschmolzen wurde.

Wegen Hademini und Hethemere.
Die ebenfalls keinen [k]-Anlaut haben... :winke:

Und wegen Chorges bin ich mit den Katten auch noch nicht fertig.
Als Sepiola Chorges geliefert hat, hat er entsprechende Fakten gleich mitgeliefert. Die wiederum übersiehst du wieder geflissentlich.
 
Nochmal zurück zu Kattenvenne. Der Erstbeleg Hadunveni ist seltsam.
Denn eigentlich wird aus einem germanischen [h] (das von einem indoeurpäischen [k] kommt [cor - Herz; cornu - Horn...]) kein deutsches [k].

Ich denke auch nicht, das Hadunveni durch Lautverschiebungen zu Kattenvenne wurde, sondern dass der Begriff Hadun durch den Begriff Katten ersetzt wurde, weil die beiden Begriffe die selbe Bedeutung hatten, und auch parallel benutzt wurden. Hadu bedeutet im Germanischen 'Kampf', Catu bedeutet im Keltischen 'Kampf' (manche meinen ja dass es nordwestlich noch eine Gruppe zwischen Kelten und Germanen gab (die vielleicht entweder Hadu oder Catu verwendete)). Wie auch immer, wie zaphodB schon richtig bemerkte können wir rechtrheinisch nicht von einem einheitlichen Germanischen ausgehen, Keltisch war dort ebenso vertreten, so dass rechtsrheinisch die Begriffe Hadu und Catu gleichermaßen für 'Kampf' verwendet wurden. Womöglich unter anderem verwendet für die Beschreibung der römischen Legionäre, deren Hauptbeschäftigung der Kampf war.

Allerdings würde ich 'Hadu' auch eher als Bestimmungswort erwarten, vielleicht in Kombination mit dem Grundwort für Mann, so dass ich als die eigentliche Bezeichnung für Legionäre dann 'Haduuari' oder 'Hadumanni' erwarten würde.

Wie komme ich auf den Gedanken, dass in der Antike Hadu-* für alle Römer verwendet wurde, bevor sich dann im Frühmittelalter die Bezeichnungen Romuuari (Römer) und Rommanni (Romanen) durchsetzten?
Die Römer waren Kämpfer mit einem Organisationsgrad den und einer Bewaffnung die die Germanen bis dato noch nicht gesehen hatten, also liegt es nahe, dass die Germanen (bzw. Rechtsrheinler) auch genau diese Eigenschaft benutzen um die Römer zu beschreiben. Später kamen auch römische Zivilisten nach Germanien, und man wusste auch ungefähr wo die Römer herkamen, trotzdem wurde die Bezeichnung Hadu-* beibehalten. Ähnliches kann man auch bei den Langobarden sehen. Die Langobarden hatten auch ein bestimmtes Siedlungsgebiet, und langobardische Frauen hatten (hoffentlich) keine langen Bärte, trotzdem wurden alle als Langobarden bezeichnet. Überhaupt scheint es bei den Germanen üblich gewesen zu sein, Stämme/Stammesverbände nach bestimmten Eigenschaften zu bezeichnen (Markomannen, Sachsen, Franken), und nicht wie heute nach deren Wohnort. Was vielleicht damit zu tun hat, dass es in Germanien bis zum Frühmittelalter keine Staaten mit fest definierten Grenzen gab, innerhalb derer die Bevölkerung dann quasi ortsfest war.

Als Sepiola Chorges geliefert hat, hat er entsprechende Fakten gleich mitgeliefert. Die wiederum übersiehst du wieder geflissentlich.


Hier bezog ich mich eigentlich auch nur auf das Catu. Was auch immer das bei den Caturigern bedeutet hat, jedoch Caturix war der Kampfkönig.

Caturix ? Wikipedia
 
Allerdings würde ich 'Hadu' auch eher als Bestimmungswort erwarten, vielleicht in Kombination mit dem Grundwort für Mann, so dass ich als die eigentliche Bezeichnung für Legionäre dann 'Haduuari' oder 'Hadumanni' erwarten würde.

Wie der Name 'Franken' allerdings zeigt reicht auch eine adjektivische Bestimmung aus, so dass die Hadun oder Catun/Katten vielleicht einfach nur die 'Kämpferischen' waren.
 
(1) Wie komme ich auf den Gedanken, dass in der Antike Hadu-* für alle Römer verwendet wurde, bevor sich dann im Frühmittelalter die Bezeichnungen Romuuari (Römer) und Rommanni (Romanen) durchsetzten?
(2) Die Römer waren Kämpfer mit einem Organisationsgrad den und einer Bewaffnung die die Germanen bis dato noch nicht gesehen hatten, also liegt es nahe, dass die Germanen (bzw. Rechtsrheinler) auch genau diese Eigenschaft benutzen um die Römer zu beschreiben. Später kamen auch römische Zivilisten nach Germanien, und man wusste auch ungefähr wo die Römer herkamen, trotzdem wurde die Bezeichnung Hadu-* beibehalten.
(3) Ähnliches kann man auch bei den Langobarden sehen. Die Langobarden hatten auch ein bestimmtes Siedlungsgebiet, und langobardische Frauen hatten (hoffentlich) keine langen Bärte, trotzdem wurden alle als Langobarden bezeichnet.
(1) vermutlich weil du hadu* für sehr alt hältst und dann spekulierst, dass "die Germanen" sehr lange vor den schriftlichen Überlieferungen in german. Sprachen das gemacht haben, was du vermutest ;) -- aber welche Erklärung hast du dafür, dass dein spekuliertes hadu*... = Römer später verschwand?...

(2) ist ein Scheinargument

(3) die Langobarden als polyethnischer Kriegerverband, der erst in der Spätantike Furore machte, haben mit der Spekulation hadu*...=Römer eigentlich nichts zu tun.
 
aber welche Erklärung hast du dafür, dass dein spekuliertes hadu*... = Römer später verschwand?...

Nenn mich verrückt, aber ich glaube in Hedemünden und Heddernheim ist es noch sehr gegenwärtig.


die Langobarden als polyethnischer Kriegerverband, der erst in der Spätantike Furore machte, haben mit der Spekulation hadu*...=Römer eigentlich nichts zu tun.

Was bedeutet eigentlich Cherusker? Beschreibt das einen Ort oder eine Eigenschaft?
 
Wilde spekulative Theorien führen hier m-E. nicht weiter

Man sollte zunächst mal systematisch feststellen. wann die Römer mit welchen Germanenstämmen Kontakt hatten und dann die zeitgenössischen quellen,soweit vorhanden auf Begriffe für Fremde aus den entsprechenden Idiomen abklopfen.

in diesem Zusammenhang würde mich interessieren,aus welcher Quelle der Begriff "Hadu" stammt und welchem Stammesidiom er genau zuzuordnen ist.
 
Ich denke auch nicht, das Hadunveni durch Lautverschiebungen zu Kattenvenne wurde, sondern dass der Begriff Hadun durch den Begriff Katten ersetzt wurde, weil die beiden Begriffe die selbe Bedeutung hatten, und auch parallel benutzt wurden. Hadu bedeutet im Germanischen 'Kampf', Catu bedeutet im Keltischen 'Kampf'
Das hast du aber nicht wirklich gut durchdacht... dann müssten ja zwischen dem 9. und 10. Jhdt. Namen keltisch umgelautet worden sein, zu einer Zeit, als die Kelten bereits in die europäischen Randlagen in Wales, Irland, Schottland und die Bretagne verdrängt waren, und das in einer Region, in der es keinerlei Zeugnisse einer keltischen Toponymik gibt.

(manche meinen ja dass es nordwestlich noch eine Gruppe zwischen Kelten und Germanen gab (die vielleicht entweder Hadu oder Catu verwendete)).
Damit sprichst du das sogenannte "Dreimännerbuch" mit der "Nordwestblocktheorie" an, das heute nur noch wissenschaftsgeschichtlich von Interesse ist. Vor 40 Jahren hat es Furore gemacht.

Wie auch immer, wie zaphodB schon richtig bemerkte können wir rechtrheinisch nicht von einem einheitlichen Germanischen ausgehen, Keltisch war dort ebenso vertreten, so dass rechtsrheinisch die Begriffe Hadu und Catu gleichermaßen für 'Kampf' verwendet wurden.
Damit kehrtst du ZaphodB.s Äußerung fast schon in ihr Ggt. um.

Allerdings würde ich 'Hadu' auch eher als Bestimmungswort erwarten, vielleicht in Kombination mit dem Grundwort für Mann, so dass ich als die eigentliche Bezeichnung für Legionäre dann 'Haduuari' oder 'Hadumanni' erwarten würde.
Ich weise noch einmal darauf hin, dass hadu nicht mehr die germanische sondern eine bereits umgelautete deutsche Form ist!

Die Römer waren Kämpfer mit einem Organisationsgrad den und einer Bewaffnung die die Germanen bis dato noch nicht gesehen hatten, also liegt es nahe, dass die Germanen (bzw. Rechtsrheinler) auch genau diese Eigenschaft benutzen um die Römer zu beschreiben.
Aber sicher nicht mit einem keltischen Begriff...

Später kamen auch römische Zivilisten nach Germanien, und man wusste auch ungefähr wo die Römer herkamen, trotzdem wurde die Bezeichnung Hadu-* beibehalten.
Du bist wirklich witzig: du hast nicht einen Beleg für deine seltsame Hypothese, weißt aber, dass der Begriff der alleine deiner Phantasie entspringt, "beibehalten" wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nenn mich verrückt, aber ich glaube in Hedemünden und Heddernheim ist es noch sehr gegenwärtig.

Ich habe gerade auf wiki nachgeschaut:

Hedemünden wurde erstmals 1017 als "Hof Hademinni" erwähnt. Da wuchs schon gut 1.000 Jahre Gras und wohl der ein oder andere Baum über das dortige Römerlager. Hedemünden ? Wikipedia

Woher der Name "Hademinni" kommt, steht leider nicht im Artikel, aber wie sollte sich ein Name ohne Siedlungstradition über 1.000 Jahre erhalten? Udolph erwähnt zwar die Theorie, dass es von dem germanischen Wort Hadu (Streit) herkommen könnte, meint aber dass ein Personenname vorliegt:

https://books.google.de/books?id=Xe...#v=onepage&q=hademinni namensherkunft&f=false


Hedernheim wurde 801 als Phetterenheim erstmals erwähnt, möglicherweise liegt aber auch eine Verwechslung mit einem anderen Ort vor. Zumindest müßte noch geklärt werden, was mit dem "P" am Wortanfang geschehen ist. Laut wiki ist es wohl eine fränkische Gründung aus dem 6. Jhdt. und

Heddernheim könnte vom damals gebräuchlichen Namen Heim des Hetter (oder Heiter) abgeleitet sein, wofür es jedoch keine urkundlichen Belege gibt.

Frankfurt-Heddernheim ? Wikipedia


Wilde spekulative Theorien führen hier m-E. nicht weiter

Man sollte zunächst mal systematisch feststellen. wann die Römer mit welchen Germanenstämmen Kontakt hatten und dann die zeitgenössischen quellen,soweit vorhanden auf Begriffe für Fremde aus den entsprechenden Idiomen abklopfen.

in diesem Zusammenhang würde mich interessieren,aus welcher Quelle der Begriff "Hadu" stammt und welchem Stammesidiom er genau zuzuordnen ist.

Hadu ist ein rekonstruiertes Wort, auf den vorherigen Seiten habe ich ein paar Links dazu gepostet:

http://www.geschichtsforum.de/740774-post95.html

http://www.geschichtsforum.de/740680-post68.html

Im Altenglischen gibt es heaþo- - Wiktionary

Eine Zuordnung zu einem bestimmten Stamm ist natürlich nicht möglich.
 
Nenn mich verrückt, aber ich glaube in Hedemünden und Heddernheim ist es noch sehr gegenwärtig.
(für Glaubensfragen ist das jeweilige Pfarramt zuständig)
Also was jetzt:
- verschwand dein spekuliertes hadu*-(irgendwas) = Römer, wie du zuvor erklärt hast?
- oder verschand es nicht?

Und zu guterletzt (wiewohl schon oft genug vergebens erfragt) : wo sind die sprachlichen Quellen? Keine da? tja...
 
Wir könnten die Diskussion auch beenden indem man mir erklärt, wie die Germanen in der Antike (also vor dem Entstehen des Konzeptes der Territorialstaaten in Mitteleuropa) die Römer denn nun wirklich nannten. Bis dahin halte ich meine Theorie in Ermangelung anderer Theorien aktuell für die wahrscheinlichste Theorie.
 
Bis dahin halte ich meine Theorie in Ermangelung anderer Theorien aktuell für die wahrscheinlichste Theorie.

Du hast eigentlich noch keine Theorie vorgelegt.

Behauptungen, die in sich widersprüchlich sind oder den bekannten Fakten widersprechen, bezeichnet man ja nicht als "Theorie" im wissenschaftlichen Sinn.

Hast Du Dich mal im Wörterbuch der ältesten bekannten germanischen Sprache umgesehen?

Rūmōneis* 2, got., st. M. (i) Pl.: nhd. Römer; ne. Romans; ÜG.: gr. ῥωμαῖοι; ÜE.: lat. Romani; Q.: Bi (340-380); E.: s. lat. Rōmānus, M., Römer; vgl. lat. Rōma, ON, F., Rom; etruskischen Ursprungs; B.: Dat. Pl. Rumonim Rom exp A2; L.: Streitberg, Gotisches Elementarbuch 163, Krause, Handbuch des Gotischen 27,2, 35,4
got_r
 
Hast Du Dich mal im Wörterbuch der ältesten bekannten germanischen Sprache umgesehen?

got_r

Danke Sepiola, das hilft mir weiter. Noch besser wäre allerdings z. B. das Handbuch des Brukterischen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.

Unter Hadu/hathu findet man in dem Wörterbuch folgendes:

*haþu-, *haþuz, *hadu-, *haduz, germ., st. M. (u): nhd. Kampf; ne. fight (N.); RB.: got., an., ae., as.; Q.: PN (100); Hw.: s. *haþ-; E.: s. idg. *k̑at-, V., kämpfen, Pokorny 534; W.: got. *ha-þu-s?, st. M., Kampf; W.: an. hǫð, st. F. (ō), Kampf; W.: ae. *haþ-o, Sb., Kampf; W.: ae. *heat-u, *heaþ-u, Sb., Kampf, Krieg; W.: as. *hath-u?, Sb., Kampf; vgl. mnd. hader, hadder, M., Hader, Zank, Streit; nhd. Hader, M., Hader, Streit; L.: Falk/Torp 69, Kluge s. u. Hader; Son.: Schönfeld, Wörterbuch der altgermanischen Personen- und Völkernamen, 1911, 62 (Catvalda), 227 (Theudahathus), Reichert, Lexikon der altgermanischen Namen 2, 1990, 540 (Actemer?, Catual?, Catumer?, Catuvolc?, Catvalda?, Cedvald?, Gislaad, HaudlaicaR, Hatena?, HauþuwulafR, SsigaduR, Theodahath)

Wie sind da die Catu- Namen einzuordnen? Als gleichbedeutend mit Hadu, oder?
 
Danke Sepiola, das hilft mir weiter. Noch besser wäre allerdings z. B. das Handbuch des Brukterischen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.
Das gibt es leider nicht. Die älteste gut überlieferte germanische Sprache ist das Gotische.

Aber auch im germanischen Wörterbuch muss man an den richtigen Stellen suchen.

Unter Hadu/hathu findet man in dem Wörterbuch folgendes:

*haþu-, *haþuz, *hadu-, *haduz, germ., st. M. (u): nhd. Kampf; ne. fight (N.); RB.: got., an., ae., as.; Q.: PN (100); Hw.: s. *haþ-; E.: s. idg. *k̑at-, V., kämpfen, Pokorny 534; W.: got. *ha-þu-s?, st. M., Kampf; W.: an. hǫð, st. F. (ō), Kampf; W.: ae. *haþ-o, Sb., Kampf; W.: ae. *heat-u, *heaþ-u, Sb., Kampf, Krieg; W.: as. *hath-u?, Sb., Kampf; vgl. mnd. hader, hadder, M., Hader, Zank, Streit; nhd. Hader, M., Hader, Streit; L.: Falk/Torp 69, Kluge s. u. Hader; Son.: Schönfeld, Wörterbuch der altgermanischen Personen- und Völkernamen, 1911, 62 (Catvalda), 227 (Theudahathus), Reichert, Lexikon der altgermanischen Namen 2, 1990, 540 (Actemer?, Catual?, Catumer?, Catuvolc?, Catvalda?, Cedvald?, Gislaad, HaudlaicaR, Hatena?, HauþuwulafR, SsigaduR, Theodahath)
Also keine Römer weit und breit.

Du suchst doch nach der germanischen Bezeichnung für "Römer"?
Da wirst Du an zwei Stellen fündig:

rūmiska-***, rūmiskaz***, germ.?, Adj.: nhd. römisch; ne. Roman (Adj.); RB.: ahd.; Hw.: s. *Ruma; E.: s. lat. Rōmānus, Adj., römisch; lat. Rōmānus, M., Römer; vgl. lat. Rōma, ON, F., Rom; etruskischen Ursprungs; W.: ahd. rūmisk* 14, rōmisk*, rumisc*, Adj., römisch; mhd. rœmesch, Adj., römisch; nhd. römisch, Adj., römisch, DW 14, 1160
Walaha-***, Walahaz***, Walha-***, Walhaz***, germ., st. M. (a): nhd. Kelte, Welscher, Fremder; ne. Celt, Welsh (M.), foreigner; RB.: got., an., ae., as., ahd.; Q.: PN? (4. Jh.); E.: aus lat.-kelt. Volca; W.: s. got. *wal-a- (1), Adj. (a), welsch?; W.: s. got. *walh-s?, Adj. (a), welsch, ausländisch; W.: an. Val-ir, st. M. (i) Pl., Einwohner Nordfrankreichs, Welsche, Kelten, Unfreie, Sklaven; W.: ae. *wal?, st. M. (a), Welscher, Kelte; W.: ae. wealh (1), st. M. (a), Welscher, Kelte, Brite, Waliser, Fremder, Sklave; W.: as. *walh?, st. M. (a), Welscher, Kelte; W.: ahd. Walah* 8, st. M. (a), Welscher, Fremder, Romane, Römer, Rutuler, Nichtdeutscher; mhd. Walch, st. M., sw. M., Welscher, Romane, Italiener, Franzose; L.: Falk/Torp 403, Kluge s. u. Walnuß; Son.: Schönfeld, Wörterbuch der altgermanischen Personen- und Völkernamen, 1911, 250 (Walagothi)
Und falls Dich die Bedeutung "Kämpfer" interessieren sollte:
Die findest Du z. B. unter
gunþa-
helda-
kapprjō-
mili- (vgl. lateinisch "miles")
weigō

Nur nicht unter haþu-...


http://www.koeblergerhard.de/germ/germ.html
 
Hedernheim wurde 801 als Phetterenheim erstmals erwähnt, möglicherweise liegt aber auch eine Verwechslung mit einem anderen Ort vor. Zumindest müßte noch geklärt werden, was mit dem "P" am Wortanfang geschehen ist. Laut wiki ist es wohl eine fränkische Gründung aus dem 6. Jhdt. und

Zudem ja im Falle Heddernheims der Name der römischen Siedlung bekannt ist - Nida. Von Nida zu Heddernheim besteht keine direkte Siedlungskontinuität, die alte Römerstadt blieb in großen Teilen unbebaut, und erst in den 1960er Jahren wurde mit dem Bau der Frankfurter Nordweststadt der größte Teil überbaut.
 
Zudem ja im Falle Heddernheims der Name der römischen Siedlung bekannt ist - Nida. Von Nida zu Heddernheim besteht keine direkte Siedlungskontinuität, die alte Römerstadt blieb in großen Teilen unbebaut, und erst in den 1960er Jahren wurde mit dem Bau der Frankfurter Nordweststadt der größte Teil überbaut.

Durch die großflächigen Hoch- und Tiefbaumaßnahmen wurde in Heddernheim aber schnell die vollständige und unwiederbringliche Zerstörung einer der bedeutendsten Römersiedlungen der Region offensichtlich.

Nida (römische Stadt) ? Wikipedia

:motz::motz::motz:

Man stelle sich vor, man hätte die CUT bei Xanten einfach überbaut.
 
Ich bin gerade umgekehrt der Meinung, LEGXVII, solange die Hypothesen mit den Ableitungen Rumiska und Walaha nicht wiederlegt sind, - in deiner Einleitung beziehst du dich auf die sog. Okkupationszeit - sehe ich keinen Grund, deiner Spekulation zu folgen.
Meiner Ansicht nach konnten die "Germanen" ( Die Germanen: Mythos und Forschungsrealität | Armin Volkmann - Academia.edu) die Römer von den Kelten sehr gut unterscheiden, pflegten diplomatische Beziehungen (Ariovist Bsp), Handelsbeziehungen (Bernsteinstraße) usw. , daher tendiere ich zu einem Begriff angelehnt an rumiska (z.B. altgriechisch für Römer Rhomaioi).
Zu Heddernheim:
in Frankfurt gibt es zahlreiche Ortsnamenbildungen mit heim, die alle im 6.Jahrhundert (ca 340 Jahre nach Aufgabe von Nida) verortet werden, Carolus hat dies oben benannt - viele dieser Gründungen sind namentlich belegt durch den Lorscher Kodex, und offensichtlich namentliche Ableitungen von fränkischen Adeligen, die mit Land belehnt wurden: z.B. Preungesheim von Bruningsheim, Rödelheim, von Radilesheim, Eckenheim von Eccinheim, Bockenheim von Bochinheim usw.
Zur Namensdeutung kritisch am Beispiel fränkischer Landnahme:
Es empfiehlt sich, vor Einstieg in die Einzeldiskussion der niedersächsischen Ortsnamen in kurzen Zügen die bisher fast allgemein anerkannten Merkmale fränkischen Einflusses anzusprechen. C. Jochum-Godglück hat dazu ausgeführt : „Während SN (Siedlungsnamen) mit patronymischen Erstglied (mit possessivischer Bedeutung) das personale Prinzip der Ortsnamengebung repräsentieren, lassen sich die mit Appellativen komponierten Bildungen, sofern sie gehäuft auftreten, wodurch sie ja erst eigentlich schematisch werden, sprachlich sinnvoll nur als Ausdruck geplanter Ansiedlungen auf größeren Komplexen einheitlichen Grundbesitzes erklären. Es war Oskar Bethge, der zu Beginn dieses Jahrhunderts feststellte, daß die schematischen, insbesondere die orientierten SN, auffällig häufig mit fränkischen Reichsbesitzen korrelieren. Er nahm deshalb den Namentypus als Reflex gelenkter fränkischer Siedlung auf Fiskalland in Anspruch“. Darauf aufbauend wird fränkischer Einfluß von L. Fiesel etwa wie folgt definiert : „Demgegenüber sind die nicht mit PN, sondern nach Himmelsrichtungen, und die mit -holt, stock- und anderen sachlichen Bestimmungsworten gebildeten -husen-Namen vielleicht als fiskalische Gründungen anzusehen, wie Nordheim, Sudheim, West- und Ostheim, Stockheim, Stöcken, Dahlheim, Bergheim, Buchheim, Bekum, Steinheim, Kirchheim, Bokenem, Bokem, Boitzen“.
In dieser Äußerung hat sich bereits ein schwerer Fehler eingeschlichen, den O. Bethge selbst schon vorausgeahnt hat. Seine vorsichtige Mahnung ist jedoch immer weniger beachtet worden. Er schrieb : „Es soll nun nicht grundsätzlich behauptet werden, daß alle diese Dörfer mit den stereotypen Namen auch grundsätzlich königlich oder fiskalisch waren ... Verfasser ist der sichern Erwartung, daß man ihm jedes Bergheim, Thalheim, Kirchheim usw. als ‘fränkische Kolonie’ zur Last legen wird, um dies dann zu bestreiten. Demgegenüber sei nochmals scharf betont: nur wo mehrere unserer Typen, also wo sie gesellig auftreten, und wo älteres Königsgut sich nachweisen läßt (8.-10. oder 11. Jahrhundert), da nimmt er sie für die fränkische Kolonisation des 6.-9. Jahrhunderts in Anspruch. Daß diese Namen auch sonst gelegentlich überall auftreten ohne diesen Zusammenhang mit der fränkischen Siedelung, bestreitet er durchaus nicht“
.(Udolph)
LEGXVII, du hast z.B. entgegen deiner Eingangsthese (Okkupationszeit) eine eher spätantike Bebauung auf dem Katzenberg erwähnt (römische Fluchtbefestigung bei Mayen), ohne eine Namenshäufung nachweisen zu können, in der inzwischen beträchtlichen Zahl gefundener spätrömischer Höhenfortifikationen in Eifel, Hunsrück und Nordgallien.
( für den Bereich der Mittelgebirge (Eifel, Hunsrück, Ardennen, Famenne,Condroz und Fagne) in den Provinzen Belgica I, II und Germania I sind 144 Fortifikationen bekannt). Wie unwissenschaftlich eine bloßer Vergleich nach Wortähnlichkeit wird,
zeigt gerade dieses Beispiel: gefundene Reihengräberfelder in Kombination mit spätrömischen Fortifikationen in Nordgallien und dort gefundenen Militaria machen es wahrscheinlich, dass viele dieser Höhenstationen von Garnisonen germanischer Söldner ab dem letzten Drittel des 3.Jahrhunderts besetzt waren.
Innerhalb der Ortsnamen der bekannten Höhenbefestigungen gibt es meines Wissens nach keine besondere Häufung von Ableitungen, die für eine Namensbezeichnung für eine romanische Bevölkerung sprechen. Zur Veränderung der Begrifflichkeiten germanisch und romanisch und ihrer Verwendung siehe zum Beispiel Germanen und Romamen im Merowingerreich, de Gruyter 2010.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben